- Wasungen
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Wappen Deutschlandkarte 50.66666666666710.366666666667270Koordinaten: 50° 40′ N, 10° 22′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Schmalkalden-Meiningen Verwaltungs-
gemeinschaft:Wasungen-Amt Sand Höhe: 270 m ü. NN Fläche: 29,5 km² Einwohner: 3.542 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 120 Einwohner je km² Postleitzahl: 98634 Vorwahl: 036941 Kfz-Kennzeichen: SM Gemeindeschlüssel: 16 0 66 086 Adresse der
Stadtverwaltung:Markt 9 - 11
98634 WasungenWebpräsenz: Bürgermeister: Manfred Koch (parteilos) Lage der Stadt Wasungen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen Wasungen ist eine Stadt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen in Deutschland, 12 km nördlich von Meiningen gelegen. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Wasungen-Amt Sand, der weitere neun Gemeinden angehören.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Stadt liegt zwischen Thüringer Wald und Rhön im mittleren Werratal.
Stadtgliederung
Zur Stadt Wasungen gehört der Ortsteil Bonndorf, der ca. 3 km vom Stadtzentrum entfernt liegt.
Geschichte
Wasungen wurde in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda 874 als Vuasunga erstmals urkundlich erwähnt. Der edle und sehr reiche Siegfried von Wasungen wurde erst kurz nach seinem Tod 1157 und die Burg 1190 erwähnt. Sein Geschlecht war mit den Grafen von Henneberg verwandt. Die von 1228 bis 1265 genannten Herren von Wasungen sind nicht exakt einer Familie zuzuordnen. Eindeutig gehört aber der 1265 erwähnte Friedrich zu den Wasungern. Er war Ministerialer des Grafen von Henneberg. 1274 gehörte dann Wasungen der Grafenlinie Henneberg-Schleusingen. Die Burg Wasungen wurde Amtssitz und wurde auch später mehrfach verpfändet. Im Bauernkrieg 1525 wurde sie im Gegensatz zu vielen anderen Burgen der Gegend nicht zerstört. Später wurden die Gebäude zu einer Domäne umgestaltet und mit einem Pächter besetzt. 1660 kam Wasungen zu Sachsen-Gotha und 1672 an Sachsen-Meiningen. Heute ist das Burggelände ein Hotel-Restaurant und Ausflugslokal. [2]
Für 1308 lässt sich das Stadtrecht nachweisen.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden mindestens zehn Einwohner(innen) Opfer der Zwangssterilisation. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 130 Kriegsgefangene, Militärinternierte sowie Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern in Wasungen Zwangsarbeit leisten. Im hiesigen Kriegsgefangenen-Lazarett starben 295 Personen. An die sowjetischen Opfer des Lagers erinnert ein 1948 auf dem Hungerberg errichteter Gedenkstein, ein Obelisk und ein weiterer Gedenkstein befinden sich auf dem Friedhof.[3]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl:
- 1833: 2327
- 1994: 4026
- 1995: 4018
- 1996: 3989
- 1997: 3977
- 1998: 3959
- 1999: 3941
- 2000: 3918
- 2001: 3852
- 2002: 3824
- 2003: 3802
- 2004: 3764
- 2005: 3736
- 2006: 3730
- 2007: 3696
- 2008: 3628
- 2009: 3577
- 2010: 3542
- Datenquelle: ab 1994 Thüringer Landesamt für Statistik - Werte vom 31. Dezember
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat Wasungens besteht aus 16 Stadtratsmitgliedern:
(Stand: Kommunalwahl von 2009)
Bürgermeister
Der hauptamtliche Bürgermeister Manfred Koch wurde am 6. Juni 2010 zum wiederholten Male wiedergewählt (98,5 % der Stimmen).
Wappen
Blasonierung: „In Blau eine silberne Burg mit offenem Tor und zwei Krüppeltürmen; zwischen ihnen schwebend ein goldener Schild, darin eine schwarze Henne auf einem Dreiberg.“
Partnerschaft
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Als Wahrzeichen der Stadt gilt die Burgruine "Maienluft", die inzwischen eine Gaststätte beherbergt und deren Bergfried eine herrliche Aussicht auf das Werratal und die nahegelegene Vorderrhön bietet. Von der Burg sind noch Reste der Mauern und der Kapelle erhalten.
Die kleine Altstadt ist durch eine Vielzahl von hennebergisch-fränkischen Fachwerkbauten gekennzeichnet. Um den Marktplatz gruppieren sich Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 20. Jahrhundert sowie das von 1532–1534 errichtete Rathaus. Die Stadtkirche St. Trinitatis hat bis in das 13. Jahrhundert reichende Wurzeln. Die Adelssitze Maienhof (1576), Weyenhof (1630–1632), Fellehof (18. Jahrhundert) und das Damenstift (1576) sind neben dem 1606–1607 im Renaissancestil entstandenen Amtshaus weitere sehenswerte Bauten. Das Städtchen verfügt ferner über Reste der mittelalterlichen Wehranlage und der Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert, dem ein Jahrhundert älteren Judenturm und der Pfaffenburg aus dem Jahr 1387.[4]
Regelmäßige Veranstaltungen
Bekannt ist Wasungen vor allem durch den seit spätestens 1524 begangenen Wasunger Karneval, der jedes Jahr unter einem neuen Motto steht und an dessen - traditionell am Samstag vor Rosenmontag stattfindendem - Hauptumzug regelmäßig mehr als achtzig kreative Themenwagen beteiligt sind. "Woesinge Ahoi!" ist der Karnevalsschlachtruf der Wasunger. In der DDR wurde der Ort als Stadt des Volkskarnevals vermarktet.
Die sagenhaften "Wasunger Streiche" (so genannte "Woesinger") stellen die Wasunger in eine Reihe mit den Schildbürgern, obwohl sich die Wasunger Streiche bei allen Gemeinsamkeiten in ihrer typischen Art deutlich von den Schildbürgerstreichen unterscheiden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Wasungen liegt an der Werrabahn, die Eisenach mit Eisfeld und Sonneberg verbindet. Die Süd-Thüringen-Bahn bedient die Strecke im Stundentakt.
Mitten durch den Ort führt die Bundesstraße 19, so dass die historischen Häuser an der Hauptstraße z.T. stark von Abgasen ergraut sind. Es existieren drei Konzepte für Umgehungsstraßen, wobei bisher keine Entscheidung für eines der Konzepte gefallen ist.
Ansässige Unternehmen
Am Ortsausgang an der B 19 in Richtung Meiningen ist ein kleines Industrie- und Gewerbegebiet entstanden.
An der Aluminiumstraße in Richtung Fulda befinden sich die beiden bedeutendsten Unternehmen der Stadt:
- PREFA Aluminiumprodukte Ges.m.b.H.
- TUBEX Wasungen GmbH (TUBEX-Gruppe) mit 180 Mitarbeitern.
Beide Unternehmen gehören zur CAG Holding, die ihren Stammsitz in Österreich hat.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Melchior Vulpius (1560–1615), Kantor und Komponist
- Johann Valentin Meder (1649–1719), Komponist und Organist
- Johann Georg Liebknecht (1679–1749), Professor der Theologie und Mathematik in Gießen
- Heinrich Cotta (1763–1844), Forstwissenschaftler, geboren im Forsthaus Kleine Zillbach
- Johann Friedrich Glaser (1707–1789), deutscher Mediziner
- Tuiskon Ziller (1817–1882), Pädagoge
- Hermann Stötzer (1840–1911), Leiter der Forstlehranstalt in Eisenach
Weitere Persönlichkeiten
- Bruno Leipold (1879–1948), Kantor und Komponist, war 12 Jahre in Wasungen tätig
Siehe auch
Quellen
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Thomas Bienert: Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 275-277.
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 263, ISBN 3-88864-343-0
- ↑ ACE-Lenkrad, Heft 9/2010, Seite 38
Weblinks
Commons: Wasungen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Wasungen in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Landkreis Schmalkalden-MeiningenAltersbach | Aschenhausen | Bauerbach | Belrieth | Benshausen | Bermbach | Birx | Breitungen/Werra | Brotterode | Christes | Dillstädt | Einhausen | Ellingshausen | Erbenhausen | Fambach | Floh-Seligenthal | Frankenheim/Rhön | Friedelshausen | Grabfeld | Henneberg | Hümpfershausen | Kaltensundheim | Kaltenwestheim | Kühndorf | Leutersdorf | Mehmels | Meiningen | Melpers | Metzels | Neubrunn | Oberhof | Oberkatz | Obermaßfeld-Grimmenthal | Oberschönau | Oberweid | Oepfershausen | Rhönblick | Rippershausen | Ritschenhausen | Rohr | Rosa | Roßdorf | Rotterode | Schmalkalden | Schwallungen | Schwarza | Springstille | Steinbach-Hallenberg | Stepfershausen | Sülzfeld | Trusetal | Unterkatz | Untermaßfeld | Unterschönau | Unterweid | Utendorf | Vachdorf | Viernau | Wahns | Wallbach | Walldorf | Wasungen | Wölfershausen | Zella-Mehlis
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