- Zwenkau
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Wappen Deutschlandkarte 51.217512.324166666667130Koordinaten: 51° 13′ N, 12° 19′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Leipzig Landkreis: Leipzig Höhe: 130 m ü. NN Fläche: 46,21 km² Einwohner: 8.749 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 189 Einwohner je km² Postleitzahl: 04442 Vorwahl: 034203 Kfz-Kennzeichen: L Gemeindeschlüssel: 14 7 29 430 Stadtgliederung: 10 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Bürgermeister-Ahnert-Platz 1
04442 ZwenkauWebpräsenz: Bürgermeister: Holger Schulz (CDU) Lage der Stadt Zwenkau im Landkreis Leipzig Zwenkau ist eine Stadt im Landkreis Leipzig in der Leipziger Tieflandsbucht zwischen Weißer Elster und Pleiße, am Landschaftsschutzgebiet „Elsteraue“ und an der „Straße der Braunkohle“.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt etwa 15 km südlich von Leipzig, umgeben vom ehemaligen Tagebau Zwenkau, nordwestlich des Industriestandorts Böhlen/Lippendorf. Der Tagebau wurde am 30. September 1999 eingestellt. Dort entsteht jetzt der Zwenkauer See. Zur Stadt gehören
- die Ortsteile Kotzschbar, Imnitz und Löbschütz
- seit dem 1. Oktober 1993 die Ortsteile Großdalzig, Mausitz, Kleindalzig, Tellschütz und Zitzschen
- und seit dem 1. Oktober 1996 die Ortsteile Rüssen-Kleinstorkwitz und Döhlen.
Zum Stadtgebiet gehören auch Flächen der durch Braunkohlenabbau abgebaggerten Dörfer Eythra und Bösdorf.
Geologie
Zwenkau befindet sich regionalgeologisch im Bereich des Nordwestsächsischen Tertiärgebietes. Die kristalline Basis (Grundgebirge) wird durch mesozonal-metamorphe Serien des nordsächsischen Sattels und marinen Abfolgen des Zechsteins und des Buntsandsteins gebildet. Diese räumliche Nähe stratigraphisch und petrographisch höchst unterschiedlicher Serien wird durch die Röthaer Störung bewirkt, an deren Nordflanke das Kristallin des Nordsächsischen Sattels kippschollenartig angehoben ist.
Über dem Grundgebirge folgen klastische Sedimente des Tertiärs, in denen die Braunkohlenflöze II („Bornaer Hauptflöz“) und IV („Böhlener Oberflöz“) eingelagert sind. Den oberen Abschluss dieser Sedimentfolge bilden die Böhlener Schichten mitteloligozänen Alters in die brackisch-marine, glaukonithaltige Feinsande eingelagert sind. Die sogenannten „Pödelwitzer Formsande“ wurden gewonnen und in Leipziger Gießereien verwendet. Den Abschluss des geologischen Normalprofils bildet weichselkaltzeitlicher bis jungholozäner Löss bzw. Lösslehm.[2]
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Zwenkau und gehören zum Landkreis Leipzig und zur Kreisfreien Stadt Leipzig:
Leipzig Markkleeberg Kitzen Böhlen Pegau Groitzsch Neukieritzsch Geschichte
Vorindustrielle Zeit
Vorgeschichtliche Besiedelung wurde in der Gegend von Zwenkau durch archäologische Funde für ca. 6000 v. Chr. nachgewiesen.
Zwenkau ist eine der ältesten Städte im heutigen Sachsen; als slawische Siedlung wurde die Stadt 974 erstmals urkundlich erwähnt und als Civitas im Gau Chutizi bezeichnet. Kaiser Otto II. übertrug die Stadt damals dem Bistum Merseburg.[3] 1195 wurde Zwenkau als Marktort (forum) bezeichnet, 1332 als befestigter Ort (castrum). Seit 1356 hat Zwenkau einen Bürgermeister. 1316 wird zum ersten Mal die Zwenkauer Kirche erwähnt. Um 1525 gehörten zur Pfarrei Zwenkau die Pfarrkirche St. Laurentius und die Filialkirchen von Imnitz (seit 1988 nicht mehr genutzt)[4] und Pulgar (1971 wegen der Kohleförderung abgerissen).
Nach der Reformation kam Zwenkau mit dem Gebiet des Merseburger Stifts 1561/65 unter kursächsische Herrschaft. Schon damals war die Stadt amtsangehörig, das heißt sie hatte keinen Grundherren. Mit der Einführung der sächsischen Städteordnung im Jahr 1833 wurden die Vorstädte, die bisher unter Verwaltung des Amtes gestanden hatten, dem Zwenkauer Stadtrat unterstellt. 1929 erfolgte die Eingemeindung der unmittelbar ans Stadtgebiet angrenzenden Dörfer Imnitz und Kotzschbar.[5]
Demografie
Im Schatten des aufstrebenden Leipzig entwickelte sich Zwenkau nur langsam. 1748 wurden knapp 90 Haushalte gezählt. Das entspricht 450 bis 500 Einwohnern. Nach dem Siebenjährigen Krieg erlebte die Stadt einen gewerblichen Aufschwung und die Bevölkerung verfünffachte sich in weniger als 100 Jahren. Noch vor der eigentlichen Industrialisierung zählte man in Zwenkau 1834 2419 Einwohner. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wuchs Zwenkau vor allem durch den Kohletagebau und die Folgeindustrien stark. Von 1950 bis 1990 verlor der Ort 40 Prozent seiner Einwohner. Der seitdem wieder zu verzeichnende Anstieg ist zum großen Teil auf die Eingemeindungen zurückzuführen.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl[5] Jahr 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1964 1990 2000 2007 2009 Einwohner 3.058 3.628 4.661 5.283 9.513 11.821 9.800 7.351 8.932 8.859 8.776 Zwenkau und die Braunkohle
Von 1890 bis 1908 wurde durch das Braunkohlenwerk Zwenkau Kohlenabbau im Tiefbau betrieben. Durch starken Grundwasserfluss musste der Abbau eingestellt werden.
Zwenkau war bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges hinein beliebtes Ausflugsziel der Leipziger Großstadtbevölkerung durch das einst nordöstlich an die Stadt grenzende Waldgebiet Harth. Dieses wurde infolge des 1921 erfolgten Aufschlusses des Tagebaus Böhlen (1969 in Tagebau Zwenkau umbenannt) abgeholzt und abgebaggert. Unter der hauptsächlich aus Nadelgehölzen bestehenden Harth befanden sich mächtige Braunkohlenflöze, die im Zeitraum von 1950 bis etwa 1975 abgebaut wurden. Aufgrund der Weiterführung des Tagebaus über das Jahr 1970 hinaus wurde die Abbaggerung der Orte Bösdorf und Eythra 1970 endgültig beschlossen. Daraufhin wurde in den Jahren 1974 bis 1977 die Weiße Elster zwischen Kleindalzig und Hartmannsdorf in ein Betonbett um den Tagebau Zwenkau geleitet, ebenso musste die Eisenbahnstrecke Zeitz–Leipzig zwischen Großdalzig und Leipzig-Knauthain verlegt werden.
Volkswirtschaftliche Braunkohleplanungen der DDR sahen ab den 1980er Jahren im Rahmen der von der SED verkündeten „radikalen Auskohlung“ aller vorhandenen Braunkohlenreservelagerstätten vor, das gesamte Stadtgebiet von Zwenkau und die südliche Elsteraue (die Kleinstädte Pegau und Groitzsch eingeschlossen) bis vor Zeitz in Etappen bis zum Jahr 2050 abzubaggern, um die Energieversorgung und Industrie der sozialistischen Planwirtschaft weiter aufrechtzuerhalten. Die politische Wende von 1989/90 machte diese Pläne zunichte. Eine Realisierung des Vorhabens hätte auch dazu geführt, den Raum zwischen Leipzig und Zeitz weitestgehend siedlungsfrei zu machen, das Naturschutzgebiet Elsteraue des Südraumes Leipzig wäre verschwunden und die Weiße Elster hätte in ein weiteres betoniertes Kanalbett verlegt werden müssen.
Die Abbaugrenze des sich entgegen der Uhrzeigerrichtung um Zwenkau von 1921 bis 1999 bewegenden Tagebaues Zwenkau(Böhlen) wurde nach Abwägen der Interessen von Stadt und Braunkohlenwirtschaft durch den Planungsverband Westsachsen 1993 festgelegt. Die Tagebauabbaugrenze markiert die ehemalige Straße Eythra–Zitzschen. Mit dieser Entscheidung blieben die Lindenallee des einstigen Schlosses Eythra sowie das Auenwaldgebiet Eichholz erhalten. Der letzte Kohlezug verließ am 30. September 1999 den Tagebau Zwenkau.
Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung 1990
Nach 1990 setzte eine Revitalisierung der städtischen Struktur Zwenkaus ein, neue Wohnsiedlungen entstanden, die Einkaufspassage Weinhold-Arkade wurde errichtet, und mit dem umgesetzten Konzept "KAP ZWENKAU" am Zwenkauer See hat die Stadt ihren Anteil am entstehenden Leipziger Neuseenland.
Der 2003 eingeweihte Belantis Vergnügungspark liegt durch den Zwenkauer See von der Stadt getrennt im Norden Zwenkaus an der A 38.
Am 1. Oktober 1996 wurde Rüssen-Kleinstorkwitz als Ortsteil der Stadt Zwenkau eingemeindet.[6]
Politik
Stadtrat
Sitzverteilung des Stadtrates in der Wahlperiode 2009–2014:
- CDU: 10 Sitze
- Bürgerinitiative „Gemeinsam für Zwenkau“: 4 Sitze
- SPD: 2 Sitze
- Die Linke: 1 Sitz
- FDP: 1 Sitz
Bürgermeister
- 1873-1912: Oswald Ahnert (NLP)
- 1990–2008: Herbert Ehme (DSU/CDU)
- seit 2008: Holger Schulz (CDU)
Wappen
Das Wappen zeigt in Silber einen blaugekleideten nimbierten Heiligen, in der Rechten einen schwarzen Rost, in der Linken einen grünen Palmzweig haltend. Dargestellt ist der Märtyrer Laurentius, Patron des Bistums Merseburg, zu dem Zwenkau gehörte, und auch der Stadtkirche. Älteste Siegel aus dem 15. Jahrhundert zeigen nur den Rost, seit dem 17. Jahrhundert wird der Heilige selbst dargestellt. Das Führen des Stadtwappens wurde ab 1971 durch die damaligen Staatsorgane untersagt. 1992 wurde die Führung des Wappens in der heutigen Form vom Sächsischen Innenministerium genehmigt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturveranstaltungen
Während es in den 1990er Jahren in Zwenkau keine aktive Kulturszene gab, hat sich seit etwa 2000 die Kulturinitiative Zwenkau entwickelt, welche unter anderem ein Kinoprogramm veranstaltet sowie Konzerte organisiert. Sie saniert das alte Kulturkino in Zwenkau. Ebenfalls wichtig ist der Förderverein Ostrock Zwenkau der seit einigen Jahren Rockkonzerte von Ostbands organisiert. So war zum Beispiel das Konzert von Renft 2009 ein voller Erfolg.
Einer der Höhepunkte im Zwenkauer Veranstaltungskalender ist das Laurentiusfest, welches immer am zweiten Augustwochenende eines jeden Jahres stattfindet. Andere wichtige Ereignisse sind die Frühjahrs und Herbstwanderungen, eine Tradition, die vom vorhergehenden Bürgermeister eingeführt und vom jetzigen fortgeführt wird. Seit 2004 findet zu Pfingsten das Radrennen Neuseen Classics für Profis und Amateure statt. Das Rennen steht in der Tradition der in der DDR stattfindenden Rennen Rund um die Braunkohle.
Kirchen
Zwenkau hat eine evangelisch-lutherische Kirchgemeinde mit der Stadtkirche St. Laurentius, die 2001 umfassend renoviert worden ist, und eine katholische Pfarrei Heilig Geist. Letztere entstand durch die Ansiedlung katholischer Industriearbeiter seit Ende des 19. Jahrhunderts. Seit 1926 sammelten die Katholiken Geld für einen eigenen Kirchenbau. 1938 wurde Zwenkau als eigenständige Pfarrvikarie von der Leipziger Propsteigemeinde abgetrennt. Von 1940 bis 1951 nutzten die Katholiken die evangelische Dorfkirche von Imnitz. 1951 zog man in die eigene Kirche um, diese war ein umgebauter Tanzsaal, das Haus Kronprinz.
Der Sattelhof
Der Sattelhof ist eines der ältesten Gebäude Zwenkaus und wurde 1431 erstmalig urkundlich erwähnt. Das Fachwerkgebäude wurde um 1500 erbaut. Teile des Gebäudes stammen von einem Vorgängerbau. Im Jahr 2000 übernahm das Ehepaar Schlegel/Tietze den Hof. Seit dieser Zeit kümmert sich der Sattelhofverein um die Erhaltung des Gebäudes. Der Verein hat auch eine Scheune aus Heuersdorf nach Zwenkau umgesetzt.[7]
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Tempelruine „Trianon“ aus der Zeit um 1790 unweit der Lindenallee von Schloss Eythra als letzter Rest des devastierten Ortes Eythra
- Naturschutz- und Wandergebiet Eichholz mit Altwasser führendem Arm des um den Tagebau Zwenkau verlegten Flusses Weiße Elster
- Stadtkirche St. Laurentius Zwenkau
- Rathaus am Bürgermeister-Ahnert-Platz, siehe auch Burg Zwenkau (Schloss Zwenkau)
- Waldbad Zwenkau
- KAP ZWENKAU, ein Ausstellungspavillon mit Restaurants
- Haus Rabe in der Ebertstraße 26, Bauwerk der nunmehr klassischen Moderne, erbaut nach den Prinzipien des Neuen Bauens (Bauhaus-Stil) durch Adolf Rading und Oskar Schlemmer - Professoren an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. Das Haus Rabe befindet sich in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich.
- Wasserturm, erbaut 1904 von Clemens Thieme, Höhe ca. 45 m
Gedenkstätten
- Grabstätten mit Gedenktafel für drei unbekannte sowjetische Kriegsgefangene, die 1944 ermordet wurden, von denen auf dem Friedhof des Ortsteiles Großdalzig zwei und der dritte auf dem Friedhof von Tellschütz begraben wurden
- Grabstätten mit Gedenkstein auf dem Friedhof des Ortsteiles Rüssen-Kleinstorkwitz für zwei sowjetische sowie zwei unbekannte Personen, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden
- Ein Sowjetischer Ehrenhain mit Gedenkstein auf dem Friedhof an der Pestalozzistraße erinnert an 20 sowjetische Frauen und Männer, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden
- Ein Gedenkstein vor der Grundschule Pestalozzistraße war zu DDR-Zeiten den örtlichen Widerstandskämpfern und Opfern des Faschismus gewidmet: Fritz Deus (1941 in einem Arbeitskommando des KZ Sachsenhausen gestorben) und dem kommunistischen Stadtverordneten Arthur Mahler (1945 im KZ Sachsenhausen ermordet). Seit 1995 ist die Inschrift allen Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft gewidmet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Zwenkau ist ein Unterzentrum im Kreis Leipzig und verfügt über zwei Gewerbegebiete. Die Wirtschaft der Stadt wird weiterhin vom im Süden angrenzenden Braunkohlentagebau sowie dem damit verbundenen Gewerbe bestimmt.
Die HELIOS Kliniken Leipziger Land, ein Regelversorger mit 455 Betten, besteht aus der Helios Klinik Borna und der Helios Klinik Zwenkau, welche eine Innere Medizin (70 Betten) mit Internistischer Intensivstation (6 Betten), die Radiologie sowie ein Geriatriezentrum als Rehabilitationsklinik umfasst. Die früher in Zwenkau vorhandenen Fachrichtungen wurden in Borna konzentriert.
Verkehr
Straßenverkehr
Durch das südliche Zwenkau verlaufen die Bundesstraßen 2 und 186. Die B 95 ist ca. 5 km entfernt und über die B 2 zu erreichen. Ebenfalls über die B 2 erreicht man in 10 km Entfernung die A 38 an der Anschlussstelle Leipzig Süd.
Luftverkehr
Am Ortsausgang liegt südöstlich der Stadt der Flugplatz Böhlen. Der Flughafen Leipzig/Halle ist ca. 35 km und der Flughafen Leipzig-Altenburg ca. 25 km entfernt.
Personennahverkehr (ÖPNV)
Die Stadt liegt im Verbundgebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes; Zwenkau liegt mit den Städten Rötha und Böhlen in der Tarifzone 152. Ein Anschluss an das Schienennetz bestand bis 1966 durch die Bahnstrecke Gaschwitz–Meuselwitz. Heute ist die Bahnstrecke zwischen Zwenkau und Groitzsch teilweise als Radwander- und Wanderweg ausgebaut. Der Abschnitt Zwenkau-Gaschwitz ist mittlerweile vom ehemaligen Tagebau überbaut worden. Der Bahnhof Zwenkau wird heute als modernes Mehrfamilienhaus genutzt. Die nächsten Bahnhöfe sind der Bahnhof Großdeuben und der Bahnhof Gaschwitz. An beiden Verkehrsstationen hält die MRB2 (Leipzig-Borna) sowie die RB130 (Leipzig-Altenburg-Zwickau). Auf dem Gebiet der Stadt liegt im Ortsteil Großdalzig an der Bahnstrecke Leipzig–Probstzella der Bahnhof Groß Dalzig. Diese Verkehrsstation wird von der RB51 (Leipzig-Zeitz-Gera-Saalfeld) bedient.
Durch die LeoBus GmbH, einem Tochterunternehmen des LVB-Konzerns, ist Zwenkau mit den Linien 100, 101, 107, 120, 123, 124 und 144 in alle Richtungen angebunden. Die Linie 100 verkehrt als Expressliner zwischen Zwenkau und Leipzig über die Bundesstraße 2 und stellt somit eine Alternative zu der fehlenden Zugverbindung dar. Die Linie 107 ist die wichtigste Buslinie und verkehrt als StadtRegionalbus. Sie übernimmt innerhalb der Stadt Zwenkau Verkehrsaufgaben und führt über Markkleeberg bis nach Leipzig-Connewitz; die Linie 107 ist an den Bahnhöfen Großdeuben und Gaschwitz auf die MRB2 bzw. die RB130 ausgerichtet. Zweimal täglich verkehrt auch die Linie 412 der Thüsac Personenverkehrsgesellschaft mbH und stellt eine Verbindung nach Altenburg im Freistaat Thüringen her, zwischen Zwenkau und Leipzig verkehrt sie analog der Linie 100.
An Samstagen, Sonn- und Feiertagen verfügt Zwenkau auch über einen Anschluss an das Nachtbusnetz der Stadt Leipzig mittels Nigthliner N10. In der Stadt Zwenkau befindet sich auch ein Busbetriebshof der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, der durch die LeoBus GmbH unterhalten wird. Der Betriebshof ist gleichzeitig auch Sitz der LeoBus GmbH.
Touristischer Verkehr
Mehrere thematische Rad- und Wanderrouten führen durch Zwenkau. Von Leipzig kommend treffen sich alle beschilderten Radrouten an der Elsterbrücke bei Kleindalzig. Mit Ausnahme des Äußeren Grünen Ringes, welcher über die Dörfer Kleinschkorlopp und Zitzschen erradelt wird, führen die Routen entlang des Westufers des Zwenkauer Sees auf einem asphaltierten, für den motorisierten Verkehr gesperrten Weg.
Ab Kleindalzig verlassen Elster-Radweg und Neuseenland-Radroute das Zwenkauer Land und führen gemeinsam über Wiederau nach Pegau in den Süden. Wer den Markierungen des 7-Seen-Wanderwegs folgen möchte, wandert bereits am Aussichtspunkt Zitzschen nach Osten und begibt sich an der Südseite des Zwenkauer Sees bis zur Lindenallee, welche den Wanderer an der künstlich angelegten Ruine Trianon mit dem Äußeren Grünen Ring verbindet. Gemeinsam führen diese weiter durch das Eichholz in das Zentrum von Zwenkau. Von dort verläuft der Äußere Grüne Ring weiter über Löbschütz nach Böhlen mit Anschluss an den Pleiße-Radweg, während die 7-Seen-Wanderer die Stadt am Ostende des Sees in Richtung Gaschwitz und Neue Harth verlassen.
Sonstiges
Im Volksmund wird Zwenkau auch „Zwenke“ genannt. Vom Mittelalter her hatte es den Spitznamen „Mausezwenke“. Weshalb, darüber gibt es viele Gerüchte. Eine Version stammt aus dem ehemaligen Wettbewerb zwischen Zwenkau und Leipzig um das Markt- und Messerecht. Händler, die aus dem Süden nach Leipzig zum Markt wollten, mussten in Zwenkau einen Strafzoll entrichten, der von den Leipzigern und den Händlern als Mausen (= Stehlen) bezeichnet wurde, womit Zwenkau als Mause-Zwenke bekannt wurde.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Adolf Ferdinand Weinhold (1841–1917, Chemnitzer Physikprofessor, Wegbereiter der Elektrifizierung Sachsens und (Mit-)Erfinder des Dewar-Gefäßes, aus welchem sich das Prinzip der Thermosflasche ableitet
- Max Sauerstein (1896–1984), Maler und Grafiker
- Hans-Hendrik Grimmling (* 1947), Maler, Grafiker und Autor, Professor an der Berliner Technischen Kunsthochschule
- Horst Reinsdorf (* 1947), Maler und Grafiker
- Frank Baum (* 1956), DDR-Fußballnationalspieler und Gewinner einer Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1980
- Uwe Zötzsche (* 1960), DDR-Fußballnationalspieler und Finalist im UEFA-Cup Finale in Athen 1987
- Gunter Spieß (* 1964), Internationaler Meister im Schach
- Dieter Hillert, mehrfacher DDR-Meister als Schrittmacher im Steherrennen (letzter DDR-Meister)
- Valentine Romanski (* 1988), bekannt als Valentine, deutsche Sängerin und Pianistin
- Rüdiger Selig (* 1989), Radrennfahrer
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Oswald Ahnert (1843–1920), Jurist und Politiker, Bürgermeister von Zwenkau, MdL (Königreich Sachsen)
Literatur
- Herbert Ehme, Maik Kunze, Peter Bringer, Hans J. Ketzer, Dietrich Wünschmann, Peter Thieme, Ingo Campen, Susanne Friederich, Jan Noack, Markus Cottin: Im Elsterland zwischen Zwenkau, Groitzsch und Pegau. PRO LEIPZIG e. V., 2002, ISBN 3-936508-92-5
- Zwenkau: 974-1974; Dokumente. Rat der Stadt Zwenkau, 1974
- Cornelius Gurlitt: Zwenkau. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 16. Heft: Amtshauptmannschaft Leipzig (Leipzig Land). C. C. Meinhold, Dresden 1894, S. 146.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ L. EISMANN: Geologie des Bezirkes Leipzig; Naturkundliches Museum Leipzig, 1970
- ↑ CDS I A1, 18
- ↑ Die Imnitzer Kirche
- ↑ a b Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Abgerufen am 12. August 2008.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
- ↑ Stadtmagazin Zwenkau. 4. Auflage, Stadtmagazinverlag AS GmbH, Altlandsberg 2008/2009.
Weblinks
Commons: Zwenkau – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Zwenkau in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Zwenkau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Offizielle Seite der Stadt Zwenkau
- Fotos vom See und der Stadt Zwenkau
- Evangelisch-lutherische Kirchgemeinden Zwenkau
- Private Homepage zum ehemaligen Ortsteil Eythra
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