- Wintersheim
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Wappen Deutschlandkarte 49.7783333333338.2802777777778190Koordinaten: 49° 47′ N, 8° 17′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Mainz-Bingen Verbandsgemeinde: Guntersblum Höhe: 190 m ü. NN Fläche: 3,83 km² Einwohner: 308 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km² Postleitzahl: 67587 Vorwahl: 06733 Kfz-Kennzeichen: MZ Gemeindeschlüssel: 07 3 39 066 Adresse der Verbandsverwaltung: Alsheimer Straße 29
67583 GuntersblumWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Markus Keller (parteilos) Lage der Ortsgemeinde Wintersheim im Landkreis Mainz-Bingen Wintersheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Guntersblum an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
8. Jahrhundert
Erstmals wurde Wintersheim 766 im Lorscher Kodex erwähnt. Am 17. Juni 766 machte Hairdin dem Kloster Lorsch mit einem Weinberg, der 4 Ohm (Maß 160 Liter) Wein bringt, die erste Schenkung. Es folgten in den nächsten 40 Jahren weitere 17 Schenkungen von Weinbergen. Der Weinbau muss demnach in der Wintersheimer Gemarkung des 8. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle gespielt haben.
15. bis 18. Jahrhundert
Im Jahr 1467 starb Landgraf Hesso von Leiningen-Dagsburg. Sein Besitz fiel an seine Schwester Margarethe von Leiningen-Westerburg. Dagegen erhoben ihre Brüder von Leiningen-Hartenburg heftigen Widerstand. Margarethe musste den Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz zu Hilfe rufen. Sie versprach dem Pfälzer für seine erfolgreiche Unterstützung in einem Teilungsvertrag von 1471 die Hälfte der umstrittenen 19 Dörfer. Nach Margarethes Tod verkaufte ihr Sohn Reinhard I. von Leiningen 1481 einen Teil der infrage stehenden Dörfer an den Kurfürsten Philipp den Aufrechten. Unter den verkauften Dörfern war auch Wintersheim, das somit pfälzisch geworden war. Wintersheim erhält 1589 eine Gerichts- und Dorfordnung (Weistum). Sie liegt im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt in der Sammlung „Weistümer“ unter der Nummer 118. Im Rahmen der Koalitionskriege erfolgt ein erster Einfall der französischen Revolutionstruppen. Das Ende der kurpfälzischen Herrschaft kommt nach 1796. Wintersheim wird dem Kanton Oppenheim zugeteilt.
19. Jahrhundert
Wintersheim, Eimsheim und Dolgesheim werden 1801 als unterste französische Verwaltungseinheit zusammengefasst und erhalten eine gemeinsame Mairie (Bürgermeisterei). Mit Verabschiedung der Deutschen Bundesakte kommt Wintersheim mit der 3. Provinz, später als Provinz Rheinhessen bezeichnet, zum Großherzogtum Hessen. Samuel Dettweiler wird 1836 erster Bürgermeister von Wintersheim. Die Gründung der Spar-und Darlehenskasse Dorn-Dürkheim-Wintersheim erfolgte 1872. Die Gründung des Konsumvereines erfolgte 1873, 1875 erfolgte die Gründung des Gesangvereins „Einigkeit“.
20. Jahrhundert
- 1906 Bau der Wasserleitung und des Hochbehälter Wintersheim
- 1913 Anschluss an die Stromversorgung
- 1926 Gründung des Turnvereins
- 1954-1958 Flurbereinigung
- 1972 Zuordnung zur Verbandsgemeinde Guntersblum
- 1976 Bekommt Wintersheim ein eigenes Dorfgemeinschaftshaus
- 1988 Kanal- und Straßenbau
- 1989 Renovierung des Rathauses (erbaut 1829)
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Wintersheim besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[2]
Ortsbürgermeister
- Markus Keller
Wappen
Das Wappen zeigt in Blau vier schräggekreuzte silberne Windmühlenflügel.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ein ehemaliger spätmittelalterlicher Wohnturm aus Bruchsteinmauerwerk stammt aus dem 15. Jahrhundert; im 18. Jahrhundert wurde er umgebaut und mit Mansarddach versehen. Der dazugehörige Keller datiert von 1754. Das Ensemble steht im Weingut Dätwyl und wird heute noch für den dortigen Gutsausschank genutzt.
Das ehemalige Schlossgut der Freiherren von Frayss ist ein Vierseithof. Das Herrenhaus unter Mansardwalmdach stammt im Kern von 1618 (Portal); in der ersten Hälfte 18. Jahrhundert wurde es barockisierend überformt. Ein ummauerter Garten schließt sich an.
Eine Hofanlage, die ein Kleinhaus mit Schildgiebeln um 1600 samt Nebengebäude umfasst steht in der Seilenbachgasse 2. Das Rathaus befindet sich in einer ehemaligen Schule von 1829. Sie ist als spätklassizistischer Putzbau mit Dachreitern ausgeführt. Rheinhessische Weingewölbe, d.h. ein über Säulen gewölbter Viehstall aus der Mitte des 19. Jahrhunderts findet sich in der Eimsheimer Straße 11.
Die Evangelische Kirche wurde 1896 bis 1897 von August Ermel, Worms, errichtet. Es handelt sich um einen neugotischen Saalbau aus Hausteinen mit dreiseitigem Schluss und Walmdach mit Dachreiter.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Wintersheim
Regelmäßige Veranstaltungen
- Der Wintersheimer Weinwandertag ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Kerwe im September.
- Es werden fachkundige Führungen durch die Winzer angeboten.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Christian Dettweiler (* 17. August 1831), Landwirt und Vater der deutschen Ziegenzucht
- Peter Dettweiler (1837-1904), deutscher Lungenfacharzt und Sanatoriumsleiter
- Peter Dettweiler (1856-1907), Altphilologe
- Christina Huxel, Rheinhessische Weinkönigin 1992/1993
- Annika Strebel, Rheinhessische Weinkönigin 2010/2011 und Deutsche Weinkönigin 2011/2012
Weblinks
Commons: Wintersheim – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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