- Friesenheim (Rheinhessen)
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Wappen Deutschlandkarte 49.8363888888898.2566666666667167Koordinaten: 49° 50′ N, 8° 15′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Mainz-Bingen Verbandsgemeinde: Nierstein-Oppenheim Höhe: 167 m ü. NN Fläche: 3,47 km² Einwohner: 668 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 193 Einwohner je km² Postleitzahl: 55278 Vorwahl: 06737 Kfz-Kennzeichen: MZ Gemeindeschlüssel: 07 3 39 018 Adresse der Verbandsverwaltung: Sant’Ambrogio-Ring 33
55276 OppenheimWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Gerhard Held (FWG) Lage der Ortsgemeinde Friesenheim im Landkreis Mainz-Bingen Friesenheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Der Weinort liegt zwischen Mainz und Worms (Westrhein) und ist ein von der Landwirtschaft geprägter Ort.
Nachbargemeinden
Verkehrsanbindung
Friesenheim ist über die L425 an die Bundesstraße B420 angebunden, über die man nach wenigen Kilometern, in östlicher Richtung Nierstein am Rhein und in südlicher Richtung die A63 erreicht. Die Entfernung bis Mainz beträgt ca. 30 Kilometer.
Es liegt an den beiden Rheinhessischen Radwegen Valtinche und Selztal.
Geschichte
Friesenheim ist dem Kreis jener rheinhessischen Orte zuzuzählen, die im Gefolge der fränkischen Landnahme entstanden sind. Es finden sich aber schon Siedlungsspuren aus vorgeschichtlicher Zeit. In der Gewann „Spitzäcker“ wurde 1975 eine jungsteinzeitliche Siedlung der Rössener Kultur mit typischer Keramik entdeckt. Im Bereich dieser Siedlung traten auch einige Keramikreste der Bronze- oder Eisenzeit auf. Etliche Funde aus der Hallstattzeit und der Latènezeit sind schon länger bekannt.
Erstmals wird der Name Friesenheim im Jahre 803 im Kodex Fuldensis erwähnt, als der Franke Theotbald Liegenschaften in Dubilesheim und Friesenheim an das Kloster Fulda schenkte. Einige Forscher bringen den Eintrag im Kodex jedoch mit Friesenheim im Elsass in Verbindung. Der Name ist als Heim des Friso zu deuten; an eine Friesensiedlung ist nicht zu denken.
Das mittelalterliche Dorf umfasste ein Gebiet, das begrenzt wird von der Neugasse im Süden, der Mühlstraße im Westen, der Selz und dem Dalheimer Bach im Norden und der katholischen Kirche im Osten.
Die Herrschaftsverhältnisse
Um 1190 trug Werner II. von Bolanden von den Wildgrafen die Vogtei und andere Hoheitsrechte über Friesenheim zu Lehen. Die Bolander gaben die ihnen verliehenen Rechte weiter an ihre Versallen. Bevor Otto von Dienheim im Jahre 1322 den Wigand von Dienheim mit Dorf und Gericht belehnte waren der Ritter Heinrich von Selzen und dessen Neffe Peter die Lehensträger. Außer Angehörigen des Geschlechts von Dienheim waren im 14. Jahrhundert noch andere niederadlige Geschlechter mit hoheitlichen Rechten belehnt. Zwischen 1370 und 1380 war Graf Heinrich II. von Sponheim, einer der Erben des Hauses Bolanden, Lehnsherr. Von ihm gingen die Rechte auf dem Erbweg an die Grafen von Nassau über.
1398 belehnte Graf Philipp von Nassau den Wigand von Dienheim mit dem Dorf Friesenheim. 400 Jahre – bis zum Ende des alten Reiches – bestand das Lehnsverhältnis zwischen den Nassauer Grafen und den Herren und Freiherrn von Dienheim. Als Ortherren hatten die von Dienheim auch die hohe und niedere Gerichtsbarkeit inne. Verschiedene andere Rechte standen jedoch Kurpfalz zu, wie z. B. das Wildfangrecht, das kaiserliches Lehen war. Das bedeutete, wenn einer auf den kein Herr einen Anspruch erhob, nach Friesenheim zuzog, nach Jahr und Tag Leibeigener der Kurpfalz wurde und nicht etwa den Herrn von Dienheim gehörte. So kam es, dass im späten 17. Jahrhundert alle Friesenheimer Einwohner kurpfälzische Leibeigene waren.
Die Besitzverhältnisse
Bis zum Frieden von Lunéville im Jahre 1801, dessen Vertragsbestimmungen die völlige Enteignung des adeligen und geistlichen Besitzes auf der linken Rheinseite vorsah, gehörte der weitaus größte Teil des Ortes und der Gemarkung adeligen und geistlichen Besitzern. Ihre Güter wurden von Erb- und Zeitpächtern bebaut. Größte Grundherren waren die Freiherrn von Dienheim, die drei Hofgüter mit 128, 108 und 40 Morgen Ackerland besaßen. Ihnen gehörte auch die Mühle und das Backhaus. Die Freiherrn von Frankenstein besaßen zwei Güter mit 109 und 105 Morgen, die auf dem Erbweg von dem Geschlecht von Dienheim an sie gekommen waren. Die Freiherrn von Geispitzheim besaßen über 500 Jahre lang als Lehen des Ritterstiftes St. Alban vor Mainz ein Gut von 60 Morgen. Ein weiteres Gut, das 150 Morgen umfasste, ließ das Ritterstift durch Pächter bauen. Das Hospital Odernheim besaß 112 Morgen Feld. Die Pfarrkirche baute 22 Morgen. Dazu erhielt er ein Drittel des großen und kleinen Zehnten. 1721 besaß der größte Bauer etwa 100 Morgen Feld, zwei Bauern hatten je 40 und 30 Morgen. Alles übrige war bäuerlicher Kleinstbesitz, abgesehen von einigem Streubesitz des Adels und der Kirche. In napoleonischer Zeit wurde die als Nationalgüter erklärten adeligen und geistlichen Besitztümer versteigert.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Friesenheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[2]
SPD FWG Gesamt 2009 1 11 12 Sitze 2004 2 10 12 Sitze Ortsbürgermeister
- Gerhard Held
Siehe auch
Weblinks
Commons: Friesenheim (Rheinhessen) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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