- Trinwillershagen
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Wappen Deutschlandkarte 54.24861111111112.62333333333318Koordinaten: 54° 15′ N, 12° 37′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Vorpommern-Rügen Amt: Barth Höhe: 18 m ü. NN Fläche: 34,21 km² Einwohner: 1.253 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km² Postleitzahl: 18320 Vorwahl: 038225 Kfz-Kennzeichen: NVP Gemeindeschlüssel: 13 0 73 094 Adresse der Amtsverwaltung: Teergang 2
18356 BarthWebpräsenz: Bürgermeister: Klaus-Dieter Tahn Lage der Gemeinde Trinwillershagen im Landkreis Vorpommern-Rügen Trinwillershagen ist eine Gemeinde im Westen des Landkreises Vorpommern-Rügen. Bis zum 1. Januar 2005 war die Gemeinde Teil des Amtes Ahrenshagen und ist seitdem Teil des Amtes Barth.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde liegt in einer flachen Ebene westlich der Barthe von Stralsund und etwa zehn Kilometer östlich von Ribnitz-Damgarten. In den Fluss mündet der das Gemeindegebiet durchströmende Langenhanshäger Bach. Ein weiteres Fließgewässer ist der Saaler Bach. Größere Seen und Waldgebiete fehlen, nennenswert ist nur das Waldgebiet Forst Schuenhagen.
Gemeindegliederung
- Langenhanshagen
- Mittelhof
- Neuenlübke
- Neuhof
- Trinwillershagen
- Wiepkenhagen
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn von Norden beginnend: Bartelshagen II b. Barth, Lüdershagen, Divitz-Spoldershagen, Löbnitz, Velgast, Schlemmin und Ahrenshagen-Daskow.
Geschichte
Trinwillershagen entstand im 14. Jahrhundert im Rahmen der deutschen Ostkolonisation und wurde als ein so genanntes Hagendorf angelegt. Der Begriff „Trin” leitet sich vom althochdeutschen Wort „Tründel” ab, welches einen Rundling bezeichnete. Karten von 1583 zeigen die Rund- bzw. Kreisform des Dorfes, in deren Mitte sich kleine Teiche befanden. Die erste Kenntnis des Dorfes geht auf eine Urkunde vom 17. April 1255 zurück. Hierbei verlieh Fürst Jaromir II. von Rügen dem Anwesen Barth das Stadtrecht. Als Zeuge dieser Urkunde tritt Albert advokatus de Sale auf, der Stellvertreter des rügenschen Fürsten in der Provinz Saal war. Zu Saal gehörte damals, wie der Heimatforscher Ernst Garduhn herausfand, auch der Ort Tründelwillershagen. Die erste urkundliche Erwähnung fand Trinwillershagen jedoch erst im Jahre 1320 im Pommerschen Urkundenbuch 5. Im Dreißigjährigen Krieg erlitten die Bauern und Leibeigenen beträchtlichen Schaden durch Wallensteins Truppen.
Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 gehörte Trinwillershagen zu Schwedisch-Pommern. Im Zuge der schwedischen Landvermessung wurde 1695 ein Kataster des Dorfes mit Umgebung angefertigt. Mitte des 18. Jahrhunderts gehörte Trinwillershagen zu einem Rittergut, dessen Pächter über die Jahre oft wechselten. Im Jahr 1815 kam die Gemeinde dann zur preußischen Provinz Pommern.
Der letzte Pächter des Gutes war ein gewisser Matthies, der bis zur Bodenreform 1945 die Felder um Trinwillershagen bewirtschaften ließ. Die von ihm angestellten Bauern lebten in Häusern, die an der einzigen Straße, dem Alten Dorf, lagen.
Im Zweiten Weltkrieg wurden einige neue Häuser gebaut, welche die Bombenopfer aus Stralsund bezogen.
Die Gemeinde war bis 1952 Teil des Landkreises Franzburg-Barth.
Nach der Gründung der DDR gehörte die Gemeinde zum Bezirk Rostock und den Kreis Ribnitz-Damgarten.
Während der staatlichen Bodenreform, wurde in Trinwillershagen die LPG „Rotes Banner” gegründet, welche sich erst in der Wendezeit 1991 auflöste.
In den fast 40 Jahren der LPG wurde Trinwillershagen zu einem Vorzeigedorf der DDR. Nach einer Weile des Stillstandes durch ungeklärte Besitzansprüche in den 1990er Jahren, sind heute einige neue Einfamilienhäuser entstanden und alte durch privates Engagement renoviert. Man baute ein Großteil der einstigen LPG zurück, um Platz für Wiesen und Parkanlagen zu schaffen.
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 25. Februar 2011 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 335 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.[2]
Blasonierung: „In Rot schräg gekreuzt zwei silberne Hacken; bewinkelt oben von einem silbernen Hufeisen, beiderseits von goldenen Tulpenblüten, unten von einer silbernen Rübe.“ [3]
Sehenswürdigkeiten
- Kirche Langenhanshagen aus dem 14. Jahrhundert
- Gedenkstein von 1965 auf dem Friedhof des Ortsteiles Wiepkenhagen am Gemeinschaftsgrab von fünf Häftlingen des KZ Barth, die Opfer des Todesmarsches vom April 1945 wurden. Auf dem gleichen Friedhof die Gräber eines unbekannten sowjetischen und polnischen Opfers, vermutlich der Zwangsarbeit
Wirtschaft und Infrastruktur
In Trinwillershagen sind einige kleine Baufirmen, Handwerksbetriebe, Landwirtschaften und ein Restaurant ansässig. Zudem gibt es eine Bank, ein Einkaufszentrum, einen Zahnarzt und einen Arzt für Allgemeinmedizin. Ein Gewerbegebiet und ein neu gebauter Windpark bei Trinwillershagen tragen zu einem bescheidenen Aufschwung des Dorfes bei.
Viele Einwohner Trinwillershagens sind Pendler und arbeiten als Handwerker, Angestellte und Landwirte in und bei Ribnitz-Damgarten, Barth, Stralsund und Rostock, viele andere sind aber wegen fehlender Arbeitsplätze nicht erwerbstätig.
Verkehrsanbindung
Die Gemeinde liegt südlich der B 105.
Kultur und Bildung
Das Dorf besitzt einen Kindergarten. Kulturelle Einrichtungen sind die regelmäßig stattfindenden Tanz- und Musikveranstaltungen im ehemaligen Kulturhaus, ein Familientreff der evangelisch-methodistischen Kirche sowie eine Kegelbahn. Der örtliche Fußballverein SV Rot-Weiß Trinwillershagen hat auch eine längere Tradition.
Sonstiges
- Walter Ulbricht und das sowjetische Politbüromitglied Anastas Mikojan besuchten 1957 die LPG und das Dorf, um sich ein Bild von der damals modernen sozialistischen Landwirtschaft zu machen.
- 1977 spielte die schwedische Popgruppe ABBA im damaligen LPG-Kulturhaus.
- Am 13. Juli 2006 weilte der US-amerikanische Präsident George W. Bush nach Ende seines Arbeitsbesuches auf Einladung der Bundeskanzlerin Angela Merkel in Trinwillershagen.
Literatur
- Siegfried Kell: Chronik Trinwillershagen, Eigenverlag, Trinwillershagen
- Trinwillershagen gestern und heute, Herausgegeben von der Gemeinde
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.ostsee-zeitung.de/vorpommern/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=3055565
- ↑ Hauptsatzung § 2 Abs.2
Weblinks
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