Bahnstrecke Leipzig–Probstzella

Bahnstrecke Leipzig–Probstzella
Leipzig-Leutzsch–Probstzella
Strecke der Bahnstrecke Leipzig–Probstzella
Kursbuchstrecke (DB): 550 (Leipzig–Gera)
555 (Gera–Saalfeld)
Streckennummer: 6383
Streckenlänge: 159,97 km
Stromsystem: Leipzig-Leutzsch–Leipzig-Plagwitz,
Saalfeld–Probstzella:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Leipzig Hbf
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Leipzig-Wahren
Bahnhof, Station
6,69 Leipzig-Leutzsch bis Dez. 2012
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Großkorbetha
   
7,5 Leipzig-Leutzsch ab Dez. 2012 (Keilbahnhof)
Haltepunkt, Haltestelle
8,2 Leipzig-Industriegelände West bis Dez. 2012
Haltepunkt, Haltestelle
10,1 Leipzig-Lindenau
   
von Leipzig-Connewitz
Bahnhof, Station
10,8 Leipzig-Plagwitz
   
Lindenau Ldst–Leipzig-Plagwitz Industriebf
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Leipzig-Miltitzer Allee
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Pörsten
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Gaschwitz
Bahnhof, Station
13,7 Leipzig-Großzschocher
Bahnhof, Station
16,4 Leipzig-Knauthain
BSicon BS2rf.svgBSicon eBS2lf.svg
Neutrassierung wegen des Tagebaus Zwenkau
BSicon HST.svgBSicon exSTR.svg
21,0 Knautnaundorf
BSicon STR.svgBSicon exBHF.svg
21,8 Eythra
BSicon KMW.svgBSicon exSTR.svg
22,233
21,200
Kilometersprung +1,033 km
BSicon BS2lg.svgBSicon eBS2rg.svg
Haltepunkt, Haltestelle
24,66 Groß Dalzig
   
nach Neukieritzsch
Bahnhof, Station
29,9 Pegau
   
Landesgrenze SachsenSachsen-Anhalt
Bahnhof, Station
34,4 Profen
Bahnhof, Station
37,3 Reuden (bei Zeitz)
Haltepunkt, Haltestelle
39,5 Bornitz (bei Zeitz)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Weißenfels
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
nach Altenburg
Bahnhof, Station
44,6 Zeitz
   
nach Camburg
Bahnhof, Station
50,6 Haynsburg
Bahnhof, Station
55,0 Wetterzeube
   
Landesgrenze Sachsen-AnhaltThüringen
Haltepunkt, Haltestelle
60,0 Crossen Ort
Bahnhof, Station
60,9 Crossen a. d. Elster
   
nach Porstendorf
Brücke über Wasserlauf (groß)
Weiße Elster
Bahnhof, Station
66,3 Bad Köstritz
Haltepunkt, Haltestelle
68,5 Gera-Langenberg
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Weimar
Bahnhof, Station
72,9 Gera Hbf
Haltepunkt, Haltestelle
74,6 Gera Süd
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Gößnitz
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Weischlitz
Haltepunkt, Haltestelle
76,9 Gera-Zwötzen
Brücke über Wasserlauf (groß)
Weiße Elster
Haltepunkt, Haltestelle
79,79 Wolfsgefärth
   
von Werdau
Bahnhof, Station
85,1 Weida
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Werdau–Weida–Mehltheuer
   
von Münchenbernsdorf
Bahnhof, Station
93,6 Niederpöllnitz
Bahnhof, Station
100,5 Triptis
   
nach Marxgrün
Brücke über Wasserlauf (groß)
Orla
Haltepunkt, Haltestelle
104,4 Traun
Bahnhof, Station
108,9 Neustadt(Orla)
Haltepunkt, Haltestelle
112,2 Neunhofen
Brücke über Wasserlauf (groß)
Orla
Brücke über Wasserlauf (groß)
Orla
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Harrasmühlentunnel (117 m)
Bahnhof, Station
117,5 Oppurg
   
nach Orlamünde
Bahnhof, Station
122,4 Pößneck ob Bf
Haltepunkt, Haltestelle
126,2 Krölpa-Ranis
Bahnhof, Station
130,6 Könitz(Thür.)
Bahnhof, Station
134,5 Unterwellenborn
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Großheringen
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Arnstadt
Bahnhof, Station
140,01 Saalfeld 211 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
Saalebrücke Breternitz (114 m)
Haltepunkt, Haltestelle
145,81 Breternitz 216 m
Bahnhof, Station
149,85 Kaulsdorf 229 m
Strecke – geradeaus
bis 1954 Eichicht
Bahnhof, Station
152,08 Hockeroda 258 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Blankenstein
Haltepunkt, Haltestelle
155,76 Unterloquitz 280 m
Haltepunkt, Haltestelle
160,96 Marktgölitz 310 m
   
nach Sonneberg (Verbindungskurve)
   
von Sonneberg
Bahnhof, Station
164,99 Probstzella 365 m
   
166,66 Landesgrenze Thüringen/Bayern
Strecke – geradeaus
nach Nürnberg

Die Bahnstrecke Leipzig–Probstzella ist eine Hauptbahn in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die ursprünglich durch die Preußische Staatsbahn als Teil einer Fernverbindung zwischen Berlin und München erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Leipzig durch das Tal der Weißen Elster über Zeitz, Gera, Triptis durch die Orlasenke und Saalfeld nach Probstzella. Ihren nominalen Endpunkt hat sie an der thürigisch-bayrischen Landesgrenze bei Ludwigsstadt. Da sie parallel zur Saalbahn, aber höher als diese verläuft, wird sie auch „Obere Bahn“ genannt.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Die Bahnstrecke beginnt in Leipzig-Leutzsch und führt von dort südlich aus der Stadt. Bis Plagwitz verkehren Züge der S-Bahn Leipzig/Halle auf ihr. Die Bahnstrecke führt anschließend durch die flache Leipziger Tieflandsbucht entlang der Elster durch das ehemalige Mitteldeutsche Braunkohlerevier. In diesem Bereich diente sie früher zum Abtransport der Braunkohle in die umliegenden Kraftwerke. Dieser Güterverkehr ist jedoch stark zurückgegangen.

Gera Hauptbahnhof

Am südlichen Rand der Tieflandsbucht wird Zeitz erreicht. Hier trifft die Bahnstrecke noch auf andere Strecken, die jedoch seit 1990 teilweise stillgelegt wurden. Die Hügel zu beiden Seiten der Weißen Elster werden hinter Zeitz steiler und bei Ahlendorf (Verwaltungsgemeinschaft Heideland-Elstertal) wird die Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen passiert. Nun führt die Bahnstrecke in einem Bogen des Elstertals vorbei an den Gemeinden Crossen an der Elster (Saale-Holzland-Kreis) und der Brauereistadt Bad Köstritz (Landkreis Greiz) nach Gera, wo sie auf zahlreiche andere Bahnstrecken trifft. Vom Bahnhof Crossen an der Elster zweigte bis 1998 die Nebenbahn (Bahnstrecke Crossen–Porstendorf) über Eisenberg (Thüringen) und Bürgel (Thüringen) nach Porstendorf (nördlich von Jena) ab.

Südlicher Streckenteil

Den Geraer Hauptbahnhof verlässt sie in südlicher Richtung. In der Stadt führt sie am Ufer der Weißen Elster entlang, bevor sie dem Tal der Weida folgt. Dieses wird in der gleichnamigen Stadt in westlicher Richtung verlassen, um auf den Scheitelpunkt zuzulaufen, der bei Triptis in etwa 375 Metern Höhe über NN überschritten wird. Nun führt die Bahnstrecke in die Orlasenke hinab und weiter schnurgerade in südwestlicher Richtung durch die Stadt Neustadt an der Orla, weiter an Oppurg vorbei, wo bis 1944 die Orlabahn in Richtung Pößneck unterer Bahnhof - Orlamünde abfuhr, dann durch Pößneck nach Saalfeld, wo sie auf die Saalbahn trifft, welche Berlin mit München verbindet.

Geschichte

Das zweite Viertel der Bahnstrecke wurde bereits 1859 eröffnet. Damals wurde eine Strecke von Weißenfels (dort Anschluss an die 1846 erbaute Thüringer Bahn) über Zeitz nach Gera errichtet. Sie war die erste Strecke, die die damals etwa 14.000 Einwohner zählende Hauptstadt des Fürstentums Reuß jüngerer Linie, Gera, erreichte.

Der nördliche Teil zwischen Zeitz und Leipzig konnte 1873 dem Verkehr übergeben werden. Bis zur Fertigstellung der Verbindungskurve zwischen der Thüringer Bahn und der Saalbahn bei Großheringen im Jahr 1900 war sie neben der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn die wichtigste Verbindung zwischen Preußen und Bayern. Obwohl sich die 25 km kürzere Saalbahn zur bedeutenderen Nord-Süd-Verbindung entwickelte, war sie weiterhin eine Fernverkehrsstrecke von Leipzig im Norden nach Nürnberg im Süden.

Die Bahnstrecke Gera–Eichicht wurde am 20. Dezember 1871 eröffnet. Für die anliegenden Orte war sie von großer Bedeutung. Durch sie konnte die Textilindustrie in der Orlasenke, ganz besonders in Pößneck, vor dem Ersten Weltkrieg rasant wachsen. Pößneck wurde dadurch neben Apolda und Greiz zum Zentrum der thüringischen Textilindustrie. Von Bedeutung ist dieser Abschnitt auch für die Maxhütte (Unterwellenborn) bzw. das heutige Stahlwerk Thüringen. Als die Strecke 1871 erbaut wurde, führte sie durch folgende Staaten (ab Gera): Reuß jüngerer Linie, Sachsen-Weimar-Eisenach, Preußen, Sachsen-Meiningen, Preußen, Schwarzburg-Rudolstadt, Sachsen-Meiningen. Der vorläufige Endpunkt in Eichicht wurde gewählt, da die Weiterführung und der Anschluss nach Bayern noch ungeklärt waren.

Vor dem Zweiten Weltkrieg war die gesamte Strecke zweigleisig ausgebaut. 1946 wurde das zweite Gleis als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut. Wegen eines Braunkohletagebaus wurde die Strecke zu DDR-Zeiten im Bereich Knautnaundorf neu trassiert.

Für den Abschnitt zwischen Saalfeld und Probstzella erfolgte bis 1939 die Elektrifizierung. Sieben Jahre später wurden aber im Rahmen der Reparationsleistungen durch die Sowjetunion sämtliche Bestandteile für den elektrischen Betrieb und zusätzlich das zweite Streckengleis demontiert. Aufgrund der Teilung Deutschlands verlor der Streckenabschnitt in den folgenden vier Jahrzehnten stark an Bedeutung.

Zweigleisig sind heute die Abschnitte zwischen Leipzig Hbf und Zeitz, zwischen Gera Hbf und Gera Süd sowie zwischen Unterwellenborn und Probstzella. Der Abschnitt zwischen Saalfeld und Probstzella ist außerdem wieder elektrifiziert.

Heutiger Zugverkehr

Im Personenverkehr befahren der Regionalexpress 12 Leipzig–Gera sowie die Regionalbahn 51 Leipzig–Gera die Strecke. Die Regionalbahn verkehrt zweistündlich im Wechsel mit dem RE, der zwischen Leipzig und Gera ebenfalls zweistündlich verkehrt. Des Weiteren verkehrt samstags (saisonal bedingt) ein Zugpaar als Regionalexpress von Leipzig über Gera und Saalfeld nach Blankenstein („Schiefergebirgs-Express“) und Katzhütte („Schwarzatalexpress“).

Die Strecke Gera-Saalfeld wird von der Regionalexpress-Linie 4 Gera–Saalfeld im Zweistundentakt befahren. Zusätzlich verkehrt ebenfalls alle zwei Stunden eine Regionalbahn zwischen beiden Städten. Zum Einsatz kommen meist Triebwagen der Baureihen 612 und 642.

Abschnitt Saalfeld-Probstzella: siehe Frankenwaldbahn#Zugverkehr im Jahr 2010

Ab 2012 wird der Abschnitt Leipzig – Zeitz – Gera – Saalfeld von der Erfurter Bahn bedient. [1]

Weblinks

Quellen

  1. http://nvsthueringen.de/News/20100830_dieselnetz-ost-vergeben.php

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