- Bahnstrecke Leipzig–Probstzella
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Die Bahnstrecke Leipzig–Probstzella ist eine Hauptbahn in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die ursprünglich durch die Preußische Staatsbahn als Teil einer Fernverbindung zwischen Berlin und München erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Leipzig durch das Tal der Weißen Elster über Zeitz, Gera, Triptis durch die Orlasenke und Saalfeld nach Probstzella. Ihren nominalen Endpunkt hat sie an der thürigisch-bayrischen Landesgrenze bei Ludwigsstadt. Da sie parallel zur Saalbahn, aber höher als diese verläuft, wird sie auch „Obere Bahn“ genannt.
Inhaltsverzeichnis
Streckenverlauf
Die Bahnstrecke beginnt in Leipzig-Leutzsch und führt von dort südlich aus der Stadt. Bis Plagwitz verkehren Züge der S-Bahn Leipzig/Halle auf ihr. Die Bahnstrecke führt anschließend durch die flache Leipziger Tieflandsbucht entlang der Elster durch das ehemalige Mitteldeutsche Braunkohlerevier. In diesem Bereich diente sie früher zum Abtransport der Braunkohle in die umliegenden Kraftwerke. Dieser Güterverkehr ist jedoch stark zurückgegangen.
Am südlichen Rand der Tieflandsbucht wird Zeitz erreicht. Hier trifft die Bahnstrecke noch auf andere Strecken, die jedoch seit 1990 teilweise stillgelegt wurden. Die Hügel zu beiden Seiten der Weißen Elster werden hinter Zeitz steiler und bei Ahlendorf (Verwaltungsgemeinschaft Heideland-Elstertal) wird die Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen passiert. Nun führt die Bahnstrecke in einem Bogen des Elstertals vorbei an den Gemeinden Crossen an der Elster (Saale-Holzland-Kreis) und der Brauereistadt Bad Köstritz (Landkreis Greiz) nach Gera, wo sie auf zahlreiche andere Bahnstrecken trifft. Vom Bahnhof Crossen an der Elster zweigte bis 1998 die Nebenbahn (Bahnstrecke Crossen–Porstendorf) über Eisenberg (Thüringen) und Bürgel (Thüringen) nach Porstendorf (nördlich von Jena) ab.
Den Geraer Hauptbahnhof verlässt sie in südlicher Richtung. In der Stadt führt sie am Ufer der Weißen Elster entlang, bevor sie dem Tal der Weida folgt. Dieses wird in der gleichnamigen Stadt in westlicher Richtung verlassen, um auf den Scheitelpunkt zuzulaufen, der bei Triptis in etwa 375 Metern Höhe über NN überschritten wird. Nun führt die Bahnstrecke in die Orlasenke hinab und weiter schnurgerade in südwestlicher Richtung durch die Stadt Neustadt an der Orla, weiter an Oppurg vorbei, wo bis 1944 die Orlabahn in Richtung Pößneck unterer Bahnhof - Orlamünde abfuhr, dann durch Pößneck nach Saalfeld, wo sie auf die Saalbahn trifft, welche Berlin mit München verbindet.
Geschichte
Das zweite Viertel der Bahnstrecke wurde bereits 1859 eröffnet. Damals wurde eine Strecke von Weißenfels (dort Anschluss an die 1846 erbaute Thüringer Bahn) über Zeitz nach Gera errichtet. Sie war die erste Strecke, die die damals etwa 14.000 Einwohner zählende Hauptstadt des Fürstentums Reuß jüngerer Linie, Gera, erreichte.
Der nördliche Teil zwischen Zeitz und Leipzig konnte 1873 dem Verkehr übergeben werden. Bis zur Fertigstellung der Verbindungskurve zwischen der Thüringer Bahn und der Saalbahn bei Großheringen im Jahr 1900 war sie neben der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn die wichtigste Verbindung zwischen Preußen und Bayern. Obwohl sich die 25 km kürzere Saalbahn zur bedeutenderen Nord-Süd-Verbindung entwickelte, war sie weiterhin eine Fernverkehrsstrecke von Leipzig im Norden nach Nürnberg im Süden.
Die Bahnstrecke Gera–Eichicht wurde am 20. Dezember 1871 eröffnet. Für die anliegenden Orte war sie von großer Bedeutung. Durch sie konnte die Textilindustrie in der Orlasenke, ganz besonders in Pößneck, vor dem Ersten Weltkrieg rasant wachsen. Pößneck wurde dadurch neben Apolda und Greiz zum Zentrum der thüringischen Textilindustrie. Von Bedeutung ist dieser Abschnitt auch für die Maxhütte (Unterwellenborn) bzw. das heutige Stahlwerk Thüringen. Als die Strecke 1871 erbaut wurde, führte sie durch folgende Staaten (ab Gera): Reuß jüngerer Linie, Sachsen-Weimar-Eisenach, Preußen, Sachsen-Meiningen, Preußen, Schwarzburg-Rudolstadt, Sachsen-Meiningen. Der vorläufige Endpunkt in Eichicht wurde gewählt, da die Weiterführung und der Anschluss nach Bayern noch ungeklärt waren.
Vor dem Zweiten Weltkrieg war die gesamte Strecke zweigleisig ausgebaut. 1946 wurde das zweite Gleis als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut. Wegen eines Braunkohletagebaus wurde die Strecke zu DDR-Zeiten im Bereich Knautnaundorf neu trassiert.
Für den Abschnitt zwischen Saalfeld und Probstzella erfolgte bis 1939 die Elektrifizierung. Sieben Jahre später wurden aber im Rahmen der Reparationsleistungen durch die Sowjetunion sämtliche Bestandteile für den elektrischen Betrieb und zusätzlich das zweite Streckengleis demontiert. Aufgrund der Teilung Deutschlands verlor der Streckenabschnitt in den folgenden vier Jahrzehnten stark an Bedeutung.
Zweigleisig sind heute die Abschnitte zwischen Leipzig Hbf und Zeitz, zwischen Gera Hbf und Gera Süd sowie zwischen Unterwellenborn und Probstzella. Der Abschnitt zwischen Saalfeld und Probstzella ist außerdem wieder elektrifiziert.
Heutiger Zugverkehr
Im Personenverkehr befahren der Regionalexpress 12 Leipzig–Gera sowie die Regionalbahn 51 Leipzig–Gera die Strecke. Die Regionalbahn verkehrt zweistündlich im Wechsel mit dem RE, der zwischen Leipzig und Gera ebenfalls zweistündlich verkehrt. Des Weiteren verkehrt samstags (saisonal bedingt) ein Zugpaar als Regionalexpress von Leipzig über Gera und Saalfeld nach Blankenstein („Schiefergebirgs-Express“) und Katzhütte („Schwarzatalexpress“).
Die Strecke Gera-Saalfeld wird von der Regionalexpress-Linie 4 Gera–Saalfeld im Zweistundentakt befahren. Zusätzlich verkehrt ebenfalls alle zwei Stunden eine Regionalbahn zwischen beiden Städten. Zum Einsatz kommen meist Triebwagen der Baureihen 612 und 642.
Abschnitt Saalfeld-Probstzella: siehe Frankenwaldbahn#Zugverkehr im Jahr 2010
Ab 2012 wird der Abschnitt Leipzig – Zeitz – Gera – Saalfeld von der Erfurter Bahn bedient. [1]
Weblinks
Quellen
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