Mönchsondheim

Mönchsondheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Iphofen
Iphofen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Iphofen hervorgehoben
49.710.266666666667250Koordinaten: 49° 42′ N, 10° 16′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Kitzingen
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Iphofen
Höhe: 250 m ü. NN
Fläche: 78,01 km²
Einwohner: 4386 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km²
Postleitzahl: 97346
Vorwahl: 09323
Kfz-Kennzeichen: KT
Gemeindeschlüssel: 09 6 75 139
Stadtgliederung: Stadtkern und 4 Siedlungsgebiete
Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 28
97346 Iphofen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Josef Mend (FW)

Iphofen ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Kitzingen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Iphofen. Durch den Weinanbau ist die Stadt auch überregional bekannt. Mit ihrem malerischen, vollständig erhaltenen mittelalterlichen und barocken Altstadtensemble ist Iphofen gleichzeitig ein touristischer und historischer Anziehungspunkt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Iphofen gehörte bis 1972 zum aufgelösten Landkreis Scheinfeld und damit zu Mittelfranken.

Geografie

Geografische Lage

Iphofen liegt am Fuße des Schwanbergs, einem der höchsten Berge des Steigerwalds. 10 km nördlich von Iphofen verläuft der Main.

Rödelseer Tor, Südseite
Mainbernheimer Tor, innere Westseite

Ausdehnung des Stadtgebiets

Iphofen hat ein sternförmiges Stadtgebiet, das sich in die vier Himmelsrichtungen erstreckt. Es wird im Norden durch den Schwanberg, im Osten durch den Kalbberg und im Süden durch die Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg begrenzt

Marktplatz mit Marienbrunnen

Stadtteile

Stadtteile von Iphofen sind Birklingen, Dornheim, Hellmitzheim, Mönchsondheim, Nenzenheim und Possenheim.

Klima

Iphofen liegt am Rand der Maingauklimazone im vielleicht niederschlagsärmsten Teil Unterfrankens und Bayerns. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt ungefähr 8°C.

Eulenturm

Geschichte

Iphofen wird 741 erstmals urkundlich erwähnt. In einem Schriftstück, das die Übereignung von 25 Kirchen von Karlmann an den Bischof von Würzburg dokumentierte, wurde die Iphöfer Kirche Johannes des Täufers erwähnt. 1293 erhielt Iphofen die Stadtrechte durch Manegold von Neuenburg, Bischof von Würzburg. Um diese Zeit entstand auch die noch heute erhaltene Stadtbefestigung. Um 1421 wurde das Gräbenviertel in die Stadtbefestigung einbezogen. Der Bau der Stadtpfarrkirche St. Veit wurde 1414 begonnen. Iphofen wurde viermal, nämlich 1524, 1584, 1611 und 1632 von der Pest heimgesucht.

1620 begannen für die Stadt, durch den Einfall von Söldnern in die Iphöfer Flur, die Plagen des Dreißigjährigen Krieges. Für die folgenden Jahre sind diese im Stadtarchiv in reichlich vorhandenen Urkunden und Ratsprotokollen belegt. Der Bau des barocken Rathauses wurde 1716 begonnen. 1803 ging die Gemeinde im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses vom Hochstift Würzburg an Bayern über. Durch eine Reblaus-Epidemie ging der Weinbau 1905 nieder.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts fand ein wirtschaftlicher Wiederaufschwung, insbesondere durch die 1932 vorgenommene Gründung und das folgende Wachstum der Knauf Gips. Außerdem wurde die Pfropfrebe eingeführt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt weitgehend von Zerstörungen verschont. Durch Initiative von Dr. Ruppert Schneider und Dr. Karlheinz Spielmann wurde Iphofen zur Lazarettstadt erklärt. Während der Gebietsreform in Bayern Eingemeindung der Stadtteile Birklingen, Dornheim, Hellmitzheim, Mönchsondheim, Nenzenheim und Possenheim. Vor der Gebietsreform gehörte Iphofen zum Landkreis Scheinfeld und damit zu Mittelfranken.

Erzählung vom Höttehött

Auf einem strittigen Flurstreifen zwischen Iphofen und Rödelsee weidete einst ein Hirte seine Schafe und wurde daher von Gericht als Schiedssprecher an das strittige Flurstück geladen, um unter Eid auszusagen. Die Bürger der Stadt Iphofen bestachen den Hirten, der den folgenden Meineid schwor: "So wahr der Schöpfer über meinem Haupte ist und Iphöfer Erde unter meinen Füssen ist, gehört diese Flur den Bürgern von Iphofen!". Der Hirte trug beim Schwur eine Suppenschöpfkelle unter der Mütze und füllte sich vorher Iphöfer Erde in die Schuhe. Damit wurde der strittige Flurstreifen Iphofen zugesprochen. Der Hirte allerdings wurde nach diesem Meineid einen Kopf kürzer gemacht. Er war der Sage nach noch oft des Nachts spukend vor den Stadttoren Iphofens mit seinem Kopf unter dem Arm gesehen, seinen Namen „Höttehött“ schaurig rufend.

Ein steinernes Denkmal „Höttehött mit dem Kopf unter dem Arm“ in den Weinbergen von Iphofen erinnert an diese Begebenheit. Dieses Denkmal ist Ausgangspunkt eines Wanderpfads hinauf zum Schloss Schwanberg. Diese Art des gedanklichen Vorbehalts beim Schwur, in der Rechtswissenschaft auch als „Reservatio Mentalis“ bezeichnet, findet sich mancherorts in historischen Erzählungen oder Sagen wieder.

Politik

Bürgermeister

Langjähriger Bürgermeister von Iphofen ist Josef Mend von den Freien Wählern.

Stadtrat

Der Stadtrat hat derzeit (ohne Bürgermeister) 16 Mitglieder. Davon sind 8 von der Freien Wählergemeinschaft, 6 von der CSU und 2 von der SPD.

Wappen

Das Iphöfer Stadtwappen zeigt einen (Eisen-) Hut und zwei Fränkische Fahnen. Dabei bezeugen die beiden Fahnen die frühere Verbindung Iphofens zu Würzburg. Der (Eisen-) Hut steht als Sinnbild für die bewehrte Bürgerschaft.

Städtepartnerschaften

Iphofen unterhält keine Städtepartnerschaften.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Knauf-Museum im alten Rentamt
  • Das Knauf Museum mit Exponaten aus allen großen Kulturepochen und verschiedenen Wanderausstellungen.
  • Im Stadtteil Mönchsondheim: Das Kirchenburgmuseum Mönchsondheim.
  • Galerie MAX21
  • Galerie Wilhelm J. Heckner

Musik

In Iphofen gibt es mehrere Gesangvereine und Blaskapellen (Feuerwehrkapelle, Knauf-Bergmannskapelle etc.). In der Grundschule befindet sich außerdem eine Zweigstation der Musikschule Kitzingen.

Bauwerke

  • Stadtpfarrkirche St. Veit (Erwähnung einer Kirche des Hl. Veit erstmals 1297, älteste Teile der heutigen Kirche aus der Zeit um 1360): Enthält viele Kunstschätze, wie eine gotische Madonna und eine Statue von Johannes dem Täufer (Tilman Riemenschneider).
  • Michaelskapelle (um 1381): Als Beinhaus genutzt, Gebeine noch heute vorhanden und durch Glasfenster sichtbar.
  • Wallfahrtskirche zum Heiligen Blut (1329): Ehemalige Wallfahrtskirche, heute Nebenkirche von St. Veit.
  • Spitalkirche St. Johann Baptist (1338): Ehemals katholische Kirche, heute als evangelische Kirche genutzt.
  • Das Knauf-Museum (1688): Alte Schenkstatt, dann Rentamt. Heute als Museum genutzt.
  • Marktplatz mit Marienbrunnen und einem reizvollen Ensemble alter Fachwerkhäuser
  • Das Rathaus (1716-1718).
  • Vollständig erhaltene Stadtmauer mit den Stadttoren Rödelseer Tor (1455–1466), Mainbernheimer Tor (1533-1548), Einersheimer Tor und dem seit 1596 zugemauerten Pesttor.
  • Mittelalterliche Stadttürme Mittagsturm, Bürgerturm, Eulenturm und Henkersturm.
  • Zehntkeller
  • Vinothek, ursprünglich Messnerhaus der Stadtpfarrkirche St. Veit, heute Kultur- und Weinbau-Präsentationshaus der Stadt.

Sport

Iphofen verfügt über Sport-, Fußball- und Tennisplätze. In Iphofen selbst gibt es außerdem ein Hallenbad, im benachbarten Markt Einersheim ein Freibad. Vereine sind z. B. der 1. FC Iphofen (mit Tennisabteilung), der TSV Iphofen (u. a mit Handball, Badminton und Volleyball), der Wanderverein Iphofen und die Winzertanzgruppe. Die Schützen der Kgl-priv. Schützengesellschaft 1420 pflegen die Traditionen und sind im Besitz modernster Schießanlagen. In den 90er Jahren wurde die Sport- und Veranstaltungshalle „Karl-Knauf-Halle“ gebaut.

Regelmäßige Veranstaltungen

Besonders die Iphöfer Stüchtbälle in der Fastnacht, die verschiedenen Märkte (Martini- und Weihnachtsmarkt) und die fränkische Feinschmeckermesse locken regelmäßig Besucher nach Iphofen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Iphofen liegt direkt an der Bundesstraße 8 und hat über Kitzingen-Biebelried eine gute Anbindung zum Biebelrieder Kreuz und damit an die Autobahnen A 3 und A 7. 1 km südlich des Stadtzentrums liegt der Bahnhof an der Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg. Dieser ist seit dem Dezember 2006 in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg integriert.

Weinbau

Den Charakter als Weinstadt bestimmen mehr als 20 Winzer.

Einer der überregional bekanntesten ist der Winzer Johann Ruck. Er belieferte jüngst Papst Benedikt. Die Ruck´schen Handelsbeziehungen reichen bis nach Japan. Auch das Würzburger Juliusspital besitzt in Iphofen größere Flächen.

Die Iphöfer Weine wachsen auf mineralstoffreichen Keuperböden an meist nach Süden ausgerichteten steilen Abhängen des Steigerwaldes. Die Lagen erster Qualität sind Iphöfer Julius-Echter-Berg und Iphöfer Kalb. Weitere Lagen sind Iphöfer Kronsberg, Iphöfer Domherr und Iphöfer Burgweg.

Ansässige Unternehmen

Neben dem Weinbau ist die Gips- bzw. Baustofffirma Knauf Gips KG der bestimmende Wirtschaftsfaktor. Über die Gewerbesteuer hinausgehend unterstützt sie mit Zuschüssen Vereine und gemeinschaftliche Einrichtungen. Die Knauf-Halle, das Knauf-Museum, der Erhalt des mittelalterlichen Stadtkerns, das Hallenbad, das Gebäude für die Winzer: all dies wäre ohne die Gewerbesteuer, die Zuschüsse des Unternehmens und die Einkommen der Knauf-Beschäftigten für eine Gemeinde mit weniger als 5.000 Einwohnern nicht finanzierbar.

Die geschäftsführenden Gesellschafter Nikolaus und Baldwin Knauf engagieren sind auch politisch in der Gemeinde und in der Region.

Des Weiteren gibt es mehrere große Einkaufszentren und viele mittelständische Betriebe.

Öffentliche Einrichtungen

Iphofen verfügt über die normalen Organe einer Verwaltungsgemeinschaft. Die Behörden sind im Gebäude der "alten Schule" untergebracht. Das Bürgermeisteramt befindet sich im davon getrennten Rathaus.

Bildung

In Iphofen befinden sich eine Volksschule („Dr.Karlheinz-Spielmann-Volksschule“, Grund- und Hauptschule) und ein Bildungszentrum der Bundesagentur für Arbeit.

Weblinks


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