Jules Bianchi

Jules Bianchi
Jules Bianchi (2009)

Jules Bianchi (* 3. August 1989 in Nizza) ist ein französischer Rennfahrer. Er gewann 2009 den Meistertitel der Formel-3-Euroserie. Er trat 2010 und 2011 in der GP2-Serie an und wurde beide Male Gesamtdritter.

Bianchi ist der Enkel von Mauro Bianchi, einem dreimaligen Weltmeister der GT-Kategorie, und Großneffe von Lucien Bianchi, einem ehemaligen Formel-1-Fahrer, der das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1968 gewann.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Jules Bianchi auf dem Hockenheimring 2009

Von 2004 bis 2006 war Bianchi im Kartsport aktiv. 2007 wechselte er in den Formelsport und wurde mit fünf Saisonsiegen auf Anhieb Meister der französischen Formel Renault. Außerdem startete er für eine halbe Saison im Formel Renault 2.0 Eurocup.

2008 wechselte Bianchi in die Formel-3-Euroserie und wurde vom Meisterteam ART Grand Prix verpflichtet. Während sein Teamkollege Nico Hülkenberg den Meistertitel holte, gewann Bianchi zwei Rennen und lag am Saisonende auf dem dritten Platz der Gesamtwertung. Darüber hinaus war er bester Rookie. Außerdem gewann der junge Franzose das Formel-3-Masters in Zolder. 2009 ging Bianchi erneut für ART Grand Prix in der Formel-3-Euroseries an den Start.[1] Er dominierte seine zweite Saison und gewann neun Rennen. In Zandvoort gelang ihm ein Wochenende mit der optimalen Punktausbeute: Er holte im Qualifying die Pole-Position, gewann beide Rennen und erzielte zudem jeweils die schnellste Rennrunde. Ein Rennwochenende vor Schluss sicherte er sich vorzeitig die Meisterschaft.[2] Darüber hinaus nahm der Franzose in dieser Saison an einigen Rennen der britischen Formel-3-Meisterschaft und der World Series by Renault teil.

Im Dezember 2009 absolvierte Bianchi zwei Formel-1-Testtage für die Scuderia Ferrari. Darüber hinaus erhielt der Franzose einen langfristigen Fördervertrag bei Ferrari.[3][4] Zum zweiten Rennwochenende stieg er für ART Grand Prix in die GP2-Asia-Serie-Saison 2009/2010 ein und erreichte direkt bei seinem ersten Rennen als Dritter eine Podest-Platzierung. Da er in den weiteren Rennen punktelos blieb, belegte er am Saisonende den zwölften Gesamtrang. Außerdem nahm er für ART Grand Prix an der GP2-Serie-Saison 2010 teil.[5] Bei einem Unfall auf dem Hungaroring, bei dem er frontal mit Ho-Pin Tung zusammenstieß, zog sich der Franzose mit einem gebrochenen Lendenwirbel eine schwere Verletzung zu. Nachdem es zunächst nach einer längeren Pause für Bianchi aussah,[6] profitierte er von der vierwöchigen Pause bis zum nächsten Rennen und nahm nach einer Operation an der Wirbelsäule wieder an der GP2-Serie teil.[7] Zwar konnte er bei einigen Rennen vorne mitfahren, ein Sieg gelang ihm allerdings nicht. Als bester siegloser Pilot belegte er am Ende der Saison mit drei zweiten Plätzen als beste Resultate den dritten Gesamtrang. Nach dem Ende der Saison nahm er im Rahmen der Young-Driver-Days an zwei Formel-1-Testtagen für Ferrari teil.[8]

2011 blieb Bianchi bei ART, das ab dieser Saison zusätzlich vom Automobilhersteller Lotus unterstützt wurde. Zunächst ging er in der GP2-Asia-Serie an den Start. Bianchi gewann das Auftaktrennen und wurde Vizemeister hinter Romain Grosjean. Im Anschluss absolvierte er für ART seine zweite Saison in der GP2-Serie.[9] Nachdem er das erste Rennen als Dritter beendet hatte, fiel er beim zweiten Rennwochenende auf dem Circuit de Catalunya durch wiederholte Fehler auf. Zunächst verlor er die Pole-Position, da er gelbe Flaggen ignoriert hatte,[10] dann löste er im Sprintrennen eine Startkollision mit Giedo van der Garde aus,[11] wegen der er am folgenden Rennwochenende in der Startaufstellung um fünf Positionen nach hinten versetzt wurde.[12] Im Hauptrennen des fünften Rennwochenendes in Silverstone erzielte Bianchi schließlich seinen ersten Sieg in der GP2-Serie. Auf dem Nürburgring führte er das Sprintrennen über weite Strecken an und kam nach einem Verbremser auf dem zweiten Platz ins Ziel.[13] Die Saison beendete er mit insgesamt sechs Podest-Platzierungen auf dem dritten Platz in der Fahrerwertung. Außerdem übernahm er 2011 die Position eines Testfahrers beim Formel-1-Team Ferrari.[14]

Sonstiges

Sein Manager ist Nicolas Todt, der unter anderem auch den Formel-1-Fahrer Felipe Massa sowie Sébastien Bourdais betreut.

Karrierestationen

Einzelnachweise

  1. „Bianchi, Bottas und Tambay: ART ist komplett“(Motorsport-Total.com am 6. Januar 2009)
  2. „Titelgewinn perfekt: Bianchi vorzeitig Meister“ (Motorsport-Total.com am 11. Oktober 2009)
  3. „Bianchi: Ferrari-Vertrag statt Topzeiten“ (Motorsport-Total.com am 2. Dezember 2009)
  4. „Bianchi delighted with maiden F1 test“ (Autosport.com am 2. Dezember 2009)
  5. „Bianchi steigt bei ART in die GP2 auf“ (Motorsport-Total.com am 12. Oktober 2009)
  6. „Bianchi fällt längere Zeit aus“ (Motorsport-Total.com am 1. August 2010)
  7. „Starterlaubnis: Bianchi darf wieder Gas geben“ (Motorsport-Total.com am 26. August 2010)
  8. „Ferrari beendet die Ära Bridgestone“ (Motorsport-Total.com am 17. November 2010)
  9. „Vertragsverlängerung nach beeindruckendem Debüt“ (Motorsport-Magazin.com am 23. Dezember 2010)
  10. „Barcelona: Bianchi verliert Pole-Position“ (Motorsport-Total.com am 20. Mai 2011)
  11. „Leimer gewinnt Sprintrennen in Barcelona“ (Motorsport-Total.com am 22. Mai 2011)
  12. „Van der Garde Schnellster in turbulentem Qualifying“ (Motorsport-Total.com am 26. Mai 2011)
  13. „Grosjean gewinnt den Sprint im Regen“ (Motorsport-Total.com am 24. Juli 2011)
  14. „Bianchi wird offizieller Ferrari-Testfahrer“ (Motorsport-Total.com am 11. November 2010)

Weblinks


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