- Bruttig-Fankel
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Wappen Deutschlandkarte 50.1313888888897.231666666666785Koordinaten: 50° 8′ N, 7° 14′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Cochem-Zell Verbandsgemeinde: Cochem Höhe: 85 m ü. NN Fläche: 14,38 km² Einwohner: 1.150 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km² Postleitzahl: 56814 Vorwahl: 02671 Kfz-Kennzeichen: COC Gemeindeschlüssel: 07 1 35 017 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Ravenéstraße 61
56812 CochemWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Manfred Ostermann Lage der Ortsgemeinde Bruttig-Fankel im Landkreis Cochem-Zell Bruttig-Fankel ist eine rheinland-pfälzische Ortsgemeinde im Landkreis Cochem-Zell. Sie gehört der Verbandsgemeinde Cochem an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort liegt an der Mosel (Flusskilometer 57-59; Untermosel) und besteht aus den Ortsteilen Bruttig und Fankel.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 716 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 43% der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monate ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,8 mal mehr Niederschläge als im Februar.Die Niederschläge variieren mäßig. An 46% der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Die ältesten Zeugnisse der Besiedlung in der näheren Umgebung des Ortes sind die sehr gut erhaltenen Hügelgräber auf dem Bruttig-Fankeler Berg entlang des sogenannten Rennweges, einer alten Verbindungsstraße zwischen den zwei Gabel-Endpunkten der keltisch/römischen Fernstraße von der Mosel über den Hunsrück zur Nahe, heute als Keltenweg Nahe–Mosel touristisch beworben und vermarktet, über die heute der 'Archäologische Wanderweg Bruttig-Fankel' verläuft. Nach Auskunft des Landesamtes für Denkmalpflege in Koblenz stammen diese Gräber teilweise noch aus der Bronzezeit.
Der Ort Bruttig-Fankel hat sowohl keltisch-römische als auch merowingisch-fränkische Ursprünge, wobei der Ortsteil Bruttig wohl der ältere ist. Die erste urkundliche Erwähnung als 'Pruteca im Mayengau' stammt vom 4. Juni 898 in einer Schenkungsurkunde des lothringischen Königs Zwentibold zu Gunsten des reichsunmittelbaren, freiadligen Frauenklosters in Essen. Neben zahlreichen Besitzungen im Raum Köln und Bergheim übertrug der König dem Kloster in Essen: ...in pago magnensi in villa pruteca terra arabilis cum curtile et vineis... (Übers. etwa: ...im Mayengau, im Dorfe Bruttig einen Hof mit zugehöriger pflügbarer Erde und Weinbergen...). Diese Urkunde belegt, dass der Ort mindestens 1100 Jahre alt ist, wahrscheinlich aber sogar wesentlich älter, da bereits ein Hof mit Weinbergen bestand. Ein weiterer Hinweis darauf, dass der Ort bereits eine keltische Siedlung war, ergibt sich aus dem Namen 'Bruttig' selbst. Sprachforscher leiten den heutigen Namen ab vom keltischen 'Bruti-acum' (d. h.: 'Wohnung des Brut') über das lateinische 'Proteca' (898 n. Chr.), 'Prodecha' (1250 n. Chr.) zum heutigen 'Pruttig / Bruttig'.
Der Ortsteil Fankel wurde um das Jahr 1100 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist abgeleitet vom keltischen 'fank', für sumpfiges Gelände. Die Besitzverhältnisse regelten sich im Mittelalter in Bruttig wie in Fankel durch mehrere sogenannte Weistümer. Zu Zeiten der französischen Besatzung ab dem Jahr 1794 wurden beide Ortsteile der Mairie Beilstein zugeordnet, welche zum Kanton Zell gehörte. Die Verwaltung lag allerdings beim Kanton Treis des Département de Rhin-et-Moselle und ab 1816 nach der Zuordnung zum Königreich Preußen beim Kreis Cochem. Seit 1946 sind die Orte Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz.
Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform erfolgte am 7. Juni 1969 die Zusammenlegung der bis dahin eigenständigen Ortsgemeinden Bruttig und Fankel zur Ortsgemeinde Bruttig-Fankel.[2]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Bruttig-Fankel besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Bruttig-Fankel ist zweigeteilt. Das rechte Feld zeigt auf silbernem Grund einen roten Schlüssel, über den ein grüner Wellenbalken verläuft. Das grüne Feld links zeigt eine goldene Lilie. Die schwarze Umrandung ist den Verbandsgemeinden vorbehalten.[4]
Partnerschaften
Mit Overijse in Belgien wird seit 1958 eine Partnerschaft gepflegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Schunck’ches Haus von 1656 (beachtliche Innenausstattung)
- Alte Rathäuser von Bruttig (von 1619) und Fankel (16. Jahrhundert)
- Kirche St. Margaretha in Bruttig (1845) und Filialkirche Mariä Himmelfahrt in Fankel (1385)
- Christophorushaus und Fachwerkhäuser in der Brunnenstraße (ältestes zusammenhängendes Fachwerkensemble im Moselraum)
- Ehemalige Synagoge in der Mühlenbachstraße im Ortsteil Bruttig
- zahlreiche Fachwerkhäuser in den alten Ortskernen von Bruttig und Fankel
- Kreuzkapelle (18. Jahrhundert)
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Bruttig-Fankel
Regelmäßige Veranstaltungen
- Bruttiger Winzerfest am zweiten Wochenende im August
- Fankeler Weinfest am dritten Wochenende im Juli
- Bruttiger Kirmes am ersten Sonntag nach dem 20. Juli
- Fankeler Kirmes am ersten Sonntag nach dem 15. August
- Pfingstfest
- FZM GIB GAS Turnier immer drei Wochen nach Pfingsten
- Weingelage
Wirtschaft und Infrastruktur
Weinbau und Tourismus prägen den Ort und gehören untrennbar zusammen. Im Ortsteil Bruttig wird jährlich am zweiten Wochenende im August das große Winzerfest gefeiert. Bekannte Steilhang-Weinlagen sind Pfarrgarten, Götterlay, Rathausberg, Layenberg und Rosenberg. Es wird überwiegend Riesling angebaut, darüber hinaus aber auch Elbling und diverse andere (auch rote) Rebsorten.
In Fankel befindet sich neben der Staustufe Fankel auch die Zentralwarte der RWE Power AG, von der aus die Wasserkraftwerke der deutschen Moselstaustufen gesteuert werden.
Bekannte Söhne und Töchter
- Petrus Mosellanus (geb. Peter Schade), * 1493 in Bruttig/Mosel, † 19. April 1524 in Leipzig; Moselhumanist, Philologe, Theologe und Kirchenlehrer
Literatur
- Friderichs, Alfons: Wappenbuch des Kreises Cochem-Zell, Zell 2001, ISBN 3-000080643
- Friderichs, Alfons: Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell, Trier 2004, ISBN 3-89890-084-3
- Friderichs, Alfons: Urkunden und Regesten der Städte, Gemeinden, Burgen, Klöster Mühlen und Höfe im Kreis Cochem-Zell bis 1900, Trier 2010, ISBN 978-3-89890-125-3
- Heimes, Ernst, Ich habe immer nur den Zaun gesehen. Suche nach dem KZ-Außenlager Cochem, Koblenz: Fölbach, 4. Aufl. 1999, ISBN 3-923532-39-3
- Schommers, Reinhold, Gemeinde Bruttig-Fankel an der Mosel. - Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. Kunststättenheft Nr. 371, Köln: Verlag des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz 1. Aufl. 1992, ISBN 3-88094-675-2
Weblinks
Commons: Bruttig-Fankel – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 173 (PDF)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Wappenbuch des Kreises Cochem-Zell, Seite 36/37 v. A. Friderichs
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