- Ilbesheim (Donnersbergkreis)
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Wappen Deutschlandkarte 49.698.0752777777778297Koordinaten: 49° 41′ N, 8° 5′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Donnersbergkreis Verbandsgemeinde: Kirchheimbolanden Höhe: 297 m ü. NN Fläche: 6,13 km² Einwohner: 537 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner je km² Postleitzahl: 67294 Vorwahlen: 06352, 06355 Kfz-Kennzeichen: KIB Gemeindeschlüssel: 07 3 33 031 Adresse der Verbandsverwaltung: Neue Allee 2
67292 KirchheimbolandenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Volker Schornick Lage der Ortsgemeinde Ilbesheim im Donnersbergkreis Ilbesheim ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ilbesheim wurde im 8. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Man fand jedoch Gräber, die bereits aus der La-Tène-Zeit stammen. Die heute protestantische Dorfkirche besitzt einen romanischen Turm der in die Epoche um 1100 datiert wird.
Schon früh kam das Dorf als Exklave zur Grafschaft Falkenstein. Zunächst regierten diese die Herren von Bolanden, welche 1418 von den Grafen von Virneburg beerbt wurden.
Über verschiedene Eigentümer ging die Grafschaft Falkenstein und mit ihm das Dorf Ilbesheim 1667 an den Herzog von Lothringen über. Durch die Heirat des Lothringer Herzogs Franz Stephan mit Maria Theresia von Habsburg, kam Hohen-Sülzen an Österreich und unterstand dem Oberamt Winnweiler des Reichsteils Vorderösterreich[2] Der zuständige Amtmann residierte in Winnweiler.
1756 beschwerten sich protestantische Ilbesheimer Einwohner beim Kaiser in Wien über die Einführung eines Mitbenutzungsrechtes (Simultaneum) ihrer Kirche für die Katholiken. Dazu wurden zwei mal Gemeindedeputierte nach Wien entsand, über deren Letztere sich Kaiser Franz I. in seiner schriftlichen Antwort vom 28. Juli 1756 befremdet zeigt, da „die zuletzt hierher deputierte Ilbesheimer Gemeindsleute, welchen es allem Ansehen nach nur um Vermehrung der von der Gemeinde etwan ziehenden Tagegeldern seyn mag, bereits in den 2ten Monat nach erhaltener Auskunft allhier sich ohnnützlich aufhalten“.[3]
Am 11. Juni 1758 fand in Ilbesheim erstmals seit der Reformation wieder eine Fronleichnamsprozession statt. Die deshalb an den Kaiser gesandte Klageschrift der protestantischen Gemeinde zeichnet ein interessantes und buntes Bild der barocken Landfestlichkeit. Sie berichtet, die Katholiken ließen im „gegenwärtig laufenden Jahre, und zwar am 11ten Junii, eine solche öffentliche Procession in loco (=am Ort) anrichten, und dazu catholische Glaubensgenossen von 5 Stunden weit, nebst denen benachbarten, insonderheit der angrenzenden churpfälzischen Gemeinde Stetten, mit Fahnen, Gesang und Klang, auch mit Aufstellung von versamleten und berufenen auswärtigen Bauersleuten mit Gewehr versehenen 2 Compagnie, dergestalten anordnen ... daß unter diesem Aufzuge das hochwürdige Guth publice (=öffentlich) durch den ... catholischen Pfarrern circumgestired (=umhergezeigt), an verschiedenen Stellen im Ort öffentliche Messe gelesen, benedictiones (=Segen) ertheilet, und bey solchen geistlichen Actibus (=Handlungen) jedesmalen von dem aufgerichteten Bauerncommando Feuer gegeben“ wurde.[4]
Ilbesheim mit seinem Umland war ab Dezember 1792 zumeist französisch besetzt und wurde beim Friedensschluss von Campo Formio (1797), als Teil der linksrheinischen deutschen Gebiete an Frankreich abgetreten, wo es bis 1815 verblieb. In dieser Zeit gehörte es zum französischen Département du Mont-Tonnerre mit Regierungssitz in Mainz.
1815/1816 bestand eine gemeinsame österreichisch-bayerische Regierung in Bad Kreuznach, 1816 fiel es an den Rheinkreis des Königreiches Bayern, seit 1946 gehört es zum damals neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz
Zur Unterscheidung von Ilbesheim bei Landau in der Pfalz erhielt der Ort die Zusatzbezeichung Ilbesheim auf dem Gleichen [5].
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ilbesheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[6]
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Blau ein bewurzelter goldener Getreidehalm, belegt von zwei gekreuzten goldenen Eichenzweigen mit je einer goldenen Eichel und zwei goldenen Eichenblättern.
Es wurde 1937 vom Reichsstatthalter in Bayern verliehen und geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1683.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Ort kreuzen sich die L 445 und die L 446. In kurzer Entfernung befindet sich südwestlich ein direkter Anschluss an die A 63 (Kaiserslautern-Mainz). In Kirchheimbolanden ist ein Bahnhof der Donnersbergbahn.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Ludwig Knobloch (1901–1995), deutscher Politiker (CDU), MdB, Präsident der Arbeitsgemeinschaft deutscher Zuckerrübenbau-Verbände
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Verzeichnis der pfälzischen Ortschaften des österreichischen Oberamtes Winnweiler
- ↑ Zu den Ilbesheimer Abgesandten in Wien
- ↑ Zum Ablauf der Fronlichnamsprozession 1758 in Ilbesheim
- ↑ | Topographische Karte aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, | Darstellung (mit Orts-Neckreim) der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
Siehe auch
Weblinks
- Ortsgemeinde Ilbesheim auf den Seiten der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden
- Ortsportrait auf der Seite des SWR
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