Balchestat

Balchestat
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Balgstädt führt kein Wappen
Balgstädt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Balgstädt hervorgehoben
51.20611111111111.733888888889109Koordinaten: 51° 12′ N, 11° 44′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Burgenlandkreis
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Unstruttal
Höhe: 109 m ü. NN
Fläche: 8,65 km²
Einwohner: 613 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km²
Postleitzahl: 06632
Vorwahl: 034464
Kfz-Kennzeichen: BLK
Gemeindeschlüssel: 15 0 84 025
Adresse der Gemeindeverwaltung: Markt 1
06632 Freyburg (Unstrut)
Webpräsenz:
Bürgermeister: Arno Krause (SPD)
Blick vom Hang der Rödel-Berge auf Balgstädt
Blick von der Klosterruine Zscheiplitz auf Balgstädt

Balgstädt ist eine Gemeinde im Burgenlandkreis im Süden von Sachsen-Anhalt. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Unstruttal an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Freyburg (Unstrut) hat.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Balgstädt liegt im Tal des Unterlaufs der Unstrut, acht Kilometer vor deren Mündung in die Saale, an der Einmündung des Hasselbaches. Die Gemeinde ist Teil des Naturparks Saale-Unstrut-Triasland, in dessen Zentrum sie liegt. Sie liegt außerdem am westlichen Rand des Weinbaugebiets Saale-Unstrut. Benachbarte Gemeinden sind Freyburg, Kleinjena, Größnitz, Burkersroda, Hirschroda, Laucha an der Unstrut und Weischütz.

Geschichte

Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort in dem zwischen 880 und 899 entstandenen Hersfelder Zehntverzeichnis. Am 17. Dezember 1032 überließ Kaiser Konrad II. seinen königlichen Hof in Balchestat dem Bistum Naumburg. Das uradlige thüringische Geschlecht derer von Balgstedt, das hier seinen Stammsitz hatte, wird erstmals 1152 erwähnt. Es befanden sich zwei Burgen im Ort. Beide Burgstellen waren viereckig mit umgebendem Wassergraben. 1397 wird eine Burg zerstört und abgetragen. 1589 wurde der Ort Balnstedt geschrieben. Damals lebten 34 besessene Mann, darunter 29 Gärtner und 5 Anspänner im Ort. Alle Gerichte im Dorf und der Dorfflur mit Ausnahme der Landstraße, der heutigen B 176, standen zu jener Zeit Wolf von Creutzen zu, der im Dorf einen Rittersitz besaß. Bis 1815 war Balgstädt ein Amtsdorf im sächsischen Amt Freyburg und gelangte dann an Preußen.

Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche

Die Dorfkirche aus dem Jahr 1739 umfasst eine spätromanischen, querrechteckigen Chorturm, welche vermutlich noch von einem Vorgängerbau erhalten blieb. Im rechteckigen Kirchenschiff befinden sich doppelgeschossige hölzerne Emporen, im Nordosten die ehemalige Herrschaftsloge. Gegenüber dieser findet sich ein Brustbild des Georg Rudolf von Hessler (*1641; † 1687) mit Wappenschilden. Der hölzerne Kanzelaltar stammt aus der Zeit des Baus des Kirchenschiffes. Der Korb besitzt eine Schriftkartusche zwischen korinthischen Pilastern mit Akanthuswangen, die seitlich stehenden unterlebensgroßen Schnitzfiguren zeigen Moses und Johannes den Täufer und stammen aus dem 17. Jahrhundert.

Schloss

Erwähnenswert ist das Schloss, ein Barockbau aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Es war bis 1945 Sitz der Gutsherren von Balgstädt und beherbergt jetzt das Gemeindebüro, eine Kindereinrichtung sowie Übernachtungsmöglichkeiten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Neben der aus der ehemaligen LPG hervorgegangenen Agrargenossenschaft, einer Schornstein- und Feuerungsbaufirma sowie einem Weingut gibt es noch mehrere selbstständige Gewerbetreibende. Ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus.

Tourismus

Balgstädt profitiert hauptsächlich von seiner Lage und den Sehenswürdigkeiten in seiner Umgebung wie der Klosterruine Zscheiplitz auf dem Hang an der gegenüberliegenden Flussseite, der Neuenburg in Freyburg, der Zeddenbachmühle und anderen.

Der Freizeit- und Tourismusverein bietet neben Übernachtungen auch Fahrrad- und Kanutouren sowie geführte Wanderungen in das nahe gelegene Orchideengebiet an.

Verkehr

Durch Balgstädt führt die Bundesstraße 176 von Bad Bibra nach Freyburg. Von dort führt dann die Bundesstraße 180 zur knapp zehn Kilometer entfernten Kreisstadt Naumburg (Saale).

Der Ort besitzt außerdem einen Haltepunkt an der Unstrutbahn Naumburg–NebraArtern.

Literatur

  • Zur Geschichte des Ortes Balgstedts, Ernst Pfeil, Pfarrer in Wennungen, Druck von H. Sieling, Naumburg, 1911
  • Zur Geschichte Balgstedts, von Ernst Pfeil, Pfarrer in Wennungen, in: Beilage zum Naumburger Kreisblatt, Nr. 141 – 151, 06.- 07.1911
  • Chronik von Balgstedt, Ortschronistin Heidi Blanke, 2000


Weblinks


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