- Erlau (Sachsen)
-
Wappen Deutschlandkarte 51.00638888888912.923611111111320Koordinaten: 51° 0′ N, 12° 55′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Mittelsachsen Höhe: 320 m ü. NN Fläche: 37,75 km² Einwohner: 3.448 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner je km² Postleitzahl: 09306 Vorwahlen: 03727, 03737 Kfz-Kennzeichen: FG Gemeindeschlüssel: 14 5 22 120 LOCODE: DE MTW NUTS: DED19 Gemeindegliederung: 7 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Niedercrossen 45
09306 ErlauWebpräsenz: Bürgermeister: Wolfgang Ahnert (parteilos) Lage der Gemeinde Erlau im Landkreis Mittelsachsen Die Gemeinde Erlau ist ein Verbund ländlich geprägter Waldhufendörfer im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Erlau erstreckt sich zwischen den Städten Mittweida, Rochlitz, Geringswalde und Waldheim. Das Dorf liegt im Mittelsächsischen Hügelland (Sächsisches Burgen- und Heideland) nahe der Burg und der Talsperre Kriebstein.
Ortsteile
- Beerwalde (Waldhufendorf, 1182: de silva quam Bero in possessione sua habuit)
- Neudörfchen (Häuslerreihe in Flur Beerwalde, 1800: Neudörfel)
- Storlwald (Häuslerabbau in Flur Beerwalde, 1791: Storlwald)
- Crossen (1290: Gerhardus dictus de Krosna)
- Obercrossen (Waldhufendorf)
- Niedercrossen (Waldhufendorf mit Gutsblöcken)
- Erlau (Waldhufendorf, 1290: Erllowe)
- Naundorf (Straßenangerdorf, 1350: Nuendorf)
- Gepülzig (Gutssiedlung mit Häuslerzeile, 1350: Heinricus et Cunradus de Gebülczk)
- Neugepülzig (Häuslerzeile in Flur Gepülzig, 1799: Schenckhäuser)
- Milkau
- Großmilkau (Platzdorf, 1233: Cesarius de Milcowe)
- Kleinmilkau (Gutssiedlung, 1378: Kleyn-Milgkaw)
- Schönfeld (durchbrochenes Sackgassendorf, 1350: Schonenvelt)
- Sachsendorf (Platzdorf, 1325: Sachsindorf)
- Theesdorf (Platzdorf, 1292: Dyestorff)
- Schweikershain (Waldhufendorf, 1428: Swykirschayn)
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind die Stadt Geringswalde, Kriebstein, die Stadt Mittweida, Seelitz sowie Waldheim.
Geschichte
Der Ortsteil Beerwalde wurde im Jahr 1182 erstmals urkundlich erwähnt.
- Eingemeindungen
- 1936 Theesdorf wird zu Sachsendorf eingemeindet.
- 1952 vereinigen sich Schönfeld, Klein- und Großmilkau zur Gemeinde Milkau.
- 1963 Naundorf wird Teil von Milkau.
- 1994 Sachsendorf wird zu Milkau eingemeindet.
- 1994 schließen sich die Gemeinden Erlau, Schweikershain, Beerwalde und Crossen zur Landgemeinde Erlau zusammen.
- 1999 Eingemeindung von Milkau.
Entwicklung der Einwohnerzahl
Stichtag 31. Dezember:
Jahr Einwohner 1998 3.751 1999 3.711 2000 3.694 2001 3.695 2002 3.675 Jahr Einwohner 2003 3.657 2004 3.638 2005 ? 2006 3.580 2007 3.540 Jahr Einwohner 2008 3.505 2009 2010 2011 2012 Gedenkstätten
Auf dem Friedhof des Ortsteiles Schweikershain erinnern Grabstätten und eine Gedenktafel an drei namentlich genannte polnische Frauen, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden.
Politik
Seit der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 setzt sich der aus 16 Sitzen bestehende Gemeinderat wie folgt zusammen:
- CDU: 11 Sitze
- Die Linke: 2 Sitze
- HVM (Heimatverein Milkau): 1 Sitze
- BFW (Bürgerliste Freie Wähler): 1 Sitz
- WVC (Wähler Vereinigung Crossen): 1 Sitz
Die Gemeinde Erlau ist schuldenfrei.
Sehenswürdigkeiten
- In der Kirche im Ortsteil Schweikershain befindet sich eine Silbermann-Orgel. Entstehung vermutlich kurz nach 1750, angeblich zunächst als Interimsorgel in der Katholischen Hofkirche in Dresden, 1759 als Geschenk des damaligen Patrons Richard oder Georg Reinhard von Wallwitz auf der Chorempore Schweikershain aufgestellt.
- Wasserburg Beerwalde (Wallburg, Waal, Wall, Schanze) in Beerwalde (unmittelbar östlich der Kirche). Erstmalige Erwähnung 1283 (Hermannus de Berenwalde). Sitz der Herren von Beerwalde, bevor sie im 14. Jahrhundert die Burg Kriebstein gründeten.
- Rittergut in Schweikershain. Erste Erwähnung 1346. Von 1449-1451 im Besitz des Kunz von Kaufungen und nach dessen Enteignung Anlass des Sächsischen Prinzenraubes. 1718-1945 im Besitz der Familie von Nostitz-Wallwitz. Seit 1959 Alten- und Pflegeheim.
- Kursächsische Ganzmeilensäule in Erlau vom Postkurs Rochlitz - Mittweida, die ursprünglich am Gepülziger Wald stand, mit Originalreststück am Bahnhof und Nachbildung am Feuerwehrhaus.
Wirtschaft und Infrastruktur
Erlau ist eine eher ländlich geprägte Gemeinde mit vielen Gewerbetreibenden unterschiedlichster Tätigkeitsfelder. Der größte Arbeitgeber ist die Agraset Naundorf e.G.. Neben landwirtschaftlichen Betrieben und Teichwirtschaften sind aber auch eine Reihe erfolgreicher, überregional agierender mittelständischer Unternehmen und viele Handwerker in Erlau ansässig.
Traditionell spielten Stuhl- und Möbelfabriken eine wichtige Rolle in der Region.
Erlau liegt an der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn. Im Gemeindegebiet liegen die Bahnhöfe Erlau (Sachs) und Schweikershain. Dort halten stündlich, am Wochenende alle zwei Stunden, Regionalbahnen Elsterwerda–Riesa–Chemnitz der DB Regio AG.
Persönlichkeiten
- Helena Dorothea von Schönberg geb. von Wallwitz (1729–1799), Rittergutsherrin. Unter ihrer Regie und Förderung entstanden die ersten planmäßig angelegten Strumpfwirkersiedlungen Sachsens.
- August Cornelius Stockmann (1751–1821), Jurist und Dichter, geboren in Schweikershain.
- Curt Knebel, In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der sächsische Gärtner Curt Knebel aus Erlau einer der bekanntesten Züchter von Blattkakteen (früher bezeichnet als Phyllokakteen). Sein Buch "Phyllokakteen" gilt noch heute vielen Blattkakteen-Freunden als Standardwerk.
- Günther Wildenhain (* 1937 in Beerwalde), Rektor der Universität Rostock von 1998 bis 2002
- Joachim Raubold (1938–2003), Politiker (SPD)
- Rüdiger Döhler (* 1948), lebte als Sohn des Erlauer Lehrers Joachim Döhler bis 1952 in der alten Schule am Tor des Kirchenwegs
Literatur
- Joachim Seyffarth: Der Mordstein in Schweikershain. In: Joachim Seyffarth, Edith Seyffarth: Geschichten um vergessene Denkmale. Band 1: Vom Blitz erschlagen – ermordet – verunglückt. 4. erweiterte und überarbeitete Auflage. Druck- und Verlags-Gesellschaft, Marienberg 2002, ISBN 3-931770-06-0 (Schriftenreihe Erzgebirgische Heimat).
- Regina Röhner: Der sächsische Prinzenraub. Die Geschichte des Kunz von Kauffungen. 4. erweiterte Auflage. Chemnitzer Verlag, Chemnitz 2002, ISBN 3-928678-11-6.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Erlau (Sachsen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- www.gemeinde-erlau.de
- www.huhn-von-crossen.eu
- Rittergut Schweikershain
- Rittergüter in Crossen, Milkau und Neugepülzig
- Beerwalde im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Crossen im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Erlau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Naundorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Gepülzig im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Neugepülzig im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Großmilkau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Kleinmilkau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Schönfeld im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Sachsendorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Theesdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Schweikershain im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Bilder
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