- Ettringen (Wertach)
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Wappen Deutschlandkarte 48.110.65581Koordinaten: 48° 6′ N, 10° 39′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Schwaben Landkreis: Unterallgäu Höhe: 581 m ü. NN Fläche: 41,5 km² Einwohner: 3.247 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner je km² Postleitzahl: 86833 Vorwahl: 08249 Kfz-Kennzeichen: MN Gemeindeschlüssel: 09 7 78 137 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Siebnacher Str. 1
86833 EttringenWebpräsenz: Bürgermeister: Robert Sturm Lage der Gemeinde Ettringen im Landkreis Unterallgäu Ettringen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Ettringen liegt in der Region Donau-Iller beidseitig der Wertach. Der größere Teil der Siedlung liegt westlich des Flusses.
Ortsteile
- Aletshofen
- Dornet
- Ettringen
- Ettringen-Ost (Gut Ettringen)
- Ettringermühle
- Felderhof
- Forsthofen
- Hahnenbichl
- Höfen
- Kirch-Siebnach
- Kusterberg
- Oberhöfen
- Siebnach
- Traunried
- Ziegelberg
- Ziegelstadel
Außerdem liegen noch einzelne Höfe an der Markt Walder Straße, der Augsburger Straße und der Höfener Straße.
Ausdehnung des Gemeindegebietes
Das Gemeindegebiet stzt sich zusammen aus den Gemarkungen Ettringen, Siebnach und Traunried.
Geschichte
Aus der Römerzeit ist anhand archäologischer Befunde mindestens ein Ziegelofen lokalisiert.[2] Im Jahr 1056 wurde Ettringen das erste Mal urkundlich erwähnt. Die Siedlung soll jedoch schon im 5. Jahrhundert während der Landnahme gegründet worden sein. Als Grundherr im Ort ist von 1386 bis 1490 die Augsburger Patrizierfamilie von Ostheim nachweisbar. Ettringen gehörte zur Herrschaft Schwabegg und seit 1705 zu den kurbayerischen Stammlanden. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern wurde mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Ettringen geschaffen. Um die Hochwassergefahr zu bannen, begradigte man in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Wertach. Ab 1957 wurde die Westsiedlung erbaut. 1978 schuf man aus den Gemeinden Ettringen, Siebnach und Traunried eine Einheitsgemeinde.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.919, 1987 dann 2.993 und im Jahr 2000 3.468 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister ist Robert Sturm (CSU).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 5.820 T€, davon machten die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 4.544 T€ aus.
Wappen
Das Wappen wurde am 16. Mai 1967 durch Bescheid des Bayerischen Staatsministeriums des Innern genehmigt.
Blasonierung: „In Silber schräg gekreuzt ein wachsender roter Abtstab und ein wachsendes schwarzes Grabscheit, unten überdeckt mit einem blauen Wellenbalken.“
Die geschichtliche Entwicklung wird im Gemeindewappen von Ettringen durch das Symbol aus dem Wappen der Augsburger Patrizierfamilie von Ostheim, das Grabscheit, sinnbildlich dargestellt, weil diese Adelsfamilie im späten Mittalter längere Zeit durch größeren Grundbesitz mit dem Ort verbunden war und von 1386 bis 1490 die Grundherrschaft im Ort innehatte. Der Krummstab erinnert an die Kirchenpatrone St. Martin in der Pfarrkirche und St. Ottilia in der Gruftkapelle. Der Wellenbalken symbolisiert schließlich die durch die Gemeindegemarkung fließende Wertach.
Der Entwurf und die Gestaltung des Wappens übernahm der Nördlinger Rudolf Mussgnug.
Flagge
Die Flagge wurde am 2. September 1975 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt.
Die Flagge ist Weiß - Blau - Weiß gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Über dem Ettringer Ortsteil Siebnach liegt auf dem Buchberg der hochmittelalterliche Burgstall Siebnach.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 18, im produzierenden Gewerbe 716 und im Bereich Handel und Verkehr 86 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 67 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1.146. Im verarbeitenden Gewerbe gab es fünf, im Bauhauptgewerbe elf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 100 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2.647 ha, davon waren 1.604 ha Dauergrünfläche. Ein Teil der Kurzwellensendeanlage Wertachtal liegt auf Ettringer Flur.
Das größte ortsansässige Unternehmen ist die Papierfabrik der Myllykoski Corporation, die Gebr. Lang GmbH Papierfabrik mit einer Kapazität von 575.000 Tonnen Papier im Jahr.[3]
Verkehr
1908 erhielt Ettringen einen Eisenbahnverbindung nach Türkheim, die Strecke wurde anschließend zur Staudenbahn ausgebaut, deren Betrieb schrittweise in den 1980er und 1990er Jahren für den Personenverkehr ganz und für den Güterverkehr zu großen Teilen stillgelegt wurde. Seit dem Jahr 2001 gibt es zwar wieder Personenverkehr auf Teilstrecken, jedoch wird dabei Ettringen nicht bedient. Zwischen Ettringen und Türkheim-Bahnhof verkehren jedoch Güterzüge.
Seit 2005 besitzt Ettringen eine Umgehungsstraße, die den Ort vom Durchgangsverkehr entlastet. Für die ortsansässige Papierfabrik wurde eigens eine neue Wertachbrücke gebaut.
Bildung
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergarten: 141 Kindergartenplätze mit 94 Kindern
- Volksschule: 1 mit 26 Lehrern und 432 Schülern
Literatur
Dr. Martin Kleint; Gemeinde Ettringen (Hrsg.): Drei schwäbische Dörfer erzählen – Aus der Geschichte der Gemeinden Ettringen-Siebnach-Traunried. Holzmann-Druck-Service, Bad Wörishofen 1977.
Weblinks
Commons: Ettringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Ettringen (Wertach): Wappengeschichte vom HdBG
- Ettringen (Wertach): Amtliche Statistik des LStDV (PDF; 1 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Ulrich Brandl und Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0 (Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61)
- ↑ Lang Papier. Myllykoski Corporation, abgerufen am 30. Dezember 2010.
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