- Finkenbach-Gersweiler
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Wappen Deutschlandkarte 49.6833333333337.7458333333333235Koordinaten: 49° 41′ N, 7° 45′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Donnersbergkreis Verbandsgemeinde: Alsenz-Obermoschel Höhe: 235 m ü. NN Fläche: 7,73 km² Einwohner: 321 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km² Postleitzahl: 67822 Vorwahl: 06362 Kfz-Kennzeichen: KIB Gemeindeschlüssel: 07 3 33 021 Adresse der Verbandsverwaltung: Schulstraße 16
67821 AlsenzWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Willi Becker Lage der Ortsgemeinde Finkenbach-Gersweiler im Donnersbergkreis Finkenbach-Gersweiler ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Alsenz hat.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Gemeinde Finkenbach-Gersweiler liegt im mittleren Moscheltal im Westen des Donnersbergkreises (Rheinland-Pfalz). Die Talsenke wird von den Höhen des Nordpfälzer Berglandes umschlossen. Die Ortslage wird von Mischwäldern, bedeckten Bergen, Ackerland, Wiesen und Streuobstflächen beherrscht. Der bereits 1384 belegte Weinbau kam in den 1970er-Jahren zum Erliegen. Auch ist nur noch ein Vollerwerbslandwirt übrig geblieben.
Geschichte
Geschichte bis zur Vereinigung
Das 1190 erstmals erwähnte Gersweiler und das am 25. Februar 1236 erstmals erwähnte Finkenbach sind fränkische Gründungen der Aufbauzeit des 6. bis 7. Jahrhunderts. Im Frühmittelalter gehörten die Orte zum Nahegau, später zum Stammesherzogtum Franken. Ihre Geschichte ist zum größten Teil gemeinschaftlich. Sehr prägend war die Zugehörigkeit zur freien Reichsherrschaft Hohenfels-Reipoltskirchen von 1304–1602. Neben mehreren Gerichtssitzen besaß die, ringsum von kurpfälzischem und veldenzischem Hoheitsgebiet umgebene reipoltskirchische Enklave bereits um 1300 Marktrechte. Dass Finkenbach auch kirchlich schon im frühen Mittelalter eine bedeutende Rolle spielte, zeigt der wuchtige Trutzbau der 1304 erstmals erwähnten ehemaligen Wehrkirche. 1409 wurde diese Wallfahrtskirche für Quatembermessen.
Nach dem Aussterben der Dynastie Reipoltskirchen (1602) erbte die Tochter des Grafen Johann III. von Dhaun-Falkenstein die Orte. Doch bereits 1603 fielen Finkenbach und Gersweiler wieder durch Testament an die Grafen Johann Casimir und Steino von Löwenhaupt. Nun wurde die Hälfte, ein anderes Mal ein Viertel der Gemeinde verkauft oder vererbt. Im Jahre 1611 gingen beide Dörfer in den Besitz der Fürstin Karoline von Isenburg und der Gräfin Charlotte von Hillesheim über. In deren Eigentum blieben sie bis zur französischen Revolution. Wegen dieser Frauenherrschaften werden die Bewohner noch heute als „Isenburger“ bezeichnet. Nach dem Zusammenbruch der feudalen Herrschaften mit der Eroberung durch französische Revolutionstruppen 1792 erfolgte 1797 der faktische Anschluss der Pfalz an Frankreich.
Finkenbach-Gersweiler
1798 wurden Finkenbach und Gersweiler zu einer Gemeinde vereinigt und wurde Bestandteil des Kantons Rockenhausen im „Departement Du Mont Tonnerre“ (Departement Donnersberg) und ab 1800 auch des „Arrondissement Kaiserslautern.“ Der Rückzug der Franzosen hatte zunächst die gemeinsame Verwaltung der Pfalz durch Österreich und Bayern (1814–1816) und danach gemäß dem Wiener Kongress ihre Angliederung an das Königreich Bayern zur Folge. 1818 dem Landkommissariat (seit 1862 Bezirksamt) Kirchheimbolanden zugeordnet, wurde Finkenbach-Gersweiler 1900 Gemeinde des neuentstandenen Bezirksamtes Rockenhausen, welches im 1946 errichteten Bundesland Rheinland-Pfalz als Landkreis aufging.
Im Rahmen der Verwaltungsreform vereinigten sich 1969 die beiden Landkreise Rockenhausen und Kirchheimbolanden zum Donnersbergkreis. Nach Auflösung der Bürgermeisterei Bisterschied (gegründet 1802) kam Finkenbach-Gersweiler 1972 zur Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel. So hat die Nordpfalzgemeinde bis heute insgesamt zwölf Mal die Herrschaft gewechselt.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Finkenbach-Gersweiler besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[2]
Sehenswürdigkeiten
Das Ortsbild prägen Bauerngehöfte und kleine Taglöhnerhäuser aus der Zeit zwischen 1750 und 1900, sowie die Sandsteinvilla des ehemaligen Steinbruchbesitzers Werrmann (1908, die Turnhalle von 1925 und das Pfarrhaus von 1830 mit angrenzendem Pfarrhof. Als Fachwerkbauten sind lediglich zwei Anwesen erhalten geblieben. Am Ortseingang von Gersweiler richtet sich der Blick auf die schloßartige Dreiflügelanlage des Viktoriastiftes (1919–1921). Der Ortskern von Finkenbach, mit dem Lindenplatz als Mittelpunkt, ist als Denkmalzone erfasst. Als besonderes Kleinod gilt die historische Wehrkirche von Finkenbach mit ihren spätgotischen Wandmalereien der Passion Christi und der Stumm-Orgel.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Finkenbach-Gersweiler
Regelmäßige Veranstaltungen
Das höchste Fest im Jahr ist die traditionelle Kerwe am ersten Wochenende im September. Auch das Rinderschlachtfest und Erntedankfest des Gesangvereins erfreut sich jährlich einer Schar von Besucher. Turnusgemäß findet auch ein Dorffest in der Lindenstraße statt. Die Kirchengemeinde veranstaltet in Zusammenarbeit mit Vereinen und Gemeinde einen Laternenumzug, eine Altenfeier sowie Adventskonzerte. Der TuS Finkenbach-Waldgrehweiler veranstaltet eine Nikolausfeier, eine Kinderfastnacht und den Kerwetanz. Die Gemeinde richtet einen Lumpenball am Fastnachtdienstag aus. Ein großer Anziehungsmagnet ist auch das Weideabtriebsfest der Familie Becker, am letzten Samstag im Oktober.Es findet auch zwei mal im Jahr einen Plattenparty in der Turnhalle statt die die Feuerwehr Finkenbach auf die Beine stellt.Die Termine sind immer am ersten Samstag im Januar und an Ostersonntag.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Heinrich Lieser (1891–1959), Unternehmer und Mäzen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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