Pferdingsleben

Pferdingsleben
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Pferdingsleben
Pferdingsleben
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pferdingsleben hervorgehoben
50.9710.819722222222290
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Gotha
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Nesseaue
Höhe: 290 m ü. NN
Fläche: 6,61 km²
Einwohner:

412 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km²
Postleitzahl: 99869
Vorwahl: 036258
Kfz-Kennzeichen: GTH
Gemeindeschlüssel: 16 0 67 055
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dr.-Külz-Str. 4
99869 Friemar
Webpräsenz: www.vg-nesseaue.de
Bürgermeister: Dieter Heumann
Lage der Gemeinde Pferdingsleben im Landkreis Gotha
Aspach Ballstädt Bienstädt Brüheim Bufleben Crawinkel Dachwig Döllstädt Drei Gleichen Ebenheim Emleben Emsetal Eschenbergen Friedrichroda Friedrichswerth Friemar Fröttstädt Georgenthal Gierstädt Goldbach Gotha Gräfenhain Großfahner Günthersleben-Wechmar Haina Herrenhof Hochheim Hohenkirchen Hörselgau Laucha Leinatal Luisenthal Mechterstädt Metebach Molschleben Nesse-Apfelstädt Nottleben Ohrdruf Petriroda Pferdingsleben Remstädt Schwabhausen Sonneborn Tabarz Tambach-Dietharz Teutleben Tonna Tröchtelborn Trügleben Tüttleben Waltershausen Wangenheim Warza Weingarten Westhausen Wölfis Zimmernsupra Thüringen Erfurt Ilm-Kreis Landkreis Schmalkalden-Meiningen Wartburgkreis Eisenach Unstrut-Hainich-Kreis Landkreis SömmerdaKarte
Über dieses Bild

Pferdingsleben ist eine Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Nesseaue im thüringischen Landkreis Gotha.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort liegt im flachen Tal der Nesse zwischen Friemar im Westen und Nottleben im Osten. Die Kreisstraße K 4 verbindet die Gemeinde mit der etwa 2 km südlich verlaufenden B 7 (Erfurt - Gotha). Der tiefste Punkt der Gemarkung liegt mit 281 m Höhe u. NN in unmittelbarer Nähe von Friemar bei der Riethquelle, die nach wenigen Metern ihr Wasser in die Nesse leitet. Der höchste Punkt liegt mit 325 m Höhe ü. NN im Osten von Tröchtelborn. Die Ortsmitte bei der Kirche hat eine Höhe von 290 m ü. NN. Außer der Nesse verfügt die Ortslage nur noch über ein Rinnsal als fließendes Gewässer, das aus dem Gehrenfeld kommt, einer Flur im Nordosten der Gemeinde.

Geschichte

Zu Beginn des 9. Jahrhundert wird Pferdingsleben in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Klosters Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Pertikeslebo erwähnt.

Ev. Kirche St. Wigbert
Waidmühle

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994 – 418
  • 1995 – 419
  • 1996 – 434
  • 1997 – 450
  • 1998 – 454
  • 1999 – 442
  • 2000 – 432
  • 2001 – 424
  • 2002 – 427
  • 2003 – 424
  • 2004 – 420
  • 2005 – 416
  • 2007 − 405
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Sehenswürdigkeiten

  • In Pferdingsleben befindet sich die einzige erhaltene Waidmühle (kleine Waidmühle) in Mitteleuropa. Sie ist Eigentum der Gemeinde. In historischer Zeit wurde sie von Zugtieren betrieben, die den senkrecht stehenden Mahlstein im Kreis über das in der Mühlpfanne liegende Mahlgut zogen. Sie ist eine von ehedem mindestens drei Waidmühlen des Ortes. Eine zweite (die große Waidmühle) wurde nach 1896 auf das Gelände der heutigen ega in Erfurt umgesetzt. Eine dritte Waidmühle stand an Tümpels Haus, ihr Verbleib ist ungeklärt. Die steinernen Säulen der Waidmühlen, in deren Gabel der Mühlstein-Tragebalken lagerte, diente oft nach Einstellung des Mühlbetriebs als Steg über Bäche, zur Befestigung von Toreinfahrten, Zaunpfähle, Mauerabschlusssteine u.ä. Ein Mühlstein findet sich als unterster Stein der Nordwestecke der Kirche in Eschenbergen. Alle Mühlen lagen am damaligen nördlichen Ortsrand am großen und kleinen Angergarten (heute das Gebiet der Angerstraße), also an öffentlichen Rasenflächen in der Nähe eines Wasserlaufs, dem Mollbach. Der Mollbach entspringt im NSG Alacher See und mündet (heute) am nordwestlichen Ortsrand von Nottleben in die Nesse. Der letzte Pferdingslebener Waidbauer, Ernst Reinhardt, lieferte seine Produktion von etwa 2 to Ballenwaid an den Waidhändler in Erfurt, Stadtrat Freund. Die Waidmühle verkam nach und nach und wurde als touristisches Denkmal erst in den 1950er Jahren wiederentdeckt, rekonstruiert und als Kulturdenkmal gestaltet. 1974 erfolgte eine erneute Rekonstruktion, die letzte Sanierung und Neugestaltung der Anlage geschah anlässlich der 1. Internationalen Waidtagung im Frühjahr 1992[2]. (Siehe auch: Waidanbau in Thüringen)
  • Der Ort hat auch eine 500 Jahre alte Kirche, die nach dem Schutzpatron der Gemeinde St. Wigbert benannt ist.

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Infotafel am Denkmal, Autor: Eberhard Brandt

Weblinks

 Commons: Pferdingsleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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