- Erzbahn (Schweden)
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Luleå–Narvik[1][2][3][4][5] Kursbuchstrecke: 30 Streckennummer: 21 Streckenlänge: 473 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 162/3 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 135[6] km/h LegendeNya malmhamnen/SSAB Luleå malmbangård 0 Luleå C Kallkällans växel[7] 5 Notviken (Instandhaltungswerkstatt) ehem. P.-Halt Bahnstrecke Gammelstad–Karlsvikshyttan 9 Gammelstad ehem. P.-Halt 12,4 Mariebergsväxeln Södra Sunderbyn (bis 1923 Sunderby södra) ehem. P.-Halt 14 Sunderby sjukhus früher Södra Sunderbyn 19 Norra Sunderbyn ehem. P.-Halt 28 Sävast ehem. P.-Halt Umgehungsstrecke für Erzzüge Stambanan genom övre Norrland 36 Boden C 40 Buddbyn Haparandabahn 44 Holmfors ehem. P.-Halt 54 Ljusa ehem. P.-Halt 67 Gransjo ehem. P.-Halt 75 Sandträsk ehem. P.-Halt 85 Gullträsk ehem. P.-Halt 95 Lakaträsk ehem. P.-Halt 107 Näsberg ehem. P.-Halt 114 Tolikberget seit 2007 123 Murjek Polarkreis 133 Nuorttagievlle 134 Polcirkeln ehem. P.-Halt 144 Koskivaara ehem. P.-Halt 156 Nattavaara Råne älv 166 Kilvo ehem. P.-Halt 173 Nuortikon ehem. P.-Halt 184 Ripats ehem. P.-Halt 191 Harrträsk ehem. P.-Halt 2 Aitik seit 2009 188 Koijuvaara 204 0 Gällivare Inlandsbahn 211 Malmberget 213 Koskullskulle 215 Vitåfors (Erzverladung) 214 Sikträsk ehem. P.-Halt 227 Linaälv ehem. P.-Halt 237 Håmojåkk ehem. P.-Halt 249 Harrå ehem. P.-Halt 262 Fjallåsen 265 Kaitumälven 265 Kaitum 272 Lappberg ehem. P.-Halt 276 Sjisjka 283 Gäddmyr ehem. P.-Halt 290 Kalixälven 290 Kalixfors ehem. P.-Halt 297 Råtsi 307 Aptas 337 Svappavaara (Erzverladung) Betriebsbahnhof LKAB 302 Tuolluvara 304 Kiruna C Sjöbangården (Erzverladung) 305 Kiruna Malmbangård Kiruna Lokbangård 307 Luossajärvi 309 Pahtajoki 315 Krokvik 325 Rautas 336 Rensjön 345 Bergfors ehem. P.-Halt 355 Torneträsk 365 Stenbacken ehem. P.-Halt 375 Kaisepakte ehem. P.-Halt 388 Stordalen ehem. P.-Halt 397 Abisko Östra 399 Abisko Turiststation 399 Abiskojåkk 404 Nuoljatunnel (alt 875 m, neu 1.431 m) 406 Björkliden Tornehamntunnel (586 m) Tornehamns kyrkogård (1951–1975)[8] 411 Tornehamn 415 Kopparåsen ehem. P.-Halt 423 Låktatjåkka Kedgevaggetunnel (165 m) 426 Vassijaure 430 Katterjåkk 433 Riksgränsen Grenze Schweden/Norwegen 435 Bjørnfjell Norddalbrücke 440 Søsterbekk 446 Katterat 455 Rombak 463 Straumsnes 473 Narvik 477 Erzhafen Narvik Hafen Fagernes Die Erzbahn ist die nördlichste Strecke, die mit dem übrigen Streckennetz Westeuropas verbunden ist. Sie verläuft vom schwedischen Luleå am Bottnischen Meerbusen in nordwestlicher Richtung zu den über dem Polarkreis liegenden Eisenerzabbaugebiete von Malmberget und Kiruna und weiter zum norwegischen Hafen Narvik, wo sich auf 68° 26' nördlicher Breite der nördlichste Bahnhof Westeuropas befindet. In Schweden wird die Strecke als Malmbanan (Erzbahn), in Norwegen als Ofotbanen (nach der Landschaft Ofoten bzw. dem Ofotfjord) bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erst der Bau der Bahnstrecke ermöglichte die Ausbeutung der Eisenerzvorkommen bei Kiruna. Daher wurde sie bereits im 19. Jahrhundert in Angriff genommen. Allerdings hatten die zunächst britisch geführten Baugesellschaften mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen und es kam im Verlauf zu mehreren Unterbrechungen und Insolvenzen. Daher konnte im 19. Jahrhundert nur der Teil von Kiruna nach Luleå fertiggestellt werden. Dies war wegen der langen Transportwege und der Vereisung des Hafens von Luleå im Winter noch keine befriedigende Lösung. Die Vollendung des Teilstücks nach Narvik wurde schließlich um die Jahrhundertwende in Angriff genommen, nachdem der schwedische Staat (Schweden und Norwegen bildeten damals eine Union) das Projekt übernommen hatte. 1903 schließlich war die Bahnstrecke fertiggestellt. Das Teilstück zwischen Riksgränsen auf dem Rücken des 500 Millionen Jahre alten kaledonischen Gebirgszuges und Narvik am Ofotfjord war hierbei eine besonders große Herausforderung, da hier auf 40 km Bahnstrecke, teils an steilen Berghängen entlang, ein Höhenunterschied von 520 m zu überwinden war.
Die Elektrifizierung erfolgte zwischen 1915 und 1923.
Betrieb
Reisezüge
Fernverkehr
Der Personenfernverkehr Narvik–Kiruna–Luleå bzw. weiter nach Stockholm wird schon seit vielen Jahren mit von Rc bespannten Wagenzügen, teilweise mit Kinowagen („bio på tåg“) und Speisewagen, durchgeführt. Im Januar 2000 übernahm nach gewonnener Ausschreibung Tågkompaniet die Verkehre von der SJ, seit Juni 2003 fährt Connex (heute Veolia Transport). In der Regel nutzen die „privaten“ Betreiber von der Staatsbahn angemietetes Material. Auffallend waren allerdings die bis 2002 eingesetzten ehemaligen deutschen Rheingold-Aussichtswagen, von denen Tågkompaniet fünf Stück im Einsatz hatte. Seit 2008 wird nur noch ein Zugpaar von Veolia Transport gefahren, die übrigen Züge wieder von der SJ.
Regionalverkehr
Zwischen Narvik und verschiedenen Endpunkten auf norwegischem Gebiet gab es Regionalverkehr, der mit norwegischen Triebwagen der Reihen BM 67 und BM 68 gefahren wurde. Er wurde in den 1990er Jahren eingestellt.
Ebenfalls vorrangig dem Regionalverkehr dient ein Zugpaar, das morgens von Kiruna nach Narvik und abends zurückfährt. Dieser sogenannte „Karven“ wurde im Jahr 2005 von der Narviker Bahngesellschaft OBAS (Ofotbanen AS, 2009 in Insolvenz gegangen[9]) im Auftrag von Connex gefahren, weil letztere in Norwegen nicht selber fahren durfte. Sie setzte dazu angekaufte ältere norwegische B3-Reisezugwagen und eine El 13 ein. Heute wird der Regionalverkehr wieder von Connex selbst durchgeführt, wobei der Nachtzug auch Teil des regionalen Angebotes ist.
Güterzüge
Eisenerzzüge
Das Eisenerz wird in Selbstentladewagen transportiert, die leer 20 Tonnen wiegen und mit 80 Tonnen Erz beladen werden können. Die Züge bestehen aus 52 Wagen und wiegen somit 5200 Tonnen. Wegen des hohen Zuggewichts sind die Wagen mit SA3-Mittelpufferkupplungen (Klauenkupplung) sowjetischer Bauart ausgerüstet. Sie verkehren beladen mit 50 km/h und leer mit 60 km/h.
Als Zuglok dient entweder die dreiteilige Dm3 (mit Stangenantrieb, 7200 kW, Baujahr 1960–1970) oder eine der neun neuen IORE-Doppelloks (10.800 kW). Die sechs norwegischen El 15, die in Doppeltraktion unterwegs waren, sind seit Ende 2003 nicht mehr im Einsatz – sie wurden Ende 2004 an das südschwedische Unternehmen Hector Rail verkauft.
Mit den IORE-Loks und neuen Wagen können schwerere, längere und schnellere Züge gebildet werden. Jeder der neuen Wagen fasst bei gleichem Leergewicht 100 Tonnen Erz. Aus 68 Wagen lässt sich somit ein 700 Meter langer und 8160 Tonnen schwerer Zug bilden, der beladen mit 60 km/h und leer mit 70 km/h verkehren kann.
Die vom südafrikanischen Hersteller Transwerk hergestellte erste Serie neuer Wagen bewährte sich nicht. Sie war nicht hinreichend wintertauglich und die Schellingdrehgestelle führten zu einer erhöhten Abnutzung der Weichenherzstücke. Weiter stellte sich erst nach Auftragsvergabe heraus, dass das Volumen des Trichters zu klein gewählt wurde, sodass nicht von allen Erzprodukten 100 Tonnen in den Wagen passten. 2004 wurden deshalb die Verträge mit Transwerk gekündigt und einem schwedischen Konsortium der Auftrag zur Entwicklung eines neuen Wagens gegeben. Im Herbst 2006 hat LKAB 680 neue 120-Tonnen-Wagen bestellt. Den Bodenrahmen stellt Kockums Industrier AB in Malmö her, den Aufbau Kiruna Wagons. Die Lieferung soll 2010 abgeschlossen sein.
Für die neuen langen Züge musste die Achslast der Erzbahn von 25 auf 30 Tonnen erhöht werden. Der Ausbau der Strecke Vitåfors-Luleå war 2000 abgeschlossen, der Ausbau Kiruna-Narvik war 2008 noch im Gang, wobei die Streckengleise bereits durchgängig mit 30 Tonnen befahren werden können. Die Verlängerung der Ausweichgleise für die 700-Meter-Züge ist aber noch im Gange.
Containerzüge
Der reguläre Güterverkehr erfolgt mit Container-Ganzzügen, die gegenüber dem Personenverkehr Vorrang haben. Bekannt ist der von Green Cargo geführte ARE (Arctic Rail Express) von Oslo durch Schweden nach Narvik mit einer Rc-Lok. Weiter wird versucht, einen Verkehr Narvik-Russland aufzubauen. Diese Züge könnten Teil einer Verbindung Nordamerika-China sein, die ab Nordschweden den Landweg benutzt.[10]
Übrige Güterzüge
TGOJ fährt mit einer Lok der Reihe Ma Kupferschlick von der Aitikgruvan bei Gällivare zum Schmelzwerk in Skelleftehamn. Das Material wird auf Tragwagen mit mehreren runden blauen Behältern transportiert. Weiter verkehren Holzzüge ab Murjek und ein täglicher 4500-Tonnen-Stahlzug von der SSAB-Eisenhütte nach Borlänge.[2]
Literatur
- Ernst Didring: „Pioniere – Roman aus dem Norden“. Roman der „Erz“-Trilogie.
- Richard Latten: Vom Femarnsund zum Nordkap. Eisenbahn in Skandinavien Band 2, Verlag Schweers und Wall, 1995, ISBN 3-921679-86-9.
- LKAB in Bildern. Herausgeber: Luossavaara-Kiirunavaara Aktiebolag. Erschienen ca. 1965 - 1970, Geschenkband von LKAB, nicht im Buchhandel erhältlich, Ausgabe 36.000 Stück (davon 6.000 in engl., 5.500 in dt. und 3.500 in frz. Sprache), S/W-Fotos.
- Die Erzbahn Kiruna – Narvik. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 3/2001, ISSN 1421-2811, S. 112–115.
- Markus Meyer, Christer Ljunggren: Schwere Züge auf schwachen Netzen – Elektrischer Betrieb auf der schwedisch-norwegischen Erzbahn. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 1/2003, ISSN 1421-2811, S. 16–21.
Weblinks
Commons: Malmbanan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Bilder der Erzbahn-Loks
- järnväg.net: Malmbanan (schwedisch)
- Statsbanan Luleå - Riksgränsen (Malmbanan) (schwedisch)
- MTAB - die Erzbahn von LKAB
- scanditrain Erzbahn
Quellen
- ↑ Fahrplan Luleå-Boden-Kiruna-Narvik, Stand 11. April 2010
- ↑ a b järnväg.net: Malmbanan
- ↑ Statsbanan Luleå - Riksgränsen (Malmbanan)
- ↑ Tunnlar vid Malmbanan, Kiruna–Riksgränsen.
- ↑ Strecken- und Bahnhofsverzeichnis nach Dr. Koch 1939
- ↑ Geschwindigkeitstabelle der schwedischen Eisenbahnen
- ↑ ergänzt nach banvakt.se, Bandel 1
- ↑ ergänzt nach banvakt.se, Bandel 5
- ↑ Ofotbanen AS i konkurs
- ↑ fremover.no - BEAR er på sporet (norwegisch)
Eisenbahnstrecken in NorwegenHaupt-/Nebenbahnen: Alnabanen | Arendalsbanen | Askerbanen | Bergensbanen | Bratsbergbanen | Brevikbanen | Dalane–Suldallinjen | Dovrebanen | Drammenbanen | Flåmsbana | Gardermobanen | Gjøvikbanen | Hortenlinjen | Hovedbanen | Indre Østfoldbanen | Jevnakerbanen | Jærbanen | Kirkenes–Bjørnevatnbanen (reakt.) | Kongsvingerbanen | Loenga–Alnabrulinjen | Meråkerbanen | Nordlandsbanen | Ofotbanen | Randsfjordbanen | Raumabanen | Rørosbanen | Skøyen–Filipstadlinjen | Solørbanen | Spikkestadlinjen | Stavnebanen | Sørlandsbanen | Vestfoldbanen | Østfoldbanen
Museumsbahnen: Krøderbanen | Nesttun–Osbanen | Rjukanbanen | Setesdalsbanen | Thamshavnbanen | Urskog–Hølandsbanen | Valdresbanen | Gamle Vossebanen
Stillgelegte Bahnen: Askim–Solbergfosslinjen | Flekkefjordbanen | Grimstadbanen | Hardangerbanen | Havnebanen | Holmestrand–Vittingfossbanen | Kragerøbanen | Lierbanen | Lillesand–Flaksvandbanen | Namsosbanen | Numedalsbanen | Røykenvikbanen | Setesdalsbanen | Skreiabanen | Sperillbanen | Sulitjelmabanen | Tinnosbanen | Treungenbanen | Tønsberg–Eidsfossbanen | Vestmarkabanen | Ålgårdbanen
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