- Deutsch-amerikanischer
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Als „Deutschamerikaner“ gelten heute in den USA bis zu 60 Millionen der 300 Millionen Staatsbürger.[1] 49 Millionen Amerikaner sahen sich laut Selbstbeschreibung im Jahr 2000 als deutschstämmig beziehungsweise gaben „deutsch“ als ihre Hauptabstammung an.[2] Deutschamerikaner stellen somit aktuell noch vor den Hispanics (welche die Deutschamerikaner bald als größte Gruppe ablösen werden) und den Irisch-Amerikaner die größte Gruppe innerhalb der USA. In folgenden Bundesstaaten gibt die Mehrheit der Bevölkerung an, deutsche Vorfahren zu haben: Alaska, Colorado, Florida, Idaho, Illinois, Indiana, Iowa, Kansas, Michigan, Minnesota, Missouri, Montana, Nebraska, Nevada, North Dakota, Ohio, Oklahoma, Oregon, Pennsylvania, South Dakota, Washington, Wisconsin und Wyoming.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Hauptziel der frühen deutschen Einwanderung war Pennsylvania. Dort wurde 1683 die erste deutsche Siedlung auf dem Boden der heutigen Vereinigten Staaten gegründet. 1775 bestand ein Drittel der Bevölkerung Pennsylvanias aus deutschstämmigen Bewohnern. Sie waren überwiegend Lutheraner, Reformierte, Amish, Mennoniten und Anhänger anderer protestantischer Glaubensrichtungen. Die Deutschamerikaner in Pennsylvania entwickelten eine eigene Sprache auf der Basis pfälzischer Dialekte, das Pennsylvania Dutch, das auch heute noch gesprochen wird. Andere bedeutende deutsche Siedlungen gab es in Nordamerika zur Kolonialzeit in New York und Virginia. Bei der ersten Volkszählung 1790 machten Deutsche fast 9 % der weißen Bevölkerung der USA aus. Im Jahre 1795 wurde im Repräsentantenhaus darüber abgestimmt, ob in Zukunft kostenlos verteilte Gesetzesbroschüren auch in deutscher Sprache vorgelegt werden sollten. Mit nur einer Stimme Mehrheit entschied man sich dagegen. Noch heute hält sich die Legende, der deutschstämmige Abgeordnete Frederick Muhlenberg hätte dagegen gestimmt, weil er ein entschiedener Gegner einer sprachlichen Zweigleisigkeit deutsch-englisch gewesen sei und sich für eine strikte Integration ausgesprochen hätte. Tatsächlich nahm er an der Abstimmung nicht teil. Dass damals über die Amtssprache abgestimmt wurde, ist ebenfalls eine hartnäckige Legende. Die Bauernsprache, wie das Pennsylvania Dutch auch genannt wurde, schrumpfte danach innerhalb weniger Jahrzehnte auf wenige ländliche Gebiete und verschwand fast völlig aus dem öffentlichen Raum.[3]
Die größte deutsche Einwanderungswelle gab es zwischen 1848 und dem Ersten Weltkrieg, als über sechs Millionen Deutsche in die USA einwanderten. Die meisten davon kamen aus ökonomischen Gründen, andere wollten dem dreijährigen Wehrdienst entgehen. Viele wanderten auch in die Vereinigten Staaten aus, um der politischen Repression in den deutschen Ländern zu entkommen. Die größte Gruppe von ihnen sind die Forty-Eighters, die Deutschland nach der gescheiterten Märzrevolution von 1848/49 verließen. Mit der Verbesserung der ökonomischen Situation gegen Ende des 19. Jahrhunderts ging auch die Zahl der Auswanderer in die USA zurück. Die meisten deutschen Einwanderer ließen sich in den Staaten des Mittleren Westens nieder, deren klimatische Bedingungen ihnen aus der Heimat vertraut waren.
Wegen ihrer zeitlich frühen Einwanderung in die Staaten und ihrer kulturellen Nähe zum WASP-Establishment haben sich die Deutschamerikaner früher und schneller integriert als andere Einwanderergruppen. Sie prägten nachhaltig den kulturellen Mainstream in den USA, was man z. B. an der amerikanischen Küche (Hamburger, Pretzels, Strudel) beobachten kann.
Der Erste Weltkrieg brachte einen starken Assimilationsschub. Deutschamerikaner wurden verdächtigt, mit den Mittelmächten zu sympathisieren und wurden Opfer von Aggression und Diskriminierung. In Illinois wurde sogar ein Deutschamerikaner erschlagen. Kriegsgegner wurden verhaftet und mehrere Tausend Deutschamerikaner wurden gezwungen, Kriegsanleihen zu kaufen. In einigen Staaten wurde der Deutschunterricht und deutsche Zeitungen eingestellt. Deutsches Essen wurde sprachlich amerikanisiert: aus Sauerkraut wurde Liberty Cabbage; vergleichbar mit der vorübergehenden Umbenennung der French Fries in Freedom Fries während des Irakkrieges 2003. Viele Deutschamerikaner bemühten sich, ihre Loyalität zu den Vereinigten Staaten zu zeigen, indem sie ihre Namen anglisierten, ihre Kinder englisch unterrichteten, die deutschen Zeitungen abbestellten.
Nach dem Ersten Weltkrieg verbesserte sich die Einstellung gegenüber den Deutschamerikanern wieder. Mit dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft stieg die Zahl der deutschen Einwanderer wieder an und zahlreiche Deutsche fanden in den USA Schutz vor der politischen und rassistischen Verfolgung. Bereits in den ersten Wochen und Monaten nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten flohen 1933 tausende Wissenschaftler, Künstler, Publizisten und Schriftsteller, Frauen und Männer aus dem Deutschen Reich.
Im Zweiten Weltkrieg versprach Präsident Franklin Delano Roosevelt den Deutschamerikanern, dass es nicht wieder zu Diskriminierungen kommen sollte wie im Ersten Weltkrieg. So wurde zum Beispiel der Deutschamerikaner Dwight D. Eisenhower zum Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte. Dennoch wurden in den USA zahlreiche deutsche Einwanderer der ersten Generation bespitzelt und interniert.
Bei Kriegsende bewiesen zahlreiche Deutschamerikaner ihre Solidarität mit der alten Heimat, indem sie CARE-Pakete ins verwüstete Deutschland schickten. Auch heute noch wandern Deutsche in die USA aus, allerdings handelt es sich hierbei vor allem um hochqualifizierte Fachkräfte oder Akademiker. Es existieren zahlreiche deutsche Zeitungen, Vereine, Radioprogramme etc.
Nach der letzten Volkszählung (2000) sprechen 1.382.610 Menschen Deutsch als Muttersprache, zählt man die Sprecher des Pennsylvania Dutch und des Luxemburgischen dazu, beläuft sich die Zahl auf 1.467.184 Sprecher. Von dieser Anzahl sind 11,9 % zwischen 5 und 17 Jahren alt, 64,9 % sind zwischen 18 und 64 und 23,2 % sind älter als 65 Jahre.
Kulturelles Erbe
Aufgrund der Tatsache, dass Amerikaner mit Wurzeln im deutschen Sprachraum seit Bestehen der USA zu den größten Bevölkerungsgruppen zählen, haben sie in entscheidender Weise zur Herausbildung der amerikanischen Kultur beigetragen. Baron von Steuben, ein ehemaliger preußischer Offizier, hat den Aufbau der US-amerikanischen Armee im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg geleitet und dadurch den Sieg über die britischen Truppen möglich gemacht.
Während der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland immigrierten zahlreich deutsche, vor allem deutsch-jüdische Wissenschaftler in die Vereinigten Staaten. Der bekannteste davon ist wohl Albert Einstein, bekannt für die Relativitätstheorie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Wernher von Braun und die meisten Ingenieure der Heeresversuchsanstalt Peenemünde in die USA gebracht, wo sie am US-amerikanischen Raketenprogramm mitarbeiteten.
Auch der Einfluss der Deutschen Küche ist in den USA sehr stark. Frankfurter, Hamburger, Bratwurst, Brezeln und Strudel sind weit verbreitete Gerichte. Auch die Renaissance der Mikro-Brauereien ist von deutschen Brauern geprägt.
Ohio ist bekannt für das deutschamerikanische Festival Zinzinnati, und in New York, Philadelphia und anderen Städten findet jedes Jahr die Steubenparade, ein Umzug von Deutschamerikanern, statt. Außerdem finden im ganzen Land deutschamerikanische Festivals und Octoberfests statt. Zehntausende amerikanischer Touristen fahren jedes Jahr nach Deutschland, um das Land ihrer Vorfahren zu entdecken.
Deutsche Städtenamen in den USA
In den meisten Bundesstaaten der USA gibt es Stadtgründungen durch Deutsche oder Städte mit deutschen Namen, beispielsweise Hamburg (New York), Stuttgart (Arkansas), Bismarck (North Dakota), New Braunfels (Texas), Minden (Nebraska), Schaumburg (Illinois), New Baden (Illinois), New Minden (Illinois), New Berlin (Illinois), Frankenmuth (Michigan), Frankfort (Kentucky), Dresden (Ohio), New Berlin (Wisconsin), Kiel (Wisconsin), New Holstein (Wisconsin), Hanover (Pennsylvania), Berlin (New Hampshire), Hanover (New Hampshire), Karlsruhe (North Dakota) , New Leipzig (North Dakota), New Ulm (Minnesota), Bremen (Georgia) oder Lennep (Montana).
Deutsche Einwanderer und bekannte Deutschamerikaner
Wo möglich, geordnet nach dem Jahr der (ersten) Einwanderung:
17. Jahrhundert
- 1610: Hendrick Christiaensz (um 1580–1625), aus Kleve, Pelzhändler in niederländischen Diensten, führte 1610 Erkundungen im Mündungsgebiet des Hudson (damaliger Name: „Mauritius“-Fluss) durch; Mitbegründer der ersten holländischen Niederlassung an der Südspitze von Manhattan, der späteren Kolonie Neu-Niederlande.
- 1625: Peter Minuit, auch Minnewit (1588/89–1641), erster Gouverneur von Neu-Niederlande mit seiner Hauptstadt Neu-Amsterdam
- Augustin Herrmann (1611–1675) aus Prag gebürtig; Landvermesser und Kartograph in niederländischen Diensten; Tätigkeit in Neu-Niederlande und Maryland.
- 1660: Jakob Leisler (1640–1691), Pelz- und Tabakhändler, Gouverneur des Bundesstaates New York, in den Wirren der englischen „Glorious Revolution“ hingerichtet
- 1669: Johannes Lederer (1644–1675), aus Hamburg stammender Arzt und Geograph; erforschte 1669/70 im Auftrage des Gouverneurs von Virginien Gebirgsketten der Appalachen im Hinterland der Kolonie, um nach einem vermuteten Durchlass zum Pazifik zu suchen.
- 1683: Franz Daniel Pastorius (1651–1719] gründet die erste deutschen Siedlung Germantown bei Philadelphia mit dreizehn Familien aus Krefeld
- 1693: Johann Jacob Zimmermann (1644–1693) bringt eine weitere Gruppe von elf Familien aus Hamburg nach Pennsylvanien, stirbt aber bereits in Amsterdam, die Witwe reist jedoch allein weiter
18. Jahrhundert
- nach 1700: Familie Rockefeller übersiedelt aus dem Rheinland an die amerikanische Ostküste
- Vorfahren von John D. Rockefeller (1839–1937)
- Gottlieb Mittelberger (* 1715, † vor 1779), gebürtiger Württemberger, zeitweilig als Organist und Lehrer in deutschsprachigen Gemeinden Pennsylvaniens tätig; Verfasser einer bedeutenden Beschreibung über die Lebensverhältnisse im Pennsylvanien des 18. Jahrhunderts (Gottlieb Mittelbergers Reise nach Pennsylvanien im Jahr 1750. Und Ruekreise nach Teutschland im Jahr 1754. Stuttgart 1756)
- 1742: Henry Melchior Mühlenberg (1711–1787), Pfarrer
- sein Sohn John Peter Gabriel Mühlenberg (1746–1807), Pfarrer, Offizier im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, Abgeordneter im Kongress
- sein Sohn Frederick Augustus Conrad Mühlenberg (1750–1801), zunächst lutherischer Pfarrer, dann Politiker, Abgeordneter und erster Speaker des US-Repräsentantenhauses; nach ihm ist die „Mühlenberg-Legende“ benannt
- 1777: Friedrich Wilhelm von Steuben (1730–1794), Militärreformer
- 1784: Johann Jakob Astor (1763–1848), Handel mit Pelzen und Immobilien, Begründer der Astor-Familie (Stifter der New Yorker Stadtbibliothek, Begründer des Waldorf-Astoria-Hotels)
19. Jahrhundert
- 1817–1867: Heinrich (Henry) Harbaugh, pennsilfaanisch-deitscher Volksdichter und Theologe
- 1824–1827: Gottfried Duden (1785–1855), deutscher Arzt und Gründer von Dutzow (Missouri)
- 1824: Karl Follen (1796–1840), Revolutionär, Schriftsteller und Abolitionist
- 1825: Friedrich List, württembergischer Politiker, flieht 1825 nach Amerika, kehrt 1832 als amerikanischer Konsul zurück und wird Eisenbahnpionier
- 1829: Friedrich Ernst, eigentlich Friedrich Diercks (1796–1848), erster deutscher Siedler in Texas und „Vater der Einwanderer“
- 1830 ff.: Dreißiger
- 1831: John August Roebling (1806–1869), Ingenieur und Brückenbauer, Konstrukteur der Brooklyn Bridge in New York
- 1832: Georg Engelmann (1809–1884), Arzt, Botaniker und Meteorologe, Begründer der amerikanischen Kakteenkunde, Berater beim Aufbau des Missouri Botanical Garden sowie Mitbegründer und erster Präsident der St. Louis Academy of Science
- 1833: Theodor Engelmann (1808–1889), Rechtsanwalt, Journalist und Zeitungsverleger
- 1830er: Paul Follen (1799–1844), Rechtsanwalt, Schriftsteller und Farmer, Gründer der Gießener Auswanderungsgesellschaft
- 1830er: Friedrich Münch (1799–1881), Pastor, Winzer, Politiker und Schriftsteller, Gründer der Gießener Auswanderungsgesellschaft
- 1834: Robert Justus Kleberg (1803–1888), Gründer von Catspring (Austin County), „Held von San Jacinto“ (texanischer Unabhängigkeitskrieg) und Oberrichter
- 1834: Ferdinand Lindheimer (1801–1879), Botaniker („Vater der texanischen Botanik“), Journalist und Zeitungsverleger
- 1834: Albrecht von Roeder (1811–1857), Farmer und Gründer der Ortschaft Catspring (Texas)
- 1837: Gustav Dresel (1818–1848), Schriftsteller, Kaufmann und erster deutscher Generalkonsul in Texas
- 1839: Martin Stephan (Geistlicher) (1777–1847), Geistlicher
- 1839: Carl Ferdinand Wilhelm Walther (1811–1887), Geistlicher
- vor 1840: Johann Bast (1812–1880), deutsch-amerikanischer Architekt in Cincinnati (Ohio)
- vor 1840: Johann Hermann Sanning (1812–1880), deutsch-amerikanischer Baumeister in Cincinnati (Ohio)
- 1842: Eberhard Anheuser, Brauereibesitzer (Anheuser-Busch)
- 1843: Charles Wimar (1828–1863), Maler
- 1844: Hans von Specht (1825–1913), Farmer, Fuhrmann und Postmeister
- 1844: Nicolaus Zink (1812–1887), Zivilingenieur und Farmer, führte 1845 den ersten Siedler-Treck des Mainzer Adelsvereins nach Texas und baute das Fort „Zinkenburg“
- 1845: Wilhelm Victor Keidel (1825–1870), erster Arzt und erster Friedensrichter im Gillespie County (Texas) und Gründer der Ortschaft Pedernales
- 1845: Otfried Hans von Meusebach, in den USA John O. Meusebach (1812–1897), Farmer, Botaniker, Politiker und Senator, zweiter Generalkommissar des Mainzer Adelsvereins und Gründer der Stadt Fredericksburg
- 1845: Hermann Spieß (1818–1873), dritter und letzter Generalkommissar des Mainzer Adelsvereins
- 1845: Heinrich Rattermann (1832–1923), deutsch-amerikanischer Versicherungsunternehmer, Historiker, Schriftsteller und Herausgeber der Monatsschrift „Der Deutsche Pionier“ und der Vierteljahresschrift Deutsch-Amerikanisches Magazin
- vor 1846:Ottmar von Behr (1810–1856), Schafzüchter, Meteorologe und Naturforscher
- 1846: Thomas Nast (1840–1902), Zeichner und Cartoonist, Schöpfer von Uncle Sam, Santa Claus und der Wappentiere von Demokraten (Esel) und Republikanern (Elefant)
- 1846: Hermann Rogalla von Bieberstein (1823–1906), deutsch-amerikanischer Zivilingenieur, Geometer und Politiker in Texas
- 1846: Hermann Ferdinand Rogalla von Bieberstein (1824–1907), deutsch-amerikanischer Zivilingenieur und Geometer in Texas; viele der von ihm vermessenen Grenzen haben noch heute Bestand
- 1846: Wilhelm Weitling (1808–1871), Frühsozialist
- 1847: Levi Strauss, (1829–1902), Textilfabrikant, Erfinder der Jeans
- 1847: Johannes Romberg (1808–1891), Farmer und Dichter, Gründer des ersten literarischen Vereins in Texas („Prärieblume“)
- 1847: Ferdinand von Herff (1820–1912), Arzt, erster Chirurg in Texas und „Vater des texanischen Krankenhauswesens“
- 1847: Gustav Schleicher (1823–1879), Ingenieur, Unternehmer, Rechtsanwalt und US-Politiker
- 1848ff: Achtundvierziger
- 1848: Friedrich Hecker (1811–1881), Revolutionär, Bürgerrechtler, Weinbauer
- 1848: Adolf Cluss (1825–1905), Kommunist, Architekt
- 1849: Ernst Kapp (1808–1896), Geograph, Technikphilosoph
- 1849: Fritz Anneke (1818–1872), Offizier, Revolutionär
- 1849: Emil Annecke, (1823–1888), Revolutionär, Journalist und Jurist
- 1849: Peter Joseph Osterhaus (1823–1917), Militär, Diplomat
- 1849: August Willich, (1810–1878), Revolutionär, später General der Union
- um 1849: Karl Pfizer (1824–1906), Chemiker, Mitgründer der Firma Pfizer
- 1850: Eduard Degener (1809–1890), Kaufmann und Politiker, erster deutscher Abgeordneter im US-Kongress (1869–1871)
- 1850: Lorenz Brentano (1813–1891), Jurist, Kongressabgeordneter, Konsul
- 1850: Eduard Georg Schröter (1811–1888), Revolutionär, Schriftsteller, Theologe
- 1851: August Siemering (1830–1883), Politiker, Schriftsteller, Journalist und Zeitungsverleger („Vater der texanischen Presse“)
- 1851: Gustav Struve (1805–1870), Revolutionär; Republikaner
- 1851: Henry E. Steinway (1797–1871), Klavierbauer (Steinway and Sons)
- 1852: Franz Sigel (1824–1902), Offizier, General der Nordstaaten, Zeitungsverleger
- 1852: Carl Schurz (1829–1906), Revolutionär, Minister
- 1852: Adolph Douai (1819–1888), Journalist, Autor, Zeitungsverleger, Sozialreformer (Marxist) und Pädagoge; Gründer des ersten Kindergartens der USA
- 1853: Andreas Friedrich Trenckmann (1809–1883), Farmer und Gründungspräsident des ältesten landwirtschaftlichen Vereins in Texas
- 1853: Rudolph Melchior (1836–1867), deutscher Kunsthandwerker und Mitbegründer von Latium (Texas) im Washington County
- 1853: Henry Villard (eigentlich Ferdinand Heinrich Gustav Hilgard), Unternehmer, Investor (Eisenbahn, Presse, Elektroprodukte)
- 1856: Moritz von Dobschütz (1831–1913), Kaufmann und Unternehmer
- 1857: Peter Conrad Nagel (1825–1911), Pfarrer in Wilkes-Barre, Pennsylvania
- 1857: Samuel Adler (Rabbiner) (1809–1891), Oberhaupt der führenden jüdischen Reformgemeinde in den USA
- 1857: Adolphus Busch, Brauereibesitzer (Anheuser-Busch)
- 1858: John Janssen (1835–1913), römisch-katholischer Theologe und erster Bischof von Belleville, Illinois
- 1868: Bernhard Ziehn (1845–1912), Musiktheoretiker
- 1872: Ottmar Mergenthaler (1854–1899), Erfinder der Linotype-Setzmaschine
- 1873: Oscar Mayer, Fleischfabrikant
- 1880: Wilhelm Hasselmann (1844–1916), sozialdemokratischer Politiker, wegen sozialrevolutionär-anarchistischer Ambitionen aus der SPD-Vorläuferpartei ausgeschlossen
- 1882: Johann Most (1846–1906), ursprünglich sozialdemokratischer Politiker, dann Anarchist, sozialrevolutionärer Agitator
- 1884: Carl Laemmle (1867–1939),gehörte er zu den mächtigsten Studiobossen seiner Zeit und gilt als Gründer Hollywoods.
- 1889: Charles P. Steinmetz (1865–1923), Elektroingenieur, Sozialist
- 1891: Jacques Loeb (1859–1924), Biologe
- 1891: Wilhelm Middelschulte (1863–1943), Organist, Komponist
20. Jahrhundert
- Hugo Bertsch (1851–1935), Kürschner, Arbeiterdichter (Romancier)
- 1904: Max Kade (1882–1967), Pharmaunternehmer, Kunstsammler, Mäzen
- 1923: Otto Kuhler (1894–1977), Künstler und Designer
- 1926: Friedrich Wilhelm Murnau (1888–1931), Filmregisseur
- 1933: Albert Einstein (1879–1955), Physiker
- 1933: Paul Tillich (1886–1965), Theologe
- 1933: Eugen Rosenstock-Huessy (1888–1973), Publizist
- 1933: James Franck (1882–1964), Physiker
- 1934: Rudolf Schindler (1888–1968), Chirurg
- 1935: Hans Bethe (1906–2005), Kernphysiker
- 1937: Lyonel Feininger (1871–1956), Maler
- 1937: Walter Gropius (1883–1969), Architekt
- 1938: Karl Wilhelm Meissner (1891–1959), Physiker
- 1938: Henry Kissinger (* 1923), US-Außenminister
- 1938: Klaus Mann (1906–1949), Schriftsteller
- 1939: Marlene Dietrich (1901–1992), Schauspielerin
- 1940: Hannah Arendt (1906–1975), Philosophin
- 1941: Franz Schoenberner (1892–1970), Redakteur und Schriftsteller
- 1947: Erich Maria Remarque (1898–1970), Schriftsteller
- 1947: Max Beckmann (1884–1950), Maler
- 1947: Jan Valtin (1905–1951), Schriftsteller
- 1949: Wernher von Braun (1912–1977), Raketenkonstrukteur
- 1950er: Reinhard Lettau (1929–1996), Schriftsteller
- 1957: Margot Scharpenberg (* 1924), Schriftstellerin
Deutschamerikanische Präsidenten
- Dwight D. Eisenhower (sein Familienname kommt von Eisenhauer)
- Herbert Hoover (vom deutschen Familiennamen Huber)
Andere Prominente mit deutschen Wurzeln
- Walter Chrysler (1875–1940), Begründer der Chrysler Corporation
- William E. Boeing (1881–1956), Flugzeugkonstrukteur
- Clark Gable (1901–1960), Schauspieler
- Henry John Heinz (1844–1919), Unternehmer und Gründer der H. J. Heinz Company, dem weltgrößten Hersteller von Tomatenketchup
- Elvis Presley (1935–1977), Sänger und Idol des Rock ’n’ Roll
- Alfred Gruenther (1899–1983), General, NATO-Oberbefehlshaber, Präsident des Amerikanischen Roten Kreuz
- Milton S. Hershey (1857–1945), Gründer von Hershey Company
- Donald Trump (* 14. Juni 1946), Unternehmer und Milliardär
- Doris Day (* 3. April 1924), Filmschauspielerin und Sängerin
- Guggenheim-Familie, der Familienname geht in den USA auf Simon Guggenheim zurück
- Bill Nieder (* 10. Oktober 1933), Gewinner der Silber und der Goldmedaille bei Olympischen Spielen im Kugelstoßen
- Nick Nolte (* 8. Februar 1941), Schauspieler
- Sandra Bullock (* 26. Juli 1964), Schauspielerin
- Leonardo DiCaprio (* 11. November 1974), Schauspieler
- Walt Disney (* 5. Dezember 1901–1966), Grafiker und Unternehmer
- Kirsten Dunst (* 30. April 1982), Schauspielerin
- Donald Rumsfeld (* 9. Juli 1932), Neokonservativer Politiker
- Michelle Trachtenberg (* 11. Oktober 1985), Schauspielerin
- Jon Voight (* 29. Dezember 1938), Schauspieler
- Bruce Willis (* 19. März 1955), Schauspieler
Einrichtungen für Deutsche in den USA
Deutsche Botschaft und Konsulate
- Deutsche Botschaft Washington
- Deutsches Generalkonsulat Atlanta, Georgia
- Deutsches Generalkonsulat Boston, Massachusetts
- Deutsches Generalkonsulat Chicago, Illinois
- Deutsches Generalkonsulat Houston, Texas
- Deutsches Generalkonsulat Los Angeles, Kalifornien
- Deutsches Generalkonsulat Miami, Florida
- Deutsches Generalkonsulat New York, New York
- Deutsches Generalkonsulat San Francisco, Kalifornien
- Deutsches Generalkonsulat Washington DC
Bildungseinrichtungen
- Institute for German-American Relations
- Das Institut ist ein Informations- und Diskussionszentrum über deutsch-amerikanische Beziehungen und stellt Schulen Unterrichtsmaterial bereit.
- Deutsch-Amerikana-Sammlung an der Universität Cincinnati.
- American Council of Learned Societies
- American Association of Teachers of German, Inc.
Deutsche Zeitschriften und Zeitungen
- Indiana Volksblatt. Julius Bötticher, Indianapolis.
- Dakota Freie Presse. New Ulm Minn 1874ff.
- Hiwwe wie Driwwe. Privatarchiv Pennsylvaniadeutscher Literatur, Ober-Olm 1.1997ff.
Quellenangaben
- ↑ US-Volkszählung 1990
- ↑ US demographic census. Abgerufen am 15. April 2007. .
- ↑ Porque ich kann keen Hochdeitsch. in: Abenteuer Archäologie. Spektrum, Heidelberg 2007,3, 56. ISSN 1612-9954
Siehe auch
- Deutsch-amerikanische Beziehungen
- Deutsche Sprache in den USA
- German Coast (Louisiana)
- Deutsche Überseewanderung
- Einwanderung in die USA
- Dreißiger
- Forty-Eighters
- Latin Settlement
- Mainzer Adelsverein
- Gießener Auswanderungsgesellschaft
- Deutsche Siedlungen im Ausland
- Geschichte der Juden in den Vereinigten Staaten
Literatur
- Christian Gellinek: Those Damn’ Dutch. The Beginning of German immigration in North America during the Thirty Years’ War. Camous, Frankfurt am Main 1996. ISBN 3593354527
- Johannes Gillhoff: Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer. Evangelische Buchgemeinde, Stuttgart 1917, Verlag BS, Rostock 2006. ISBN 3-89954-219-3
- Don Heinrich Tolzmann: Die Deutsch-Amerikana-Sammlung an der Universität von Cincinnati. In: Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik, Nr. 423. Stuttgart: Hans-Dieter Heinz 2004 [2005], S. 447–458, ISBN 3-88099-428-5
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