Verwaltungshochschule

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Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
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Gründung 1947
Trägerschaft 16 Bundesländer und Bund
Ort Speyer
Bundesland Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Rektor Karl-Peter Sommermann
Studenten 366 (11.2007)
Website www.dhv-speyer.de

Die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften (DHV) Speyer ist eine postuniversitäre Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer und die einzige postuniversitäre wissenschaftliche Hochschule in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die DHV ist durch das "Gesetz über die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften" mit der Pflege der Verwaltungswissenschaften in Forschung und Lehre beauftragt. Neben diesem Gesetz beruht die DHV Speyer auf einem Staatsvertrag zwischen dem Sitzland Rheinland-Pfalz und allen anderen Bundesländern und dem Bund, die die DHV zu etwa einem Drittel mitfinanzieren.

Die DHV hat zur Zeit (Stand: Juli 2005) 17 Lehrstühle, etwa 65 Lehrbeauftragte und ca. 300 bis 400 Studenten.

Die Semesterzeiten sind vom 1. November bis zum 31. Januar (Wintersemester) und vom 1. Mai bis zum 31. Juli (Sommersemester).

Der Altersdurchschnitt der Studenten liegt zur Zeit (Mai 2008) bei 29 Jahren.

Die Studenten können aus etwa 100 Lehrveranstaltungen auswählen. Sie müssen je ein Seminar, eine projektbezogene Arbeitsgemeinschaft (de facto ein weiteres Seminar, meist veranstaltet von einem Praktiker), Juristen ihre sogenannte Landesübung, insgesamt zwischen 20 und 22 Semesterwochenstunden belegen.

Die DHV gilt ähnlich wie die französische ENA landläufig als Kaderschmiede.

Ergänzungsstudium für Referendare

Über 80 Prozent der Studenten sind Juristen, die nach dem ersten juristischen Staatsexamen, das die universitäre Ausbildung der Juristen abschließt, als Rechtsreferendare praktisch und theoretisch weiter in verschiedenen Stationen ausgebildet werden und die Verwaltungspflichtstation, die Wahlstation oder die Anwaltsstation an der DHV Speyer erbringen können.

Auf Antrag werden die Rechtsreferendare von den Bundesländern, in denen sie ausgebildet wurden, zu einem einsemestrigen Ergänzungsstudium (teils in der Verwaltungsstation, teils in der Wahlstation) nach Speyer entsandt, da diese Juristen z. B. als künftige Beamte des höheren Dienstes einen wesentlichen Teil des staatlichen Führungspersonals ausmachen. Jedes Bundesland besitzt hierfür eine Quote. Die Entsendung erfolgt je nach Bundesland nach Leistungsprinzip (Ergebnisse des 1. Staatsexamens), nach Windhundprinzip (Reihenfolge der Anträge) oder durch Losprinzip.

Neben den Rechtsreferendaren besuchen auch Verwaltungs-, Regierungs- und Wirtschaftsreferendare sowie Hörer der anderen Studiengänge die Veranstaltungen des Ergänzungsstudiums.

Aufbaustudium zum Magister der Verwaltungswissenschaften

Es gibt auch ein zweisemestriges Aufbaustudium für überdurchschnittliche (beste 20%) Absolventen eines Universitätsstudiums der Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften oder Sozialwissenschaften, das zum Magister der Verwaltungswissenschaften führt (Magister rerum publicarum mit der Abkürzung Mag. rer. publ.). Es greift auf das gleiche Lehrangebot zurück wie das Ergänzungsstudium. Innerhalb dieses Studiums, das ca. von 30 deutschen und 30 ausländischen (im Sommersemester 2006 insgesamt 56 Aufbauhörer) Studenten pro Jahr absolviert wird, können verschiedene Schwerpunkte gewählt werden.

Seit 1991 wird an der DHV Speyer eine internationale Ergänzung des Aufbaustudiums angeboten. Dieses so genannte EMPA-Studium (European Masters of Public Administration) ist ein Studienprogramm verschiedener europäischer Hochschulen und bietet den Teilnehmern am Aufbaustudium die Möglichkeit, ein zusätzliches Auslandssemester an einer der Partnerhochschulen zu absolvieren. Die Teilnehmer am EMPA-Programm erhalten die Gelegenheit, sich auf diese Weise Kenntnisse über die öffentliche Verwaltung eines anderen europäischen Landes anzueignen und sich mit dem Prozess der Internationalisierung der öffentlichen Verwaltung vertraut zu machen. Zu den Partnerhochschulen gehören neben Speyer folgende Universitäten:

Das EMPA-Programm ist in das verwaltungswissenschaftliche Aufbaustudium integriert. Alle Teilnehmer am EMPA-Programm erhalten nach der regulären – allerdings zeitlich verschobenen – Magisterprüfung zusätzlich zu dem akademischen Grad „Magister der Verwaltungswissenschaften (Mag.rer.publ.)" ein Zertifikat über die Teilnahme am EMPA-Programm.

Promotion und Habilitation

Die Universität hat das Promotionsrecht (Doktor der Verwaltungswissenschaften, Dr. rerum publicarum abgekürzt: Dr. rer. publ.) und das Habilitationsrecht. Mittlerweile kann aufgrund einer Änderung der Promotionsordnung an der DHV auch der Titel eines Dr. iuris sowie eines Dr. rer. pol. erlangt werden.

Promotionsvoraussetzung ist unter anderem, dass ein Studium der Rechts-, Wirtschafts-, Sozial- oder Geschichtswissenschaften mit einem überdurchschnittlichen Ergebnis (bestes Drittel) abgeschlossen oder der akademischen Grad eines Magisters der Verwaltungswissenschaften mit einer Gesamtnote von mindestens gut abgelegt wurde.

Das Doktorandenstudium dauert mindestens zwei Semester und muss nicht zusammenhängend abgeleistet werden. Im Ergänzungs- oder Aufbaustudium absolvierte Semester können auf das Studium angerechnet werden.

Lehrstühle

Prominente Absolventen

Prominente Lehrstuhlinhaber und Lehrbeauftragte

  • 1969 folgte Roman Herzog dem Ruf der DHV auf den Lehrstuhl für Staatslehre und Politik; von 1971 bis 1972 amtierte er als deren Rektor.
  • Klaus Töpfer,Bundesminister a.D. war von 1971 bis 1978 Lehrneauftragter
  • Der Historiker Rudolf Morsey hatte von 1970 bis 1996 den Lehrstuhl für Neuere Geschichte inne.
  • Von 1972 bis 2002 hatte Klaus König den Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft, Regierungslehre und Öffentliches Recht an der DHV inne.
  • Von 1975 bis 2001 hatte Carl Böhret den Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der DHV inne.
  • 1971 bis 1973 lehrte Renate Mayntz Organisationssoziologie an der DHV.
  • Heinrich Reinermann, einer der Pioniere der Verwaltungsinformatik in Deutschland, war von 1973 bis 2003 Lehrstuhlinhaber des Lehrstuhls für Verwaltungswissenschaft und Verwaltungsinformatik. In der Zeit von 1990 bis 1994 war er Rektor und Prorektor der Hochschule.
  • Von 1984 bis 1991 lehrte der Politologe Joachim Jens Hesse an der DHV.
  • Der Parteienkritiker Hans Herbert von Arnim war von 1993 bis 1995 Rektor der DHV und ist noch immer Mitglied des bei ihr angesiedelten Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung und Leiter der Sektion I (Modernisierung von Staat und Verwaltung).
  • Der Politiker Jochen Dieckmann ist seit 1997 Lehrbeauftragter der DHV Speyer.
  • Edda Müller, bis 2007 Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, ist Honorarprofessorin an der DHV Speyer.
  • Waldemar Schreckenberger, ehemaliger Chef des Bundeskanzleramtes
  • Karl Friedrich Meyer, Präsident des Verfassungsgerichtshofs Rheinland-Pfalz und des Oberverwaltungsgerichts Rheinland-Pfalz
  • Dieter Engels, Präsident des Bundesrechnungshofs
  • Klaus-Eckart Gebauer, Direktor des Landtages des Landes Rheinland-Pfalz a. D.
  • Helmut Peter Koch, Präsident des Sozialgerichts Speyer
  • Wolfgang Zeh, Direktor beim Deutschen Bundestag a. D.
  • Angelika Menne-Haritz, Direktorin beim Bundesarchiv, Berlin
  • Klaus König, ehemaliger Ministerialdirektor im Bundeskanzleramt
  • Georg-Berndt Oschatz, ehemaliger niedersächsischer Kultusminister und Direktor des Bundesrates
  • Wilhelm Eckert, ehemaliger Finanzminister
  • Willi Geiger, ehemaliger Präsident des Bundesgerichtshofs und Richter beim Bundesverfassungsgericht

Prominente wissenschaftliche Mitarbeiter und Referenten

Prominente Ehrendoktoren

Siehe auch: Liste der Rechtswissenschaftler an der DHV Speyer

Architektur

Bemerkenswert ist, dass der Kern des kleinen Campus am westlichen Rand der Stadt Speyer 1959/60 von dem in der Tradition des Bauhauses stehenden bekannten Nachkriegsarchitekten Sep Ruf gebaut wurde. Es handelt sich um eines der wenigen bedeutenden Zeugnisse der Architektur der 50er Jahre. Besonders gelungen ist das Lehrgebäude mit Bibliothek und akademischer Verwaltung, in dem Sep Ruf sein Ziel, die Natur in das Gebäude zu integrieren, mit drei Garten-Innenhöfen, Glaswänden nach außen, Scherwänden mit denen die Hörsaalwände in die Natur verlängert werden und vorkragenden Flachdächern als Verlängerung der Zimmerdecken ins Freie verwirklicht hat. Schonend saniert wurde das Gebäude vom Präsidenten der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, Franz.

Siehe auch

Weblinks


49.3164138888898.41630833333337Koordinaten: 49° 18′ 59″ N, 8° 24′ 59″ O


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