Deutschneudorf

Deutschneudorf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Deutschneudorf
Deutschneudorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Deutschneudorf hervorgehoben
50.60305555555613.462777777778664
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Erzgebirgskreis
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Seiffen/Erzgeb.
Höhe: 664 m ü. NN
Fläche: 8,03 km²
Einwohner:

1.120 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 139 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09548
Vorwahl: 037368
Kfz-Kennzeichen: ERZ
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 140
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bergstr. 9
09548 Deutschneudorf
Webpräsenz: www.deutschneudorf.de
Bürgermeister: Heinz-Peter Haustein (FDP)
Lage der Gemeinde Deutschneudorf im Erzgebirgskreis
Sachsen Amtsberg Annaberg-Buchholz Aue Auerbach (Erzgebirge) Bad Schlema Bärenstein (Erzgebirge) Bernsbach Bockau Börnichen/Erzgeb. Borstendorf Breitenbrunn/Erzgeb. Burkhardtsdorf Crottendorf Deutschneudorf Drebach Ehrenfriedersdorf Eibenstock Elterlein Erlbach-Kirchberg Gelenau/Erzgeb. Geyer Gornau/Erzgeb. Gornsdorf Großolbersdorf Großrückerswalde Grünhain-Beierfeld Grünhainichen Heidersdorf Hohndorf Hormersdorf Jahnsdorf/Erzgeb. Johanngeorgenstadt Jöhstadt Königswalde Lauter/Sa. Lengefeld Lößnitz (Erzgebirge) Lugau/Erzgeb. Marienberg Mildenau Neukirchen/Erzgeb. Niederdorf (Sachsen) Niederwürschnitz Oberwiesenthal Oelsnitz/Erzgeb. Olbernhau Pfaffroda Pobershau Pockau Raschau-Markersbach Scheibenberg Schlettau Schneeberg (Erzgebirge) Schönheide Schwarzenberg/Erzgeb. Sehmatal Seiffen/Erzgeb. Stollberg/Erzgeb. Stützengrün Tannenberg Thalheim/Erzgeb. Thermalbad Wiesenbad Thum Wolkenstein (Erzgebirge) Zöblitz Zschopau Zschorlau ZwönitzKarte
Über dieses Bild

Deutschneudorf ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis in Sachsen (Deutschland). Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Seiffen/Erzgeb. an.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde Deutschneudorf liegt an der Schweinitz, einem Nebenfluss der Flöha, unmittelbar an der tschechischen Grenze. Es ist eine typische Streusiedlung in der Kammlage des Erzgebirges.

Nachbargemeinden

Deutschneudorf grenzt direkt an den tschechischen Ortsteil Mníšek v Krušných horách. Im Westen grenzen Olbernhau und Seiffen/Erzgeb., im Norden Neuhausen/Erzgeb., im Osten Nová Ves v Horách und im Süden Hora Svaté Kateřiny an die Gemeinde.

Gemeindegliederung

Neben dem Ort Deutschneudorf gehören folgende Ortsteile zur Gemeinde:

Geschichte

Deutschneudorf

Deutschneudorf: Blick auf die 1734/36 erbaute Kirche
Deutschneudorf: Gedenkstätte für die Opfer des Todesmarsch vom 9. Juni 1945

Um 1514 finden erste Schürfungen auf dem späteren Gemeindegebiet statt. Der Grünthaler Saigerhüttenfaktor August Rohdt erhält 1620 die Fortuna Fundgrube und die Pallas Fundgrube. 1637 errichtet er einen Hohen-Ofen-Platz zur Unterstützung des Drahthammers in Rothenthal. Aus dem nahen St. Katharinenberg kommen Exulanten als Fachleute. 1651 wird die Ansiedlung als Naudorff untern Catherbergk erstmals urkundlich erwähnt und umfasst 1657 drei Häuser. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges und dem Auftreten der Pest ist die Gegend nahezu menschenleer. Auf den entstandenen Rodeflächen werden böhmische Exulanten angesiedelt. Der erste Lehrer wird 1718 aktenkundig. Der Bau einer eigenen Kirche wird 1736 fertiggestellt und 1741 wird ein Schulgebäude errichtet. 1801 wird Deutschneudorf eigenständige Kirchgemeinde. Die Freiwillige Feuerwehr wird 1875 gegründet. 1879 wird die erste Fernsprechstelle eingerichtet. Das Gemeindeamt wird 1924 errichtet. 1927 wird als letzter sächsischer Bahnbau die 1919 vom sächsischen Landtag bewilligte Eisenbahnstrecke von Grünthal nach Deutschneudorf eröffnet. 1936 wird ein Schwimmbad erbaut. Während des Einmarsches der deutschen Wehrmacht ins Sudetenland am 1. Oktober 1938 befinden sich der Reichserziehungsminister Bernhard Rust sowie Konrad Henlein im Ort. Am 1. April 1939 wird die Oberlochmühle, bisher Ortsteil von Oberseiffenbach, Deutschneudorf zugeordnet. Zwischen Herbst 1944 und 8. Mai 1945 wird von Mitglieder der Spezialeinheit der Wehrmacht "Brandenburg" unter der Code-Bezeichnung "ORPHE" ein Geheimdepot für Kunst- und Kulturgut angelegt. 1966 wird die Bahnstrecke für den Personenverkehr und 1969 für den Güterverkehr stillgelegt und 1971 abgerissen. 1966 bis 1970 erfolgt der Bau der zentralen Trinkwasserversorgung.

Am 1. Januar 1999 werden Deutscheinsiedel und Deutschneudorf per Gesetz zur Gemeinde Deutschneudorf zusammengeschlossen.[2]

Während des Augusthochwassers 2002 war Deutschneudorf einer der ersten Orte, die überflutet werden.

Einwohnerentwicklung

Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:

1982 bis 1988

  • 1982 − 1727
  • 1983 − 1690
  • 1984 − 1664
  • 1985 − 1654
  • 1986 − 1649
  • 1987 − 1639
  • 1988 − 1593

1989 bis 1995

  • 1989 − 1571
  • 1990 − 1494
  • 1991 − 1484
  • 1992 − 1456
  • 1993 − 1416
  • 1994 − 1439
  • 1995 − 1382

1996 bis 2002

  • 1996 − 1387
  • 1997 − 1341
  • 1998 − 1301
  • 1999 − 1296
  • 2000 − 1271
  • 2001 − 1237
  • 2002 − 1215

2003 bis 2009

  • 2003 − 1197
  • 2004 − 1187
  • 2005 − 1174
  • 2006 − 1170
  • 2007 − 1142
  • 2009 − 1129
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Politik

Gemeinderat

Im 2009 gewählten Gemeinderat werden alle 12 Gemeinderäte von der FDP gestellt.

Bürgermeister

Partnerschaften

Die Partnergemeinde ist Beratzhausen in Bayern

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

In Deutschkatharinenberg befindet sich in einer bis 1880 betriebenen Kupfer- und Silbererzgrube das 2001 eröffnete Besucherbergwerk „Fortuna-Stollen“. Bis heute bestehen Vermutungen, nach denen hier am Ende des Zweiten Weltkrieges das Bernsteinzimmer eingelagert wurde. Das Heimatmuseum „Haus der erzgebirgischen Tradition“ befindet sich in Deutschneudorf.

Deutschneudorf und das Bernsteinzimmer

Bürgermeister Heinz-Peter Haustein (FDP) sucht seit Jahren in der Region nach dem Bernsteinzimmer. Wie im Februar 2008 bekannt wurde, hätten Bodenscans quaderförmige Formen gezeigt, welche auf unterirdisches Gold oder Silber schließen ließen. Des Weiteren gebe es in den Unterlagen eines Funkers und Navigators der Luftwaffe der ehemaligen Wehrmacht Hinweise darauf, dass in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wertvolle Kisten nach Deutschneudorf verbracht worden seien. Im Jahr 2008 fand eine bisher erfolglose Suche mit rasterartigen Erdbohrungen statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

In Deutscheinsiedel befindet sich ein 2002 eröffneter Grenzübergang für den PKW-Verkehr. Seit dem Wegfall der Grenzkontrollen durch das Schengener Abkommen im Dezember 2007 sind außerdem auch die Übergänge in Deutschneudorf und in Deutschkatharinenberg, die vorher nur für Fußgänger geöffnet waren, für PKW freigegeben.

Bildung

In Deutschneudorf wird ein deutsch-tschechischer Kindergarten betrieben. Der Bau einer deutsch-tschechischen Grundschule ist in Vorbereitung.

Literatur

  • Deutschneudorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band, Zwickau 1820, S. 16–18.
  • Richard Steche: Deutschneudorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 3. Heft: Amtshauptmannschaft Freiberg. C. C. Meinhold, Dresden 1884, S. 5.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999

Weblinks

 Commons: Deutschneudorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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