- Ketterschwang
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Schwaben Landkreis: Ostallgäu Höhe: 654–718 m ü. NN Fläche: 22,88 km² Einwohner: 3800 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 166 Einwohner je km² Postleitzahl: 87656 Vorwahl: 08341 Kfz-Kennzeichen: OAL Gemeindeschlüssel: 09 7 77 130 Adresse der Gemeindeverwaltung: Gemeinde Germaringen
Westendorfer Str. 4a
87656 GermaringenWebpräsenz: Bürgermeister: Kaspar Rager (Freie Wgem. Untergermaringen) Germaringen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Ostallgäu.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Germaringen liegt in der Planungsregion Allgäu (Landkreis Ostallgäu)
Es existieren folgende Gemarkungen: Ketterschwang, Obergermaringen, Untergermaringen, Schwäbishofen.
Ortsteile sind (in Klammern: Einwohner am 31. Dezember 2007): Obergermaringen (2504), Untergermaringen (789), Ketterschwang (410), Schwäbishofen (17) und Riederloh (53)
Zur nahe gelegenen Stadt Kaufbeuren sind es 7 km, nach Bad Wörishofen 15 km, der nächstgelegene Autobahnanschluss zur A 96 Lindau – München bei Buchloe ist 14 km und die Stadt Buchloe selbst ist 18 km entfernt. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Kaufbeuren mit Anschlüssen nach München, Lindau und Oberstdorf.
Geschichte
Germaringen gehörte zur Freien Reichsstadt Kaufbeuren. Zu Germaringen gehörten die Gemeindeteile Ober- und Untergermaringen sowie das Riederloh. Ketterschwang kam im Jahr 1803 durch die Säkularisation der Reichsabtei Irsee (der der gesamte Ort bis auf den Weiler Schwäbishof gehörte) an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden. Durch die Gebietsreform in Bayern wurden Germaringen und Ketterschwang zusammengelegt.
Einwohnerentwicklung seit 1840
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden gezählt:
Jahr Einwohner 1840 875 1895 1168 1910 1235 1933 1275 1946 1966 Jahr Einwohner 1970 2382 1980 2515 1990 2978 2000 3644 2007* 3773 * 31. Dezember 2007; vor 1970 ohne Schwäbischhofen und Riederloh; Quelle: Gemeinde Germaringen
Politik
Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder. Bei der Gemeinderatswahl vom 2. März 2008 ergab sich folgende Sitzverteilung:
Bürgerblock Obergermaringen 10 Sitze Freie Wählergemeinschaft Untergermaringen 4 Sitze Freie Wählergemeinschaft Ketterschwang 2 Sitze Quelle: Gemeinde Germaringen
Bürgermeister ist Kaspar Rager (Freie Wählergemeinschaft Untergermaringen).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2006 umgerechnet 1.600 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 1.243 T€. Im Jahr 2007 lag die Pro-Kopf Verschuldung bei 351 Euro/Einwohner.
Partnerschaften
Germaringen hat mit der französischen Gemeine La Verrie in der Vendée 1992 bzw. 1994 einen Partnerschaftsvertrag geschlossen. Doch schon seit 1976 finden regelmäßige Besuche im 4-Jahres-Rhythmus der Gemeinden statt. Im Jahre 2000 wurde das Partnerschaftsdenkmal in Germaringen offiziell eingeweiht. 2001 wurde die 25-jährige Freundschaft gefeiert. Beim Besuch im Jahr 2008 wurde am Gemeindeamt die Skultpur der Partnerschaft (Titel: Freundschaft überwindet Grenzen) feierlich eingeweiht. Die Skulptur besteht aus zwei geschungenen Stehlen, welche für die gemeinsame Geschichte der beiden Länder Deutschland und Frankreich stehen. Die französische Säule ist blau und die deutsche ist golden, beides Farben der Landesflaggen. Beide Staaten schufen durch ihre Aussöhnung das Fundament für die europäische Einigung und haben jeweils drei entscheidende Begriffe als Wahlspruch formuliert, die immer Gültigkeit haben werden. Für Frankreich steht: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. In Deutschland heißt es: Einigkeit, Recht, Freiheit. Diese fundamentalen Worte stehen als Grundlage des Miteinander auf der dreiseitigen Granitplatte, welche die Skulptur der Partnerschaft trägt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Landschafts- und Ortsbild ist wesentlich von den Kirchen mitgeprägt. Nennenswert sind St. Georg auf dem Georgiberg in Untergermaringen und St. Wendelin in Obergermaringen.
St. Georg
Zur St. Georgskirche pilgerten noch vor einigen Jahrzehnten Gläubige am Georgifest (23. April) aus der Umgebung, der Zugangsweg auf den Berg ist gesäumt von alten Linden und sechs gemauerten Wegstationen aus dem 17. Jahrhundert.
Mauern und der Apsis der Kirche sind aus Tuffquadern stammen aus der Welfenzeit um 1180. Der Satteldachturm in Ziegelsichtbauweise wurde erst im 15. Jahrhundert. errichtet. Der Bau wurde 1966-1970 umfassend renoviert und weitgehend in den ursprünglichen romanischen Baustil mit entsprechender Ausstattung zurückgeführt. Dabei wurde ein romanisches Apsisfresco mit einem Christus umgeben von einer spitzen Mandorla freigelegt.
St. Wendelin
St. Wendelin in Obergermaringen wird bereits im 16. Jahrhundert als Wallfahrtskirche zum Hl. Wendelin schriftlich erwähnt. An Stelle der ursprünglichen Kapelle wurde 1697 mit dem Bau einer Barockkirche begonnen. Der Bauplan stammt wahrscheinlich von dem Wessobrunner Baumeister und Stukkateur Johann Schmuzer. 1727 wurde der Bau mit zwei Kuppeltürmen fertiggestellt.
Im Inneren der Kirche sind eine Fülle von Wand- und Deckengemälden sowie reichhaltige Stukkaturen von Wessobrunner Meistern erhalten. An den Wänden sind zahlreiche Fresken mit Darstellungen aus dem Leben und der Legende des Hl. Wendelins. Die Gewölbefelder schmücken Gemälde mit Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament, umrahmt von üppigen Stuckornamenten.
In der Kirche bewahrt wird eine Reliquie des Hl. Wendelins. Noch heute kommen Pilger zu Wallfahrten. Der traditionelle Wendelinsritt wurde wieder ins Leben gerufen und findet alle drei Jahre statt. Der erste große Nachweisbare Umritt mit Pferden und Gespannen fand am 12. Juni 1924 zum 1.300-jährigen Todestag des Viehpatrons statt. Jedes Jahr zum Wendelinsfest im Oktober (Dienstag nach Kirchweih) finden auch Viehsegnungen statt. Der Heilige Wendelin wird nach wie vor von der Obergermaringer Kirchengemeinde sehr verehrt. Dazu finden Wallfahrten und Hirtenfeste statt. Immer am Ostermontag findet zu Ehren des Heiligen Wendelin ein Festgottesdienst mir Reliquienverehrung statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 25, im Produzierenden Gewerbe 387 und im Bereich Handel und Verkehr 128 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 115 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1.139. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es keine, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 69 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.993 ha. Davon waren 625 ha Ackerfläche und 1.367 ha Dauergrünfläche.
Bedeutende ansässige Unternehmen:
- Otto Nocker GmbH, Fleisch- und Wurstwaren
- GRUMA Nutzfahrzeuge GmbH, Landmaschinentechnik
- Internationale Spedition Karl-Heinz Dietrich GmbH&Co. KG, Fracht- und Transportwesen
Verkehr
Der Ortsteil Obergermaringen ist direkt an die Bundesstraße 12 angebunden.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2007):
- zwei Kindergärten: St. Michael in Obergermaringen mit einer Ganztags- und drei Halbtagsgruppen und St. Georg in Untergermaringen mit einer Ganztagsgruppe
- eine Grund- und Hauptschule (Volksschule) mit M-Zweig (Möglichkeit der Mittleren Reife)
Vereine
- SVO Germaringen e. V.
- Musikverein Germaringen e. V.
- Musikkapelle Ketterschwang e. V.
- Theater- und Brauchtumsverein St. Wendelin e. V.
- Schützenverein St. Wendel Germaringen e. V.
- Kirchenchor Ketterschwang
- Kirchenchor Obergermaringen
- EC Piranhas Germaringen e. V.
- Kath. Frauenbund
- CSU Ortsverband Germaringen
- Freiwillige Feuerwehr Obergermaringen
- König-Ludwig-Verein Germaringen-Mauerstetten e. V.
- VdK Ortsverband Germaringen
- fast 40 aktive Vereine und Gruppen in Germaringen
Persönlichkeiten
- Der Schriftsteller Peter Dörfler wurde am 29. April 1878 in einem Bauernhof in Untergermaringen geboren.
- In Untergermaringen lebte der Musiker Ernst Mosch, Leiter der Egerländer Musikanten. Mosch betrieb einen Musikverlag mit einem extravaganten Verlagsgebäude an der Hauptstraße in Obergermaringen.
- Der in Obergermaringen geborene Rupert Egenberger war ein bekannter Sonder-/Heilpädagoge.
Literatur
Im Jahr 2005 erschien die Germaringer Chronik. Ein umfassendes Werk über die Geschichte des Ortes und aktuelle Informationen mit 448 Seiten ist in der Gemeindeverwaltung Germaringen erhältlich.
Weblinks
- Webpräsenz der Gemeinde Germaringen
- Chronik der Gemeinde Germaringen
- Germaringen: Wappengeschichte vom HdBG
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