Infanterie-Regiment „von Horn“ (3. Rheinisches) Nr. 29

Infanterie-Regiment „von Horn“ (3. Rheinisches) Nr. 29
Heinrich Wilhelm von Horn 1761-1829
Kabinettsorder vom 27. Januar 1889
Von-Horn-Kaserne Trier
Wache in ehemaliger bergischer Uniform
Der letzte Regimentskommandeur Franz Heinrigs

Das Infanterie-Regiment „von Horn“ (3. Rheinisches) Nr. 29 war von 1813 bis 1919 ein Regiment der preußischen Armee und zuletzt nach Generalleutnant Heinrich Wilhelm von Horn benannt.

Inhaltsverzeichnis

Stiftungstag

  • 5. Dezember 1813

Das Regiment wurde aus dem 2. Bergischen Infanterie-Regiment errichtet und trägt seit dem 27. Januar 1889 den Namenszusatz „von Horn“.

Garnison und Unterstellung

Der Garnisonsstandort des Regiments war 1914 Trier und vor der Mobilmachung dem VIII. Armee-Korps Coblenz, der 16. Division Trier und der 31. Infanterie-Brigade Trier unterstellt.

Standorte

Im Laufe seiner Geschichte war das Regiment an folgenden Standorten stationiert: Koblenz, Ehrenbreitstein, Andernach, Thionville, Mainz, Jülich, Aachen, Köln, Bad Kreuznach, Saarlouis, Luxemburg, Trier, Diez und Metz.

Uniform.

Der bunte Rock hatte rote Brandenburger Ärmelaufschläge, blaue Schulterstücke mit roten Ziffern und einen gelben Linienadler.

Fahnen des Regiments

Nach dem Feldzug von 1815 erhielt das Regiment von König Friedrich Wilhelm III. die Regimentsfahne mit dem Band der Kriegsgedenkmünze 1815. Am 14. April 1816 fand in Koblenz die feierliche Nagelung und die Übergabe der Fahnen an das Regiment durch den kommandierenden General Graf Gneisenau statt.

Im Januar 1861 erhielt das Füselier-Bataillon für seine Teilnahme am Badischen Feldzug von König Wilhelm I. das Band des Militärehrenzeichens mit Schwertern. Für den Feldzug 1866 erhielten die Regimentsfahnen das Kombattantenband des für diesen Krieg gestifteten Erinnerungskreuzes mit Schwertern und für den Krieg von 1870/71 das Eiserne Kreuz an den Fahnenspitzen.

Zur Feier der Jahrhundertwende wurden ebenfalls Fahnenbänder verliehen. 1905 erhielten die Regimentsfahnen ein neues Fahnentuch. Am 27. August fand in Gegenwart des Kaisers in Berlin die feierliche Nagelung statt, anlässlich der Kaiserparade in Koblenz, am 11. September 1905, übergab der Kaiser dem Regimentskommandanten die erneuerten Fahnen.

Feldzüge und Gefechte

1815 gegen Frankreich

15. Juni Gossellies
16. Juni Schlacht bei Ligny
18. Juni Schlacht bei Waterloo
22. Juni Avesnes,
27. Juni Compiègne und Crespy
2. Juli Cloud und Meudon

1849 in Baden, Badische Revolution

1866 gegen Österreich

28. Juni Münchengrätz
3. Juli Schlacht bei Königgrätz

1870/71 gegen Frankreich

15. August Diedenhofen,
18. August Schlacht bei Gravelotte
19. August bis 27. Oktober Belagerung von Metz,
27. November Schlacht bei Amiens (1870),
4. Dezember Bosc le Hard und Buchy,
23./24. Dezember Schlacht an der Hallue,
27. Dezember 1870 bis 10. Januar 1871 Belagerung von Péronne,
17. Januar Tincourt,
19. Januar Schlacht bei Saint-Quentin (1871)

Als der Erste Weltkrieg ausbrach, unterstand das IR 29 dem VIII. Armeekorps Coblenz (16. Infanterie-Division Trier und 31. Infanterie-Brigade Trier), und war während des Krieges auf folgenden Kriegsschauplätzen:

Oberstleutnant Heinrigs war letzter Kommandeur des Regiments. Er wurde am 8. November 1917 mit dem Pour le Mérite ausgezeichnet. Während des Krieges fielen 3540 Soldaten des Regiments.

Nach Kriegsende wurde das Regiment ab 14. Dezember 1918 in Leer demobilisiert und am 1. Mai 1919 aufgelöst.[1] Die Tradition übernahm in der Reichswehr die 15. Kompanie des 16. Infanterie-Regiments.

Regimentschef

Regimentskommandeure

1815: von Hymmen
1818: von der Osten-Sacken
1828: von Hüser
1831: von Hirschfeld
1838: von Uttenhofen
1840: von Taubenheim
1844: Spillner
1849: Gustav von Kessel
1854: Karl von Schmidt
1857: Herwarth von Bittenfeld
1858: von Glisczinski
1861: Graf zu Dohna
1863 :Baron Schuler von Senden
1866: von Rex
1870: von Blumröder
1871: Bauer
1874: von Elern
1878: von Scherff

1882: Dieckmann
1886: Oesterley
1889: von Biebahn
1892: Frhr. Marschall von Bieberstein
1894: Schmidt
1897: Kleine
1899: Liebmann
1902: Scholz
1904: Wyszecki
1908: von König
1910: Bodo Borries von Ditfurth
1912: von Busse
1913: von Bödicker
1913: von Wurmb, von Grolma
1915: Storch
1916: Major/Oberstleutnant Franz Heinrigs

Sonstiges

In Rheinbrohl befindet sich seit 1933 das Ehrenmal des Infanterie-Regiments Nr. 29

Literatur

  • Kurzgefasste Geschichte des Infanterie-Regiments von Horn, 1813-1913, Verfasser: Feodor Weidner, Herausgeber: Lintzsche Buchhandlung Trier, 1913

Einzelnachweise

  1. Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914-1918 Teil VI: Infanterie Band 1: Infanterie-Regimenter, Verlag Militaria., Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S.72

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