Lanxess AG

Lanxess AG
Lanxess AG
LANXESS AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005470405
Gründung 1. Juli 2004
Unternehmenssitz GermanyGermanyLeverkusen / Köln
Unternehmensleitung

Axel C. Heitmann (CEO)

  • Werner Breuers
  • Rainier van Roessel
  • Matthias Zachert
Mitarbeiter 14.797 (Stand: 31. Dezember 2008)
Umsatz 6,576 Milliarden EUR (2008)
Branche Chemie
Produkte

Spezialchemikalien, Kunststoffe, Kautschuke, Zwischenprodukte

Website

www.lanxess.de

Die Lanxess AG (LANXESS AG) ist ein Spezialchemie-Konzern mit Sitz in Leverkusen und entstand 2004 aus einem Spin-Off der Chemie- und Teilen der Polymersparte der Bayer AG.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte [1]

Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1863 zurück. Im Rahmen der letzten großen Umstrukturierungsmaßnahme der Bayer AG wurde die Polymersparte in ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert.

Der Kunstname setzt sich aus dem französischen Wort „lancer“ (in Gang bringen, lancieren) und dem englischen Wort „success“ (Erfolg) zusammen.

Umstrukturierung ab 2006

2006 startete Lanxess ein Restrukturierungsprogramm. Der Vorstand unter dem Vorsitz von Axel C. Heitmann beschloss eine Neuausrichtung der ertragsschwachen Geschäftsbereiche Styrenic Resins und Fine Chemicals. Die Geschäfte von Fine Chemicals wurden in das selbstständige Tochterunternehmen Saltigo GmbH überführt. Das Dorlastan-Geschäft wurde an das japanische Unternehmen Asahi Kasei Fibers verkauft. Die ISL-Chemie aus Kürten, die Farbpasten und Speziallacke herstellt, wurde für 20 Millionen Euro an die Schweizer Berlac AG aus Sissach veräußert. Der Geschäftsbereich Paper wurde für 88 Millionen Euro an den finnischen Papierkonzern Kemira Oyj, (Helsinki) abgegeben.

Im Juni 2007 brachte Lanxess seine Tochtergesellschaft Lustran in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem britischen Chemiekonzern Ineos Ltd. ein. Der Ausstieg von Lanxess wird in zwei Schritten abgewickelt: Zunächst gründet Lanxess ein Gemeinschaftsunternehmen mit Ineos, das 51 Prozent der Anteile von Lustran Polymers übernahm. Nach eigenen Angaben zahlte das Unternehmen Ineos im September 2007 etwa 35 Millionen Euro.[2]

Im Dezember 2007 gab Lanxess bekannt, den brasilianischen Chemiekonzern Petroflex S.A. zu übernehmen. Damit stärkte das Leverkusener Unternehmen sein globales Kautschukgeschäft.

Am 10. März 2009 eröffnete Lanxess eine Vertriebsgesellschaft in Moskau. Von dort aus will das Unternehmen seine Geschäfte in Moskau und anderen Staaten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten steuern.[3]

Kölner Engagement

Seit dem 2. Juni 2008 trägt die Kölnarena in Köln den Namen Lanxess-Arena aufgrund einer auf zehn Jahre vertraglich geregelten Kooperation zwischen den Betreibern der Kölnarena und dem Konzern.

Im August 2008 kündigte die Lanxess AG an, die Firmenzentrale von Leverkusen nach Köln zu verlegen. Der Umzug soll bis zum Jahr 2011 vollständig abgeschlossen sein. Im Januar 2009 wurde bekannt, dass der Umzug verschoben wird.[4]

Einordnung in die Deutsche Chemiebranche

Am Umsatz gemessen ist Lanxess der viertgrößte Chemiekonzern in Deutschland. Die Gesellschaft verfügt über ein umfangreiches Portfolio aus den Bereichen Spezial-, Basis- und Feinchemikalien sowie Kunststoffe und Kautschuke.

Konzernstruktur

Lanxess umfasst 13 Geschäftsbereiche (Business Units), die sich in drei Segmente gruppieren:

Das Segment Performance Polymers umfasst die Geschäftsbereiche Butyl Rubber (BTR), Performance Butadiene Rubber (PBR), Semi-Crystalline Products (SCP) und Technical Rubber Products (TRP).

Das Segment Advanced Intermediates umfasst die Geschäftsbereiche Basic Chemicals (BAC), und Saltigo (SGO).

Das Segment Performance Rubber umfasst die Geschäftsbereiche Functional Chemicals (FCC), Inorganic Pigments (IPG), Ion Exchange Resins (ION), Leather (LEA), Material Protection Products (MPP), Rhein Chemie (RCH) und Rubber Chemicals (RUC).

Die Business Unit Inorganic Pigments (BU IPG) des Konzern Lanxess ist weltweit einer der führenden Hersteller von Eisenoxid- und Chromoxidpigmenten und synthetisiert diese Pigmente in Deutschland (Krefeld-Uerdingen) und Brasilien (Porto Feliz). Daneben werden auch staubarme Granulate, Kompaktate und Slurries angeboten.

Diese Business Units werden wiederum von 16 Group Functions unterstützt. Eine Group Function hat beratende Funktion gegenüber den Business Units und ist ein Dienstleister im eigenen Unternehmen. Bei Lanxess sind dies Accounting (ACC), Corporate Communications (COM), Corporate Controlling (CON), Corporate Development (DEV), Human Resources (HR), Industrial & Environmental Affairs (IEA), Information Technology (IT), Innovation (INN), Internal Auditing (IA), Investor Relations (IR), Law & Intellectual Property (LIP), Mergers & Acquisitions (MA), Procurement (PRO), Tax und Treasury (TR).

Die hundertprozentige Tochterfirma Aliseca ist für die technische Instandhaltung zuständig.

Standorte

Lanxess ist in 21 Ländern vertreten. Weltweit sind rund 14.800 Mitarbeiter beschäftigt (Stand: März 2009).[5]

Standorte in Deutschland

In Deutschland betreibt Lanxess 10 Standorte, darunter die Konzernzentrale in Leverkusen. Außerdem gibt es Niederlassungen in Bitterfeld, Brunsbüttel, Dormagen, Hamm-Uentrop, Köln, Krefeld-Uerdingen, Langenfeld, Mannheim und Marl.

Standorte im Raum Europa, Mittlerer Westen und Afrika

In Europa und Afrika unterhält das Unternehmen Standorte in Antwerpen, Barcelona, Branston, Castres, Filago, Granges-Paccot, Isithebe, Johannesburg, La Wantzenau, Merebank, Milano, Newbury, Newcastle, Paris, Port Jérôme, Rustenburg, Tarragona, Vilassar de Mar und Zwijndrecht.

Standorte im Raum Asien-Pazifik

Lanxess möchte besonders im Raum Asien-Pazifik mehr Präsenz zeigen. Es existieren bereits vier regionale Konzernzentralen in Seoul, Shanghai, Singapur und Tokyo. Außerdem gibt es Niederlassungen in Hong Kong, Jinshan, Kandla, Katol, Madurai, Map Ta Phut, Moxi, Nandesari, Qingdao, Sydney, Thane, Tongling, Toyohashi, Weifang und Wuxi.

Standorte im Raum Nord-, Süd- und Mittelamerika

Standorte im Raum Nord-, Süd- und Mittelamerika sind Addyston, Baytown, Birmingham, Buenos Aires, Bushy Park, Chardon, Lerma, Mexiko-Stadt, Orange, Pittsburgh, Porto Feliz, Sao Paolo, Sarnia, Starpointe und Zarate.

Kuriosa

Um den Aktienindex DAX korrekt berechnen zu können, notierte Lanxess am 31. Januar 2005 für einen einzigen Tag im DAX, der damit zum ersten Mal in seiner Geschichte 31 Werte umfasste. Am nächsten Tag wurde dann die Gewichtung des Bayer-Konzerns mit Hilfe des Schlusskurses von Lanxess neu berechnet.

Einzelnachweise

  1. Internetauftritt LANXESS: Historie
  2. Lanxess verkauft Lustran schrittweise an INEOS – Staffelzahlung, dpa-AFX, 29.06.2007
  3. Pressemitteilung vom 10. März 2009
  4. Lanxess - Verschieben wegen Krise Umzug nach Köln, Reuters, 19.01.2009
  5. Lanxess Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr 2008 am 18. März 2008

Weblinks


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