- Berkenthin
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Wappen Deutschlandkarte 53.73555555555610.64972222222212Koordinaten: 53° 44′ N, 10° 39′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Herzogtum Lauenburg Amt: Berkenthin Höhe: 12 m ü. NN Fläche: 10,22 km² Einwohner: 2.049 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 200 Einwohner je km² Postleitzahl: 23919 Vorwahl: 04544 Kfz-Kennzeichen: RZ Gemeindeschlüssel: 01 0 53 009 NUTS: DEF06 Adresse der Amtsverwaltung: Am Schart 16
23919 BerkenthinWebpräsenz: Bürgermeister: Hans-Joachim Speth (SPD) Lage der Gemeinde Berkenthin im Kreis Herzogtum Lauenburg Berkenthin ist eine Gemeinde im Kreis Herzogtum Lauenburg im südöstlichen Schleswig-Holstein. Berkenthin ist ländlicher Zentralort und Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes, dem weitere zehn Gemeinden angehören.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Berkenthin ist geprägt durch den Elbe-Lübeck-Kanal (ELK) und liegt südöstlich der Hansestadt Lübeck. Der ELK verbindet die Elbe mit der Trave und der Ostsee. Der Ort besteht aus zwei Ortsteilen, Klein-Berkenthin westlich des Kanals und Gross-Berkenthin auf der östlichen Kanalseite. Die beiden Ortsteile sind durch eine Eisenstahl-Brücke miteinander verbunden, über diese Brücke führt die Bundesstraße 208. Im südlichen Bereich quert eine Fußgängerbrücke den Kanal und führt direkt zur historischen Maria-Magdalenen-Kirche. Der gesamte östliche Gemeindeteil ist Teil des Naturpark Lauenburgische Seen. Die Nachbargemeinden sind Klempau, Groß Disnack, Kastorf, Behlendorf, Niendorf, Göldenitz, Düchelsdorf, Sierksrade und Rondeshagen.
Geschichte
Der Ort wurde im Jahre 1230 zum ersten Mal im Ratzeburger Zehntregister urkundlich erwähnt. Aus dieser Zeit stammt auch die frühgotische Maria-Magdalenen-Kirche. 1264 verlieh der Bischof von Ratzeburg die Hälfte des Zehnten des Dorfes Parketin an eine örtliche Adelsfamilie, die das adlige Gut und Gericht Klein Berkenthin bis 1681 besaß. 1900 wurde der Elbe-Lübeck-Kanal eingeweiht. Am 1. Oktober 1938 wurden die lauenburgischen Gemeinden Kählstorf und Göldenitz sowie der lübbische Ort Hollenbeck eingegliedert. Im Jahre 1974 wurde Berkenthin als ländlicher Zentralort eingestuft. 1985 erhielt die Gemeinde die Genehmigung, ihr eigenes Wappen zu führen. 1991 wurde zur Förderung sportlicher Aktivitäten ein Sportzentrum auf dem Gelände der früheren Sägerei gebaut. Ein Rasensportplatz, ein Kunstrasenplatz, zwei Tennisplätze und ein Mehrzweckraum dienen seither den umliegenden Gemeinden als Anlaufstelle in Sachen Sport.
Politik
Wappen
Blasonierung: „Geteilt. Oben in Rot eine silberne mit drei Kleeblättern besetzte Schrägleiste, unten von Schwarz und Silber dreimal schräg geteilt.“[2]
Die silberne Schrägleiste entstammt einem Siegel des Ortsadeligen Detlev von Parkentin aus dem 13. Jahrhundert.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Berkenthin stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Mittelalterliche Dorfkirche am Kanal
Die Maria-Magdalenen-Kirche in Berkenthin entstand um 1230. Allerdings wird in einer Steuerliste aus dem Jahr 1194 bereits eine Kirche in Berkenthin erwähnt. Die Maria-Magdalenen-Kirche verfügt über mittelalterliche Wandmalereien, einen spätbarocken Altar, eine Figur der Maria Magdalena aus dem 15. Jahrhundert, ein Baumstammkreuz aus dem 14. Jahrhundert und einen Taufengel von 1734. Das Mauerwerk legt nahe, dass die Kirche mehrfach zerstört wurde. Hierüber liegen aber keine Aufzeichnungen vor. Der heutige spitze Kirchturm ersetzte erst 1967 die vorherige Konstruktion mit vier Giebeln und einem kleinen Holzturm. Seit etwa 1530–1543 ist die Kirche evangelisch.
Über ihre Namensgebung gibt es verschiedene Theorien: möglich ist, dass die Kirche im Zusammenhang mit der Schlacht von Bornhöved (1227) gegen die Dänen gestiftet wurde. Diese Schlacht fand am Maria-Magdalenen-Tag (22. Juli) statt. Im Rahmen dieser Schlacht hatte Graf Adolfs IV. geschworen, im Falle eines Sieges in seinem Machtbereich Maria-Magdalenen-Kirchen bzw. -klöster zu stiften. In zeitlicher Nähe wurde auch in Lübeck das Burgkloster (1227) als St. Marien-Magdalenen-Klosters der Dominikaner gegründet, das auf die siegreiche Schlacht Graf Adolfs IV. bei Bornhöved zurückgeht.
Eine andere Theorie beruft sich auf die Stecknitzfahrer, deren Schutzpatronin Maria Magdalena war. Die Flussschiffer auf den Salzprähmen nannten sich selbst auch die Maria-Magdalenen-Brüderschaft der Stecknitzfahrer. Die Berkenthiner Kirche war eine der Stecknitzfahrer-Kirchen (wie auch Krummesse, Witzeeze und Siebeneichen). Hier besuchten die Stecknitzschiffer den Gottesdienst, hatten ein eigenes Kirchengestühl und eine eigene Begräbnisstätte auf dem Kirchfriedhof in Berkenthin. Gräber der Stecknitzfahrer sind noch heute auf dem Friedhof vor der Kirche erhalten.
Um 1832 wurde die Kirche inoffiziell dem Patron Petrus gewidmet, der in der Kirche zweimal dargestellt ist. Bis 2008 war die Kirche allerdings lange Zeit namenlos als „Kirche in Berkenthin“ bekannt. Im März 2008 wurde sie auf den Namen „Maria-Magdalenen-Kirche“ getauft.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Die Schleuse am Elbe-Lübeck-Kanal von 1900, die nach dem hotoppschen Prinzip nur mit Wasserkraft betrieben wird.
Bilder
Kunst und Kultur
Verkehr
Durch Berkenthin führt die Bundesstraße 208 von Ratzeburg nach Bad Oldesloe. Von der Bundesautobahn 1 gelangt man über die Anschlussstelle Bad Oldesloe nach Berkenthin. Die neue Ostseeautobahn führt etwa acht Kilometer nördlich der Gemeinde vorbei (bis 2007 noch Anschlussstelle Lübeck-Genin). In zwölf Kilometern Entfernung liegt der Regionalflughafen Lübeck-Blankensee.
Bis 1962 verfügte Berkenthin zudem über einen Bahnhof an der sogenannten Kaiserbahn von Hagenow über Ratzeburg nach Bad Oldesloe. Die Strecke wurde ab 1972 abgetragen, die nahe Brücke über den Elbe-Lübeck-Kanal existierte noch bis vor wenigen Jahren.
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
Weblinks
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