- Ballstädt
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Wappen Deutschlandkarte 51.03361111111110.716944444444270Koordinaten: 51° 2′ N, 10° 43′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Gotha Verwaltungs-
gemeinschaft:Mittleres Nessetal Höhe: 270 m ü. NN Fläche: 11,86 km² Einwohner: 691 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km² Postleitzahl: 99869 Vorwahl: 036255 Kfz-Kennzeichen: GTH Gemeindeschlüssel: 16 0 67 003 Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstr. 15
99869 GoldbachWebpräsenz: Bürgermeisterin: Erika Reisser Lage der Gemeinde Ballstädt im Landkreis Gotha Ballstädt ist eine ca. 700 Einwohner umfassende Dorfgemeinde im Landkreis Gotha in Thüringen (Gothaer Land). Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Nessetal.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Klima
Ballstädt liegt am Westhang des Höhenzugs Ballstädter Holz, einem Ausläufer der etwa 4 km westlich verlaufenden Fahner Höhen, in der Mitte zwischen Gotha, Erfurt und Bad Langensalza. Am Südrand des Ortes entspringt der Tonna-Bach (früher Ballstedter Wasser), der von dort in Richtung Norden nach Burgtonna fließt. Aus der westlich liegenden Flur In den Selten erreicht der Seltengraben (in früheren Zeiten Selle) den Ort, wo er sich mit dem Tonna-Bach vereinigt. Ein flacher Hügel von 291 m üä. NN Höhe im Süden des Ortes bildet die Elbe-Weser-Wasserscheide. Die nächstgelegenen Dörfer sind Hausen und Pfullendorf im Süden, Westhausen im Südwesten, Eschenbergen im Südosten, Aschara im Nordwesten und Burgtonna im Norden.
Das Klima ist relativ trocken, stark beeinflusst durch das Klima im Thüringer Wald. Der Vegetationsbeginn ist recht spät.
Geschichte
Im Jahre 2003 wurden durch Begehung eines nahe gelegenen Feldes ein großes und reiches Gräberfeld aus der römischen Kaiserzeit entdeckt. Es handelt sich dabei um keltisch-römische Bronzeurnen, die auf germanische Kriegergräber aus der Zeit der Römisch-Germanischen Kriege deuten. Ähnliche Entdeckungen wurden in den 1930er Jahren in Großromstedt im Landkreis Weimarer Land gemacht. Vermutlich handelt es sich um vorübergehend siedelnde elbaufwärtsziehende Kriegertruppen, wie sie aus historischen Quellen im Zusammenhang mit den Zügen des Ariovist und Marbod als Sueben und Markomannen bekannt sind.
Die erstmalige urkundliche Erwähnung fand im 8. Jahrhundert statt, wahrscheinlich existierte aber schon viel früher die Siedlung Ball, die keltischen Ursprungs sein soll. Seit dem 12. Jahrhundert werden in verschiedenen Kauf- und Schenkungsurkunden Einwohner von Ballstädt genannt.
Ballstädt ist ein typisch thüringisches Haufendorf mit bäuerlicher Struktur. Äußere Befestigungsanlagen sind in der Hohle noch erkennbar.
Bevölkerungsentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- 1994 – 751
- 1995 – 768
- 1996 – 765
- 1997 – 766
- 1998 – 765
- 1999 – 759
- 2000 – 758
- 2001 – 762
- 2002 – 752
- 2003 – 744
- 2004 – 739
- 2005 – 721
- 2006 − 732
- 2007 − 720
- 2008 - 703
- 2009 - 697
- 2010 - 691
- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Wirtschaft
Die Wirtschaft besteht nur aus Kleingewerben. Seit 1990 gibt es kaum noch bäuerliche Betriebe.
Der nordwestlich des Dorfes gelegene Bahnhof ist Haltepunkt der Bahnstrecke Gotha–Leinefelde und war bis 1947 Endpunkt der Bahnstrecke Ballstädt–Straußfurt.
Ballstädt erhielt im November 2008 nationale Aufmerksamkeit[2] durch ein Pilotprojekt des Telekommunikationsunternehmens Arcor zur Einführung des Breitband-Internetzuganges VDSL mit einer Bandbreite von bis zu 50 MBit/s.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Sehenswert ist der Wehrkirchturm der St.-Petri-Kirche. Sie ging 1497 aus einer Kapelle hervor. Dies geht aus einer an der Südwand der Kirche angebrachten Schrifttafel hervor: Am 3. März 1497 Kirche erneuert. 1696 wurde die Kirche erneuert. Gleichzeitig erhielt sie eine neue Orgel, die wiederum 1836 erneuert wurde. 1855 erhielt die Kirche eine Turmuhr[3]
- Die Mühlen: Das Mühlrad im Wappen weist auf die Bedeutung des Müllerhandwerks für das Dorf hin. Außer der Windmühle gab es in Ballstädt auch drei Wassermühlen. Sie wurden durch die Tonna angetrieben, einem Bach, der am Südrand des Dorfes entspringt und ein paar Kilometer nördlich in die Unstrut mündet. Entsprechend ihrer Lage entlang des Bachlaufs hießen sie Ober-, Mittel- und Untermühle. Diese Namen werden innerhalb des Dorfes auch heute noch verwendet, auch wenn bei keinem der drei Häuser die Mühlenanlagen erhalten sind.
- Wenige hundert Meter nördlich des Dorfes in der Nähe des Bachlaufs der Tonna steht eine Bockwindmühle. Sie wurde 1834 erbaut und 1933 aus Hoheneggelsen zum heutigen Standort umgesetzt[4]. Alljährlich am Deutschen Mühlentag (Pfingstmontag) ist sie zur Besichtigung geöffnet.
- In der Umgebung befinden sich Ausläufer des Hainich, die Fahner Höhe, mit ausgedehntem Mischwald und reicher Flora.
- Unweit der Kirche ist das Areal eines ehemaligen Rittergutes, das in den Jahren 1200 bis 1500 im Besitz von Herrmann und Heinrich von Ballstädt war. Nachdem es im Laufe der Jahrhunderte verfallen war, wurde es im Jahre 2004 durch die Gemeinde aufgekauft und 2005 abgerissen. Lediglich die Grundmauern und Keller, die für die Besucher verkehrssicher hergerichtet wurden, erinnern heute noch an das Anwesen. Das alte Taubenhaus wurde 2006 durch einen Neubau im Fachwerkstil erneuert und ein Teich davor angelegt. Am 8. September 2007 wurde das neue Parkgelände feierlich eingeweiht.[5]
- An der Kirche
Partnergemeinde
Die Partnergemeinde von Ballstädt ist Miehlen, eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz.
Literatur
- Ch. G. Schmidt: Krieger, Kessel und ein Löwe. In: Archäologie in Deutschland. (AiD). Theiss, Stuttgart 2005,6, 61. ISSN 0176-8522
- Klaus Kühnel: Chronik von Ballstädt 822-1997. Eigenverlag Dorfgemeinschaftsverein Ballstädt, 1997.
Nachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Heise Newsticker: Arcor testet VDSL in Thüringer Gemeinde
- ↑ Dr. August Beck: Geschichte des Gothaischen Landes, Band III, Teil I, 1875.
- ↑ Beschriftung eines Bildes der Mühle bei Google Earth
- ↑ Website der Gemeinde Ballstädt
Weblinks
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