Geschichte von Galizien

Geschichte von Galizien

Inhaltsverzeichnis

Geschichte Galiziens bis zur Angliederung an Polen

Hauptartikel:Halytsch-Wolhynien

Nachdem zur Zeit der Völkerwanderung die dort ansässigen Germanen, Lugier und Gepiden, das Gebiet des späteren Galizien verlassen hatten, wurde es seit Mitte des 6. Jahrhunderts von Slawen besiedelt, die westlich des San polnischen Stämmen, östlich davon ukrainischen Stämmen zuzurechnen waren. Die westlichen Stämme (räumlich dem späteren Kleinpolen zugehörig) verbanden sich mit Polen unter Boleslaw I. Chrobry, nachdem sie sich vorübergehend im 9. Jahrhundert dem großmährischen Staat und im 10. Jahrhundert dem böhmischen Staat angeschlossen hatten. Die östlichen Stämme (im späteren Rothreußen) unterstellten sich dagegen dem Großfürsten von Kiew und gerieten nur vorübergehend ebenfalls unter die Herrschaft Boleslaws.

Nach verschiedenen Wirren konsolidierten sich im 12. Jahrhundert zwei größere Fürstentümer Halytsch und Wolodymyr, auf die auch der Namen des späteren habsburgischen Kronlandes Galizien und Lodomerien zurückgeht. Beide Fürstentümer zeichneten sich durch blühenden Handel und Wohlstand aus. Ursprünglich war Halytsch-Wolhynien ein Fürstentum der Kiewer Rus. Es löste sich Mitte des 11. Jahrhunderts vom Kiewer Reich und geriet in wechselnder Folge auch unter polnische und ungarische Oberhoheit. Das Land war wiederholt Schauplatz der Kämpfe zwischen Russen, Ungarn und Polen. 1182 vertrieb Kasimir, Herzog der Polen, Knjaz Roman Mstislawitsch. Dennoch konnte der Rurikiden-Fürst Roman später ganz Rothreußen unter seine Kontrolle bringen und 1199 Halytsch mit dem Fürstentum Wolodymyr im heutigen Wolhynien vereinigen. Er fiel aber 1205 im Kampf gegen Polen. Im selben Jahr nahm der ungarische König Andreas II. den Titel Galiciae et Lodomeriae Rex an.[1] 1225 beherrschte Romans Sohn Daniel Romanowitsch des Herzogtums Halytsch, verlor es aber 1236 vorübergehend wieder an Ungarn.

Durch den Mongolensturm 1241 wurde Galizien schwer in Mitleidenschaft gezogen und Daniel war gezwungen das Supremat der Goldenen Horde anzuerkennen. Nach dem Mongolensturm sank auch das Großfürstentum Kiew zur Bedeutungslosigkeit herab. Die Fürsten Galiziens suchten eine schützende Verbindung nach Westen und strebten eine Union mit der katholischen Kirche an. Unter den späteren Landesherren verfiel jedoch das Land, obgleich es seine Herrschaft bis über Kiew hinaus ausgedehnt hatte, immer mehr. Nach Erlöschen des Hauses Roman 1340 wurde das Land von Tataren und Litauern hart bedrängt und von dem polnischen König Kasimir dem Großen, aus der Piasten-Dynastie stammend, unterworfen. Hier beginnt die eigentliche Polonisierung des Landes und seine Zuwendung zur katholischen Kirche. Unter Ludwig dem Großen, der Polen und Ungarn vereint beherrschte, wurde die katholische Hierarchie dauerhaft etabliert. Ludwig betrachtete Galizien als ein mit der ungarischen Krone vereinigtes Land, und erst nach seinem Tode 1382 wurde es 1386 durch den litauischen Großfürsten Jagiello, der die polnische Königin Jadwiga geheiratet hatte, abermals für Polen erobert, bei dem es dann bis zur Ersten Teilung Polens 1772 verblieb.

Galizien als Bestandteil des Polnischen Staates

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts setzte in Polen, das zur Zeit der Reformation zu den tolerantesten Ländern in Europa zu rechnen war, eine starke Gegenreformation ein. Religionsverfolgungen von Nichtkatholiken und rechtliche Benachteiligungen aus Bekenntnisgründen lieferten den benachbarten Mächten den Vorwand, sich zum vorgeblichen Schutz ihrer Minderheiten in die internen Angelegenheiten des Landes einzumischen.

Der Niedergang Polens und letztlich seine Auflösung waren nicht nur eine Folge der inneren Zerrüttung. Sie bot den europäischen Großmächten Preußen, Österreich und Russland auch einen willkommenen Ausweg, ihre Spannungen untereinander auf Kosten Polens abzubauen.

Mit Unterstützung Preußens und Russlands war 1764 Stanislaus Poniatowski zum König gewählt worden, mit dem sich diese Länder Einfluss auf Polen sichern wollten. 1766 versuchte Polen durch eine Verfassungsreform, bei der auch das Liberum Veto der Schlachta aufgehoben wurde, der inneren Anarchie Herr zu werden. Im darauf folgenden Jahr musste ein von Russland erzwungener außerordentlicher Reichstag die Religionsfreiheit und die politische Gleichstellung der Dissidenten (so wurden in Polen die Nichtkatholiken genannt) zugestehen, und am 24. Februar 1768 wurde dies im Warschauer Traktat (Preußen, Dänemark, Großbritannien und Schweden auf der einen Seite, Polen auf der anderen) bestätigt.[2] Doch schon im gleichen Jahr beschloss die Konföderation von Bar, von Österreich und Sachsen unterstützt, für die polnische Unabhängigkeit und die katholische Religion zu kämpfen. Hilfe erhielt Polen von der Türkei, die in einen erfolglosen Krieg gegen Russland eintrat. Besorgt über die russischen Erfolge auf dem Balkan, schlossen Österreich und die Türkei ein Bündnis zum Schutz der Moldau und der Walachei gegen Russland. Ein Jahr später einigten sich Preußen, Russland und das zunächst stark widerstrebende Österreich über eine Aufteilung Polens in einem Abkommen vom 5. August 1772 in Sankt Petersburg.

Auf Kosten Polens wurde so ein europäischer Krieg unter den beiden Kaiserinnen Maria Theresia und Katharina der Großen vermieden. Bei dieser Ersten Teilung Polens erhielt Preußen den größten Teil Westpreußens (ohne Danzig und Thorn), das Ermland und den Netzedistrikt. Österreich bekam Galizien einschließlich der ehemaligen Herzogtümer Auschwitz und Zator und Zips, Russland Gebiete östlich Düna und Dnjepr und den polnischen Teil Livlands. Der polnische Staat blieb aber zunächst bestehen, er behielt etwa zwei Drittel seines Landes und etwa die Hälfte seiner Bevölkerung.

Galizien 1772–1918

Das Land zur Zeit der Gründung des österreichischen Kronlands Galizien

Gleich nach der Teilung wurde auf Drängen der Militärs eine Volkszählung durchgeführt. Galizien hatte 1773 etwa 2,6 Millionen Einwohner, die sich auf 280 Städte und Märkte und etwa 5.500 Dörfer verteilte. Es gab fast 19.000 adlige Familien mit 95.000 Angehörigen. Die unfreien Einwohner zählten 1,86 Millionen, also mehr als 70 % der Bevölkerung. Ein kleiner Teil von ihnen war Vollbauern, der weitaus überwiegende Teil (84 %) der Unfreien hatte nur geringen oder gar keinen Besitz. Es gab über 4.000 katholische Kirchen und 244 Synagogen und fast 16.000 Wirtshäuser, auf etwa 160 Einwohner entfiel ein Gasthaus. Ferner wurden gezählt: 216 Klöster, 363 Schlösser, 6.450 Edelhöfe. Die Wohnhäuser teilten sich auf in 121.000 Bürger- und Bauernhäuser, 15.700 von Juden bewohnte Häuser und 322.000 Bauernhütten (Chalupen, Rauchhäuser ohne Schornstein).[3]

Bevölkerungsstruktur

Kein Land der österreichischen Monarchie war von so vielen Volksstämmen bewohnt wie Galizien: Polen, Ruthenen, Russinen, Deutsche, Armenier, Juden, Moldauer, Ungarn, Zigeuner (wie man sie damals nannte), Lipowaner und andere. Die Polen, Ruthenen und Juden machten den größten Anteil aus, wobei erstere weitgehend den westlichen Landesteil, die Ruthenen dagegen im überwiegenden Maße den östlichen Landesteil (Ruthenien) bewohnten. Juden und Armenier beherrschten bevorzugt den Handel, wobei die Juden damals etwa 8 % der Bevölkerung ausmachten.

In alten Statistiken findet man Angaben über die Anzahl von Polen, Ruthenen und Juden in der Bevölkerung. Es ist dabei aber schwierig, den Unterschied zwischen ethnischer, sprachlicher und nationaler Zugehörigkeit zu definieren. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal wird daher die Konfession herangezogen: die Polen waren römisch-katholisch, die Ruthenen gehörten zur Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche oder zur Ruthenisch griechisch-katholischen Kirche. Ihre Anhänger werden häufig als Unierte bezeichnet, weil sie den Papst als Oberhaupt anerkennen. Die Verfassung der dieser Kirchen ist synodal, weniger hierarchisch, der Einfluss der Laien und des Staates ist stark, der Zölibat gilt nicht. Die Gegnerschaft zwischen Polen und Ruthenen war nicht nur durch die wirtschaftliche Unterdrückung der letzteren durch den polnischen Adel verursacht, sondern auch durch unterschiedliche religiöse Auffassungen.

Die dritte große konfessionelle Gruppe stellten die Juden dar, die meistens streng ihrem mosaischen Glauben anhingen. Es gab auch einige jüdische Sekten, zu denen die Ackerbau treibenden Karäer zu rechnen waren, die sich durch besonders strenge Riten auszeichneten. Die Juden Galiziens gehörten meist zu den Aschkenasim, die im Mittelalter aus Deutschland eingewandert waren.

Den etwa gleichgroßen katholischen Kirchen stand in Lemberg für die Römisch-Katholischen ein Erzbischof, für die Unierten ein Metropolit vor. Die Juden unterstanden in den Kreisstädten den Kreisrabbinern, sonst den Gemeindevorstehern. Die Protestanten der Augsburger Konfession, die später als Siedler ins Land kamen, hatten einen Superintendenten in Lemberg als höchste Landeskirchenbehörde.

Wirtschaft

Den größten Anteil der Erwerbstätigen machten die Bauern aus. Die Lage der Landbevölkerung gab jedoch wenig Anlass, auf eine Besserung der Zustände zu hoffen. Da die Wirtschaftsformen im Vergleich zu Westeuropa äußerst rückständig waren, blieben trotz hohen personalintensiven Einsatzes die Erträge gering. Die großen Güter bildeten meist Meierhöfe, die von den Grundherren verpachtet wurden. Die unfreien Untertanen durften nur mit Erlaubnis des Herren heiraten und mussten sich die Bewilligung dazu gegen Geld erkaufen. Unerlaubtes Verlassen des Dienstes zog härteste Strafen nach sich. Den Söhnen wurde es verwehrt, ein Handwerk zu erlernen, weil dadurch dem Grundherren Arbeitskräfte verloren gingen.

Von dem erwirtschafteten Ertrag hatte der unfreie Bauer eine große Zahl von Schuldigkeiten seinem Herren zu erbringen. Darüber hinaus gab es die Robot. Im Landesdurchschnitt waren etwa zwei Monate Fronarbeit für jede Familie zu leisten. Diese Untertanspflichten waren nicht an die Person, sondern an den Besitz gebunden, auch ein Adliger war deshalb, wenn er von einem Grundherren einen Hof übernahm, diesem zins- und robotpflichtig. Die Abgabepflicht der meist adligen Grundbesitzer bestand dagegen ausschließlich in einer Grundsteuer, die außerordentlich niedrig war. So mussten vor 1772 für die Fläche von einem lan, das waren fast 17 ha, nur 2 Groschen Steuer gezahlt werden.

Beackert wurden nur wenig mehr als 11 % der Gesamtfläche, die Hälfte des Landes bestand aus Weiden und Wiesen. Die Äcker unterlagen der Dreifelderwirtschaft, allerdings reichte ein Jahr Brache häufig nicht aus, so dass die Felder zuweilen drei oder gar vier Jahre unbewirtschaftet bleiben mussten. Der Anbau von Futterpflanzen (insbesondere von Klee, wie damals schon in anderen Ländern üblich) war unbekannt, so dass die Felderdüngung kärglich blieb. Da es keine Stallhaltung gab, entfiel auch so eine zusätzliche Quelle zur Düngergewinnung. Die Erträge waren daher äußerst dürftig, sie machten häufig gerade nur das Doppelte der Einsaat aus. Die erwirtschaftete Roggenmenge betrug etwa 190 Liter pro Einwohner. Brot musste deshalb zum großen Teil aus Hafer und Gerste gebacken werden, denn die erzeugte Roggenmenge reichte bei weitem nicht aus, da überdies etliches exportiert und ein erheblicher Anteil zu Schnaps gebrannt wurde.

Der Alkoholismus der einheimischen Landbevölkerung war ein großes Problem, zumal sie auch noch durch vertragliche Verpflichtungen gegenüber den Verpächtern, diesen ein vorgegebenes Quantum Schnaps aus deren Brennereien abnehmen zu müssen, noch gefördert wurde.

Eine Industrie in diesem so rohstoffreichen Land gab es, mit Ausnahme einiger weniger Eisenhämmer- und Hüttenwerke, praktisch nicht. Nur das Salz spielte eine nennenswerte Rolle, hinzu kamen einige Glashütten. Leider spielten diese beiden Gewerbezweige auch eine unheilvolle Rolle: Für die zum Sieden benötigte Energie und zur Gewinnung von Pottasche für die Glasherstellung wurde ein ungesteuerter Raubbau an den Wäldern getrieben, so dass auf die Städte bald ein kaum zu bewältigendes Problem bei der Beschaffung des im Winter benötigten Heizmaterials zukam. Eine planvolle Wiederaufforstung fand nicht statt. Weiter zu nennen ist die einzige Tabakwarenfabrik in Winniki und eine Lederfabrik in Busk und die Weberei im Westen Galiziens, die aber meist in Heimarbeit verrichtet wurde.

Wesentliche Ursache für die beschriebenen Verhältnisse, war der schlechte Zustand des Schulwesens. Auf dem Lande gab es praktisch gar keine Schulen, in den Städten nur vereinzelt, so dass der größere Teil der Einwohner Analphabeten waren.

Galizien unter habsburgischer Herrschaft

Kronland Galizien und Lodomerien

Maria Theresia, Tochter Karls VI., war seit 1740 Königin von Böhmen und Ungarn, Erzherzogin von Österreich. 1765 ernannte sie ihren ältesten Sohn Joseph II. zum Mitregenten, der dann nach dem Tode seiner Mutter allein regierte. Joseph war im Geiste des modernen Naturrechtes und der katholischen Aufklärung erzogen, seine Intentionen waren stark von der Schule der Physiokraten beeinflusst. Mit diesen Vorstellungen eng verbunden war die Forderung nach einer gerechten Verteilung der Steuerlasten, unabhängig von adligen Privilegien, sowie nach einer umfassenden Bildung.

Aus diesen Einsichten entstand dann 1783 für Galizien eine umfassende Steuerreform Josephs, der aber mit seinen Reformbestrebungen und seinem Expansionsdrang häufig im schroffen Gegensatz zu seiner Mutter stand. So hatte er auch gegen ihren Willen die Beteiligung Österreichs an der ersten Teilung Polens durchgesetzt.

Der Abtretungskontrakt zwischen dem letzten König von Polen, Stanislaus August, und Maria Theresia wurde am 18. September 1773 geschlossen.[4] Das neue Kronland erhielt den Namen Königreich Galizien und Lodomerien, es wurde unter die Verwaltung des Zivilgouverneurs Graf Joseph von Pergen gestellt. Galizien wurde zunächst in 6, später in 18 Kreise mit je einem Kreishauptmann an der Spitze eingeteilt, die Starosteien und Woiewodschaften wurden aufgelöst, und die ehemaligen Krongüter (Camerale) gingen in kaiserlichen Besitz über. Das polnische Gerichtswesen wurde aufgelassen und eine neue Rechtsordnung eingeführt.

Karte Galiziens, 1836

Bei der zweiten Teilung Polens 1793 fielen Wolhynien und das östliche Podolien an Russland. In späteren Jahren erfuhr Galizien noch einige Gebietsänderungen: Die Bukowina wurde 1786 zu Galizien geschlagen, 1848 aber zu einem eigenen Kronland erklärt. Die daraufhin Westgalizien genannten Teile Polens, die bei der dritten Teilung an Österreich gefallen waren, mussten ebenso wie Krakau und der Kreis Zamość im Schönbrunner Frieden 1809 vorübergehend an Napoleon abgetreten werden, um mit dem Herzogtum Warschau vereinigt zu werden. 1810 trat Österreich noch an Russland die Kreise Tarnopol und Czortkow ab, erhielt sie aber im Pariser Frieden von 1814 zurück. Krakau mit einem kleinen Teil Galiziens wurde auf dem Wiener Kongress unter dem Schutz der drei Großmächte Österreich, Russland und Preußen zur einer eigenen Republik Krakau erklärt, nach Aufständen 1846 aber seiner Eigenständigkeit beraubt und 1849 als Großherzogtum zu einem Bestandteil Galiziens erklärt.

In diesen Grenzen blieb Galizien bestehen, bis es 1919 in der neu gegründeten Republik Polen aufging. Obgleich das Land auf eine lange Geschichte zurückblicken konnte, war es alles andere als eine Einheit, weder in ethnischer, noch in politischer oder konfessioneller Hinsicht. Die geographische Lage innerhalb Österreich-Ungarns war keineswegs als ideal zu bezeichnen. Gegen Ungarn war Galizien durch die bis dahin verkehrsmäßig noch wenig erschlossenen Beskiden und Waldkarpaten abgeriegelt, die gemeinsame Grenze mit dem Rest Zisleithaniens war nur wenige Kilometer lang. Nach Norden und Osten lag das Land ungeschützt, so dass es für die Militärs bestenfalls eine Pufferzone gegen Russland darstellte.

Kolonisationstätigkeit

Die Lage des Handwerks und der Landwirtschaft war zur Zeit der Gründung des Königreichs Galizien im Vergleich zu den westeuropäischen Ländern äußerst rückständig. Joseph II. beschloss daher in seinem Ansiedlungspatent vom 17. September 1781, Gewerbetreibende, Handwerker und Bauern für das neue Kronland anzuwerben. Keineswegs war hier an eine Germanisierung des Landes gedacht, vielmehr versprach man sich von den Neusiedlern eine lehrreiche Vorbildfunktion. Infrage kamen insbesondere die Pfälzer vom Rhein, denn durch die unglückliche Realerbteilung waren dort die Landwirtschaften so klein geworden, dass einerseits eine intensive Felderwirtschaft entwickelt werden musste, andererseits für die Bauern handwerkliche Fähigkeiten zum nötigen Nebenerwerb erforderlich waren.

Der Anreiz zur Abwanderung nach Galizien war groß, denn die österreichische Krone stellte den neuen Kolonisten Land, Wohnhaus, Stall, Vieh und Ackergeräte kostenlos zur Verfügung. Die Größe der Höfe betrug nach heutigem Flächenmaß etwa 4, 8 oder 15 ha, sie hing ab von der Höhe des mitgebrachten Kapitals, der Familiengröße und der Güte des Ackers. Die Kolonisten waren für 10 Jahre von allen Abgaben befreit und die Hofbesitzer und ihre ältesten Söhne vom Militärdienst freigestellt. Überdies wurde im Toleranzpatent vom 10. November 1781 den protestantischen Neubürgern die Ausübung ihrer Religion in einem Maße zugestanden, wie es im österreichischen Mutterland undenkbar war.

Vom Juni 1782 bis zum Januar 1786 kamen so 14.735 Kolonisten in das Land. Sie wurden entweder in neu gegründeten Dörfern oder in Erweiterungen bereits bestehender Dörfer (sog. Attinenzen) angesiedelt.

Die von Österreich zur Kolonisation herangezogenen Krongüter der polnischen Krone und die der aufgelassenen Klöster lagen fast ausschließlich im Westen des Landes. In Ostgalizien, wo unter der noch rückständigeren Landwirtschaft der Ruthenen eine Verbesserung durch die Ansiedlung von Einwanderern aus den deutschen Ländern noch wünschenswerter erschien, stand kein staatliches Land zur Verfügung. Die österreichische Verwaltung versuchte deshalb erfolgreich, die polnischen Großgrundbesitzer anzuregen, auch auf ihren Gütern deutsche Kolonisten unter ähnlichen Bedingungen anzusiedeln (so genannte Privatkolonisation).

Verwaltung

Aus polnischer Sicht musste die Annexion als ein Akt der Willkür empfunden werden, und es ist verständlich, dass der österreichische Kaiser zur Symbolfigur für eine als unrechtmäßig verstandene Besetzung des Landes wurde. Dies umso mehr, als der polnische Adel und der höhere Klerus zunächst seiner über Jahrhunderte sich angeeigneten Vorrechte verlustig ging.

Die Krone bemühte sich daher nachhaltig um eine Aussöhnung mit dem Adel. 1775 setzte Österreich die galizischen Landstände ein. Es ließ dabei den polnischen Adel nicht nur bestehen, sondern hob ihn noch über den Erbadel im Mutterland. Jeder polnische Edelmann wurde rittermäßig gestellt, viele Mitglieder des Adels, ehemalige Kastellane, Woiwoden und Starosten wurden gegen den vierten Teil der sonst erhobenen Taxe in den Grafenstand erhoben.

Alle vom Hause Habsburg geplanten Maßnahmen setzten eine funktionsfähige Bürokratie voraus, deshalb wurden nicht nur deutschsprachige Lehrer, Ärzte, Techniker und Juristen, sondern auch eine große Zahl österreichischer Verwaltungsbeamte in das neue Kronland abgeordnet, die von der dortigen Intelligenzschicht als Besatzer abgelehnt wurden. Im Jahr 1776 gab es im Land 724 Beamte, innerhalb von vier Jahren stieg diese Zahl auf 17.135. In Lemberg wurde die zentrale Verwaltung, das Gubernium, eingerichtet, dem ein Gouverneur vorstand. Nicht zuletzt durch die Einrichtung der Landesbehörden nahmen aber die Städte, die nach ihrer Blüte in der Renaissance dahingesiecht waren, einen neuen Aufschwung. Die bedeutendsten Handelsstädte waren zu Beginn des 19. Jahrhunderts Lemberg und Brody.

Bildung

Lemberg, die Landeshauptstadt, beherbergte eine Vielzahl von administrativen, kirchlichen und gerichtlichen Einrichtungen. Die Stadt kam bald zu bemerkenswertem Wohlstand, das öffentliche Leben eiferte dem in Wien nach. Dennoch war das geistige Leben recht bescheiden, so gab es zum Beispiel in Galizien nur eine einzige polnische Buchdruckerei, in Zamocz, und die eine deutsche Druckerei konnte nur existieren, weil sie das Recht zum Abdruck der Gubernial-Verordnungen und Steckbriefe gepachtet hatte. 1829 gab es dann zwar schon sechs Buchdruckereien, auf eine Druckerei entfielen dann aber immer noch etwa 450.000 Einwohner. Die Universität war 1784 gestiftet worden und nur langsam in Gang gekommen. Auf Veranlassung Josephs war die berühmte Garellische Bibliothek von Wien nach Lemberg gebracht worden. Bei der Niederschlagung des Aufstands 1848 hat das österreichische Militär dann allerdings nicht nur manche Gebäude in der Stadt in Brand geschossen und zerstört, sondern auch diese Bibliothek vernichtet.

Ganz allgemein war aber der Bildungsstand, besonders auf dem Lande, sehr niedrig. Die Ursache lag ohne Frage in dem Schulwesen, das sich zwar seit der Gründung des Landes erheblich verbessert hatte, aber noch längst keinem Vergleich mit Österreich oder deutschen Ländern standhalten konnte. Über den Anteil der Analphabeten in den ersten Jahrzehnten fehlen statistische Angaben, aber selbst 1890 waren noch 80 % der Bevölkerung des Schreibens unkundig. Bis 1914 reduzierte sich der Anteil auf gerade mal 64 %. Noch im Jahr 1885 gab es in 2.376 Gemeinden (das war etwa die Hälfte) keine Schulen.

In den kleinen Dörfern gab es bestenfalls Trivialschulen, in denen die Kinder dürftig in Religion und im Lesen, Schreiben und Rechnen von Hilfslehrern unterrichtet wurden. War die Gemeinde klein und arm und der geringen Zahl von Kindern wegen eine Schule nicht genehmigt, dann wurde doch wenigstens eine Winter- oder Winkelschule unterhalten, wo der so genannte Lehrer, gewöhnlich ein des Lesens kundiger Bauer, in den Wintermonaten die Kinder in den Bauernhäuser abwechselnd versammelte und im Lesen notdürftig unterwies. Es gab übrigens keinen Schulzwang, doch versuchten die Pfarrer und Lehrer die Bauern zu überreden, ihre Kinder in die Schule zu schicken. In der Saat- und Erntezeit wurden die Kinder aber auf den Höfen gebraucht.

Wirtschaft

Zur Gründerzeit hatte das Land fast keine Industrie, aber auch Gewerbe und Handwerk arbeiteten mit technisch längst überholten Verfahren. Um die Wende zum 19. Jahrhundert waren einige Ansätze zur Besserung zu finden, der Zustand war aber, auch im Hinblick auf die reichen Bodenschätze wie Eisen, Blei, Kohle, Salz, ganz und gar unbefriedigend. Im Kreis Drohobytsch gab es die einzige nennenswerte Eisenhütte (Jahreskapazität rund 450 t Guss- und Schmiedeeisen). Weiter zu nennen wäre die Salzgewinnung, zum großen Teil durch Sieden erzeugt, wobei wieder das zur Feuerung benötigte Holz ein entscheidender Faktor war. Im Samborer Kreis wurden 1791 im Sudverfahren immerhin mehr als 10.000 t Kochsalz gewonnen und teilweise außer Landes verkauft.

Das Handwerk beschränkte sich meist auf die Befriedigung der bescheidenen Bedürfnisse der Landbevölkerung. Etwas größere Bedeutung kam den vielen Heimwebern und den Töpfern zu. In Tomaczow in Ostgalizien gab es eine Fayence-Fabrik, die sehr gute Ware erzeugte und auch exportierte. Die Heimweber stellten meist ein sehr grobes Leinen oder Drillich her, was nur einen bescheidenen Gewinn brachte. Auch Flachs und Hanf wurde angebaut und bevorzugt zu Seilen für Pferdegeschirre verarbeitet. Dort, wo es noch nennenswerte Eichenwälder gab, hatte man sich auf die Fertigung von Fassdauben, aber besonders auch von Schiffsplanken, ja auf den Bau ganzer Schiffe für die Flüsse San und Weichsel verlegt. Eine geringere Bedeutung hatte der Handel mit Honig und Wachs, wobei letzteres, möglichst im gebleichten Zustande, für die unverzichtbare Kerzenproduktion neben dem Talg wichtig war.

Aufstand und Reformen

Als Folge der polnischen Erhebung 1848 wurde noch im gleichen Jahr mit Zustimmung der Schutzmächte die Republik Krakau aufgehoben. 1849 wurde dieses Gebiet mit der Stadt zum Großherzogtum erklärt und Galizien zugeordnet. Die Bukowina hingegen wurde im gleichen Jahr ein eigenes Kronland. Auch in Lemberg kam es zu erheblichen Unruhen, der kommandierende General Hammerstein ließ die Stadt mit Kanonen beschießen, wodurch viele bedeutende alte Gebäude in Brand gerieten. Schließlich wurden die Akademie, die Universitätsbibliothek, das alte Theater und das Rathaus ein Opfer der Flammen. Galizien musste noch bis 1854 den Belagerungszustand ertragen. Zu dieser Zeit hatte Galizien 5,3 Millionen Einwohner, die in rund 300 Städten und Marktflecken und in 6.300 Dörfern lebten.

In Folge des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs wurde 1867 auch in Galizien ein Ausgleich mit den Polen vereinbart. Kaiser Franz Joseph stimmte einer Polonisierung des Schulwesens und der Verwaltung zu. In anderen Bereichen gewährte man den Polen ebenfalls wachsenden Einfluss, so dass ab 1867 eine De-facto-Autonomie Galiziens bestand. Durch ein Kurienwahlrecht hatten Polen die absolute Mehrheit im galizischen Landtag. In der österreichischen Regierung gab es einen Minister für Galizien, der bis zum Ende der Doppelmonarchie stets polnischer Nationalität war. Auch andere wichtige Ministerposten hatten Polen inne. Bis zum Ende der Doppelmonarchie war der Polenklub im österreichischen Reichsrat die geschlossenste nationale Fraktion, die letztlich vorbehaltlos die Innen- und Außenpolitik der Wiener Regierung unterstützte.


Die polnisch dominierte Autonomie berücksichtigte jedoch nicht die Ukrainer in Ostgalizien. Das hatte nicht nur für die Ruthenen, sondern auch gerade für die kleine deutsche Minderheit außerordentlich nachteilige Folgen. Waren die einst von Joseph II. zugestandenen Rechte und Bedingungen längst zu einem großen Teil Opfer einer ausufernden Zentralbürokratie der österreichischen Monarchie geworden, brachen jetzt für die Deutschen noch schlechtere Zeiten herein. Die Amtssprache wurde Polnisch, der Gebrauch der deutschen Sprache im öffentlichen Dienst auf ein Mindestmaß beschränkt (nur das Militär und das Eisenbahnwesen blieben bei der deutschen Sprache). Die Unterrichtssprache in den Städten, bislang Deutsch, wurde weitgehend Polnisch.

Die gewährte Autonomie und damit verbundene Selbstverwaltung fand in Galizien im Landtag ihren Ausdruck, die politische Verwaltung wurde der Statthalterei in Lemberg und den neu organisierten 74 Bezirkshauptmannschaften übertragen.

Das Landesschulgesetz von 1873 hatte eine Reorganisation der Volksschulen und deren Vermehrung auf das Doppelte zur Folge. Von den rund 5.000 Volksschulen hatten noch 0,5 % deutsche Unterrichtssprache, woraus man schließen kann, dass im Landesdurchschnitt noch knapp die Hälfte der deutschsprechenden Kinder in ihrer Muttersprache unterrichtet wurde. Galizien hatte um 1890 28 Gymnasien, 2 Realgymnasien, 4 Realschulen. Es gab etwa 1 Million schulpflichtiger Kinder, aber weniger als eine halbe Million Kinder besuchten die Schule tatsächlich. Auf diese kamen 5.140 vollbeschäftigte Lehrer, also ein Lehrer auf etwa 100 Schulkinder. Die beiden Universitäten in Krakau und Lemberg hatten zu dieser Zeit rund 2.500 Studenten, die Unterrichtssprache war polnisch. Außerdem gab es drei theologische Lehranstalten, eine Kunstschule und eine Kunstgewerbeschule, zehn Bildungsanstalten für Lehrer.

Die Situation der Juden hatte sich nicht verbessert, teilweise lebten sie in bitterster Armut. Die so genannten jüdischen Berufe waren überfüllt, die zahlreichen Zwergbetriebe waren kaum in der Lage, die meist großen Familien ausreichend zu ernähren. Bemerkenswert ist jedoch der geistige Impuls, der von dieser Bevölkerungsgruppe ausging, sei es auf religiösem, philosophischem oder auf literarischem Gebiet. Stellvertretend seien genannt Joseph Roth, Manes Sperber und Martin Buber. Die Juden bekannten sich seit dem galizischen Ausgleich immer mehr zur polnischen Nationalität. Im Jahr 1880 erklärten sich noch 5,4 % der Bevölkerung als deutschsprachig, im Jahr 1910 waren es nur noch 1,1 %. Dabei blieb der jüdische Bevölkerungsanteil in Galizien konstant bei 11 %, der Anteil der deutschsprechenden Nichtjuden bei 0,5 %.[5]

Die Bevölkerung vermehrte sich bis 1914 auf mehr als 8 Millionen Menschen. Da etwa drei Viertel der Einwohner von der Landwirtschaft lebten, war Ackerboden sehr knapp geworden. Das führte zu einer außerordentlichen Auswanderungsbewegung. Bis zu einer halben Million Menschen verließen jährlich in dieser Zeit das Land. Sie wanderten entweder Übersee, Bosnien, Wolhynien oder in die Provinz Posen aus oder gingen als Saisonarbeiter nach Deutschland, Frankreich oder Dänemark.

Einen wichtigen Einfluss auf das geistige Leben übten die Universitäten von Krakau und Lemberg aus, an denen eine ganze Reihe polnischer Wissenschaftler ausgebildet wurden. Im Gegenzug sicherte das polnische konservative Lager dem Haus Habsburg seine Loyalität zu. Problematisch blieb in der strukturschwachen Region die Lage der ländlichen Bevölkerung und der größtenteils nicht assimilierten Juden im Osten. Auch deshalb entstanden bald populistische Bewegungen der Bauern, die die Grundlagen für die in der Zwischenkriegszeit mächtigen Bauernparteien legten. Das liberale geistige Klima am Vorabend des Ersten Weltkrieges ermöglichte auch die Aufstellung paramilitärischer Verbände, die für die Wiedererlangung der Unabhängigkeit kämpfen sollten. Es fehlte zunächst aber ein klares und allgemein unterstütztes politisches Konzept für die weitere Entwicklung.

Nationalismus im 19. und frühen 20. Jahrhundert

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden national-ukrainische Parteien, die für die Beseitigung der polnischen Vorherrschaft im größten Kronland Österreichs eintraten. Dadurch verschärften sich die Gegensätze zwischen Polen und Ukrainern. Zu Beginn des 20. Jahrhundert kam es zu umfangreichen Agrarstreiks in Ostgalizien, in denen sich polnische Großgrundbesitzer und ukrainische Bauern gegenüberstanden. Durch die Einführung des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts zum Österreichischen Abgeordnetenhaus im Jahre 1907 gelang es Ukrainern, ihren politischen Einfluss wesentlich zu vergrößern. Die Zentralregierung in Wien drängte deshalb auf einen Ausgleich zwischen Polen und Ukrainern. Dabei ging es vor allem um die Vergrößerung der ukrainischen Mandate im galizischen Landtag und die Errichtung einer ukrainischen Universität in Lemberg. Die Förderung der Ukrainer durch die Wiener Zentralregierung führte zu wachsenden Spannungen mit dem Zarenreich, wo seit dem Stolypinschen Staatsstreich 1907 massiv gegen die Ukrainer, die auf russischem Territorium lebten, vorgegangen wurde. So führte der partielle Ausgleich zwischen Ukrainern und Polen in Galizien Anfang 1914 zu einer Zuspitzung der Gegensätze zwischen der Doppelmonarchie und dem Zarenreich.

Nach der Auflösung Österreich-Ungarns

Galizien und Wolhynien im wieder unabhängigen Polen

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns, beanspruchten die Polen zuerst den westlichen Teil und die Ukrainer den östlichen. So wurde in Ostgalizien Ende 1918 in Lemberg die Westukrainische Volksrepublik (Sachidna Ukrainska Narodna Respublika (SUNR) ausgerufen. Diese konnte sich aber gegen die einmarschierende polnische Armee im Polnisch-Ukrainischer Krieg nicht halten, so dass Ostgalizien im Mai 1919 polnisch wurde.

Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebiet vorerst zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Westgalizien wurde Bestandteil des Generalgouvernements, während die Sowjetunion Ostgalizien an die Ukrainische SSR anschloss. Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion wurde auch Ostgalizien in das Generalgouvernement eingegliedert. Nach der Rückeroberung durch die Rote Armee wurden die Polen Ostgaliziens nach Westen umgesiedelt bzw. vertrieben. Heute gehört der westliche Teil Galiziens zu Polen, der östliche Teil mit Lemberg zur Ukraine.

Literatur

  • Klaus Bachmann: "Ein Herd der Feindschaft gegen Rußland" - Galizien als Krisenherd in den Beziehungen der Donaumonarchie mit Rußland (1907 - 1914). Verlag für Geschichte u. Politik, Wien 2001, ISBN 3-7028-0374-2.
  • Harald Binder: Galizien in Wien: Parteien, Wahlen, Fraktionen und Abgeordnete im Übergang zur Massenpolitik. Verlag der Österr. Akad. der Wiss., Wien 2005, ISBN 3-7001-3326-X.
  • Abraham J. Brawer: Galizien, wie es an Österreich kam, eine historisch-statistische Studie über die inneren Verhältnisse des Landes im Jahre 1772. Leipzig/Wien 1910. Nachdr. der Orig.-Ausg. Leipzig, Wien, Freytag und Tempsky, 1910. Scherer-Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-89433-007-4.
  • Verena Dohrn: Reise nach Galizien. Grenzlandschaften des alten Europa. Verlag Fischer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-10-015310-3.
  • Georg Hinrichsen: Briefe aus Galizien, 1913 geschrieben von Karl Hinrichsen. Verlag Cuvillier. Göttingen 2005. ISBN 3-86537-646-0.
  • Irene Kohl, Emil Brix, Klaus Beitl (Hrsg.): Galizien in Bildern: die Originalillustrationen für das "Kronprinzenwerk" aus den Beständen der Fideikommissbibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek. Verein für Volkskunde, Wien 1997, ISBN 3-900359-73-3.
  • Karlheinz Mack (Hrsg.): Galizien um die Jahrhundertwende. Politische, soziale und kulturelle Verbindungen mit Österreich. Verlag für Geschichte u. Politik, Wien 1990, ISBN 3-7028-0290-8.
  • Thomas Sandkühler: "Endlösung" in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941 - 1944. Verlag Dietz, Bonn 1996, ISBN 3-8012-5022-9.
  • Ralph Schattkowsky und Michael G. Müller (Hrsg.): Identitätenwandel und nationale Mobilisierung in Regionen ethnischer Diversität: ein regionaler Vergleich zwischen Westpreußen und Galizien am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Tagungen zur Ostmitteleuropa-Forschung 20. Verlag Herder-Inst., Marburg 2004, ISBN 3-87969-313-7.
  • Kai Struve: Bauern und Nation in Galizien: über Zugehörigkeit und soziale Emanzipation im 19. Jahrhundert. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-525-36982-4.

Einzelnachweise

  1. Gotthold Rhode: Geschichte Polens. Ein Überblick. Verlag Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1966, S. 48
  2. Karl Völker: Kirchengeschichte Polens. Verlag de Gruyter, Berlin 1930, S. 246
  3. Ludwig Schneider: Das Kolonisationswerk Josef II. in Galizien. Darstellung und Namenslisten. Verlag Hirzel, Leipzig 1939, Reprint 1989, Scherer Verlag Berlin, ISBN 3-89433-002-3, S. 10
  4. Horst Glassl: Das österreichische Einrichtungswerk in Galizien (1772–1790). Verlag Harrassowitz, Wiesbaden 1975, ISBN 978-3447016841, S. 78
  5. Peter G. J. Pulzer: Die Entstehung des politischen Antisemitismus in Deutschland und Österreich 1867 bis 1914. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-36954-9, S. 173

Siehe auch

Weblinks


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