- Schwechow
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Ludwigslust Amt: Hagenow-Land Höhe: 37 m ü. NN Fläche: 19,29 km² Einwohner: 500 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 26 Einwohner je km² Postleitzahl: 19230 Vorwahl: 038856 Kfz-Kennzeichen: LWL Gemeindeschlüssel: 13 0 54 090 Gemeindegliederung: 3 Ortsteile Adresse der Amtsverwaltung: Bahnhofstr. 25
19230 HagenowWebpräsenz: Bürgermeister: Rainer Hamann Lage der Gemeinde Pritzier im Landkreis Ludwigslust Pritzier ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Hagenow-Land mit Sitz in der Stadt Hagenow verwaltet.
Zu Pritzier gehören die Ortsteile Pritzier Bhf. und Schwechow.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde liegt nordwestlich der Griesen Gegend im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns. Direkt angrenzend an Pritzier befindet sich das Landschaftsschutzgebiet Naturpark Mecklenburgisches Elbetal.
Geschichte
Im Jahr 1302 schenkt Graf Nikolaus von Schwerin seiner Stadt Crivitz das Eigentum am Dorf Pritzier zur Vergrößerung ihrer Feldmark[1].
Im späteren 17. Jahrhundert wurde Pritzier aus dem Konkurs des Landrats Henning von Lützow an den Rittmeister Hans von Scharfenberg verkauft. Seine Witwe Maria Margarete geb. von Göhren verpachtete das Gut an Balthasar von Zülow, verheiratete sich bald darauf mit dem Major von Peterswald. 1756 kaufte es der Hauptmann von Hövel. 1764 erwarb es der braunschweigisch-lüneburgische Stadtvogt und Stiftshauptmann Otto Johann Christoph Koenemann. Er wurde zusammen mit seinen vier Brüdern 1773 zu Wien geadelt und in den Stand des Reichsfreiherrn erhoben. Sein Sohn Franz Julius von Koenemann erwarb unter anderem die Güter Warlitz, Goldenitz, Gößlow, Gramnitz, die bis 1945 im Besitz der Familie blieben. Sein Sohn Georg Justus erbaute in der Zeit von 1820 bis 1825 das heutige Herrenhaus, mit und nach den Plänen des dänischen Architekten Joseph Christian Lillie (1760-1827). Das Gut ging nach dem Krieg, 1945 in Volkseigentum über (VEG) und wurde nach der Wende 1990 wieder privatisiert. Ein direkter Nachkomme (Olaf-Michael von Könemann) konnte das Herrenhaus mit dem dazugehörenden Park und einigen Nebengebäuden 1996 von der hierfür von der Bundesrepublik Deutschland eingesetzten Treuhandgesellschaft zurückkaufen. Die landwirtschaftlichen Flächen wurden aufgeteilt und an den Landwirt Klaus-Peter Zeyn aus Tespe und die aus Holland kommenden Gebrüder Arts verkauft, bzw. verpachtet. Die einstigen zum Gut gehörenden Tagelöhnerhäuser, die während der DDR Zeit als Werkswohnungen dienten, wurden günstig an die damaligen Bewohner veräußert. Nur noch sehr wenige ehemalige Mitarbeiter des Volkseigenen Gutes arbeiten in der örtlichen Landwirtschaft. Die Struktur eines Gutsdorfes ist beendet.
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 24. April 2007 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 311 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Grün eine schräg liegende silberne Armbrustfibel, begleitet beidseitig von je einer silbernen gold besamten Apfelblüte.“
Das Wappen wurde von dem Schweriner Heraldiker Karl-Heinz Steinbruch gestaltet.
Sehenswürdigkeiten
- Herrenhaus
Das von 1820 bis 1825 nach Plänen von Joseph Christian Lillie errichtete Herrenhaus ist ein klassizistischer Putzbau. Er besitzt über der Tiefpaterre zwei Geschosse, die Hoffassade entstand um 1880. Mittig existiert anstelle eines einst vorhandenen Portikusses ein Gebäudevorsprung mit Dreiecksgiebel und vier kannelierten leicht hervorgehobenen Säulen mit einer davor befindlicher Terrasse mit Freitreppe. Im Erdgeschoss tritt ein mit ornamentalem Stuck ausgestatteter ovaler Gartensaal etwa zur Hälfte auf der Gebäuderückseite heraus. Im zum Herrenhaus gehörenden etwa acht Hektar großen Park befinden sich eine Quelle, vier Teiche und eine künstlich erschaffene Insel.[2][3]
- neogotische Petruskirche zu Pritzier
Der Ziegelsteinbau ersetzte 1852 eine altgotische Feldsteinkirche, die bereits 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt wurde, welches die damals zum Bistum Ratzeburg gehörenden Ortschaften geordnet nach Kirchspielen auflistet. Aus dem Vorgängerbau sind heute in Wände eingelassene Grabplatten und die alte, durch einen Riss beschädigte Kirchenglocke aus dem Jahr 1649 erhalten, welche am Turmeingang besichtigt werden kann. Der Sockel der Kirche besteht aus Granitfindlingen, welche das Mauerwerk tragen. Durch Glas- und Stahleinbauten im Jahr 1990 entstanden im westlichen Teil des Gebäudes abgetrennte Gemeinderäume. Die Kirche besitzt neogotische Holzemporen sowie farbige Bleiglasfenster. Die heute in Funktion befindliche Kirchenglocke aus dem Jahr 1968 wird noch von Hand geläutet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Pritzier verläuft die Bundesstraße 5, in der Ortsmitte zweigt von dieser die B 321 in Richtung Schwerin ab. Der Bahnhof Pritzier liegt zirka zwei Kilometer außerhalb des Ortes an der Bahnstrecke zwischen Schwerin/Ludwigslust und Hamburg. In Pritzier verkehren die Buslinien 520 (Boizenburg-Vellahn-Hagenow) und 565 (Hagenow-Lübtheen-Kaarßen) der Ludwigsluster Verkehrsgesellschaft.
Öffentliche Einrichtungen
Pritzier verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr. Diese feierte 2007 ihr 60-jähriges Bestehen.[4]
Sport
Der SV Pritzier-Schwechow 49 e.V. (ehemals Traktor Pritzier-Schwechow) feierte 1999 sein 50-jähriges Bestehen.
Bedeutende Persönlichkeiten
- Johann Christoph Schmügel (1727 - 1798), wurde in Pritzier als Sohn des damaligen Organisten gleichen Namens geboren. Er wurde Schüler von Georg Philipp Telemann in Hamburg und war später Organist in Lüneburg und Mölln. Er gilt heute als einer der wichtigsten Komponisten im Übergangsstil zwischen Barock und Klassizismus.
Quellen
- ↑ Die Stadtgründungen Mecklenburg-Schwerins in der Kolonisationszeit vom 12. bis zum 14. Jahrhundert (auf siedlungsgeschichtlicher Grundlage) Seite 50
- ↑ Georg Dehio:Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg-Vorpommern, Deutscher Kunstverlag, Neubearbeitung, München/Berlin 2000, ISBN 3-422-03081-6
- ↑ *Ilsabe von Bülow: Joseph Christian Lillie (1760-1827). Berlin 2008, S. 150 - 159. ISBN 9783422066106
- ↑ Hagenower Kommunalanzeiger vom 13. Juli 2007
Weblinks
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