Louise Veronica Ciccone

Louise Veronica Ciccone
Madonna (2008)
Madonna 2006
Madonna bei der Europapremiere von I'm Going to Tell You a Secret in London (2005)

Madonna [məˈdɑːnə] (* 16. August 1958 in Bay City, Michigan als Madonna Louise Ciccone, seit ihrer Kommunion 1967 als Madonna Louise Veronica Ciccone) ist eine US-amerikanische Sängerin, Schauspielerin, Songschreiberin, Tänzerin, Buchautorin, Filmregisseurin, Model und Designerin. Sie wird auch als "Queen of Pop" bezeichnet. In ihrer bis 2008 25-jährigen Karriere wurde Madonna mit Hits wie Like a Virgin (1984), Vogue (1990) und Hung Up (2005) zu einer kontrovers und medienwirksam inszenierten Pop-Ikone. Vor allem durch ihre Musikvideos setzte sie auch immer wieder Modetrends, die weltweit Beachtung fanden. 2002 wurde ihr Nettovermögen auf 400 Millionen US-Dollar geschätzt. Laut Forbes Magazine verdiente sie durch ihre Welttournee und ihr Album Confessions on a Dance Floor 2006 geschätzte 192 Millionen US-Dollar. Und mit ihrer "Sticky & Sweet Tour" 2008 sogar 280 Millionen US-Dollar. Damit brach sie ihren eigenen Rekord erneut und hat somit die erfolgreichste Tournee eines Solokünstlers. Madonna verkaufte international rund 350 Millionen Tonträger (Singles und Alben miteingerechnet) und ist die erfolgreichste weibliche Sängerin der Welt. Mit rund 200 Millionen verkauften Alben und ca. 150 Millionen Singles ist sie die absatzstärkste Sängerin, die es je gab. Nach Madonna folgen in der Liste der erfolgreichsten Sängerinnen wahrscheinlich Nana Mouskouri, Mariah Carey, Céline Dion und Whitney Houston.

Neben sieben Grammys (u. a. 1998 für Ray of Light) erhielt sie auch den Golden Globe (1997 für ihre Darstellung in der Musicalverfilmung Evita). Außerdem schrieb sie einige Kinderbücher (Die englischen Rosen, 2003) und wurde 2008 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Familie und Privatleben

Madonnas Großeltern väterlicherseits wanderten von Italien nach Amerika aus. Ihre Mutter, die Frankokanadierin Madonna Louise Fortin, starb am 1. Dezember 1963 im Alter von dreißig Jahren an Brustkrebs, als Madonna fünf Jahre alt war. Der Vater, Silvio Ciccone, ein ehemaliger Automechaniker und heute Teilhaber des Ciccone-Weinguts, heiratete Madonnas Mutter 1955 und später Joan Gustafson, die Haushälterin der Familie. Madonna ist das dritte von sechs Kindern aus erster Ehe. Ciccone und Gustafson haben zwei gemeinsame Kinder.

Im Jahr 1967 nahm Madonna den Namen Veronica (nach der Heiligen Veronika) im Rahmen ihrer Firmung als dritten Vornamen an. Gebürtig heißt sie Madonna Louise Ciccone.

Madonna war von 1985 bis 1989 mit dem Schauspieler Sean Penn verheiratet. Seit 2000 war sie die Ehefrau des britischen Regisseurs Guy Ritchie. Kurzzeitig wechselten sie ihre Wohnsitze zwischen Los Angeles, New York und London, bis sie den Landsitz Ashcombe House in Wiltshire vor London erwarben, wo sie seit 2001 leben. Im Oktober 2008 bestätigte eine Sprecherin, dass Madonna sich von ihrem Mann Guy Ritchie scheiden lassen wird.[1] Ihre Ehe wurde am 21. November 2008 in London geschieden.[2]

Madonna hat zwei Kinder, Tochter Lourdes Maria (* 14. Oktober 1996) mit ihrem aus Kuba stammenden ehemaligen Fitness-Trainer Carlos Leon und Sohn Rocco John (* 11. August 2000) aus der Ehe mit Ritchie.

Seit Oktober 2006 läuft die Adoption des 15 Monate alten David aus Malawi. Da David ein Halbwaise ist, musste der Vater der Adoption zustimmen, was er mit der Begründung, es würde David in England besser gehen, auch tat. Das Ehepaar bekam das Sorgerecht vorerst für 18 Monate, was einer Richtlinie des malawischen Ministeriums für „Gender, Youth and Community Services“ entspricht. Normalerweise müssen die Adoptiveltern während dieser Pflegezeit im Land leben, das Ehepaar hat aber die richterliche Erlaubnis erhalten, David mitzunehmen.[3] Die Adoption war in den Medien sehr umstritten. So etwa fordert der leibliche Vater Yohane Banda (32), gläubiger Christ aus Malawi, Madonna auf, David nicht beschneiden zu lassen. Madonna jedoch erwägt die Beschneidung von David, da sie durch ihre Gemeinschaft, das Kabbalah Centre, dazu inspiriert worden ist.[4]

Karriere

1958–1983

Madonna erhielt eine strenge Erziehung, die sie in katholischen Schulen und zeitweise in einer Klosterschule erlebte. Diese erzeugten eher Ablehnung gegenüber einem demütigen Leben, was ihren späteren Lebensverlauf künstlerisch beeinflusste und sie von frühester Kindheit an gegen Autoritäten aufbegehren ließ. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter kämpfte Madonna um Anerkennung ihres Vaters. Zu Gustafson hatte sie kein gutes Verhältnis.

Selbstbestätigung fand Madonna in der Schule, der Rochester Adams High School in Oakland County, Metro Detroit, vor allem bei Theateraufführungen und in der Cheerleadermannschaft, wo sie lernte, sich zu inszenieren und Aufmerksamkeit zu erregen. Madonna war eine sehr gute Schülerin. An der High School gehörte sie zu den besten zwei Prozent mit einem IQ von 140. Nebenbei nahm sie Klavierstunden und Tanzunterricht und beschloss, nach der Schule Tänzerin zu werden. Madonnas Tanzlehrer Christopher Flynn war es dann, der Madonnas Talente erkannte und förderte. Gemeinsam besuchte sie neben Museen und dem Theater auch die Schwulendiscos in Detroit, wo sie Steve Bray kennenlernte – mit ihm produzierte sie später einige ihrer größten Hits. Diese Zeit prägte auch ihren musikalischen Stil, der sich am Europop orientierte. Flynn bestärkte sie, nach New York zu gehen und dort Karriere zu machen.

Nach der High School begann Madonna eine Tanzausbildung an der University of Michigan, brach sie jedoch ab. Stattdessen zog sie nach New York und verließ am Times Square ein Taxi mit 30 Dollar im Gepäck. Die erste Zeit hielt sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Sie arbeitete als Kellnerin, verkaufte Donuts und machte Nacktaufnahmen (die wenige Jahre später in Millionenauflage in den Magazinen Playboy und Penthouse erschienen). Nebenbei lernte sie Schlagzeug und Gitarre spielen und schrieb ihre ersten Lieder mit Dan Gilroy und Stephen Bray.

Nach Engagements als Tänzerin bei der Alvin Ailey Dance Troupe und Pearl Lang's Dance Company experimentierte Madonna als Sängerin und Schlagzeugerin in Punk- und Popbands (Breakfast Club, Emmy). Kurzzeitig hatte sie einen ersten Plattenvertrag bei Gotham Productions, doch nach einigen Demoaufnahmen und Jobs als Backgroundsängerin (u.a. für Otto von Wernherr) trennte man sich wieder. Der damalige Disco-Sänger Patrick Hernandez (Born To Be Alive) protegierte Madonna 1979 und nahm sie mit nach Paris, um sie als Star herauszubringen. Sie begleitete ihn jedoch nur als Tänzerin zu seinen Shows und ging nach sechs Monaten wieder zurück nach New York. Dort erlangte sie in den Diskotheken Bekanntheit, als sie dort zu den Demos ihrer ersten Lieder tanzte – und nebenbei Kontakte zu Discjockeys knüpfte, die Verbindungen zur Plattenindustrie hatten. Einer dieser Discjockeys war Mark Kamins, der später Madonnas erste Single Everybody produzierte. Kamins stellte Madonna dem Geschäftsführer von Sire Records, Seymour Stein, vor. Der war begeistert von Madonnas Demobändern (u. a. Everybody, Ain't No Big Deal, Burning Up), und so bekam sie 1982 ihren ersten Plattenvertrag. Die Single Everybody wurde ein Achtungserfolg in den Clubs und verkaufte sich 250.000-mal. 1983 erschien Madonnas Debütalbum Madonna, das ihr damaliger Freund und DJ Jellybean Benitez mitproduzierte. Mit der dritten Single Holiday schaffte sie den Durchbruch in die Top Ten der internationalen Charts. Neben zahlreichen TV-Auftritten in den USA, Europa und Japan drehte Madonna den Film Vision Quest (int. Crazy for You) unter der Regie von Harold Becker. Sie hatte nur zwei kurze Auftritte als Nachtclubsängerin, doch ein Jahr später wurde der Film zu einem Hit – vor allem durch Madonnas Singles Crazy For You und Gambler.

1984–1989

Nachdem sich das erste Album, dank Madonnas häufiger Auftritte in Fernseh-Shows und häufiger Ausstrahlung ihrer Videos auf MTV, millionenfach verkaufte, suchte sich Madonna einen neuen Produzenten: Nile Rodgers, der schon Michael Jackson, Duran Duran und David Bowie produziert hatte. Madonnas Musik wurde nun rockiger, behielt aber ihre eingängigen poppigen Melodien. Das Album Like a Virgin bedeutete ihren internationalen Durchbruch.

Ihren Hit Like a Virgin präsentierte Madonna in einem Hochzeitskleid bei der ersten Verleihung der MTV Video Music Awards im September 1984. Amerikanische Elternverbände und konservative Medienwächter zeigten sich schockiert – das junge Publikum war begeistert. Von nun an wurden alle Trends von Madonnas Fans kopiert. Kruzifixe, bauchfreie Tops und Lederarmbänder waren der Anfang. Madonna begann zu jedem Album einen neuen „Look“ zu entwickeln – den sie sich häufig von den klassischen Hollywood-Stars entlieh. Mit dem folgenden Video zu Material Girl kopierte sie ihr Vorbild Marilyn Monroe. Beim Videodreh in Los Angeles lernte Madonna am Set den US-Schauspieler Sean Penn kennen und lieben. Im Frühjahr 1985 war Madonna erstmals auf ausverkaufter Virgin Tour durch die USA und Kanada. Das Album "Like A Virgin" verkaufte sich bis heute über 20 Millionen Mal und gehört zu den 100 meistverkauften Alben aller Zeiten.

Ihre Singles führten die Charts rund um die Welt an und ihr erster von Susan Seidelman gedrehter Kinofilm Susan … verzweifelt gesucht wurde ein Hit bei Kritikern und beim Publikum. Ebenso konnte sie ihre Popularität durch einen Auftritt beim Live-Aid-Konzert mehren: Madonna überraschte in einem hochgeschlossenen weiten Hosenanzug. Kurz zuvor waren nämlich ihre alten Aktbildaufnahmen aus ihrer New Yorker Zeit vor ihrem Durchbruch in einschlägigen Herrenmagazinen erschienen. Am 16. August 1985 heiratete Madonna an ihrem 27. Geburtstag schließlich Sean Penn in einer sehr medienwirksamen Hochzeitsfeier am Malibu Beach in Los Angeles.

Vom „Rausch des Verliebtseins“ kündete das 1986 erschienene Album True Blue – gewidmet ihrem Mann, dem „coolsten Mann des Universums“. Das Album, auf dem Madonna alle Titel mitschrieb, wurde ein kommerzieller Erfolg. True Blue wurde Nr. 1 in 28 Ländern und konnte über 21 Millionen Mal verkauft werden. Die Lieder Live To Tell, Papa Don't Preach und Open Your Heart kletterten auf Platz 1 der Billboard Single Charts und La Isla Bonita wurde ihre erste Nummer eins im deutschsprachigen Raum. Das Coverfoto von Herb Ritts machte sie zu einer Ikone der 1980er Jahre.

Durch ihre häufigen Stilwechsel und ihr Gespür dafür, neue Trends zu setzen, war Madonna von nun an von den Titeln der Zeitschriften nicht mehr wegzudenken. Ihr Bild bedeutete Auflagensteigerung. Madonna ließ sich in Kleidung von Lagerfeld, Lacroix oder Chanel fotografieren und etablierte sich als Sexsymbol.

Im Juni 1987 startete Madonna die Who's That Girl World Tour. Madonnas erste Welttournee zementierte endgültig ihren Status als erfolgreichste Popsängerin der 80er Jahre. Die Tour startete in Japan, wurde in den USA und Kanada fortgesetzt und kam im August 1987 nach Europa. Erstmals trat sie auch in Deutschland auf. 60.000 Fans kamen am 22. August 1987 ins Frankfurter Waldstadion, um Madonna zu sehen. Das Wembley-Stadion in London war dreimal nacheinander ausverkauft, und auch in Frankreich grassierte das Madonna-Fieber. Bei ihrem Pariser Konzert am 29. August jubelten Madonna 120.000 Fans zu. Die Show in Turin wurde am 4. September 1987 live per Satellit im Fernsehen übertragen.

Madonnas Alben und Singles verkauften sich in aller Welt millionenfach, aber ihre Hollywood-Karriere kam nicht in Gang: Die Filme Shanghai Surprise (1986) und Who's That Girl (1987) waren kommerziell erfolglos und gewaltige Flops. Die Ehe mit Penn geriet in eine Krise. Das schlechte Verhältnis zu ihrem Vater und das Scheitern ihrer Ehe kompensierte Madonna in verstärkter Arbeit – und zahllosen Affären, die Schlagzeilen machten.

Im November 1987 veröffentlichte Madonna erstmals ein Remix-Album mit dem Titel You Can Dance. Damit verabschiedete sich Madonna erstmals eine Weile vom Musikgeschäft, denn 1988 wurde ein eher ruhiges Jahr für Madonna. Sie drehte einen weiteren Film Bloodhounds Of Broadway und war am Broadway in dem ausverkauften Theaterstück Speed the Plow von Mai bis September 1988 zu sehen. Danach bereitete sie ihr neues Album vor: Like a Prayer. Das Album verarbeitete ihre gescheiterte Ehe, das komplizierte Verhältnis zu ihrer Familie – und nicht zuletzt ihr gespaltenes Verhältnis zur katholischen Kirche. Das Titellied wurde 2004 von den amerikanischen und deutschen Redaktionen der Musikzeitschrift Rolling Stone zu einem der 500 besten Lieder aller Zeiten gewählt.

1989 wurde ihre Ehe mit Sean Penn geschieden und Madonna sorgte mit neuen Hits für Furore. Das kontroverse Musikvideo zu Like a Prayer wurde im März 1989 veröffentlicht. Darin thematisierte Madonna u. a. Rassismus (in dem Video wird ein Schwarzer unschuldig eines Gewaltverbrechens bezichtigt); sie tanzte vor brennenden Kreuzen (Symbol des Ku-Klux-Klan) und küßte eine zum Leben erwachte Statue von Martin von Porres, welche viele für einen „schwarzen Jesus“ hielten. Pepsi stoppte daraufhin eine Werbekampagne mit ihr (die Gage in Höhe von 5 Millionen US-Dollar durfte Madonna behalten) und auch der Vatikan zeigte sich entrüstet. Ein weiteres Video sorgte für weltweites Aufsehen. In Express Yourself ließ sich Madonna von Fritz Langs Film Metropolis inspirieren, zeigte sich in Strapsen und tanzend im Männeranzug und lag nackt mit schweren Eisenketten im Bett. Die Single-Auskopplung Cherish etablierte sich erneut in den US Top 5, womit Madonna nun 16 US-Top 5 Singles in ununterbrochener Reihenfolge feiern konnte und zu den Beatles aufschließen konnte. MTV nannte Madonna „Artist of the Decade“.

1990–1996

Madonna, 1990

Mit einer neuen Welttournee startete Madonna in die 1990er Jahre. Die Blond Ambition World Tour startete am 14. April 1990 in Tokyo, Japan. Danach kamen zahlreiche Konzerte in den USA und Kanada, und schließlich im Sommer stand Europa auf dem Tourplan. Die Blond Ambition Tour ließ Madonna endgültig zur Pop-Ikone werden. Auf der Bühne trug sie Kreationen des Pariser Mode-Designers Jean Paul Gaultier und präsentierte ihre Hits ausgesprochen provokant. Kaum eine Performance prägte Madonnas Image mehr als ihre laszive Darbietung von Like a Virgin. Sie trug ein goldenes Korsett mit kegelförmigem BH, dabei simulierte sie eine Masturbation. In Kanada drohte man Madonna sogar eine Haftstrafe an, und in Italien rief der Vatikan zum Boykott von Madonnas Konzert in Rom auf. Am 5. August 1990 ging Madonnas kontroverse Blond Ambition Tour in Nizza zu Ende. Dieses Konzert wurde exklusiv in den USA im Fernsehen von HBO übertragen und erzielte rekordverdächtige Einschaltquoten.

Madonnas Affäre mit Warren Beatty währte 1990 so lange, bis der gemeinsame Film Dick Tracy ein Erfolg wurde. In diesem bunten Kino-Abenteuer war Madonna als Breathless Mahoney zu sehen. Die Protagonistin steuerte mit dem Album I’m Breathless auch den Soundtrack bei. Vogue, eigentlich als B-Seite der letzten Like A Prayer-Auskopplung Keep It Together gedacht, wurde kurzfristig als eigenständige Single herausgebracht und damit zu einem ihrer größten Hits: Das Video des Regisseurs David Fincher machte aus Madonna eine Ikone der Schwulen. Kurz darauf gab sie eine Erklärung über schwule Freunde und Familienmitglieder ab – und brachte sich medienwirksam als potenzielle Bisexuelle ins Gespräch, als sie mit Sandra Bernhard und Rosie O’Donnell Küsse austauschte.

Madonnas erstes Greatest-Hits-Album The Immaculate Collection wurde 1990 zum meistverkauften „Best of“ einer Sängerin (über 26 Mio. verkauft) und präsentierte den nächsten Skandal: Das sexuell freizügige Video zu Justify my Love, der ersten Single (mit ihrem damaligen Liebhaber, dem Model Tony Ward). Es wurde auf vielen Sendern verboten oder ins Nachtprogramm verbannt. Diesen Video-Skandal nutze Madonna geschickt und brachte Justify my Love als Video-Single auf den Markt.

Ein weiterer Höhepunkt war die Oscar-Verleihung am 25. März 1991. An diesem Abend wurde sie von Michael Jackson begleitet und präsentierte live das Lied Sooner or Later aus dem Film Dick Tracy. Der Song gewann schließlich den Oscar in der Kategorie Best Original Song. Im Mai 1991 veröffentlichte Madonna den Dokumentarfilm Truth or Dare, eine Dokumentation der Blond Ambition Tour vom Jahr zuvor. Um Werbung für ihren Film zu machen, kam Madonna am 12. Mai 1991 zum Film-Festival von Cannes in Südfrankreich. In Europa kam der Film mit dem Titel In Bed with Madonna in die Kinos. Ebenso wirkte Madonna in den Filmen wie Eine Klasse für sich (1992) und Schatten und Nebel (1992) mit. Beide hatten durchaus positive Kritiken und waren auch an der Kinokasse ein Erfolg.

Mit Madonnas Imagewandel zum Erotikstar arbeitete sie gleichzeitig an ihrer Unabhängigkeit. Sie gründete ihre eigene Produktionsfirma Maverick, um uneingeschränkte Freiheit über ihr Schaffen zu bekommen und auch, um Nachwuchstalente zu fördern. Maverick brachte unter anderem Alben von Alanis Morissette, Me'shell NdegéOcello, Candlebox und The Prodigy heraus. Es folgten Madonnas provokanteste Jahre 1992/93. Das Album Erotica ist ein Konzeptalbum zum Themenbereich Sexualität mit starker BDSM- und Fetisch-Symbolik. Jedes der enthaltenen Lieder reflektiert eine andere Facette menschlicher Sexualität, zumeist unter Bezugnahme auf sexuelle Beziehungen. In seinen Texten stellt das Album den in der Popkultur weit verbreiteten regelmäßigen inhaltlichen Bezug zwischen sexuell motivierten Kontakten und romantischen Gefühlen bzw. Liebe nicht her. Als typisches Danceflooralbum ist es sehr stark durch die Hip-Hop-lastigen Beats und souligen Melodien geprägt, die damals für die beiden Co-Produzenten Shep Pettibone und André Betts typisch waren. Es war das erste Album der Künstlerin, das auf dem US-Markt mit einem Jugendschutzhinweis versehen werden musste. Eine zensierte Zweitausgabe enthielt das Lied Did You Do It? nicht. Das Album erreichte Platz 2 der US-Charts und zog sechs Singleauskopplungen nach sich, von denen das Titellied Erotica die erfolgreichste wurde. Das Lied war zugleich der Titel mit dem zweithöchsten Einstiegsplatz in der Geschichte der U.S. Hot 100 Airplay Charts. Das zum Lied gehörende Musikvideo wurde in den USA von MTV aufgrund seiner sexuellen Ausrichtung nur dreimal in unzensierter Originalfassung ausgestrahlt.

Begleitet wurde die Promotion von Erotica durch den erotischen Bildband SEX, den Madonna am 21. Oktober 1992 veröffentlichte und damit für weltweite Schlagzeilen und Kontroversen sorgte. Niemals zuvor hatte sich ein international bekannter Pop-Künstler derartig in Szene gesetzt und sich einem Millionenpublikum nackt in sexuellen Posen präsentiert. SEX kam in einer Auflage von 1,5 Millionen Exemplaren heraus, die innerhalb einer Woche ausverkauft war.

Der Erotik-Thriller Body of Evidence (1993) versuchte vergeblich, den Erfolg von Basic Instinct zu wiederholen. Nun auch noch Madonna nackt im Kino zu sehen, war wohl auch ihren treuesten Fans zu viel und eine weitere Goldene Himbeere wert. Im Frühjahr 1993 drohte ihre filmische und musikalische Karriere wegen der erotischen Offensive zu stagnieren. Der unter der Regie von Abel Ferrara gedrehte Film Dangerous Game floppte erneut an den Kinokassen und die Single Bad Girl erreichte erstmals seit 1983 nicht mehr die amerikanischen Top 20 der Billboard-Charts.

Ein großer Erfolg allerdings wurde die ausverkaufte 1993er Welttournee The Girlie Show. Am 25. September 1993 eröffnete Madonna ihre neue Welttournee im Londoner Wembley-Stadion vor 72.000 Fans. Das Bühnenprogramm, inspiriert unter anderem vom Musical Hair und der deutschen Filmdiva Marlene Dietrich, verursachte erneut Proteste konservativer Organisationen und Politiker – dieses Mal wegen einer angedeuteten Gruppensex-Szene. Madonna trat in ihr als peitschenschwingende Domina umgeben von Oben-Ohne-Tänzerinnen auf. Erstmals trat Madonna auch in Südafrika (Sun City) auf. In Puerto Rico verursachte Madonna einen Skandal, als sie die Flagge der Insel zwischen ihren Beinen rieb; orthodoxe Juden protestierten gegen ihren ersten Auftritt in Israel. Höhepunkt der Tour waren die ausverkauften Open Air-Konzerte in Australien, wo sie ebenfalls erstmals live zu sehen war. Festgehalten wurde dieser große Erfolg auf der DVD Madonna The Girlie Show - Live Down Under.

Im März 1994 sorgte sie erneut für einen Skandal bei ihrem Talkshow-Auftritt bei David Letterman. Madonnas „dirty language“ und ihr eigenartiges Verhalten sorgten für Entrüstung in den US-Medien. Madonna hatte in dem Film Blue in the Face – Alles blauer Dunst von Wayne Wang einen kurzen Auftritt als singendes Telegramm. Mit ihrem nächsten Album Bedtime Stories (1994) schlug Madonna allerdings wieder versöhnlichere Töne an und präsentierte sich u. a. als erstklassige Balladen-Sängerin. Das stilistisch vielfältige Album, an dessen Produktion unter anderem Babyface, Nellee Hooper, Dallas Austin und Björk beteiligt waren, wurde von den meisten Kritikern recht wohlwollend aufgenommen, und auch die Verkaufszahlen zogen langsam wieder an. Die zweite Singleauskopplung, Take a Bow, erreichte Platz 1 der Billboard-Charts und wurde in den USA zu einer ihrer erfolgreichsten Singles überhaupt.

Im Jahr 1995 fungierte die nun 37-jährige Madonna als Model für Gianni Versace. Der Mailänder Modeschöpfer gestaltete mit Madonna seine Mode-Kollektionen. Um ihr Publikum auf ihren nächsten wichtigen Karriereschritt vorzubereiten, brachte Madonna im Herbst 1995 ihre schönsten Balladen auf dem Album Something to Remember heraus; ebenso wirkte sie in dem Episodenfilm Four Rooms als auch in Spike Lees Girl 6 mit.

1996 wurden Madonnas jahrelange Bemühungen um die Rolle der Evita Perón im Andrew Lloyd Webber-Musical Evita belohnt. Alan Parker verpflichtete sie für die Hauptrolle. Madonna begeisterte die Argentinier, als sie auf dem Balkon des Präsidentenpalastes in Buenos Aires Don't Cry For Me Argentina vor Hunderten von Komparsen sang. Evita wurde zum erfolgreichsten Musical-Film der 1990er. Das dazugehörige Album Evita verkaufte sich sehr gut, und Madonna machte wieder mehr musikalisch als durch Skandale auf sich aufmerksam. „Gekrönt“ wurde dieses Comeback ein Jahr später, als sie 1997 den Golden Globe als beste Schauspielerin erhielt. Für den Academy Award (Oscar) wurde sie allerdings nicht nominiert. Trotzdem präsentierte sie dort das Lied You Must Love Me, das den Preis für die Komponisten/Texter Andrew Lloyd Webber und Tim Rice gewann.

Am 14. Oktober 1996 wurde Madonna erstmals Mutter, als sie ihre Tochter Lourdes Maria in Los Angeles zur Welt brachte. Vater des Kindes ist Madonnas damaliger Fitness-Trainer Carlos Leon. Ein Jahrzehnt, das für Madonna kontrovers begann, wurde nun durch ihr erstes Kind, ihre erste Musical-Rolle und einen Golden Globe als beste Schauspielerin belohnt. Auch musikalisch brach die 39-jährige Madonna zu neuen Ufern auf.

1997–2004

Nach der Geburt begann Madonna mit der Arbeit am neuen Album Ray of Light. Um einen neuen Sound zu entwerfen, engagierte Madonna den britischen Produzenten William Orbit. Als Ray of Light im März 1998 veröffentlicht wurde, überschlugen sich Kritiker und Fans mit begeistertem Lob. Nicht nur kommerziell konnte Madonna an alte Zeiten anknüpfen: sie erhielt im Februar 1999 vier Grammys, u. a. für das beste Pop-Album und das beste Dance-Album, nachdem sie bei den Grammy-Nominationen jahrelang ignoriert worden war – insgesamt gewann Madonna bis heute sieben Grammys. Textlich stellte Madonna die Themen Mutterschaft (Little Star) und ihre Zuneigung zu fernöstlichen Religionen in den Mittelpunkt (Frozen, Shanti Ashtangi, Sky Fits Heaven). Vom Album Ray of Light wurden bis heute 17 Millionen Tonträger verkauft, fünf Singles davon erfolgreich ausgekoppelt. Die dazugehörigen fünf Videos setzten neue Akzente im Videoclip-Genre. Ray Of Light wurde zu Madonnas erfolgreichstem Studioalbum der 90er Jahre.

Im September 1998 lernte Madonna bei einem Abendessen in London (Gastgeber war Madonnas Musiker-Freund Sting) den britischen Regisseur Guy Ritchie kennen und lieben. In Interviews sprach Madonna zu dieser Zeit häufig über ihr Mutterglück, gab pädagogische Erziehungsratschläge und war in vielen Fernseh-Shows zu Gast. Außerdem machte sie kein Geheimnis daraus, dass sie eine begeisterte Studentin der altjüdischen Kabbala ist. Die Kosmetikfirma Max Factor (Ellen Betrix) gestaltete mit Madonna 1999 ihre weltweite Werbekampagne.

Kommerziell nicht erfolgreich hingegen war der Film Ein Freund zum Verlieben. Mit diesem Film allerdings steht ein weiterer weltweiter Hit Madonnas in Verbindung, nämlich das Cover von Don McLeans Klassiker American Pie. Mit diesem Song erreichte sie erstmals wieder den ersten Platz der deutschen Hitparade nach La Isla Bonita von 1987. Das elektronische Folgealbum Music aus dem Jahr 2000 überzeugte mit innovativer Produktion und Undergroundsounds des französischen DJs Mirwais. Im Mittelpunkt dieser Produktion stand erstmals Madonnas gereiftere Stimme, die minimalistisch, vor allem mit Gitarre und elektronischen Beats unterlegt wurde. Album und Singles wurden zu einem großen Erfolg: Die Singles wie Videos (u. a. Music, Don't Tell Me) lösten den nächsten Mode-Trend aus: Cowboyhut, Hüfthosen und Boots. Das Album verkaufte sich 15 Millionen Mal. Zur Vorbereitung auf ihre Tour im kommenden Jahr gab Madonna im Herbst 2000 zwei kleine Konzerte in New York und London, in denen sie Songs aus Music live präsentierte.

Nach der Geburt ihres Sohnes Rocco am 11. August 2000 und ihrer Hochzeit mit Guy Ritchie am 22. Dezember 2000 in Dornoch/Schottland startete Madonna im Juni 2001 nach jahrelanger Bühnenabstinenz die ausverkaufte Drowned World Tour, die sie nach Spanien, Italien, Deutschland, Frankreich und England führte. Im Juli begann Madonnas USA-Tour. Am 14. September endete die Tour in Los Angeles. Da drei Tage zuvor die Terroranschläge vom 11. September 2001 die Welt schockiert hatten, unterbrach Madonna die Tour und rief ihr Publikum zum Gebet auf. Das zweite Greatest-Hits-Album GHV2 erschien im November 2001. Es bot kein neues Material und Madonna bewarb es auch nicht.

Danach kehrte Madonna im Mai 2002 nach 14 Jahren wieder auf die Theaterbühne zurück. Im Stück Up For Grabs von David Williamson unter der Regie von Laurence Boswell spielte Madonna die Rolle der Kunsthändlerin Loren. Up For Grabs wurde im Wyndham’s Theatre im Londoner West End aufgeführt und Madonna erhielt den Publikumspreis (Theatregoers' Choice Theatre Award).

Im Herbst 2002 erregte Madonna mit ihrem gemeinsam mit Mirwais geschriebenen Titellied zu James Bond – Stirb an einem anderen Tag Aufsehen. Die Another Day wurde zum meistverkauften Bond-Titellied aller Zeiten und Madonna spielte in dem Film auch eine kleine Cameorolle: die Fechtlehrerin Verity. Ebenso war Madonna in Guy Ritchies Film Swept Away zu sehen, der allerdings einer der größten Flops der Filmgeschichte wurde.

2003 erschien das Album American Life. Das Nachfolgealbum von Music brachte wenig Neues in Madonnas musikalische Welt. Zudem geriet es 2003 in den Sog von Madonnas Parteinahme gegen den US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush. Ihr Engagement gegen den Irakkrieg löste bei den konservativen Radiostationen einen Boykott aus, der Platzierungen der folgenden ausgekoppelten Singles in den Billboard Charts verhinderte, obwohl Die Another Day, American Life und Hollywood in den Top Ten der bestverkauften Singles standen. Die Singles Die Another Day und Nothing Fails standen sogar auf Platz 1 der Verkaufscharts. Das Album American Life blieb mit 5 Millionen verkauften Tonträgern weit hinter den Erwartungen zurück. Das Projekt American Life (insbesondere Madonnas politische „Promotion“) hatte ihrer Karriere in den USA geschadet. Erstmals in ihrer Karriere arbeitete Madonna kurz darauf mit einem anderen Künstler auf einer Single: Britney Spears. Madonna hatte schon vorher mit zwei anderen Interpreten, dem Sänger Prince auf dem Album Like a Prayer, den Song Love Song aufgenommen, sowie 1999 mit Ricky Martin Be Careful (Cuidado con mi corazon) für dessen Album Ricky Martin. Beide erschienen allerdings nicht als Single. Der Live-Kuss mit ihr (und Christina Aguilera) bei den MTV Awards 2003 brachte Madonna wieder ins Gespräch – und das schnell produzierte Duett mit Britney Spears Me Against The Music wurde ein passabler Erfolg. Madonnas Remix-Album Remixed & Revisited konnte dem Hauptalbum American Life keinen neuen Schub verpassen.

Im September 2003 erschien Madonnas erstes Kinderbuch Die Englischen Rosen. Die New York Times und Barnes & Noble notierten das Buch auf Platz 1 der meistverkauften Bücher – und auch die vier folgenden waren so erfolgreich, dass Madonna Fortsetzungen und ein umfangreiches Merchandising (Kleidung, Geschirr, Schmuck etc.) für Die englischen Rosen produzieren ließ. Die Autorin spendete ihre gesamten Gewinne aus dem Projekt an nahestehende Kinderhilfsorganisationen.

Ein großer Erfolg war die Re-Invention World Tour 2004. Madonna war mit dieser ausverkauften Tournee wieder in den USA, Kanada und Europa zu sehen. Die Show bot politische Aussagen, exklusive Kostüme (Karl Lagerfeld), religiöse Motive und einen kalkulierten Skandal: Madonna sang ein Lied auf einem „elektrischen Stuhl“. Im Gegensatz zu den letzten Tourneen standen dieses Mal ihre größten Hits im Mittelpunkt, darunter viele Lieder aus den 1980er Jahren. Diese Tournee war Madonnas einziges musikalisches Projekt des Jahres 2004. Ähnlich wie bei der Blond Ambition-Welttournee ließ sich Madonna, ihre Tänzer und alles, was rund um die Tour geschah, dokumentarisch festhalten. Die Tour-Dokumentation I’m Going to Tell You a Secret feierte im Oktober 2005 in New York Premiere und ist mittlerweile als DVD erhältlich.

Weihnachten 2004 erneuerten Madonna und Ritchie ihr Ehegelübde. Die beiden tauschten bei einer Zeremonie erneut die Ringe.

2005–2007

2005 startete Madonna mit einer Kampagne des Modehauses Versace. Die Fotoserie von Fotograf Mario Testino ließ sich Donatella Versace 10,5 Millionen US-Dollar kosten. Zugunsten der Flutopfer des Tsunamis, der Teile Asiens im Dezember 2004 heimsuchte, trat sie mit anderen namhaften Stars bei Tsunami Aid auf und sang den John-Lennon-Klassiker Imagine. Ein weiterer Auftritt zu einem Benefizkonzert war am 2. Juli 2005 angesagt. Madonna trat beim Live 8-Konzert in London auf – 20 Jahre nach dem Live Aid-Konzert. Bei ihrer Show präsentierte sie die Klassiker Like a Prayer, Ray of Light und Music.

Am 16. August 2005 – ihrem 47. Geburtstag – stürzte Madonna vom Pferd und brach sich das Schlüsselbein, die Hand und mehrere Rippen. Trotz dieser Verletzungen drehte sie zwei Monate später das Tanzvideo zu Hung Up. Im November 2005 kam schließlich Madonnas lange erwartetes Album Confessions on a Dance Floor auf den Markt, mit dem sie in 29 Ländern Nr.1 wurde. Dieses Mal war Stuart Price der führende Produzent des Albums. Mit ihrem Dance-Album kehrte die 47-Jährige wieder auf die Tanzflächen der Clubs zurück und ihre Fans tanzten weltweit mit. Begleitet wurde das Album von einem Song, der im Herbst 2005 absolut den Ton angab: Hung Up. Für den größten Hit ihrer Karriere durfte Madonna ein Sample des ABBA-Klassikers Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight) verwenden. Für die Promotion ging Madonna erstmals neue Wege, denn Hung Up erschien zuerst als Handy-Klingelton zum Downloaden. Als der Song kommerziell erschien, stürmte Hung Up in 41 Ländern auf Platz 1.

Das Album Confessions on a Dance Floor wurde aufwändig beworben: Nach dem mäßigen Erfolg des letzten Albums wurde alles unternommen, um das neue zu einem größeren Erfolg werden zu lassen: Neben „Release Parties“, Anzeigenkampagnen, Werbeclips, Internetseiten und Auftritten in vielen Sendungen weltweit (u. a.: Star Academy (Frankreich), Wetten, dass..?, MTV-EMA, Ellen DeGeneres) stellte Madonna das Album auch persönlich in New York, London und Tokio vor.

Hung Up verkaufte sich in den ersten drei Monaten über vier Millionen Mal. In den USA zog Madonna mit Elvis Presley gleich: Beide platzierten 36 Singles in den Top Ten der Billboard Hot 100 Charts. Sorry, die zweite Single des Albums, erschien im Februar 2006 und konnte ebenfalls große Erfolge in den weltweiten Charts verbuchen. Am 15. Februar 2006 erhielt Madonna den Brit Award als beste internationale Künstlerin und am 12. März 2006 zwei Echos: als beste „Künstlerin International Rock/Pop“ und für Hung Up als den „Hit des Jahres“.

Am 21. Mai 2006 startete Madonna in Los Angeles ihre Confessions Tour. Am 30. Juli 2006 eröffnete Madonna in Europa den europäischen Teil ihrer Konzerttour in Cardiff/Wales. In London fanden acht ausverkaufte Konzerte in der Wembley-Arena statt. Im Rahmen der Confessions Tour kam Madonna im August für zwei ausverkaufte Konzerte nach Deutschland (20. August 2006, Düsseldorf, LTU Arena und am 22. August 2006, Hannover AWD-Arena). In Paris trat Madonna viermal auf und im September zweimal in der Amsterdam Arena. Erstmals waren auch Prag und Moskau Tourstationen auf Madonnas weltweiter Konzertreise. Die Tour endete nach insgesamt 60 ausverkauften Shows am 21. September 2006 in Tokio.

Madonna präsentierte sich wieder deutlich provokanter als bei früheren Auftritten der letzten Jahre. So finden sich erneut BDSM-Anspielungen, Ponyplay und eine Kreuzigungsszene, bei der Madonna die Ballade Live To Tell auf dem Kreuz singt, im Bühnenprogramm. Besonders die singende Madonna mit Dornenkrone am Kreuz wurde weltweit von vielen Christen als gotteslästerlich wahrgenommen. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft prüfte ihre Show auf Verstoß gegen §166 StGB (Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen). Gegen Madonna wurden unzählige Klagen bei den weltweiten Gerichten eingereicht, jedoch führten diese nicht zum geforderten Auftrittsverbot des Superstars. Madonnas Konzert in Hannover sollte sogar boykottiert werden. Dazu rief eine Landesbischöfin aus Hannover ohne Erfolg auf. Madonna reagierte darauf mit einer Einladung des Papstes zu ihrer Show in Rom, was zu einer weiteren Kontroverse führte. Disco ist ebenfalls ein großes Thema der Show. Madonna trägt Kostüme in Anlehnung an ABBA und John Travolta aus Saturday Night Fever. Die Confessions Tour wurde zur bisher erfolgreichsten Tour einer Künstlerin.

Kurz nach der triumphalen sowie kontroversen Tour beherrschte Madonna erneut die Schlagzeilen der Welt, diesmal aufgrund der umstrittenen Adoption des kleinen David Banda aus Malawi im Oktober 2006. Madonna wurde zur Zielfigur der Medien und die überwiegend negative Berichterstattung glich einer gnadenlosen Hetzkampagne. Man warf ihr vor, sie habe sich ein Souvenir aus Afrika mitgebracht und hätte die Adoptionsgesetze Malawis nicht eingehalten, also einen Starbonus erhalten. Ende Oktober 2006 sah sich Madonna gezwungen, öffentlich Stellung zu den Vorwürfen zu nehmen, und sie wurde via Satellit von London aus zu einem bewegenden Interview in die Talkshow von Oprah Winfrey nach Chicago geschaltet. Mit diesem Interview konnte Madonna bei der weltweiten Öffentlichkeit viele Sympathiepunkte sammeln und auch die Medien ließen langsam aber sicher von ihrer negativen Haltung ab. Mit dieser Kontroverse beherrschte Madonna alleinig die Schlagzeilen in den letzten drei Monaten des Jahres 2006.

Nach den Hits Sorry und Get Together erschien Jump als letzte Single aus dem Hit-Album Confessions On A Dance Floor. Das Video wurde in Tokio gedreht, in dem sich Madonna mit ihrer neuen platinblonden Bobfrisur präsentierte. Der Song erreichte in vielen Ländern eine Top-10-Platzierung, wurde weltweit ein großer Airplay-Hit und dominierte Ende 2006 die Clubs und Discotheken weltweit.

Am 26. Januar 2007 veröffentlichte Madonna The Confessions Tour als Live-Album und DVD. Das Album erreichte auf Anhieb Platz 2 der deutschen Charts. Es wurde somit zu Madonnas siebzehnten Top-10-Album in Deutschland.

Bereits im Sommer 2006 stellte die Modekette H&M eine umfangreiche Kollektion von Bekleidungsstücken für die Tour-Mannschaft zur Verfügung. Im März 2007 folgte der internationale Verkauf einer komplett von Madonna zusammengestellten Modekollektion.[5] Das Werbevideo zeigt Madonna als dominante Lifestyle-Ikone die einer unpassend gekleideten Schülerin unter dem Knallen ihrer Gerte Modeweisheiten wie Don't think it – you need to know it verpasst, um sie anschließend modisch komplett umzurüsten zu lassen.

Im April 2007 reiste Madonna unter großem Medienwirbel erneut nach Malawi, wo sie karitative Einrichtungen besuchte. Als bekannt wurde, dass Madonnas Ehemann, Guy Ritchie, sie nicht nach Malawi begleitete, kamen in den weltweiten Medien erneut Scheidungsgerüchte auf. Nach ihrer Rückkehr widmete sie sich der Produktion von neuen Songs für das kommende Album Hard Candy und begann mit der Regie des Kurzfilms Filth And Wisdom, welcher 2008 auf der Berlinale, Deutschlands größtem Filmfestival, uraufgeführt wurde.

Zwei neue Songs aus den Album-Sessions zu Hard Candy, The Beat Goes On und Candy Shop, waren illegal mitgeschnitten worden und tauchten im Internet, u. a. bei YouTube, auf. Doch Warner Music erhob sofort Klage gegen alle Plattformen, die den Song auf ihren Servern angeboten hatten, sodass er schnell wieder verschwand. Diese beiden Songs signalisierten stark Madonnas Richtungswechsel zum Hip Hop. Beide Songs wurden von Pharrell Williams und Madonna produziert.

Am 17. Mai 2007 veröffentlichte Madonna ihre neue Single Hey You (produziert von Pharrell Williams) als Download. Sie sang den Song beim Live-Earth-Konzert am 7. Juli im Londoner Wembley-Stadion. Für jeden der ersten Million Downloads – in der ersten Woche gratis – versprach MSN 25 US-Cents an die Alliance for Climate Protection zu spenden. Zu Hey You wurde zudem ein Video veröffentlicht, welches die Auswirkungen des Klimawandels aufzeigt und wie die Welt ohne dieses Problem aussehen könnte. Madonna tritt im Video nicht auf. Bei Fans kam der neue Song Hey You sehr gut an. Madonnas Live-Earth-Auftritt umfasste vier Songs: Hey You, Ray Of Light, La Isla Bonita und Hung Up.[6]

Das amerikanische Forbes Magazine wählte Madonna im Juni 2007 auf Platz 3 der einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt. Diese Wertung bezieht sich auf das Jahr 2006, welches zu einem der erfolgreichsten Jahre für Madonna in künstlerischer Hinsicht wurde. Mit Einnahmen von 72 Mio. Dollar (= 48,6 Mio. Euro) während des Zeitraumes Juni 2006 bis Juni 2007 war Madonna, ebenfalls gemäß dem Forbes Magazine, auch in finanzieller Hinsicht die erfolgreichste Musikerin des Jahres.

Am 12. September 2007 begann Madonna eine mehrtägige Reise nach Israel zum jüdischen Neujahrsfest, zusammen mit Ehemann Guy Ritchie und ihren drei Kindern. Madonna und Guy wurden gesehen, wie sie am Abend des 15. September 2007 nach den jüdischen Neujahrsfeierlichkeiten das Heim des Friedensnobelpreisträgers und Präsidenten von Israel Schimon Peres betraten. Peres übergab Madonna während des Treffens, um das sie gebeten haben soll, eine Ausgabe des Alten Testaments, des ursprünglich jüdischen Teils der Bibel. Das Treffen selbst war für die Presse nicht zugänglich.

Madonna hat ihre langjährige Plattenfirma Warner Music Group verlassen und einen neuen Vertrag mit Live Nation unterschrieben, was am 16. Oktober 2007 offiziell bestätigt wurde. Schon zuvor war aus dem Umfeld der 49-Jährigen verlautet worden, der Wert liege bei 120 Millionen Dollar (rund 85 Millionen Euro). Madonna begründete den Wechsel in einer gemeinsamen Erklärung mit Live Nation damit, dass sich das Musikgeschäft in den letzten Jahren verändert habe und sie mit der Zeit gehen müsse.

Den Verlautbarungen zufolge soll Madonna einen Bonus von 18 Millionen Dollar und einen Vorschuss von jeweils 17 Millionen Dollar für drei Alben erhalten. In den nächsten 10 Jahren soll Madonna laut Vertrag 3 Studioalben sowie 4 Tourneen erarbeiten. Zunächst erfüllt Madonna jedoch noch ihre Pflicht eines Albums und einer Hitzusammenstellung gegenüber Warner.

Madonna ist ferner eine von 23 weiblichen Künstlerinnen, welche an dem Song Sing der ehemaligen Eurythmics-Sängerin Annie Lennox mitgewirkt haben. Der Titel ist auf Lennox’ Album Songs of Mass Destruction enthalten. Am 1. Dezember 2007 wird der Song als Download-Single veröffentlicht. Die Erlöse aus dieser Veröffentlichung fließen in verschiedene Aids-Projekte. Entgegen vorangehender Gerüchte tritt Madonna nicht im offiziellen Musikvideo auf.

Seit 2008

Ende Januar 2008 veröffentlichte das US-Magazin Forbes die Liste der bestverdienenden Musikerinnen von Juni 2006 bis Juni 2007. Madonna belegt mit weitem Vorsprung den 1. Platz mit Einnahmen von 72 Millionen Dollar (etwa 49 Millionen Euro). Das Geld stammt hauptsächlich aus der am 10. Februar 2008 mit einem Grammy ausgezeichneten Confessions Tour, aus Plattenverkäufen und Werbeverträgen (H&M).

Madonna stellte am 13. Februar 2008 ihren Film Filth And Wisdom auf der 58. Berlinale offiziell als ihr Regiedebüt vor. Madonna erschien mit ihrer Filmcrew persönlich in Berlin, wo ihr Auftreten zur absoluten Mediensensation avancierte. Ursprünglich war der Film als Kurzfilm geplant. Der Film nahm nicht am Wettbewerb teil, sondern diente der Uraufführung. Ob Madonnas Film in den weltweiten Kinos zu sehen sein wird, ist noch nicht bekannt. Madonna zieht eine Veröffentlichung von Filth And Wisdom per Internet in Erwägung. Filth And Wisdom handelt von einem russischen Immigranten namens A. K. (Eugene Hütz), der seinen Traum, ein großer Musiker mit seiner Band Gogol Bordello zu werden, verwirklichen will und deshalb versucht, sich mit zahllosen Jobs in London über Wasser zu halten. Er lebt mit zwei jungen Frauen zusammen, die ein ähnliches Ziel verfolgen und durch den Schmutz (engl.: filth) gehen müssen, um zur Weisheit (wisdom) zu gelangen. Die Kritiker lobten Madonnas Mut und die Charaktere des Films und fassten den Film bis auf einige Ausnahmen anerkennend auf. Am 14. Oktober 2008 stellte Madonna ihren Film auch in New York offiziell vor.

Am 10. März 2008 wurde Madonna in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Die Zeremonie fand im New Yorker Waldorf-Astoria-Hotel statt.

Am 21. Mai 2008 stellte Madonna bei den 61. Internationalen Filmfestspielen von Cannes ihren Dokumentarfilm über Malawi, mit dem Titel I Am Because We Are vor. Sie fungierte als ausführende Produzentin und wird den Film selbst kommentieren, Regie führte Nathan Rissman. Die Dokumentation wurde von Madonna am 24. April 2008 bereits beim Tribeca Film Festival in New York vorgestellt. Außerdem nahm Madonna im August 2008 auch an der Premiere des Films in Traverse City in Michigan/USA teil, ein inzwischen bekanntes Filmfestival, welches von Michael Moore ins Leben gerufen wurde.[7]

Madonnas aktuelles Album trägt den Titel Hard Candy und erschien am 25. April 2008 in Deutschland. In anderen europäischen Ländern, etwa in Großbritannien, wurde es am 28. April und in den USA am 29. April 2008 veröffentlicht. Am 15. März wurde ein lang ersehntes Artwork zum Albumcover veröffentlicht, auf dem erstmals nicht das Wort „Madonna“ aufgedruckt sein würde. Timbaland stellte bereits bei einem Konzert im Dezember 2007 in Philadelphia Madonnas erste Single des kommenden Albums vor: 4 Minutes, ein Song für den Frieden, bei dem Justin Timberlake mitwirkt. Der Videoclip wurde Ende Januar 2008 zusammen mit Timbaland und Justin Timberlake in London gedreht. Die Single feierte bereits am 17. März international ihr offizielles Radiodebüt, am 25. März erschien es als Download und am 11. April als Maxi-CD. 4 Minutes und Hard Candy erreichten umgehend Platz 1 der deutschen Charts. Hard Candy wurde zu Madonnas zehntem Nummer 1 Album in Deutschland. Im Juni 2008 erschien die zweite Single aus dem Album Hard Candy, welche den Titel Give it 2 me trägt. Im November folgte die dritte Single Miles Away.

Im Juli 2008 erschien in den USA die skandalträchtige Biografie Life With My Sister Madonna, die Madonnas Bruder Christopher Ciccone geschrieben hat, der viele Jahre mit Madonna zusammengearbeitet hatte. Madonna hatte den Kontakt zu ihrem Bruder stark eingeschränkt, nachdem bekannt wurde, dass er kokainabhängig war. Das Buch sorgte international für großes Aufsehen und erschien schließlich am 24. Oktober 2008 auch in Deutschland.

Am 23. August 2008 startete Madonna in Cardiff/Wales ihre weltweite Sticky & Sweet Tour, um das Erfolgsalbum Hard Candy zu promoten. Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Wien waren unter anderem Stationen der Tour, erstmals überhaupt gastierte Madonna auch in der Schweiz, und zwar auf dem Militärflugplatz Dübendorf bei Zürich. Nach der europäischen Etappe der Welttournee, folgen zahlreiche Konzerte in den USA und auch, erstmals seit 15 Jahren, Konzerte in Südamerika. Im April und Mai 2008 fanden bereits drei kleine Konzerte der Hard Candy Promo Tour statt, mit Stationen in New York, Paris und Maidstone/Kent.

Madonnas neue Single Miles Away wurde am 21. November in Deutschland veröffentlicht. Der Song wurde schnell zum großen Hit bei deutschen Radiostationen und belegte dort nach nur fünf Wochen Platz 1 der Airplay Charts.

Aufgrund der weltweiten Finanzkrise hat Madonna Anfang Dezember 2008 alle Termine ihrer Welttournee Sticky & Sweet in Australien abgesagt.[8]

Im Januar 2009 startete eine großangelegte Werbekampagne des Modehauses Louis Vuitton, in der Madonna als Model für edle Taschen des Luxus Labels zu sehen war. Marc Jacobs, Kreativdirektor von Louis Vuitton: "Die neue Kampagne sollte sehr sinnlich, verwegen und atmosphärisch werden. Um all das in einer Person zu vereinen, brauchten wir die ultimative Darstellerin - und das ist für mich Madonna". [9]

Im Januar 2009 wurde eine offizielle Mitteilung veröffentlicht, aus der hervor ging, dass Madonna ihre erfolgreiche Sticky & Sweet Tour von 2008 im Sommer 2009 fortsetzen wird. Besonders in Europa sind zahlreiche Konzerte geplant. Es ist das erste Mal in Madonnas Karriere, dass sie eine Welttournee fortsetzen wird. Neben Konzerten in Warschau und Oslo wird Madonna wieder für zwei Konzerte nach Deutschland kommen, nach Hamburg und München. Madonna besucht vor allem Städte in denen sie beim letzten Mal nicht, bzw. noch gar nicht auf Tour war, darunter unter anderem Oslo, Helsinki, Budapest und Warschau. Wie in einer Pressemitteilung jetzt bekannt geben wurde, wird das Konzert in Hamburg abgesagt. Grund dafür sind wahrscheinlich die schlechten Verkaufszahlen für dieses Konzert.[10]

Madonna sorgte für Schlagzeilen, mit einer Affäre mit dem 28 Jahre jüngeren brasilianischen Model Jesus Luz, dem eine kontroverse "W" Fotokampagne, entstanden im Dezember 2008, mit dem Titel "Blame It On Rio" vorausging, welche im März 2009 erschien. Bei Fans, Kritikern und der Weltpresse kam eine erhitzte Diskussion auf. Für noch mehr Zündstoff sorgte Madonna, als sie Ende März 2009 nach Malawi reiste, um eine weitere Adoption durchzuführen, hierbei handelte es sich um ein 4-jähriges Mädchen. Organisationen und Weltpresse liefen erneut Sturm und verurteilten größtenteils Madonnas Vorhaben. Die Adoption kam nicht zustande, da ein malawisches Gericht im April gegen Madonnas Adoptionsantrag entschieden hatte. [11][12]

Phänomen Madonna

Wie kaum eine andere Künstlerin prägte Madonna die Popkultur des 20. Jahrhunderts. Seit über 25 Jahren ist sie eine der meistfotografierten und meistdiskutierten Frauen der Welt. Denn mit geschätzten über 300 Millionen verkauften Tonträgern ist Madonna mit Abstand die erfolgreichste Sängerin der Welt. Sie verkaufte mehr Platten als Whitney Houston, Celine Dion, Mariah Carey und Tina Turner.

Religion

Madonna stammt aus einer sehr katholischen Familie. Ihre Eltern waren beide praktizierende Katholiken und im Ciccone-Haushalt war der Katholizismus unumstritten. Madonna sprach in zahlreichen Interviews über ihre Kindheit und ihre frühen Erfahrungen mit der römisch-katholischen Kirche. Besonders ihre Mutter ist ihr als strenggläubige Katholikin in Erinnerung geblieben. Madonna Louise Ciccone feierte 1965 ihre Erstkommunion und wurde zwei Jahre später gefirmt. Bei ihrer Firmung nahm sie den Namen Veronica als Firmnamen an. Als Jugendliche brach Madonna allerdings mit ihrer ursprünglichen Religion und verbindet seither eine Art Hassliebe damit.

In ihrer kreativen Karriere als Sängerin hat Madonna allerdings sehr oft auf religiöse und speziell katholische Symbole zurückgegriffen. Egal ob in Songtexten, in Musikvideos oder Bühnenshows, überall entdeckt der Zuseher religiöse Symbole in Madonnas Schaffen. Das Album Like A Prayer widmete Madonna ihrer Mutter, „die ihr das Beten beibrachte“. Schon früh machte Madonna in ihrem Leben die Erfahrung des Todes und des Schmerzes, als ihre Mutter starb. Diese Erfahrungen und auch ihr schwieriges Verhältnis verarbeitete Madonna im Musikvideo Oh Father.

Gerne brachte Madonna auch Religion und Erotik zusammen, teilweise so offensiv, dass sich von kirchlicher Seite starker Protest regte. Mehrmals sprachen sich Kardinäle für Madonnas Exkommunikation aus.

Als Madonna mit ihrer Tochter Lourdes Maria schwanger war, wurden ihr von einer Freundin die Kabbala und das Kabbalah Centre in Los Angeles vorgestellt. Seit 1996 ist Madonna Studentin der Kabbalah und spricht in Interviews häufig davon. Auch diese Einflüsse brachte sie kreativ auf ihre Alben, wie Ray Of Light und American Life. Ihre Kinderbücher, die zwischen 2003 und 2005 erschienen sind, enthalten ebenfalls bekannte kabbalistische Botschaften und Madonna lässt die Einkünfte aus den Büchern der Kinderorganisation Spirituality for Kids zukommen, die ebenfalls mit dem Kabbalah-Zentrum in Verbindung steht. Mehrmals war Madonna schon in Israel bei Kabbalah-Treffen, unterstützte das Kabbalah-Zentrum finanziell und warb unter ihrem selbstgewählten Namen „Esther“ neue Mitglieder.

Musikalische Entwicklung

Madonna – Live 8, 2. Juli 2005

Madonna spielt neben Keyboard und Schlagzeug auch Gitarre, was sie während ihrer letzten Tourneen als festen Teil der Bühnenshows einbaute. Ihre „perfekt produzierten Popsongs“, die sie meist in Zusammenarbeit mit renommierten Produzenten (Nile Rodgers, Stephen Bray, Patrick Leonard, William Orbit, Lenny Kravitz, Shep Pettibone, Mirwais u. a.) schreibt, spiegeln den Zeitgeist wider und dokumentieren auch ihre persönliche Weiterentwicklung, deren Schwerpunkt in ihrer Spiritualität und ihrer – wenn auch schwierigen – Liebe zu ihrer Familie liegen, was sich in den sehr persönlichen Texten zeigt.

Die ersten Jahre waren beeinflusst vom schwarzen Funk (Madonna). Danach folgten die Jahre des eingängigen und kommerziellen Pops wie auf den Alben Like a Virgin und True Blue. Im Jahr 1989 überraschte Madonna mit ihrem bis dato künstlerisch wertvollsten Album Like a Prayer. Auf I’m Breathless, dem Soundtrack zum Film Dick Tracy, wagte sie sich erstmals in den Bereich des Jazz und sang eher schwierige Balladen von Stephen Sondheim. In den frühen 90er Jahren produzierte Madonna Black/Soul-Musik mit typischen Hip-Hop-Beats auf den Alben Erotica und Bedtime Stories.

Im Herbst 1995 nahm Madonna drei Monate professionellen Gesangsunterricht in London, um die Musical-Songs von Evita perfekt singen zu können. Andrew Lloyd Webber bestand darauf, dass der Soundtrack zu seiner Musicalverfilmung live mit Orchesterbegleitung aufgenommen werden sollte. Die Mühe lohnte sich, denn die von Madonna interpretierte Ballade You must love me gewann den Oscar als bester Filmsong 1997.

Madonnas Wunsch, nun auch bei Kritikern als Musikerin respektiert zu werden, gipfelte in dem Album Ray of Light von 1998. Das Album wurde von William Orbit produziert und ist sehr von Spiritualität und der „Sucht nach Selbsterkenntnis“ geprägt, wie sie in Interviews versicherte. Bei den Grammy Awards wurde das Album gefeiert – und auch kommerziell hatte Madonna ein Comeback geschafft: Die Singles Frozen, Ray of Light und The Power of Good-Bye standen hoch in den Hitparaden rund um den Globus.

Die Alben Music und American Life wurden mehrheitlich von dem französischen Undergroundmusiker Mirwais mitproduziert und basierten auf progressivem Electronica – elektronischen Beats und Tönen aus Synthesizern der Achtziger Jahre, kombiniert mit Gitarre und dominierendem Gesang. Madonnas Versuche, sich politisch gegen den US-amerikanischen Präsidenten zu positionieren, wirkten in den USA kontraproduktiv. Als „unamerikanisch“ stigmatisiert, wurde Madonna von den republikanisch dominierten Radiosendern boykottiert. Dass sich die Singles in den USA gut verkauften, spiegelt sich dort in den Charts nicht wieder. Durch den Radioboykott erreichten sie nur schlechte Billboard-Platzierungen (sie ergeben sich mehrheitlich aus dem Radioeinsatz). Auch im Rest der Welt blieben Album und ausgekoppelte Singles weit hinter den Erwartungen zurück, obwohl viele Kritiker (Rolling Stone, Music Maker) Madonnas Talente als Komponistin betonten. Die größten Erfolge dieser Zeit verzeichneten die Remixe der Singles, die Madonna in den Billboard Dance Charts fünf Nummer-Eins-Hits bescherten – unter anderem der Remix von Stuart Price zu Hollywood. Nachdem Madonnas Versuche, sich als ernstzunehmende Künstlerin zu etablieren, nicht von dem erhofften kommerziellen Erfolg gekrönt wurden, besann sie sich zurück auf ihre Wurzeln und produzierte – gegen jeden Trend – in den USA ein elektronisches Dance-Album: Confessions on a Dance Floor. Nach dem großen Erfolg der ersten Single Hung Up, die in über 40 Ländern an der Spitze der Charts stand, konnte auch das Album diesen Erfolg wiederholen. Gestärkt von aufwändiger Promotion wurde es zu einem ihrer größten Erfolge.

Madonna hat nicht das Stimmvolumen von Sängerinnen wie z. B. Whitney Houston oder Mariah Carey, was sie die Presse mit einer „Minnie Mouse auf Helium“ vergleichen ließ.

Madonna schreibt ihre Lieder meist mit den angesagtesten Produzenten der Musikszene selbst. Dabei hat sie sehr genaue Vorstellungen, wie ein Lied oder das ganze Album klingen soll. Bei den meisten ihrer Songs ist Madonna für die Lyrics zuständig. So waren der Tod ihrer Mutter, ihre Familie, ihre Selbstreflektion, ihre Freude an Tanz, Party und Musik, sowie Sexualität Themen ihrer Songs.

Erstmals seit 1994 arbeitete Madonna für die Aufnahmen zu ihrem neuen Album Hard Candy wieder nur mit amerikanischen Produzenten zusammen. Nun zeichneten sich Timbaland und Justin Timberlake als Produzenten verantwortlich. Die Musik auf dem Album ist deutlicher denn je dem aktuellen Zeitgeist angepasst und beinhaltet erneut eingängigen Pop mit starkem R&B- sowie Hip-Hop-Einfluss. Es ist offensichtlich, dass Madonna versucht, wieder stärker den amerikanischen Markt zu bedienen, da dort die Albenverkäufe seit dem Jahr 2003 stark gelitten haben.

Alle Madonna-Platten der 80er und 90er Jahre entstanden in den USA; seit dem Jahr 2000 wurden Madonnas Alben in London aufgenommen, da die britische Hauptstadt zu ihrem Lebensmittelpunkt wurde.


Diskografie

Hauptartikel: Madonna/Diskografie mit ausführlicher Album/DVD-Diskografie inklusive Chartplatzierungen.

Studioalben

Kompilationen und Live-Alben

Filmmusik

DVDs

Wichtigste Veröffentlichungen.

  • 1998: The Girlie Show: Live Down Under
  • 1999: Ciao Italia – Live from Italy
  • 1999: The Immaculate Collection
  • 1999: The Video Collection 93:99
  • 2001: Drowned World Tour 2001 – Live in Detroit
  • 2004: In Bed with Madonna - truth or dare?
  • 2004: The Ultimate Collection
  • 2004: Live Aid: 20 Years Ago Today
  • 2005: Live 8 – One Day One Concert One World
  • 2006: I’m Going to Tell You a Secret (DVD + CD)
  • 2007: The Confessions Tour – Live in London (DVD + CD)

Singles

Hauptartikel: Madonna/Diskografie mit ausführlicher Album/DVD-Diskografie inklusive Chartplatzierungen.

  • 1982: Everybody
  • 1983: Burning Up
  • 1983: Holiday
  • 1984: Borderline
  • 1984: Lucky Star
  • 1984 Sidewalk Talk (John Jellybean Benitz Feat. Madonna)
  • 1984: Like A Virgin
  • 1985: Material Girl
  • 1985: Crazy For You
  • 1985: Into The Groove
  • 1985: Angel
  • 1985: Gambler
  • 1985: Dress You Up
  • 1985: Over and Over (Italien und Philippinen)
  • 1985: Love Don't Live Here Anymore
  • 1986: Live to Tell
  • 1986: Papa Don't Preach
  • 1986: True Blue
  • 1986: Open Your Heart
  • 1987: La Isla Bonita
  • 1987: Where's The Party (nur Philippinen)
  • 1987: Who's That Girl
  • 1987: Causing a Commotion
  • 1987: The Look of Love
  • 1988: Spotlight
  • 1989: Like a Prayer
  • 1989: Express Yourself
  • 1989: Cherish
  • 1989: Oh Father
  • 1989: Dear Jessie
  • 1990: Keep it Together
  • 1990: Vogue
  • 1990: Hanky Panky
  • 1990: Justify My Love
  • 1991: Holiday (re-issue)
  • 1991: Crazy for you (re-issue)
  • 1991: Rescue Me
  • 1992: This Used to Be My Playground
  • 1992: Erotica
  • 1992: Deeper and Deeper
  • 1993: Bad Girl
  • 1993: Fever
  • 1993: Rain
  • 1993: Bye Bye Baby
  • 1994: I'll Remember
  • 1994: Secret
  • 1994: Take a Bow
  • 1995: Bedtime Story
  • 1995: Human Nature
  • 1995: You'll See
  • 1995: Oh Father (re-issue)
  • 1996: One More Chance
  • 1996: Love Don't Live Here Anymore
  • 1996: You Must Love Me
  • 1996: Don't Cry For Me Argentina
  • 1997: Another Suitcase in Another Hall
  • 1998: Frozen
  • 1998: Ray Of Light
  • 1998: Drowned World/Substitute For Love
  • 1998: The Power of Good-Bye
  • 1998: Little Star (Double A Side With The Power Of Goodbye in U.K.)
  • 1999: Nothing Really Matters
  • 1999: Beautiful Stranger
  • 2000: American Pie
  • 2000: Music
  • 2000: Don't Tell Me
  • 2001: What It Feels Like for A Girl
  • 2002: Die Another Day
  • 2003: American Life
  • 2003: Hollywood
  • 2003: Me Against The Music (Duett mit Britney Spears)
  • 2003: Nothing Fails
  • 2003: Love Profusion
  • 2005: Hung Up
  • 2006: Sorry
  • 2006: Get Together
  • 2006: Jump
  • 2007: Hey You (nur als Download)
  • 2008: 4 Minutes (Featuring Justin Timberlake & Timbaland) ( Ger 1 )
  • 2008: Give It 2 Me
  • 2008: Miles Away

Schauspiel

Madonna zog es früh vor die Kameras. Da sie seit ihrer Schulzeit mehreren Schauspielkursen angehörte, wurden einige dieser Projekte gefilmt, die nicht mehr als den Charakter von einfachen Amateuraufnahmen haben. The Egg Movie reduziert sich beispielsweise darauf, Madonnas freien Bauch zu zeigen, auf dem ein Spiegelei gebraten wird. In Artificial Light ist mehr eine Theaterimprovisation, zu der alle Darsteller ihre eigenen Texte schrieben. A Certain Sacrifice ist der bekannteste Film dieser Reihe, da er auf dem ersten Höhepunkt von Madonnas Karriere 1984 als Skandal-Video veröffentlicht wurde. Allerdings stellte sich die billige Amateurproduktion als langatmiger Kunstfilm mit dem Charme einer missglückten Schulaufführung heraus.

Zeitgleich mit ihrem Durchbruch als Popstar gelang Madonna der erste Erfolg als Schauspielerin in der Verwechslungskomödie Susan… verzweifelt gesucht, was ihr vorwiegend Lob der Kritiker bescherte. Die folgenden Filme konnten diesen Erfolg nicht wiederholen. Laut Kritik ließ Madonnas Image in der Öffentlichkeit es nicht zu, dass ihre Darstellung in ambitionierteren Filmen wie Snake Eyes oder Stürmische Liebe Beachtung fand. Auffällig blieb eher Madonnas Gespür für die schlechte Auswahl an Rollen, die durch schlechte Drehbücher und Produktion von Anfang an zum Misserfolg verurteilt waren (z. B. Shanghai Surprise, Body of Evidence oder Ein Freund zum Verlieben). Madonna bekam dafür mehrere Male die Goldene Himbeere als schlechteste Schauspielerin und wurde auch als Schlechteste Schauspielerin des Jahrhunderts „ausgezeichnet“.

Was in Madonnas Musikvideos sehr gut funktionierte, für vier Minuten in verschiedene Rollen zu schlüpfen, konnte das Publikum in Kinolänge nur mäßig überzeugen. Lediglich Filmrollen, die der Zuschauer mit Madonna assoziierte (z. B. Dick Tracy oder Evita), ließen die Kassen klingeln. Ein Umstand, der die Kritiker in ihrer Meinung bestärkte, dass Madonna nur sich selbst spielt. Genau das tat sie in ihrer erfolgreichen Tourdokumentation Im Bett mit Madonna, sie machte sich selbst zum Thema.

Die Tour-Dokumentation I’m Going to Tell You a Secret kam 2005 nicht in die Kinos: Die religiöse Botschaft des Filmes schien dem Filmverleih zu aufdringlich. Nach dem Erfolg des 2005er Albums Confessions on a Dance Floor – und den filmischen Misserfolgen der vergangenen Jahre – nahm Madonna von weiteren Filmprojekten Abstand.

Filmografie

Amateurfilme

Jahr Titel Regisseur Rolle Anmerkung
1974 The Egg Movie
„The Egg Movie“
Wyn Cooper Nicht benannt. Kunstfilm/Amateur-/Kurzfilm. Nicht veröffentlicht.
1979 In Artificial Light
„In Artificial Light“
Curt Royston Nicht benannt. Studentenfilm/Theaterstück. Nicht veröffentlicht.
1979 A Certain Sacrifice
„A Certain Sacrifice“
Stephen Jon Lewicki Bruna Drama/Krimi. Nur Video-Veröffentlichung.

Spielfilme

Jahr Titel Regisseur Rolle Anmerkung
1985 Crazy for you
„Vision Quest“
Harold Becker Club-Sängerin/Kurzauftritt. Drama/Romanze. Mit Matthew Modine, Linda Fiorentino
1985 Susan … verzweifelt gesucht
„Desperately Seeking Susan“
Susan Seidelman Susan Komödie/Romanze. Mit Rosanna Arquette
1986 Shanghai Surprise
„Shanghai Surprise“
Jim Goddard Gloria Tatlock Komödie/Abenteuer. Mit Sean Penn.
1987 Who's That Girl (Film)
„Who's That Girl“
James Foley Nikki Finn Komödie. Mit Griffin Dunne.
1988 Bluthunde am Broadway
„Bloodhounds of Broadway“
Howard Brookner Hortense Hathaway Komödie. Mit Jennifer Grey, Rutger Hauer
1990 Dick Tracy
„Dick Tracy“
Warren Beatty Heiserchen/Breathless Mahoney Action/Krimi/Comicverfilmung. Mit Warren Beatty, Al Pacino
1991 Im Bett mit Madonna
„Truth or Dare“, „In Bed with Madonna“
Alek Keshishian Madonna Tour-Dokumentation. Mit Kevin Costner, Antonio Banderas
1992 Schatten und Nebel
„Shadows and fog“
Woody Allen Marie Komödie/Drama. Mit Woody Allen, Mia Farrow
1992 Eine Klasse für sich
„A League of Their Own“
Penny Marshall Mae Mordabito Komödie/Drama. Mit Tom Hanks
1993 Body of Evidence
„Body of Evidence“
Uli Edel Rebecca Carlson Erotik/Thriller. Drama. Mit Willem Dafoe, Julianne Moore
1993 Snake Eyes
„Dangerous Game“
Abel Ferrara Sarah Jennings Drama. Mit Harvey Keitel, James Russo
1995 Alles blauer Dunst
„Blue in the face“
Wayne Wang Singendes Telegramm (Cameo-Auftritt) Komödie. Mit Lou Reed, Michael J. Fox
1995 Four Rooms
„Four Rooms“
Allison Anders Elspeth Komödie/Drama. Episode: Honeymoon Suite – Die fehlende Zutat
1996 Evita
„Evita“
Alan Parker Evita Perón Musical. Golden Globe für Madonna als beste Schauspielerin.
1996 Girl 6
„Girl 6“
Spike Lee Boss #3 (Cameo-Auftritt) Komödie/Drama. Mit Theresa Randle, Spike Lee
2000 Ein Freund zum Verlieben
„The Next Best Thing“
John Schlesinger Abbie Reynolds Komödie/Drama. Mit Rupert Everett, Lynn Redgrave
2001 Star (The Hire)
„The Hire: Star“
Guy Ritchie Madonna. Komödie/Kurzfilm/Werbefilm. Mit: Clive Owen
2002 James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag
„Die Another Day“
Lee Tamahori Verity (Cameo-Auftritt) Action/Thriller. Mit Pierce Brosnan, Halle Berry
2002 Stürmische Liebe – Swept Away
„Swept Away“
Guy Ritchie Amber Leighton Komödie/Romanze. Mit: Bruce Greenwood, Jeanne Tripplehorn
2005 I’m Going to Tell You a Secret
„I’m Going To Tell You A Secret“
Jonas Åkerlund Madonna Tour-Dokumentation. Mit Michael Moore, Iggy Pop, Guy Ritchie
2006 Arthur und die Minimoys
„Arthur and the Minimoys“
Luc Besson Prinzessin Selenia (Stimme) Animationsfilm. Offiziell seit Weihnachten 2006 in den Kinos.
2008 Filth and Wisdom
„Filth and Wisdom“
Madonna Regie Kurzfilm. Uraufführung auf der Berlinale 2008 im Februar

Madonna hatte 2003 in der Fernsehserie Will & Grace in der Folge Dolls and Dolls einen Gastauftritt.

Theater

Neben dem Film widmete sich Madonna auch dem Theater. Ihre Auftritte, die meist in ausverkauften Häusern stattfanden, überzeugten die Kritiker nicht. Doch es gab auch wohlwollende Stimmen zu ihrer letzten Darbietung in Up For Grabs. Dafür erhielt sie 2003 den Theatregoers’ Choice Theatre Award.

Jahr Stück Regie Buch/Vorlage Rolle Theater
1986 Goose and TomTom Gregory Mosher David Rabe Lorraine Mitzi Newhouse Theatre, Off-Broadway, New York

mit Sean Penn

1988 Speed the Plow Gregory Mosher David Mamet Sekretärin Karen Royale Theatre, Broadway, New York
2002 Up for Grabs Laurence Boswell David Williamson Kunsthändlerin Loren Wyndham's Theatre, London/West End

Bibliografie

Über Madonna wurden Dutzende Bücher verfasst, doch sie ist auch selbst schriftstellerisch tätig: 1992 entstand ihr Bildband SEX mit persönlichen Texten und ab 2003 wurde ihre Kinderbuchserie publiziert, die mit Die englischen Rosen startete. Außerdem entstanden mehrere autorisierte Bücher, für die Madonna kurze Texte verfasste.

SEX: Buch mit Hülle und CD

SEX

Hauptartikel: SEX

Die Veröffentlichung des Bildbandes SEX sorgte Anfang der 1990er Jahre in Teilen der Öffentlichkeit für eine Kontroverse.

Madonnas erstes Buch von 1992 ist ein großformatiger, in Metall gebundener erotischer Bildband. Es entstand in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Modefotografen Steven Meisel. Die Bilder variierten sexuelle Tabus und basieren zu einem wesentlichen Teil auf stilistischen Zitaten aus den Bereichen BDSM und Fetisch. Die Veröffentlichung des Buches wurde in einigen Ländern, unter anderem in Japan und Indien, verboten.

  • SEX (1992) ISBN 3-453-06271-X
    Alternativer deutscher Titel: SEX – Erotische Phantasien. Bildband von Madonna mit Bildern von Steven Meisel. (Mit Maxi-CD Erotic und achtseitiger Geschichte im Comic-Stil: Dita in The Chelsea Girl), Heyne, München

Kinderbücher

Einen starken Kontrast zu SEX stellte die zweifache Mutter Madonna elf Jahre später vor: Der Nummer-Eins-Bestseller (New York Times & Barnes & Noble) Die englischen Rosen, der (laut Kritik) die Geschichte ihrer eigenen Tochter interpretiert.

Die folgenden Bücher wurden von wechselnden Künstlern illustriert und sollen Kindern konservative moralische Grundwerte vermitteln, die in Madonnas Glauben an eine bestimmte Form der Kabbalah wurzeln. Die Buchserie war auf fünf Bücher festgelegt – jedes der Bücher sollte ein Kernthema beinhalten und kindgerecht aufbereitet sein. Die Erlöse der Bücher gehen komplett an Förderungen der Kabbalah-Centre-nahen Kinderstiftung.

Lotsa de Casha, das letzte der Kinderbuchserie, wurde 2005 in 37 Sprachen übersetzt und in 110 Ländern veröffentlicht.

Die Kinderbuchserie wurde auch als Hörbuch-CD umgesetzt. Sie wird von Madonna selber gelesen.

  • Die Englischen Rosen (2003) ISBN 3-446-20412-1
    Originaltitel: The English Roses. Kinderbuch, Hanser-Verlag. Mit Illustrationen von Jeffrey Fulvimari
  • Mister Peabodys Äpfel (2003) ISBN 3-446-20423-7
    Originaltitel: Mr Peabody's Apples. Kinderbuch, Hanser-Verlag. Mit Illustrationen von Loren Long
  • Jakov und die sieben Räuber (2004) ISBN 3-446-20561-6
    Originaltitel: Jakov and the Seven Thieves. Kinderbuch, Hanser-Verlag. Mit Illustrationen von Gennady Spirin
  • Die Abenteuer von Abdi (2005) ISBN 3-446-20616-7
    Originaltitel: The Adventures of Abdi. Kinderbuch, Hanser-Verlag. Mit Illustrationen von Olga und Andrej Dugin
  • Billie Bargeld (2005) ISBN 3-446-20512-8
    Originaltitel: Lotsa de Casha. Kinderbuch, Hanser-Verlag. Mit Illustrationen von Rui Paes
  • Madonna's Five Books For Children Box Set (2005)
    Sammlung der fünf Kinderbücher (engl.)
  • Madonna's Five Books For Children Audio Set (2005)
    Sammlung der fünf Kinderbücher als Hörbuch-CDs (engl.)
  • The English Roses – Too Good to be true (2006) (engl.) ISBN 0-14-138267-8

Autorisierte Bücher

Folgende Bücher entstanden in Zusammenarbeit mit Madonna. Es sind Bildbände, die auch Texte oder persönliche Kommentare von Madonna enthalten.

  • Karl Lagerfeld und Madonna: Madonna Superstar, Photographien. München: Schirmer/Mosel Verlag 1988, ISBN 3-88814-278-4
  • Camille Paglia und Madonna: Madonna Megastar, Photographien. München: Schirmer/Mosel Verlag 1988, 1993²,1994³, ISBN 3-88814-498-1
  • Madonna: The Girlie Show, Tour-Buch mit Musik CD (engl.). München: Schirmer/Mosel Verlag 1992, ISBN 3-88814-498-1
  • Steven Klein: X-STaTIC Pro=CeSS (Buch zur Ausstellung), 2003
  • Madonna: Nobody Knows Me. 2003 (engl., offizielle Fanclub-Publikation)

Außerdem liest Madonna eine Episode in:

  • Starbright Foundation: The Emperor's New Clothes: An All-Star Retelling of the Classic Fairy Tale (Buch mit Audio CD), 1998 (Harcourt)

Werbung

Eine Liste der Werbeeinsätze (inklusive Benefiz und Promotion).

  • 1985: MTV (I Want My MTV, TV-Spot)
  • 1987: Panasonic (Japan, TV-Spot) (Song Open Your Heart)
  • 1987: Mitsubishi (Japan, 3 TV-Spots) (Song La Isla Bonita)
  • 1988: Musicians For Life (USA, TV-Spots)
  • 1989: Pepsi (Weltweite Kampagne, TV-Spot. Nach Like A Prayer-Skandal abgebrochen)
  • 1990: Pioneer (Japan, TV-Spot)
  • 1990: Rock The Vote (USA, TV-Spot) (Song Vote/Vogue)
  • 1991: Good Morning America (USA, TV-Spot)
  • 1991: Red Cross (USA, TV-Spot)
  • 1992: Pure Estiquers (Japan, 2 TV-Spots)
  • 1992: Global Warming (USA, TV-Spot)
  • 1992: Rock The Vote (USA, TV-Spot)
  • 1995: Takara/June Legend (Japan, 3 TV-Spots) (Song I'm pure)
  • 1995: Versace (Weltweit, Anzeigen)
  • 1996: Environmental Awareness (USA, TV-Spot)
  • 1999: Ensemble (Frankreich, TV-Spot)
  • 1999: Max Factor/Ellen Betrix (Weltweite Kampagne, 4 TV-Spots)
  • 1999: Ebel: Tag Heuer Swiss Tag Watch (Anzeigen)
  • 1999: Microsoft Windows XP (Song Ray Of Light für TV-Spot)
  • 1999: GAP (Song Dress You Up, TV-Spot)
  • 2000: NSPCC (USA, TV-Spot)
  • 2001: BMW (Internet, Film: The Hire: Star)
  • 2001: Madonna Condoms (Verpackung basierend auf einer Aktfotografie von 1979 von Martin Schreiber. Legal, aber nicht autorisiert)
  • 2002: Oxygen (US-amerikanischer Fernsehsender)(USA, TV-Spot)
  • 2002: Yahoo (Internet)
  • 2003: Estée Lauder: Beyond Paradise (Song Love Profusion und Promotion)
  • 2003: GAP (Weltweit, TV-Spot, Song Into the Hollywood Groove)
  • 2005: Versace (Weltweit, Anzeigen)
  • 2005: Moto ROKR iTunes/Motorola (Internet, TV-Spot, Song Hung Up)
  • 2006: H&M
  • 2007: H&M
  • 2007: Ariake/Just perfect/Think Family, (TV Spots)
  • 2007: Seat
  • 2009: Louis Vuitton (Handtaschen)

Auszeichnungen

Überblick über Madonnas bisherige Auszeichnungen.

  • Much Music Awards
  • Music Hall Of Fame (GB)
  • NRJ Award
  • Pink Paper Award
  • Playboy Award
  • Pollstar Concert Industry Awards
  • Popcorn Award
  • Premios Amigo Award
  • Recording Industry Association of America (RIAA)
  • Rock and Roll Hall of Fame
  • Rockbjörnen Award
  • Rolling Stones’ Readers Poll Awards
  • Rolling Stones’ Critics Picks
  • Rolling Stones' Latin American Music Awards
  • Satellite Awards
  • Shangay Awards
  • Smash Hits Awards
  • Telegatto
  • Theatregoers’ Choice Theatre Award
  • UK NME Survey
  • VH-1 Fashion Award
  • VH-1 Viewers Vote Awards
  • Virgin.net Awards
  • World Music Video Awards
  • World Music Award

Zitate

"Jeder denkt, ich sei total verrückt auf Sex. In Wahrheit lese ich lieber ein Buch."

(nach Kölnische Rundschau Nr. 74 Samstag, 28. März 2009 Seite 11 "Kultur. Der erstaunliche Satz")

Literatur

Bücher

Folgende Sachbücher befassen sich mit Madonna und sind nicht autorisiert.

  • Adam Sexton: Desperately Seeking Madonna: In Search of the Meaning of the World's Most Famous Woman. Delta, 1992 (engl.)
  • Matthew Rettenmund: Encyclopedia Madonnica. St. Martin's Press, 1995 (engl.)
  • Andrew Morton: Madonna. Krüger, Frankfurt 2001, ISBN 3-596-15409-X
  • Mick St. Michael und Madonna: Madonna, In eigenen Worten. Palmyra, 2001, ISBN 3-930378-37-X
  • Michael Craig: Who's That Girl: The Ultimate Madonna Trivia Book. Writers Club Press, 2001 (engl.)
  • Barbara Victor: Madonna. Die letzte Göttin. Bastei-Lübbe-TB 61 486, 2002, ISBN 3-404-61486-0
  • Carol Clerk: Madonna Style. Life, Look und Fashion. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2002, ISBN 3-89602-423-X
  • Georges-Claude Guilbert: Madonna As Postmodern Myth. How One Star’s Self-Construction Rewrites Sex, Gender, Hollywood and the American Dream. McFarland & Company, 2002 (engl.)
  • Karlene Faith und Frances Wasserlein: Madonna: Bawdy & Soul. University of Toronto Press, Toronto 1997, ISBN 0-8020-4208-2
  • Nicole Claro: Madonna. Chelsea House Publishing. 1994, ISBN 0-7910-2355-9
  • Christopher P. Anderson: Madonna. Simon & Schuster, New York 1991.
  • Alan Metz und Carol Benson: Madonna: Two Decades of Commentary. Schirmer, New York 1999.
  • Nicoläa Grigat: Madonnabilder. Dekonstruktive Ästhetik in den Videobildern Madonnas. Peter Lang Verlag, 1995, ISBN 3-631-49074-7
  • Norman King: Madonna: The Book. Morrow, New York 1991.
  • J. Randy Taraborelli: Madonna: An Intimate Biography.
  • Michaela Krützen: Madonna ist Marilyn ist Evita ist Diana ist Mummy ist Cowgirl ist – Madonna. In: Wolfgang Ullrich und Sabine Schirdewahn (Hrsg.): Stars. Annäherungen an ein Phänomen. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 2002, S. 62–104
  • Andy Koopmans: Madonna. Lucent Books, 2003, ISBN 1-59018-138-7
  • Jill C. Wheeler: Madonna. Abdo & Daughters, Edina, Minnesota 2002, ISBN 1-57765-768-3
  • Jan-Oliver Decker: Madonna: Where's That Girl – Starimage und Erotik im medialen Raum. 2005, ISBN 3-933598-90-7
  • Nicoläa Grigat: Skandalsubjekt Madonna. Aneignung männlicher Privilegien. In: Claudia Gerhards u. a. (Hrsg.): TV-Skandale. UVK-Verlag, 2005, S. 241–249, ISBN 3-89669-470-7
  • Lucy O`Brian: Madonna - Like An Icon, Die Biographie. München 2008, ISBN 978-3-442-46660-3.
  • Christopher Ciccone, Wendy Leight: Meine Schwester Madonna und ich. Schwarzkopf & Schwarzkopf 2008. ISBN 978-3-89602-867-9
Presse

Weblinks

Einzelnachweise

  1. AFP Agence France-Presse GmbH: Offiziell: Madonna und Guy Ritchie lassen sich scheiden, vom 15.10.2008, Abgerufen am 15.10.2008
  2. Spiegel Online: Madonna und Guy Ritchie geschieden
  3. http://travel.state.gov/family/adoption/country/country_417.html , http://lilongwe.usembassy.gov/latestembassynews11113.html , http://abclocal.go.com/kgo/story?section=entertainment&id=4653262 richterliche Erlaubnis für Madonna
  4. Biological father doesn’t want Madonna to circumcise David - Woman’s Passions
  5. vgl. Stern.de: H&M: Mode made by Madonna, online unter stern.de, 15.02.2007 und Vogue.com: Die gezähmte Madonna, online unter Vogue.com
  6. „Hey You“ auf msn.com
  7. [1]
  8. - Madonna sagt Australien-Konzerte wegen Finanzkrise ab – Meldung von azurblau.de
  9. http://madonna-news.de/
  10. http://www.madonnatribe.com/news/modules.php?name=News&file=categories&op=newindex&catid=11
  11. http://madonnalicious.typepad.com/madonnalicious/2009/04/madonna-loses-malawi-adoption-bid.html
  12. http://madonnalicious.typepad.com/madonnalicious/2009/03/us-magazines-w.html


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