- Bydgostia
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Bydgoszcz Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Kujawien-Pommern Landkreis: Kreisfreie Stadt Fläche: 174,48 km² Geographische Lage: 53° 7′ N, 18° 0′ O53.11666666666718Koordinaten: 53° 7′ 0″ N, 18° 0′ 0″ O Höhe: 60 m n.p.m Einwohner: 360.142 (30. Juni 2008[1]) Postleitzahl: 85-001 bis 85-915 Telefonvorwahl: (+48) 52 Kfz-Kennzeichen: CB Wirtschaft und Verkehr Zweige: Schwerindustrie
Feinmechanik
RüstungsindustrieStraße: DK25 Bobolice–Kalisz Nächster int. Flughafen: Bydgoszcz Verwaltung (Stand: 2009) Stadtpräsident: Konstanty Dombrowicz Adresse: ul. Jezuicka 1
85-102 BydgoszczWebpräsenz: www.bydgoszcz.pl Bydgoszcz [ˈbɨdgɔʃʧ] (deutsch: Bromberg) ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Kujawien-Pommern in Polen – an der Weichsel etwa 100 Kilometer nordöstlich der Stadt Posen und etwa 140 Kilometer südlich von Danzig gelegen. Die Einwohnerzahl beträgt 366.000, in der Umgebung aber mehr als 400.000. Zum Ballungsraum Bydgoszczs zählt auch Toruń (45 km entfernt, 200.000 Einwohner). Insgesamt ist Bydgoszcz das Zentrum eines Ballungsgebiets von mehr als 700.000 Einwohnern. Die am südlichen Ende der Brda (Brahe) und an der Weichsel gelegene Stadt, die über den Bromberger Kanal (poln. Kanał bydgoski) und die Netze mit der Oder verbunden ist, ist eine der größten polnischen Städte, bedeutendes Industrie- und Handelszentrum einer landwirtschaftlich intensiv genutzten Umgebung und bildet in günstiger Lage einen Verkehrsknotenpunkt. Bydgoszcz ist eine Universitätsstadt (Kasimir-der-Große-Universität, Technische Universität, Konservatorium, Collegium Medicum). Die Stadt hat einen internationalen Flughafen (Direktflüge nach Warschau, London, Dublin, Liverpool sowie Charterflüge nach Tunesien und in die Türkei). In der Vergangenheit wurde die Stadt „kleines Berlin“ genannt. Die Stadt hat wegen der vielen Wasserwege sowie wegen der vorhandenen Jugendstilarchitektur sehr viel von ihrem alten Charme beibehalten. Bydgoszcz ist eines der bedeutendsten Musikzentren Polens mit einer Oper (Opera Nova) und einer Philharmonie (Filharmonia Pomorska), die wegen ihrer hervorragenden Akustik geschätzt wird. In der Stadt findet jährlich das einzige polnische Opernfestival statt. Durch die Brahe, den Bromberger Kanal, die Netze sowie die Oder ist eine Binnenwasserverbindung der Stadt mit Berlin vorhanden, die Wasserstraße wartet jedoch auf ihre Wiederbelebung und wirtschaftliche Nutzung. In der Stadt befindet sich ein deutsches Honorarkonsulat.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Siedlung an Stelle der heutigen Stadt wurde im 11. Jahrhundert erbaut. Im Jahre 1238 wird die Siedlung von Swantopolk II. erobert, in dem mit dem kujawischen Fürsten Kazimierz I. Kujawski geschlossenen Friedensvertrag wird der erste Bromberger Kastellan, Suzzlaus de Budegac erwähnt. 1332 wird die Siedlung vom Deutschen Orden zerstört, und bis 1343 von dem Orden besetzt. Nach dem Frieden von Kalisz baut der polnische König an ihrer Stelle eine Burg.
Am 19. April 1346 erhielten die beiden deutschen Lokatoren Johann Kesselhuth und Konrad durch den polnischen König Kasimir dem Großen (Kazimierz Wielki) die Magdeburger Stadtrechte verliehen.[2] Sie erhielten die Ländereien westlich der neugebauten Burg (heute Alter Markt), ebenfalls sollten sie lebenslang den Titel Vogt tragen, der an ihre Nachfahren vererbt werden sollte. Im Gegenzug sollten sie neue Siedler in das durch Krieg gebeutelte Gebiet holen. Die Stadt sollte ihm zu Ehren den Namen Kunigesburg erhalten. Dieser Name konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Der deutsche Bevölkerungsteil benannte die Stadt nach dem Fluss Brahenburg, während der polnische Bevölkerungsteil den Namen Bydgost auf die Stadt übertrug, aus denen im Laufe der Zeit Bromberg und Bydgoszcz wurde. Beide Namen existierten Jahrhunderte lang gleichberechtigt nebeneinander.
Das Stadtwappen zeigt eine rote Burg auf weißem Grund. Bemerkenswert ist das seltene Motiv des halb geöffneten Burgtors, das sich aber auch im Wappen von Toruń findet.
1550 erhält Bydgoszcz das königliche Privileg de non tolerandis Judaeis (Privileg zur Nichtduldung der Juden) das bis 1773 bestand hatte. 1771 zählte Bydgoszcz ca. 1.000 Einwohner (80 % Katholiken), 1816 waren es schon ca. 6.100 Einwohner (41 % Katholiken), 1852 waren unter den ca. 12.900 Einwohnern nur noch 26 Katholiken. 1925 war wieder die Mehrheit der nun 104.000 Einwohner katholisch (87 %).
Im 16. Jahrhundert war Bromberg eine der größten Städte Polens. 1657 wurde der Vertrag von Bromberg unterzeichnet. Der Vertrag von Bromberg besagt, dass Preußen sich aus dem Bündnis mit Schweden zurückzieht.
Nach Zerstörung im Großen Nordischen Krieg (die Burg und die Stadtmauern werden von den Schweden in die Luft gesprengt), einer Flutkatastrophe und danach einer Seuche zählte Bromberg 1772 nur noch rund 700 Einwohner. Von 1772 bis 1807 gehörte die Stadt zur preußischen Provinz Westpreußen, 1807 bis 1815 zum Herzogtum Warschau und 1815 bis 1920 zur preußischen Provinz Posen und erlebte gleich zu Beginn der preußischen Zeit durch den Bau des 27 km langen Bromberger Kanals, der heute die Brahe mit der Netze – und damit das Flusssystem der Weichsel mit dem der Oder – verbindet, und Ende des 19. Jahrhundert durch den Bau der Ostbahn einen wirtschaftlichen Aufschwung. 1794 während des Kościuszko-Aufstands fand bei Bromberg eine Schlacht zwischen den Aufständischen und den Preußen statt.
1875 hatte die Stadt 31.300 Einwohner. Die Einwohnerzahl wuchs bis zur Volkszählung von 1910 auf 57.700, davon 84 Prozent Deutsche und 16 Prozent Polen. Die Stadt war Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks in der Provinz Posen.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam die Stadt im Januar 1920 an Polen. Nach der Angliederung an Polen blieb Bromberg ein Zentrum der deutschen Minderheit in Posen, Netzegau und Pommerellen. Herausragende Vertreter der deutschen Minderheit zu dieser Zeit waren:
- Erwin Hasbach Vorstandsvorsitzender seit 1923, 1920 Abgeordneter im Sejm, nachher im Senat bis 1930.
- Kurt Graebe Vorstandsvorsitzender in einer Genossenschaftsbank in Pommerellen, Abgeordneter im Sejm von 1922 bis 1935.
Im Jahre 1934 wurde die Deutsche Vereinigung für Posen und Pommerellen ebenfalls mit dem Sitz in Bromberg gegründet und im Herbst 1939 aufgelöst.
Zu Anfang des Zweiten Weltkriegs kam es zu Pogromen gegen Volksdeutsche, bei denen vom 3. bis 8. September 1939 wohl zwischen 358 und 5437 deutsche Zivilisten ums Leben kamen. Der Bromberger Blutsonntag spielte in der nationalsozialistischen Propaganda eine wichtige Rolle, unter anderem wurde die Opferzahl bewusst vervielfacht. Bis heute sind die damaligen Ereignisse Gegenstand von scharfen Diskussionen geblieben. Während der deutschen Besetzung hatte die polnische Bevölkerung unter Willkürmaßnahmen, Vertreibungen und Gräueltaten zu leiden. NS-Kreisleiter und Oberbürgermeister Werner Kampe wollte die Stadt monumental umgestalten. Dies scheiterte zwar an den Kosten, doch wurden einige historische Bauten bei den beginnenden Umbaumaßnahmen geopfert, darunter die von Karl Friedrich Schinkel umgeformte Jesuitenkirche. Im Oktober 1939 wurde die Große Synagoge der Stadt zerstört. Am 27. Januar 1945 eroberten Einheiten der Roten Armee und der Polnischen Volksarmee mit Hilfe der polnischen Einwohner die Stadt. Die im Krieg relativ wenig zerstörte Stadt, das Stadttheater wurde nach der Eroberung von Rotarmisten in Brand gesetzt, wuchs in den folgenden Jahrzehnten kräftig weiter. Seit 1949 ist Bydgoszcz Sitz des Pommerschen Militär-Bezirkes, der unter anderem für die Verteidigung der nördlichen Gebiete Polens im Kriegsfall zuständig ist. Seit 1991 besteht eine Städtepartnerschaft mit Mannheim. Am 6. Mai 1991 wurde die Gesellschaft der Deutschen Minderheit in Bromberg gegründet, die unter anderem eng mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge arbeitet. Seit 2004 ist Bydgoszcz Sitz einer römisch-katholischen Diözese und des Joint Force Training Centre der NATO.
Vor 1918 errichtete, nicht erhaltene Denkmäler
- Kaiser Friedrich III.-Büstendenkmal im Kasernengelände des Feldartillerie-Regiments (2. Pommersches) No. 17, 16. September 1888 enthüllt; nach 1920 beseitigt
- Kaiser Wilhelm I.-Büstendenkmal im Kasernengelände des Feldartillerie-Regiments (2. Pommersches) No. 17, 16. September 1888 enthüllt; nach 1920 beseitigt
- Büste des Politikers Franz Balthasar Schönberg von Brenkenhoff am Bromberger Kanal, am 27. Oktober 1894 enthüllt; verschollen
- Das Denkmal war eine Stiftung der Historischen Gesellschaft für den Netze- Distrikt.
- Kreis-Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Einigungskriege 1864, 1866 und 1870/71 auf dem Seminarplatz; nach 1920 beseitigt
- Das Kriegerdenkmal bestand aus einem Sockel, dessen vier Ecken von kleinen Säulen gehalten wurden. Auf dem Gesims des Sockels standen an den Ecken vier Adler, mit bronzenen Girlanden in den Schnäbeln. Auf dem Sockel ein Obelisk, der mit dem Eisernen Kreuz gekrönt ist.
- Grabdenkmal Theodor Gottlieb von Hippel (* 1775 †1843) auf dem städtischen Friedhof
- An einem Obelisken, der mit einem Eisernen Kreuz und Lorbeerfestons geschmückt war, befand sich ein bronzenes Reliefmedaillon des Schriftstellers, der den später berühmt gewordenen Aufruf »An Mein Volk« geschrieben hat.
- Bismarck-Turm auf der Bismarck-Höhe an der Brda, erbaut nach einem Entwurf des Berliner Architekten Paul Walther, Einweihung am 25. Mai 1913.
- Im Oktober 1923 wird der Bismarck-Turm auf Beschluss des Stadtrates zum Freiheitsturm umgewidmet und der katholischen Kirche als Kapelle zur Verfügung gestellt. Umbauten scheitern aber am Geldmangel, so dass schließlich die Sprengung des Turmes überlegt wird. Der erste Versuch, den Turm zu sprengen, scheiterte am 16. Mai 1928. Am 18. Mai 1928 endgültige Sprengung durch die Polen. Erhalten sind nur Treppenstufen, die heute auf einen so genannten Freiheitshügel führen.
- Im Innern des Turmes ein Bismarck-Standbild des Berliner Bildhauers Fritz Richter-Elsner. Bereits 1919 wird das Standbild geborgen, nach Frankfurt/ Oder gebracht und dort als selbständiges Denkmal aufgestellt.
- Fassadenstandbild Kaiser Wilhelm II. am Eckgebäude Theaterplatz / Hermann-Francke-Straße in Höhe der 2. Etage; nicht erhalten
- Standbild König Friedrich des Großen im Treppenhaus des Regierungegebäudes, Bronzeguss; verschrottet
- Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. von dem Berliner Bildhauer Alexander Calandrelli, am 17. September 1893 enthüllt, Bronzeguss der Bildgießerei Schäffer & Walcker in Berlin; die Gesamtkosten des Denkmals beliefen sich auf 75.000 Mark
- Nachdem die Auswirkungen des Versailler Vertrages bekannt waren, konnte das Denkmal am 15. Juli 1919, noch vor der Übernahme der Stadt durch die Polen, abgebaut und ins benachbarte Meseritz evakuiert werden. Dort wurde es wieder aufgestellt und bis 1946 erhalten.
- Standbild König Friedrich II. des Großen, von Bildhauer Eduard Uhlenhuth
- Feier der Grundsteinlegung am 21. Oktober 1861 im Beisein König Wilhelms I., der sich auf der Rückreise von seiner Krönung in Königsberg befand, auf dem Friedrichsplatz. Am 31. Mai 1862 wird das Denkmal in Gegenwart des Kronprinzen Friedrich Wilhelm feierlich enthüllt.
- Am 15. Juli 1919 erfolgt die Demontage und Bergung des Denkmals, das am 1. Juni 1923 an der Küddow-Brücke in Schneidemühl aufgestellt wurde. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Denkmal im September 1939 in Schneidemühl abgebaut und am 21. April 1941 am Rand des Friedrichsplatzes vor dem Gebäude der früheren Kammerdeputation wieder aufgestellt. Seit 1945 ist das Denkmal verschollen.
Arbeitslager im Zweiten Weltkrieg
- Das Außenarbeitslager Bromberg-Ost war ein Außenlager des KZ Stutthof für Frauen und wurde am 12. September 1944 eröffnet. Oberaufseherin des Arbeitslagers war Johanna Wisotzki, zu anderen bekannten Aufseherinnen gehörten Ewa Paradies und Gerda Steinhoff. In dem Lager waren ca. 300 Frauen untergebracht, die beim Verladen der Züge der Bahnstation Bromberg-Ost eingesetzt wurden.
- Das Außenarbeitslager Bromberg-Brahnau war ein Teil des KZ Stutthof. Eröffnet wurde es am 15. Juli 1944. In dem Lager wurden ca. 6.000 Zwangsarbeiter der Dynamit Nobel AG Bromberg untergebracht. Es handelte sich vor allem um russische, jugoslawische, italienische und französische Kriegsgefangene und 2.500 Frauen. Am 28. Januar 1945 wurden die Insassen des Lagers von der Roten Armee befreit. Bis Juni 1945 befand sich in den Gebäuden des Lagers ein Außenlager des Zentralen Arbeitslagers Potulice in dem 1.500 Deutsche untergebracht waren.
Geheime Raketenabschussanlage
In den Wäldern des Stadtteils Osowa Góra (Hoheneiche) wurde während des Zweiten Weltkrieges die Luftmunitionsanstalt 1/II Bromberg (Luftmuna) gebaut. Zu der Luftmuna hatten nur Deutsche Zutritt. In der zweiten Hälfte des Jahres 1944 wurden hier zu Versuchszwecken Raketen des Typs V1 abgeschossen. 1945 wurde die Anlage von den Sowjets demontiert und in die Sowjetunion verlegt. Heutzutage befinden sich auf dem Gelände nur noch drei riesige Bunker mit einer Tiefe von 3,5 Metern. Der Zutritt zum Gelände ist den Zivilisten bis heute verboten.
Eingemeindungen
Jahr Gemeinde Größe Heutiger Stadtteil 1851 Brenkenhof Abbau, Żupy 80 ha Bocianowo,? 1867 Brenkenhof Forsthaus, Grodztwo 265 ha Bocianowo,? 1876 Ludwigshof, Neuhof 283 ha Ludwikowo, ? 1907 Teil von Bleichfelde und Schwedenhöhe 42 ha Bielawy, Szwederowo 1920 Rest von Bleichfelde und Schwedenhöhe, Groß Bartelsee, Klein Bartelsee, Kaltwasser, Fordonek, Deutsch Fordon, Brahnau, Schöndorf, Jägerhof, Jagdschűtz, Prinzenthal, Schleusendorf, Schleusenau, Schröttersdorf, Neu Beelitz 5793 ha Bielawy, Szwederowo, Bartodzieje, Wyżyny, Zimne Wody, Brdyujście, Siernieczek, Łęgnowo, Rupienica (heute Wzgórze Wolności), Czyżkówko, Jachcice, Wilczak, Jary, Miedzyń, Okole, Skrzetusko, Bielice 1954 Opławiec, Prądy (ehem. Prondy/Pronden), Żółwin 4340 ha Opławiec, Prądy, Żółwin 1959 Osowa Góra (ehem. Hoheneiche) 512 ha Osowa Góra 1961 Janowo 489 ha Janowo 1973 Fordon 830 ha Fordon 1977 Teil von Osielsko, Czarnówczyn, Łoskoń, Smukała Dolna, Łęgnowo (ehem. Langenau), Plątnowo, Mariampol (ehem. Marienfelde), Teil von Wypaleniska (ehem. Feyerland), Myślęcinek, Niemcz 4639 ha Osielsko, Czarnówczyn, Łoskoń, Smukała Dolna, Łęgnowo, Plątnowo, Mariampol, Wypaleniska, Myślęcinek, Niemcz Politik
Städtepartnerschaften
- Tscherkassy, Ukraine
- Hartford, USA
- Kragujevac, Serbien
- Krementschuk, Ukraine
- Mannheim, Deutschland
- Ningbo, Volksrepublik China
- Pawlodar, Kasachstan
- Patras, Griechenland
- Perth, Schottland
- Reggio nell’Emilia, Italien
- Tempe, USA
- Wilhelmshaven, Deutschland
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Mühleninsel
- Mühle (erbaut 1851)
- historische Münzprägeanstalt (ehemals die einzige Polens)
- Häuser aus dem 18.-19. Jh.
- Fachwerkspeicherhäuser aus dem 19.-20. Jh.
- Weißes Speicherhaus (erbaut 1780)
- Rotes Speicherhaus
- Wasserturm (erbaut 1900)
- historische Altstadt mit mehreren Fachwerkspeicherhäusern
- römisch-katholische Pfarrkirche St. Martin und Nicolaus (erbaut 1466–1502 im spätgotischen Stil)
- Garnisonskirche (erbaut 1552–1557)
- Klarissinenkirche (erbaut 1582–1602)
- evangelische St. Paulskirche (erbaut 1872–1876), an der Danziger Straße (heute: römisch-katholische Apostelkirche)
- evangelisch-augsburgische Erlöserkirche (erbaut 1896)
- Neue Evangelische Pfarrkirche (erbaut 1900–1903) (heute: Andrzej-Boboli-Kirche der Jesuiten)
- neoklassizistische St.-Vinzent-Basilika (erbaut 1925–1937)
- Viertel „Bromberger Venedig“
- Villenviertel „Sielanka“, mit Villen vom Anfang des 20. Jahrhunderts, nach Bauplänen von Josef Stübben
- Bromberger Kanal mit zahlreichen Schleusen und Wasserwehre
- der am Stadtrand gelegene Natur- und Kurort „Myślęcinek“
- der am westlichen Stadrand gelegene Skansen mit Überresten polnischer Verteidigungsanlagen vom September 1939
- das Pfarrfriedhof von 1806 mit Gräbern französischer Kriegsgefangener des Deutsch-Französischen Krieges
- ein Wehr an der Brahe (erbaut 1904–1906)
- das Dorf Ostromecko auf dem gegenüberliegendem Weichselufer, mit seinen Schlößern
Museen
- Muzeum Okręgowe im. Leona Wyczółkowskiego (Regionalmuseum)
- Muzeum Kanału Bydgoskiego (Museum des Bromberger Kanals)
- Pomorskie Muzeum Wojskowe (Pommerisches Militär Museum)
- Izba Tradycji Bydgoskich Dróg Żelaznych (Traditionshaus der Bromberger Eisenbahn)
- Muzeum Dyplomacji i Uchodźstwa Polskiego (Museum der Diplomatie und Auswanderung)
- Muzeum Farmacji przy Aptece „Pod Łabędziem“ (Pharmazeutisches Museum)
Theater
- Teatr Polski w Bydgoszczy (Polnisches Theater)
Musik
- Opera Nova
- Filharmonia Pomorska (Pommersche Philharmonie)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Internationaler Paderewski-Wettbewerb für Pianisten - jährlich
- Bromberger Opernfestival - jährlich
- Camera Obscura - Dokumentarfilm-Festival
- 1999: Kadetten-Weltmeisterschaft in Leichtathletik
- 2004: U23-Leichtathletik-Europameisterschaften
- 2006: Am 3. Juni feierte die Stadt ihren 660 Geburtstag.
- 2008: 8.–13. Juli Leichtathletik-Junioren-Weltmeisterschaft
- 2009: Basketball-Europameisterschaft der Herren
- 2009: Volleyball-Europameisterschaft der Damen
Bei der jährlichen Radrundfahrt „Tour de Pologne“ ist Bydgoszcz Etappenaustragungsort.
In Bydgoszcz wird auch jährlich ein Grand Prix-Rennen im Speedway ausgetragen.
Die Brda Cup Ruderregatta wird jedes Jahr auf dem Fluss Brda ausgetragen.
Sport
Vor 1920 dominierten die Deutschen im Bromberger Sportleben. 1894 gründeten sie den Ruderclub Frithjof und kurze Zeit später den Männerturnverein und den Tennisverein Palästra. Als Fußball immer beliebter wurde, gründeten sie den Verein für Fußball und Leichtathletik Sportbrüder. Die polnische Bevölkerung hatte seit den 1880er Jahren die Turngesellschaft Sokół. 1918 gründeten junge polnische Arbeiter die Gesellschaft der Gesellen, aus der später der Sportverein Gwiazda wurde. Nachdem Bromberg 1920 an Polen kam, wurde die Rudergesellschaft Tryton gegründet, aus der im Laufe der Zeit der Ruderclub BTW Bydgoszcz wurde. Die deutschen Vereine existierten weiterhin in der nun polnischen Stadt Bydgoszcz. Wichtige Sportvereine aus Bydgoszcz sind heute:
- Astoria Bydgoszcz – Basketball
- Zawisza Bydgoszcz – Fußball, Leichtathletik
- Polonia Bydgoszcz – Speedway, Fußball
- KS Pałac Bydgoszcz - Volleyball
- Bydgostia Bydgoszcz - Rudern
Ehemalige deutsche Sportvereine
- RC Frithjof Bromberg - Rudern (gegründet am 16. Mai 1894), Bronze bei der Doppelzweier - Männer Meisterschaft 1940
- Männerturnverein Bromberg
- Sportbrüder Bromberg - Fußball, Leichtathletik, Tennis
- SC Bromberg - Fußball
- SG Bromberg - Fußball
- Palästra Bromberg - Tennis
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Bydgoszcz hat einen eigenen Flughafen Ignacy-Jan-Paderewski-Flughafen Bydgoszcz, der momentan durch drei Fluglinien bedient wird.
Wichtige Bahnhöfe sind:
- Bydgoszcz Główna - Hauptbahnhof
- Bydgoszcz Leśna
- Bydgoszcz Wschód
- Bydgoszcz Zachód
- Bydgoszcz Łęgnowo
- Bydgoszcz Bielawy
- Bydgoszcz Osowa Góra
Der wichtigste Busbahnhof ist: PKS Bydgoszcz
Ansässige Unternehmen
- PESA - Schienenfahrzeuge
- BELMA - Bergbau- und Rüstungsunternehmen
- GlobalMalt Polska - Malzfabrik
- Wojskowe Zakłady Lotnicze nr 2 S.A. (Military Aviation Depot No. 2 JSC) - Instandsetzung der polnischen Kampjets Mig-29 und F-16 (in Zusammenarbeit mit Lockheed Martin)
Ehemalige deutsche Unternehmen
- Dynamit Nobel AG
- „Elch“ Holz- und Polsterwarenfabrik Lehr & Co. KG
Bildung
In Bydgoszcz besteht eine Vielzahl von Hochschulen
- Uniwersytet Kazimierza Wielkiego früher Akademia Bydgoska im. Kazimierza Wielkiego
- Landwirtschaftsuniversität (Uniwersytet Technologiczno-Przyrodniczy im. Jana i Jędrzeja Śniadeckich) früher Akademia Techniczno-Rolnicza im. Jana i Jędrzeja Śniadeckich
- Musikakademie (Akademia Muzyczna)
- Collegium Medicum im. Ludwika Rydygiera der Universität Thorn
- Niederlassung der Wirtschaftsakademie (Akademia Ekonomiczna) in Poznań
- Niederlassung des Teologiefachbereiches der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań
- Kujawisch-Pommerische Fachhochschule (Kujawsko-Pomorska Szkoła Wyższa)
- Fachhochschule für Wirtschaft (Wyższa Szkoła Gospodarki)
- Fachhochschule für Informatik und Recht (Wyższa Szkoła Informatyki i Nauk Społeczno-Prawnych)
- Fachhochschule für Umwelt (Wyższa Szkoła Środowiska)
- Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung und Finanzen (Wyższa Szkoła Zarządzania i Finansów)
- Niederlassung der Fachhochschule für Informatik (Wyższa Szkoła Informatyki) in Łódź
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Bydgoszcz hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (Auflistung chronologisch nach Verleihungsjahr):
- 1918: Lewin Louis Aronsohn
- 1926: Władysław Piórek
- 1930: Jan Biziel
- 1937: Edward Rydz-Śmigły
- 1993: Tadeusz Nowakowski
- 1993: Andrzej Szwalbe
- 1997: Teresa Ciepły
- 1998: Johannes Paul II.
- 1999: Primo Nebiolo
- 2003: Jerzy Hoffman
- 2005: Irena (Kirszenstein) Szewińska
- 2006: Zdzisław Lipiński
- 2007: Rajmund Kuczma
- 2007: Radoslaw Brzezinski
Söhne und Töchter der Stadt
- Paul von Collas (* 1841), Militär-Gouverneur von Mainz
- Hermann Weigand (* 1854), Architekt und Kommunalpolitiker in Berlin
- Hugo Hergesell (* 1859), Meteorologe
- Walter Leistikow (* 1865), Maler
- Julian Borchardt (* 1868), Politiker und Journalist
- Friedrich von Erckert (* 1869), Offizier der Schutztruppe
- Curt Cronau (* 1870), deutscher Verwaltungsjurist
- Arthur Pankratz (* 1879), Politiker
- Paul Wieczorek (*1885), Kommandeur der Volksmarinedivision
- Eberhard von Mackensen (* 1889), General
- Kurt Tank (* 1898), Flugzeugkonstrukteur
- Alfred E. Johann (* 1901), Schriftsteller
- Alfred-Ingemar Berndt (* 1905), Schriftsteller und Journalist
- Marian Rejewski (* 1905), Mathematiker (entzifferte den ENIGMA-Code)
- Hansjochem Autrum (* 1907), Zoologe
- Joachim Fernau (1909-1988), Schriftsteller
- Wilhelm Gördes (* 1909), Kapitän z. See, Leiter technische Marineschule Kiel
- Gerhard Hardel (* 1912), Schriftsteller
- Jerzy Sulima-Kamiński (* 1928), Schriftsteller
- Lothar Dombrowski (* 1930), Journalist und Moderator
- Jürgen Bordanowicz (* 1944), Künstler
- Piotr Moss (* 1949), Komponist
- Jan Kulczyk, (* 1950), Unternehmer
- Jan Bielecki (* 1951), Politiker
- Grażyna Szapołowska (* 1953), Schauspielerin
- Zbigniew Boniek (* 1956), Fußballspieler, Trainer
- Stefan Majewski (* 1956), Fußballspieler, Trainer
- Radosław Sikorski (* 1963), Politiker
- Tomasz Gollob (* 1971), Bahnsportler
- Paulina Schulz (* 1973), deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin
- Robert Wulnikowski (* 1977), Fußballspieler
- Vivian Schmitt (* 1978), Porno-Darstellerin
- Wojciech Łobodziński (* 1982), polnischer Fußballnationalspieler
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Heinrich Kannenberg, deutscher Agrarwissenschaftler, leitete von 1941 bis 1944 als Professor und Direktor das Institut für Moorkultur und Futterbau an der Reichsforschungsanstalt.
- Dagobert Friedlaender (1826–1904), Bankier und Stadtrat, wurde auf Präsentation der Stadt Mitglied im preußischen Herrenhaus
Verweise
Weblinks
Allgemein
- Offizielle Seite (mehrsprachig)
- Weitere Website über die Stadt
- lokale Nachrichten Bydgoszcz
- Foto Galeria Bydgoska - foto.bydgoszcz.pl
- Geschichte der Stadt Bydgoszcz
- Bromberg auf alten Postkarten
- Evangelisch-Augsburgische Gemeinde in Bydgoszcz
- http://www.geschichte-on-demand.de/pos_bromberg.html
- Deutschsprachige Publikationen über Bydgoszcz/Bromberg bei LitDok Ostmitteleuropa / Herder-Institut (Marburg)
Bydgoszcz auf alten Landkarten
- Landkarte von Caspar Henneberg, circa 1550, Pomerania, Marca (Brandenburg), Prussia (westlicher Teil mit Danzig)
- Blaeus Landkarte, circa 1660, Prussia (West- u.Ost Preußen einschl. Danzig und Königreich Polen) nach Caspar Henneberg
Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008
- ↑ Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 403 ff. und S. 976.
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