- Grünhain-Beierfeld
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Wappen Deutschlandkarte 50.56666666666712.8505Koordinaten: 50° 34′ N, 12° 48′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Erzgebirgskreis Höhe: 505 m ü. NN Fläche: 22,26 km² Einwohner: 6.253 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 281 Einwohner je km² Postleitzahl: 08344 Vorwahl: 03774 Kfz-Kennzeichen: ERZ Gemeindeschlüssel: 14 5 21 260 Stadtgliederung: 3 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:August-Bebel-Straße 79
08344 Grünhain-BeierfeldWebpräsenz: Bürgermeister: Joachim Rudler (CDU) Lage der Stadt Grünhain-Beierfeld im Erzgebirgskreis Grünhain-Beierfeld ist eine Stadt im sächsischen Erzgebirgskreis. Sie entstand am 1. Januar 2005 durch die Eingemeindung der Stadt Grünhain in die Gemeinde Beierfeld.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Höchster Punkt des Stadtgebietes ist der Spiegelwald mit 728 m ü. NN.
Nachbargemeinden
Im Norden grenzen Zwönitz, im Osten Elterlein, im Süden Raschau-Markersbach, im Südwesten Schwarzenberg/Erzgeb. und im Westen Bernsbach und Lößnitz an die Stadt.
Stadtgliederung
Grünhain-Beierfeld gliedert sich in drei Stadtteile:
Geschichte
Die Gemeinde entstand am 1. Januar 2005 durch den Zusammenschluss der bisher selbständigen Orte Beierfeld und Grünhain.[2]
Beierfeld
Die Besiedlung des Gebietes um Beierfeld erfolgte im 12. Jahrhundert. Wie auch viele andere Orte des Erzgebirges ist Beierfeld ein zweireihiges Waldhufendorf. Der Ortsname lässt bayerische Kolonialisten vermuten. 1233 kam Beierfeld mit der Stiftung des Klosters Grünhain durch Meinhard II. von Wirbene zum Klosterbesitz. Damit besaß bis zur Reformation der Grünhainer Abt die Gerichtsbarkeit über den Ort und erhielt Zins- und Fronleistungen.
Mit dem einsetzenden Bergbau begann jedoch der Wandel vom reinen Bauerndorf zur industriell geprägten Gemeinde. Die aufkommende Löffelmacherei im 17. und 18. Jahrhundert sowie der Blechwarenindustrie im 19. Jahrhundert wurden zu den bestimmenden Industriezweigen im Ort. Aus der anfänglich handwerklichen Produktion von Haus- und Küchengeräten entwickelte sich ab Beginn des 20. Jahrhunderts die fabrikmäßige Herstellung in Großbetrieben.
Grünhain
Über die Umstände der Erstbesiedlung von Grünhain liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. Sicher ist, dass Gruninhain erstmals 1231/33 urkundlich erwähnt wird. Der Standort an der Salzstraße Halle–Preßnitzer Pass–Böhmen bewog um 1230 Zisterziensermönche dazu, hier ein Kloster (Kloster Grünhain) zu gründen. Bereits 1267 ist Grünhain als oppidum bezeugt. Die Bedeutung Grünhains für das Erzgebirge und darüber hinaus, vor allem in den drei Jahrhunderten vor der Reformation, ist einzig der Existenz des Klosters zu verdanken. 1285 gab Abt Dietrich dem Ort ein Stadtsiegel, das drei grüne Bäume und einen Auerhahn in sich führte. Nach der Auflösung des Klosters wurde Grünhain Sitz des gleichnamigen kursächsischen Amtes, das wiederum mehr als 300 Jahre Bestand hatte.
Nachdem sich die Stadt im Verlaufe der 1990er Jahre immer größeren Schuldenlasten ausgesetzt gesehen hatte, gab sie zum 1. Januar 2005 ihre Eigenständigkeit auf und wurde in die benachbarte Gemeinde Beierfeld eingemeindet. Diese übernahm zugleich das Stadtrecht von Grünhain und änderte ihren Namen in „Stadt Grünhain-Beierfeld“.
Waschleithe
Waschleithe wird 1528 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits im 13. Jahrhundert begann im Oswaldtal, in dem Waschleithe liegt, der Bergbau. Neben Silber, Zinn, Eisen wurde später auch Marmor gewonnen. Der Bergbau wurde so bis 1920 weitergeführt. Aus dem Bergbau leitet sich auch der Ortsname ab, der von einer „Erzwäsche am Hang“ herrührt.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1999 erfolgte die Eingemeindung von Waschleithe nach Beierfeld[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Schauanlage „Zur Heimatecke“ in Waschleithe
- Schaubergwerk „Herkules-Frisch-Glück“ Waschleithe
- Rot-Kreuz-Museum Beierfeld
Musik
- Original Grünhainer Jagdhornbläser
Bauwerke
- Reste des Zisterzienserklosters Grünhain
- Ruine der Kirche Sankt Oswald („Dudelskirche“) in Waschleithe
- Peter-Pauls-Kirche und Christuskirche in Beierfeld
- St. Nicolai Kirche in Grünhain von Johann Traugott Lohse
- König-Albert-Turm auf dem Spiegelwald
- Kursächsische Postdistanzsäule vom Markt und königlich-sächsischer Stationsstein an der Zwönitzer Straße in Grünhain
Parks
- Natur- und Wildpark Waschleithe
Sport
- Naturbad Grünhain
- Spiegelwaldhalle, eine Mehrzwecksporthalle mit 400 Sitz- und 100 Stehplätze für Schul- und Vereinssport sowie Veranstaltungen.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Löffelmacherfest in Beierfeld
- Klosterfestspiele in Grünhain
- Harzerfest in Waschleithe
(die drei Veranstaltungen finden im jährlichen Wechsel statt)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Grünhain-Beierfeld ist nicht durch eine Bundesstraße an den überörtlichen Verkehr angebunden. Die wichtigste Verbindung ist die Staatsstraße 270, die die Stadt mit der nahen Bundesstraße 101 in Schwarzenberg und der Staatsstraße 258, einem Autobahnzubringer der A 72, in Zwönitz verbindet.
Bildung
- 2 Grundschulen
- 1 Mittelschule
- 1 Berufsfachschule
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Hermann Schein (1586–1630), Thomaskantor, geboren in Grünhain
- Christian Gotthilf Tag (1735–1811), Kantor und Komponist in Hohenstein-Ernstthal
- Moritz Heinrich Rosenhauer (1803–1888), evangelischer Pfarrer und Politiker
- Gustav Adolf Vodel (1831–1908), Jurist und Politiker, MdL
- Fritz Körner (1873–1930), Mundartdichter des Erzgebirges, geboren in Waschleithe, gestorben in Beierfeld
- Liselotte Pieser (1917–1998), Volkswirtin und Politikerin (CDU), MdB, geboren in Beierfeld
- Wolfgang Kießling (1929–1999), Historiker
- Rolf Winkler (1930–2001), Bildhauer und Grafiker
- Dagmar Meyer (* 1931), Mundartsprecherin und -autorin
- Stephan Malzdorf (* 1948), Volksmusiker und Moderator
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Kunz von Kaufungen (* um 1410–1455), Initiator des Altenburger Prinzenraubes ein, wurde bei Waschleithe gefangen genommen
- Johann Gabriel Löbel (1635–1696), Glashüttenbesitzer und Hammerherr, starb in Grünhain
- Jacob Oertel († 1762), Orgelbauer
- Christian Gottlob Steinmüller (1792–1862), Orgelbaumeister
- Gustav Wilhelm Theodor Spindler (1859–1928), Vertreter naturnaher Forstwirtschaft im Erzgebirge, war Förster in Grünhain
- Thomas Köhler (* 1940), Doppelolympiasieger im Rennrodeln, lebte zeitweilig in Beierfeld
- Ortrun Enderlein (* 1943), Rennrodlerin, arbeitete im Meßgerätewerk Beierfeld
Weblinks
Commons: Grünhain-Beierfeld – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999.
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