Briedel

Briedel
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Briedel
Briedel
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Briedel hervorgehoben
50.0240416666677.1490888888889118
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Cochem-Zell
Verbandsgemeinde: Zell (Mosel)
Höhe: 118 m ü. NN
Fläche: 26,61 km²
Einwohner:

1.028 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km²
Postleitzahl: 56867
Vorwahl: 06542
Kfz-Kennzeichen: COC
Gemeindeschlüssel: 07 1 35 013
Adresse der Verbandsverwaltung: Corray 1
56856 Zell (Mosel)
Webpräsenz: www.briedel.de
Ortsbürgermeister: Bernhard Mathis
Lage der Ortsgemeinde Briedel im Landkreis Cochem-Zell
Kalenborn (bei Kaisersesch) Eppenberg (Eifel) Laubach (Eifel) Leienkaul Müllenbach (bei Mayen) Hauroth Urmersbach Masburg Düngenheim Kaisersesch Landkern Illerich Eulgem Hambuch Gamlen Zettingen Kaifenheim Brachtendorf Ulmen (Eifel) Alflen Auderath Filz (Eifel) Wollmerath Gillenbeuren Büchel (Eifel) Wagenhausen (Eifel) Gillenbeuren Gevenich Weiler (bei Ulmen) Lutzerath Bad Bertrich Urschmitt Kliding Beuren (Eifel) Moselkern Müden (Mosel) Treis-Karden Lütz Lieg Mörsdorf (Hunsrück) Lahr (Hunsrück) Zilshausen Roes Möntenich Forst (Eifel) Dünfus Brohl Binningen (Eifel) Wirfus Brieden Kail Pommern (Mosel) Briedel Altlay Peterswald-Löffelscheid Haserich Sosberg Forst (Hunsrück) Altstrimmig Reidenhausen Mittelstrimmig Blankenrath Panzweiler Walhausen Schauren (bei Blankenrath) Tellig Hesweiler Liesenich Moritzheim Grenderich Zell (Mosel) Neef Bullay Sankt Aldegund Alf (Mosel) Pünderich Greimersburg Klotten Faid Dohr Bremm Bruttig-Fankel Senheim Nehren (Mosel) Ediger-Eller Mesenich Valwig Ernst (Mosel) Beilstein (Mosel) Ellenz-Poltersdorf Briedern Cochem Landkreis Vulkaneifel Landkreis Bernkastel-Wittlich Landkreis Mayen-Koblenz Rhein-Hunsrück-KreisKarte
Über dieses Bild

Briedel ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz, sie gehört der Verbandsgemeinde Zell (Mosel) an. Briedel ist ein alter Weinort an der Mittelmosel. Zur Ortsgemeinde gehören auch die Siedlungen Maiermund, Briedeler Heck, Bummkopf und Hohestein sowie die ehemalige Domäne Margaretenhof.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgeschichte bis 500 n. Chr.

Ausgrabungen im Jahre 1870 auf der Briedeler Heck bezeugen bereits eine Besiedelung der Region während der Jüngeren Steinzeit. Bei Ausgrabungen 1936/37 und 1953/54 wurden große Gräberfelder mit reichen Grabbeigaben gefunden, die eine Belegung von der späten Hallstattzeit bis zum Ende der Römerzeit, also über rund 1.000 Jahre erkennen lassen. Im Jahre 293 hatte angeblich Constantius I. Chlorus, der römische Statthalter in Trier, bei seiner Rückkehr nach Rom Briedeler Wein im Gepäck, der Kaiser Diokletian sehr gemundet haben soll.[2] Um 475 kamen Briedel und die Moselprovinz endgültig in den Händen der Franken. Die romanische und romanisierte Bevölkerung verblieb weitgehend im Moseltal und lebte neben den fränkischen Eroberern, teils in eigenen Siedlungen, teils mit ihnen gemeinsam. Erst allmählich vollzog sich eine Verschmelzung der Volksgruppen. Bis ins hohe Mittelalter hatten die Bewohner noch ihre eigene Sprache, das Moselromanische. Sprachforscher gehen davon aus, dass die Germanisierung erst im 12. Jahrhundert abgeschlossen war.

Mittelalter: 500–1400

Um 600 entstand die erste Kirche mit dem Patron St. Martin. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte etwa 150 Jahre später am 20. Mai 748, als Bischof Chrodegang von Metz mit Einwilligung des Hausmeiers Pippin, dem späteren karolingischen König (751–768), dem neu gegründeten Kloster Gorze bei Metz neben vielen anderen Besitzungen auch den Weinzehnten zu Briedel, das als Bredaculo beschrieben ist, schenkte. Damit ist diese Urkunde auch einer der ältesten Belege für Weinbau im Moseltal. Am 17. Februar 893 stattete Bischof Rodbert von Metz das Kollegiatstift Neumünster mit einer Weinrente der jetzt als villa bredallio bezeichneten Güter aus. Dieser Zehnt wurde 936, 944 und 1138 wurde nochmals bestätigt.

Zahlreiche weitere Belege bestätigen eine Kirche und die Namen Bredal, Bridal oder Bridell sowie mehrere Besitzer der Höfe und Weinberge. Am 5. Februar 1264 verkaufte die Benedektinerabtei St. Trond ihre Höfe in Briedel an das Kloster Himmerod nebst dem Zehnten und dem Patronatsrecht über die Pfarrkirche von Briedel für 1150 Mark Sterlinge. Mit diesem Kauf setzte sich die Abtei Himmerod endgültig in Briedel fest und bestimmte danach über mehr als 500 Jahre die Geschicke der Gemeinde Briedel entscheidend mit. 1343 besaß Briedel eine Ringmauer mit einem Turm (Eulenturm) und vier Toren. Briedel erhielt am 31. Mai 1376 das Stadtrecht. Damit war Briedel fester Bestandteil des Trierer Kurstaates. Die Bürger feierten das damit verbundene Ende der Leibeigenschaft, mussten aber alsbald einsehen, dass sich für sie nichts änderte. Fron, Zehnt und Knechtschaft blieben bestehen. Das Briedeler Gericht setzte sich aus dem Schultheiß und sieben Schöffen zusammen. 1377 wurde Briedel Teil des Amtes Zell.

1400–1700

1518 erhielt Briedel ein eigenes Gerichtssiegel, das später zur Vorlage für das heutige Gemeindewappen wurde. 1595 wurde der Ort, der als wohlhabend galt, von Söldnerbanden unter Führung von Hauptmann Langhans am Kirchweihfest überfallen. Sie wurden von den Briedelern, unterstützt von ihren Nachbarn, auseinander getrieben und mit „blutigen Köpfen“ heimgeschickt. 1632 und 1635 plünderten schwedische Truppen in Briedel und töteten Teile der Bevölkerung, die dann durch die Pest 1636 noch einmal um ein Drittel dezimiert wurde. 1650 plünderten trotz des westfälischen Friedens französische Truppen die Briedeler Kirche und brandschatzten den Ort.

1674 verweigerten Briedel und einige Nachbarorte den französischen Besatzungstruppen in Trier die Kontributionen. Als Racheakt zogen diese aus, um die Orte zu bestrafen. Sie wurden jedoch von kaiserlichen Truppen zurückgeschlagen. Die Ortsbefestigung wurde 1689 von den Franzosen zerstört. Die Briedeler mussten Frondienste beim Bau der Festung Mont Royal leisten.

1700–1900

1719 wurden die Gemarkungen und Besitzverhältnis der Weinstöcke neu vermessen. Dabei wurde festgehalten, dass sich in geistlichem Besitz 15,5 Prozent, in ritterlichem Besitz 39,7 Prozent, im Besitz sonstigen Adels 9,7 Prozent und in Privatbesitz lediglich 28,6 Prozent befanden. Von 1772 bis 1774 wurde die heutige Martinskirche errichtet und 1780 eine Orgel eingebaut. Briedel hatte 1784 732 Einwohner, darunter befanden sich 144 Väter, 160 Mütter, 210 Söhne, 197 Töchter, 6 Knechte und 15 Mägde. Zudem besaß der Ort 142 Gebäude mit einem Wert von 37.900 Reichstalern. Ab 1794 stand Briedel unter französischer Herrschaft. 1815 kam Briedel zu Preußen.

1900 bis heute

Von 1902 bis 1905 erfolgte der Bau der Moseltalbahn, die im Volksmund als „Saufbähnchen“ bezeichnet wurde. 1939 lebten in Briedel 1.887 Menschen.

Seit 1947 ist der Ort Teil des neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz. Die Siedlung Maiermund entstand nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge der Siedlungsbewegung auf gerodeten Flächen der Briedeler Hecke. Briedel wurde 1969 aufgrund der Verwaltungsreform in den neuen Kreis Cochem-Zell eingegliedert.

1991 wurde mit Bettina Fischer eine Briedelerin Gebietsweinkönigin Mosel-Saar-Ruwer, 1992 dann wurde sie Deutsche Weinprinzessin.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Briedel besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]

  CDU FWG Gesamt
2009 6 10 16 Sitze
2004 6 10 16 Sitze

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Es gibt zahlreiche Fachwerkhäuser, eine Barockkirche mit einer Stumm-Orgel und Deckenmalereien sowie einen Brunnen in der Ortsmitte. In der Nähe befindet sich das Waldgebiet „Briedeler Schweiz“.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Das „Briedeler Schöffenmahl“ am Samstag nach Fronleichnam.
  • Das „Große Weinfest“ am ersten Wochenende im August.
  • Das „Weinstraßenfest“ am ersten Wochenende im September.

Wirtschaft und Infrastruktur

Briedel ist ein alter Weinort. Weinlagen sind Briedeler Herzchen, Nonnengarten, Schäferlay, Schelm und Weißerberg. Der Fremdenverkehrsort verfügt über Hotels, Gaststätten und Privatpensionen.

Literatur

  • Karl Josef Gilles, Natalie Fatin: Die Geschichte der Gemeinde Briedel bis 1816. 1250 Jahre Briedel; Schriftenreihe Ortschroniken des Trierer Landes, 30; Briedel: Gemeinde Briedel; Trier: Arbeitsgemeinschaft für Landesgeschichte und Volkskunde des Trierer Raumes, 1998
  • Gemeindechronik, Knabe: St. Martin Briedel.

Quellen

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Quelle: 50 Jahre KG Briedel
  3. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat

Weblinks

 Commons: Briedel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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