Konstanza

Konstanza
Constanţa
Wappen von Constanţa
Constanţa (Rumänien)
DEC
Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Dobrudscha
Kreis: Constanţa
Koordinaten: 44° 11′ N, 28° 39′ O44.18333333333328.6528Koordinaten: 44° 11′ 0″ N, 28° 39′ 0″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 28 m
Fläche: 121,66 km²
Einwohner: 304.279 (1. Juli 2007)
Bevölkerungsdichte: 2.501 Einwohner je km²
Postleitzahl: RO-900000
Telefonvorwahl: (+40) 02 41
Kfz-Kennzeichen: CT
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Stadt
Oberbürgermeister: Radu Ştefan Mazăre (PSD)
Postanschrift: Bulevardul Tomis, nr. 51
loc. Constanţa, jud. Constanţa, RO-900725
Webpräsenz:

Constanţa (deutsch Konstanza, auch Constantza, türkisch Kustendji, Kustendja, Köstence, Köstendsche, im Altertum Tomis und in der Spätantike Constantiana) ist die wichtigste Seehafenstadt am Schwarzen Meer mit 310.526 Einwohnern (Volkszählung 2002). Sie ist Hauptstadt des Kreises (rumän. judeţ) Constanţa, die fünftgrößte Stadt Rumäniens und die größte Stadt der historischen Region Dobrudscha.

Satellitenbild der Stadt


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Freigelegte Grundmauern der antiken griechischen Stadt Tomis
Constanţa (rotes Viereck) - Rumänien - Nachbarorte: Slobozia, Călăraşi, Dobritsch (Bulgarien), Tulcea

Constanţa wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von Griechen aus der ionischen Mutterstadt Milet (in Kleinasien) als Tomoi (Τόμοι) gegründet, eine später römische Stadt (Tomi), in der auch der aus Rom verbannte Dichter Ovid lebte und starb. Zeitweise stand sie unter dakischer, skythischer und keltischer Herrschaft. Unter dem römischen Kaiser Konstantin I. wurde die Stadt zu Ehren seiner Schwester in Constantiana umbenannt und war eine wichtige Metropole. Später teilte die Stadt das Schicksal der römischen Balkanprovinzen. Im Winter 597/598 diente die Stadt dem oströmischen Feldherren Priskos als Winterlager, als ihn die Awaren überraschend angriffen und belagerten (siehe hierzu Balkanfeldzüge des Maurikios). Von 681 bis 1385 gehörte Constanţa zu diversen bulgarischen Staaten und von 971-1186 zum Byzantinischen Reich, danach bis 1420 zur Walachei und schließlich zum Osmanischen Reich, bis es 1878 im Rahmen des Berliner Kongresses mit der Dobrudscha (dessen Zentrum Constanţa ist) Rumänien zugeschlagen wurde. Constanţa ist eine Stadt im Umbruch. Es gibt neue Schulen, wie Waldorfschulen und neue Universitäten. Überall finden sich neue Kirchen, aber auch Moscheen und noch mehrere Internetcafes, die Constanţa mit der Welt verbinden. Touristische Infrastruktur findet sich in den Badeorten, vor allem in Mamaia, einem Vorort von Constanţa. Neben der Haupteinkaufsstraße, die wenig originell ist, gibt es die Altstadt, viele, auch archäologische Parks und einen Plaja Modern genannten Strand für die Stadtbevölkerung direkt auf der Seeseite der Innenstadt. Auch außerhalb der Innenstadt gibt es neue Einkaufszentren und viele alte Gebäude werden modernisiert.

Wirtschaft und Verkehr

Die Schiffahrtsroute Rotterdam-Constanţa ist die kürzeste schiffbare Verbindung zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer über dem Rhein, Main, Main-Donau-Kanal, die Donau und dem Donau-Schwarzmeer-Kanal
Von Constanţa aus soll die Pan-European Pipeline Erdöl von Zentralasien nach Westeuropa fördern
Der Donau-Schwarzmeer-Kanal in der Nähe von Constanţa
Der Hafen von Constanţa
Klimadiagramm von Constanta
Das Casino aus Constanţa

Die Stadt wird auch "Rotterdam des Ostens" bezeichnet, da hier mehr Waren umgeschlagen werden als in den Häfen von Odessa in der Ukraine oder Warna in Bulgarien.[1] [2] Die Stadt ist bei weitem der wichtigste EU-Hafen am Schwarzen Meer und ein sehr wichtiger Verbindungshafen zwischen Europa und Asien. Unmittelbar südlich von Constanţa befindet sich der neue Großhafen Agigea am Ausgang des Donau-Schwarzmeer-Kanales. Somit hat Constanţa eine direkte Verbindung zur Donau und den mitteleuropäischen Hafenstädten. Der Main-Donau-Kanal ermöglicht zudem, dass die Schiffahrtsroute Constanţa-Rotterdam einen ununterbrochenen Wasserweg zwischen dem Schwarzen Meer und der Nordsee darstellt. Zudem ist Rotterdam eine wichtige Partnerstadt von Constanţa. Constanţa ist bereits der größte Hafen im Schwarzen Meer und der Warenumschlag wächst um 8 Prozent pro Jahr. [3] Die Bedeutung der Stadt wird vor allem nach der geplanten Inbetriebnahme der Pan-European Oil Pipeline (PEOP) 2012 weiter steigen. Die Ölpipeline soll von Constanţa nach Triest führen. Ziel des Projekts ist, den Bosporus zu entlasten.

Mit Bukarest besteht eine Autobahn- und Eisenbahnverbindung, zu letzterer gehören neben dem Personenbahnhof Constanţa als größte Bahnhöfe der Rangierbahnhof Palas und ein weiterer Rangierbahnhof für den Hafen. Ferner befinden sich dort die Badeorte Techirghiol, Mamaia, Eforie Nord, Eforie Sud und der internationale Flughafen Aeroportul Internaţional Mihail Kogălniceanu.

Innerhalb der Stadt existiert ein aus Straßenbahn, Bus und O-Bus bestehendes Nahverkehrsnetz das von der RATC (Regia Autonomă de Transport Constanţa) betrieben wird. Das Straßenbahn- und O-Bus-Netz wurde in den letzten Jahren jedoch zugunsten des Autobusnetzes reduziert. So wurde fast das gesamte O-Bus-Netz (ausgenommen die Linien 48 und 48 b (Stand Juli 2006)) und die Straßenbahnlinie 100 (Gară - Sat de Vacanţa; in der Nähe des Ortseingangs von Mamaia) durch Busse ersetzt. Die nicht mehr benutzten Fahrleitungen O-Bus und Straßenbahn wurden weitestgehend demontiert. Des weiteren werden Überlandverbindungen in angrenzende Städte wie Năvodari durch Kleinbusse (ca. 20 Sitzplätze, sog. Minibus) der Grup Media Sud, die ohne festen Fahrplan verkehren, angeboten.

Constanţa ist neben Medgidia das Zentrum der türkischen und tatarischen Minderheit Rumäniens sowie des Islam in Rumänien (6% der Stadtbevölkerung ist muslimisch), der von der turko-tatarischen Minderheit geprägt wird. Neben diesen gibt es auch eine kürzlich eingewanderte, arabische Minderheit, die in Constanţa eine Schule mit arabischer und englischer Sprache betreibt. Die türkische weiterführende Schule ist in Medgidia. Ein weiteres Zentrum der turko-tatarischen Minderheit befindet sich in Babadag.

Militärbasis Mihail Kogălniceanu

Bei Constanţa befindet sich auch die wichtige Militärbasis Mihail Kogălniceanu, die jüngeren Pressemeldungen zufolge von den Streitkräften der USA zu einem ihrer wichtigsten Militärstützpunkte in Europa ausgebaut werden soll. In den Schlagzeilen befand sich dieser Stützpunkt außerdem im Zusammenhang mit der umstrittenen CIA-Folter-Affäre (s. a. Szczytno-Szymany). In Mihail Kogălniceanu liegt auch der gleichnamige Zivilflugplatz der Dobrudscha.

Constanta, Minarett der Carol-I.-Moschee und Turm des Historischen Museums im Hintergrund

Sehenswürdigkeiten

Constanţa: Ovid-Denkmal
  • Griechische und römische Ruinen (Handelshaus mit römischem Fußbodenmosaik, Basiliken, kaiserliche Nekropolen)
  • Ovid-Denkmal vor dem Geschichts- und Archäologie-Museum
  • Leuchtturm aus dem 13. Jahrhundert
  • mehrere Kirchen
  • Moschee


Attraktionen

  • Aquarium und Delphinarium
  • Casino

Kunst und Kultur

  • Philharmonie
  • Oper
  • Nationaltheater
  • Antike griechische und römische Ruinen
  • Byzantinische Basilika
  • Moschee
  • Das Casino

Partnerstädte

Einzelnachweise

  1. Finanztreff, 29. Juni 2007
  2. Financial Times Deutschland, 8. März 2007
  3. In diesen europäischen Ländern lohnen Investitionen

Siehe auch

Liste der Städte in Rumänien

Weblinks


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