- Köstritz
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Greiz Höhe: 203 m ü. NN Fläche: 16,85 km² Einwohner: 3855 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 229 Einwohner je km² Postleitzahl: 07586 Vorwahl: 036605 Kfz-Kennzeichen: GRZ Gemeindeschlüssel: 16 0 76 003 Adresse der Stadtverwaltung: Heinrich-Schütz-Str. 4
07586 Bad KöstritzWebpräsenz: Bürgermeister: Dietrich Heiland (CDU) Lage der Stadt Bad Köstritz im Landkreis Greiz Bad Köstritz liegt am Fluss Weiße Elster im thüringischen Landkreis Greiz, nördlich von Gera. Bekannt ist die Kleinstadt durch die Brauerei mit ihrem berühmten Schwarzbier, die seit 1543 besteht. Außerdem werden in Bad Köstritz Dahlien gezüchtet, und im Ortsteil Heinrichshall gibt es ein Chemiewerk.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Caaschwitz, Hartmannsdorf (bei Gera) (nicht zu verwechseln mit Hartmannsdorf (bei Eisenberg), einer Gemeinde, die nördlich von Caaschwitz liegt) und Kraftsdorf im Landkreis Greiz, Silbitz im Saale-Holzland-Kreis sowie die kreisfreie Stadt Gera.
Geschichte
Der Ort Köstritz fand als Kostricz, eine slawische Siedlungsgründung, erstmalig auf einer Pfändungsurkunde 1364 Erwähnung. Seit 1543 wurde das gewerbemäßige „Ausschenken“ von Bier in der unteren Schenke (heute: Goldener Löwe) erlaubt. Im Jahre 1690 gründen die reußischen Grafen von Schleiz für eine Nebenlinie Reuß-Schleiz-Köstritz ein Paragium, das bis 1918 bestand.
Der Dahlienzüchter Christian Deegen gründete 1826 eine Gärtnerei und leitete damit den Ruf des Ortes als Blumenstadt ein. Christian Glenck eröffnete 1831 auf der Pohlitzer Flur die Saline Heinrichshall, die allerdings 1909 ihre Produktion einstellte und mit der 1845 errichteten Chemischen Fabrik vereinigt wurde. Im Jahre 1845 richtete Adolf Sturm eine Badeanstalt ein, die 1865 durch Neubau eines Kurhauses und Umwandlung in eine Aktiengesellschaft bedeutend erweitert wurde. Das landwirtschaftliche Institut des Dr. Settegast siedelte sich 1886 in Köstritz an. Daraus entwickelte sich später die höhere Gartenbauschule, die 1943 geschlossen wurde. Im Jahre 1911 wurde das neue Thüringer Frauenasyl am Goldbach eingeweiht. In Pohlitz entstand 1912 ein neues Schulgebäude. Im Jahre 1919 wurde mit der Erschließung der Gebind als Wohnungsbaugebiet begonnen. Das Thüringer Ministerium verlieh Bad Köstritz 1927 offiziell das Stadtrecht. Im Jahre 1933 datiert der Beginn der Elsterregulierung von Gera-Thieschitz über Bad Köstritz bis Caaschwitz, mit ihr in Verbindung stehen erste große Veränderungen im Köstritzer Park. Es folgte der Bau eines Freibades mit 5-m-Sprungturm 1936 im Zusammenhang mit der Elsterregulierung am Paradies.
Seit Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 mussten Zwangsarbeiter aus den von Deutschland besetzten Ländern im kriegswichtigen Chemiewerk und in der Schwarzbierbrauerei Zwangsarbeit leisten.[2] Im Jahre 1942 wurde der ehemalige Leiter des Thüringer Frauenasyls Werner Sylten im KZ Dachau ermordet. In der Nacht zum 13. April 1945 wurde eine Kolonne von Häftlingen des KZ Buchenwald auf einem Todesmarsch durch den Ort getrieben, wobei 43 Personen durch den Terror der SS ihr Leben verloren. Die zunächst an verschiedenen Stellen Verscharrten wurden auf den Friedhof umgebettet und mit einer Gedenkanlage geehrt. Ein Gedenkstein an der Staatlichen Regelschule in der Hergerstraße erinnert ebenfalls an sie.
Im Jahre 1948 konnte die Wiedereröffnung des Kurhauses als Rheumasanatorium begangen werden. 1953 wurde eine Brücke des Friedens über die Elster mit ca. 800 m neuer Fernverkehrsstraße durch den Park eingeweiht - die erste Großbaustelle der Stadt nach 1945. Das erste gemeinsames Dahlienfest des Gemeindeverbandes Bad Köstritz wurde 1979 im Park gefeiert. Im Jahre 1985 erfolgte die Rekonstruktion und Neueinweihung der Heinrich-Schütz-Gedenkstätte anlässlich des 400. Geburtstages des Komponisten. 1990 wurde das Kurhaus geschlossen und sieben Jahre später abgerissen. Das Wohngebiet Am Rosenhügel, die Wohnparks Am Birkenhain und Am Erlicht wurden seit 1993 errichtet. Das modernisierte Freizeit- und Erholungsbad und eine Beach-Volleyball-Anlagenwurden 1998 eröffnet. Ein Jahr später folgte die Eröffnung der Seniorenresidenz Karlskrona auf dem Gelände des ehemaligen Kurhauses.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1994 wurden Reichardtsdorf und Gleina (bei Bad Köstritz) eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 31. Dezember):
- 1849: 1337
- 1885: 1756
- 1933: 2489
- 1939: 2550
- 1994: 3472
- 1995: 3547
- 1996: 3615
- 1997: 3694
- 1998: 3750
- 1999: 3922
- 2000: 3965
- 2001: 4001
- 2002: 4003
- 2003: 3964
- 2004: 3998
- 2005: 3964
- 2006: 3916
- 2007: 3855
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Bad Köstritz ist erfüllende Gemeinde von Caaschwitz und Hartmannsdorf.
Stadtrat
Seit der Kommunalwahl 2004 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:
- CDU: 9 Sitze (51,8 %)
- OL/Die Linke: 3 Sitze (20,1 %)
- FL/BfBKö: 2 Sitze (14,2 %)
- UWG: 2 Sitze (9,1 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 48,1 %.
Wappen
Wappenbeschreibung: „In Blau ein linksgewendeter widersehender doppelschwänziger rotbewehrter silberner Löwe mit erhobenem Schwert in der rechten Pranke, die linke auf einen blauen Schild gelegt, darin zwei silberne treue Hände.“
Partnerschaften
- Stadt Bad Arolsen in Hessen
- Stadt Bitburg in Rheinland-Pfalz
- Patenkompanie 1./Panzerpionierbataillon 701 aus Gera (seit 2007)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Früher gab es in Bad Köstritz ein Schloss sowie ein Heilbad. Im ehemaligen Schlosspark befindet sich heute ein kleines Tiergehege. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit ist das Heinrich-Schütz-Haus. In der Mansarde des Köstritzer Palais, dem Sitz der Stadtverwaltung, wurde 2003 ein Julius-Sturm-Gedenkzimmer eingerichtet. An der ehemaligen Höheren Gärtner-Lehranstalt legte u. a. Ferdinand Tutenberg seine Prüfung ab.
Früher nannte man Bad Köstritz die Stadt der drei B: Bier, Bad und Blumen.
Sport
Der Köstritzer Werfertag ist seit 1995 ein jährliches Sportereignis, bei dem die besten deutschen Sportler in den Wurfdisziplinen der Leichtathletik (Diskuswerfen, Kugelstoßen, Speerwerfen u. a.) an den Start gehen.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Dahlienfest im September
- Mitteldeutsche Heinrich-Schütz-Tage im Oktober
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Köstritzer Schwarzbierbrauerei GmbH
- Chemiewerk Bad Köstritz GmbH
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Julius Sturm, Erzieher, Pfarrer und Lyriker; Ehrenbürger 1885
Söhne und Töchter der Stadt
- Heinrich Schütz, Komponist
Persönlichkeiten, die hier vor Ort gewirkt haben
- Werner Sylten, Theologe
- Georg Anton Benda, Kapellmeister und Komponist, verbrachte seine letzten Lebensjahre in Köstritz
- Christian Deegen, Begründer der deutschen Dahlienzüchtung von Köstritz aus
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. In der Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser. Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 109, ISBN 3-88864-343-0
Weblinks
- http://www.stadt-bad-koestritz.de/ - offizielle Seite der Stadt Bad Köstritz
- www.landkreis-greiz.de - Informationen zur Stadt Bad Köstritz auf der offiziellen Internetseite des Landkreises Greiz
- http://www.koestritz.de/ - Seiten des Köstritzer Unternehmervereins und der Dahlienstadt Bad Köstritz
- http://www.werfertag.de/ - Aktuelle Informationen zum Köstritzer Werfertag
- http://www.heinrich-schuetz-haus.de/ - Forschungs- und Gedenkstätte im Geburtshaus des Komponisten Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz
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