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Daten des Sternbildes Kassiopeia Deutscher Name Kassiopeia
(Himmels-W)Lateinischer Name Cassiopeia Lateinischer Genitiv Cassiopeiae Lateinische Abkürzung Cas Lage Nördlicher
FixsternhimmelRektaszension 22h 56m bis 03h 38m Deklination +77°40’ bis +46°40’ Fläche 598 Quadratgrad
Rang 25Sichtbar auf Breitengraden 90° Nord bis 12° Süd Beobachtungszeitraum
für MitteleuropaGanzjährig Anzahl der Sterne mit
Größe < 3m4 Hellster Stern,
Größeα Cas (Schedir),
2,24mMeteorströme Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)Camelopardalis Die Kassiopeia (lateinisch Cassiopeia) ist ein auffälliges Sternbild des Nordhimmels.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die fünf Hauptsterne der Kassiopeia bilden ein markantes W am Himmel, daher wird sie auch als Himmels-W bezeichnet. Die Spitze in der Mitte des W zeigt ungefähr auf den Nordpolarstern, den man so mit Hilfe der Kassiopeia auffinden kann.
Die Kassiopeia gehört zu den nördlichen zirkumpolaren Sternbildern, die in unseren Breiten das ganze Jahr über zu sehen sind.
In der Nähe des Sterns β Cassiopeiae (Caph), dem östlichsten Stern, verläuft der Kolur mit 0° Rektaszension - also der „Nullmeridian“ des Himmels.
Die Region der Kassiopeia ist sehr sternreich, da sich die Milchstraße durch das Sternbild zieht. Mehrere offene Sternhaufen können hier beobachtet werden.
Geschichte
Die Kassiopeia gehört zu den 48 Sternbildern der antiken Astronomie, die bereits von Ptolemäus erwähnt wurden.
Im Laufe der Zeit gab es Versuche, das Sternbild umzubenennen, so etwa im 17. Jahrhundert, als man sie mit der biblischen Maria Magdalena in Verbindung brachte. Diese Bestrebungen setzten sich allerdings nicht durch.
Tycho Brahe beobachtete im Jahre 1572 in der Kassiopeia eine Supernova (SN 1572).
In der Kassiopeia befindet sich die nach der Sonne stärkste Radioquelle am Himmel, die als Cassiopeia A bezeichnet wird. Es handelt sich um den Überrest einer Supernova, die um 1680 explodiert sein muss. Aufzeichnungen hierüber sind allerdings nicht bekannt.
Mythologie
Der griechischen Mythologie nach war Kassiopeia die Gemahlin des äthiopischen Königs Kepheus und Mutter der Andromeda. Die eitle Kassiopeia zog den Zorn der Götter auf sich, da sie behauptete, noch schöner als die Nereiden, die Töchter des Meeresgottes Nereus, zu sein. Die Nereiden wandten sich ob dieser Beleidigung an Poseidon, der daraufhin ein schreckliches Meeresungeheuer aussandte, das die Gestaden des Landes verwüstete. Das Land konnte einem Orakelspruch nach nur von dem Fluch befreit werden, wenn Andromeda, das einzige Kind des Königspaares, dem Ungeheuer geopfert würde. Andromeda wurde schließlich an einen Felsen gekettet, und erwartete ihr grausames Schicksal. Im letzten Augenblick eilte der Held Perseus auf seinem geflügelten Ross Pegasus herbei und tötete das Untier. Zum Lohn erhielt er Andromeda zur Frau.
Alle Gestalten der Erzählung wurden am Himmel verewigt, das Meeresungeheuer in Form des Sternbildes Walfisch.
Himmelsobjekte
Sterne
B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse α 18 Schedir, Shedir, Schedar 2,24m 228,57 K0 IIIa β 11 Caph, Cheph, Kaff, Al Saman al Nakah 2,27m 54,461 F2 IV γ 27 Tsih 2,47 bis 3,4m 613,10 B0 IVpe δ 37 Ruchbah, Ksora, Rukbah 2,68 bis 2,74m 99,411 A5 III-IVv ε 45 Segin, Navi 3,35m 441,96 B3 III η 24 Achird 3,44m 19,371 G3 V + K7 V ζ 17 3,69m 597,38 B2 IV 50 3,95m 162,11 A2 V ρ 7 Rho Cassiopeiae 4,1 bis 6,1m 11648,73 F8–M5 Ia0pe κ 15 4,17m 4128,62 B1 Iae θ 33 Marfark, Marfak 4,34m 137,45 A7 V ι 4,45m 141,57 A3p + F5 + K3 ο 22 4,48m 906,02 B5 III + F8 48 4,54m 116,86 A3 IV + F2 V υ2 28 4,61m 205,91 G8 IIIb χ 39 4,68m 204,37 G9–K0 IIIb ψ 36 4,72m 193,11 K0 III + A λ 14 4,74m 354,83 B7 Vn + B8 V ξ 19 4,80m 1109,40 B2 V υ1 26 4,83m 406,69 K2 III 1 4,84m 1105,70 B0 IV τ 5 4,87m 172,76 K1 III σ 8 4,88m 1524,10 B1 V + B3 V ν 25 4,90m 389,69 B9 III π 20 4,94m 174,33 A5 V φ 34 4,95m 2764,13 F0 Ia + B9 + B6 Ib + B3 + B5 4 4,96m 771,08 M1 III ω 46 4,97m 701,43 B8 III V509 Cassiopeiae 5,1m ~11.000 G0 Ia0 + B1 V μ 30 5,12m 24,603 G5 VIb + M VIsd 42 5,18m 280,69 B9 V 49 5,22m 426,36 G8 III 47 5,27m 109,45 F0 Vn + G1 V 40 5,28m 446,80 G8 III 31 5,31m 317,90 A0 Vnn 12 5,38m 763,86 B9 III 23 5,42m 803,37 B8 III 6 6 Cassiopeiae 5,43m 16308,35 A3 Iae + A3 43 V557 5,56m 444,37 A0sp 32 RU 5,56m 362,81 B9 IV 10 5,57m 982,43 B9 IIIe 21 YZ 5,63m 290,18 A2 IV 2 5,68m 1976,77 A5 III 44 5,78m 913,63 B8 IIIn 38 5,81m 95,398 F6 V 9 5,90m 2718,05 A1 III 13 6,18m 716,85 B6 V 35 6,33m 238,60 A2 Vnn 16 6,47m 565,28 B9 III α Cassiopeiae ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 2,24m der hellste Stern in der Kassiopeia. Er ist ein 120 Lichtjahre entfernter Stern der Spektralklasse K0.
Der Name Schedir ist arabischen Ursprungs und bedeutet „Brust“.β Cassiopeiae (Caph, arabisch „Handfläche“) ist etwa 46 Lichtjahre entfernt und gehört der Spektralklasse F2 an.
δ Cassiopeiae (Ksora, arabisch „Knie“) ist rund 80 Lichtjahre entfernt und gehört zur Spektralklasse A5.
ρ Cassiopeiae ist ein gelblicher Hyperriese. Es handelt sich um einen der größten bekannten Sterne mit dem 740-fachen Durchmesser unserer Sonne.
Doppelsterne
Objekt Größen Abstand η 3,44m/7,51m 13" ι 4,6m/6,9m 2,5" φ 5,0m/7,0m 134" λ 5,3m/5,6m 0,6" η Cassiopeiae ist ein Doppelsternsystem in nur 19,4 Lichtjahren Entfernung. Das System besteht aus einem gelblich leuchtenden Stern der Spektralklasse G0 und einem rötlichen Begleiter der Klasse M0.
Das System ι Cas ist 150 Lichtjahre entfernt und besteht aus zwei weißlich-blauen Sternen der Spektralklassen A4 und F5. η und ι Cas sind einfach im Teleskop zu trennen.
Das System φ Cas ist mit 10.000 Lichtjahren wesentlich weiter von der Sonne entfernt. Seine Sterne gehören den Spektralklassen F0 und B5 an. Von der Erde aus gesehen, sind die beiden Komponenten mit 134 Bogensekunden weit voneinander entfernt und können daher schon mit einem Prismenfernglas in Einzelsterne aufgelöst werden.
λ Cas ist 300 Lichtjahre entfernt und besteht aus zwei Sternen der Spektralklassen B8 und B9. Von der Erde aus gesehen weisen die Komponenten einen Abstand von nur 0,6 Bogensekunden auf. Um sie in Einzelsterne zu trennen benötigt man ein größeres Teleskop.
Veränderliche Sterne
Objekt Größe Periode Typ β 2,27 bis 2,31m 0,104 Tage δ-Scuti-Stern γ 2,47 bis 3,40m unregelmäßig Veränderlicher δ 2,68 bis 2,74m 759 Tage Bedeckungsveränderlicher ρ 4,1 bis 6,1m unregelmäßig Veränderlicher 6 5,43m „shell star“ R 4,8 bis 13,6m 431 Tage Mira-Stern SU 5,7 bis 6,2m 1,9493 Tage Cepheid V 509 5,1m semiregulär γ Cassiopeiae ist ein unregelmäßig veränderlicher Stern der Spektralklasse B0 in 800 Lichtjahren Entfernung. Im Maximum erreicht er eine Helligkeit von 1,6m und wird damit noch heller als Schedir. Der Stern ist eine starke Röntgenquelle am Himmel. Vermutlich handelt es sich um ein enges Doppelsternsystem, bestehend aus einem Riesenstern und einem Neutronenstern.
SU Cas ist ein veränderlicher Stern vom Typ der Cepheiden. Mit einer regelmäßigen Periode von 1,9493 Tagen verändert sich seine Helligkeit von 5,7 bis 6,2m. Er ist 800 Lichtjahre entfernt und gehört der Spektralklasse F6 an.
V509 Cassiopeiae ist ein semiregulärer gelber Überriese. Mit einem Radius von 910 Sonnenradien gehört er zu den größten Sternen der Milchstraße. V509 Cas ist der zweithellste Stern der Sternassotiation Cep OB1.
Messier- und NGC-Objekte
Messier (M) NGC sonstige Größe Typ Name 52 7654 6,9m Offener Sternhaufen 103 581 10,6m Offener Sternhaufen 281 14m Emissionsnebel 457 8,5m Offener Sternhaufen Eulenhaufen 559 8m Offener Sternhaufen 654 7,5m Offener Sternhaufen 663 8m Offener Sternhaufen 7789 10,5m Offener Sternhaufen Herschels Spiralhaufen Da sich die Milchstraße durch die Kassiopeia zieht, ist diese Region sehr sternreich und enthält einige interessante Objekte, wie offene Sternhaufen. Zwei davon nahm der französische Astronom Charles Messier in seinen Katalog nebliger Objekte auf. Der auf dem Foto sichtbare doppelte Sternhaufen h und Chi Persei gehört allerdings zum Sternbild Perseus.
Der 5.000 Lichtjahre entfernte offene Sternhaufen M52 wurde 1774 von Charles Messier entdeckt, als er einen in diesem Jahr sichtbaren Kometen beobachtete. M52 ist ein sehr reichhaltiger Sternhaufen, der im Fernglas als nebliger Fleck erscheint. Im Teleskop werden bei höherer Vergrößerung 80 bis 100 Sterne sichtbar.
M103 ist ein offener Sternhaufen in etwa 6.000 Lichtjahren Entfernung. Im Fernglas erscheint er als nebliger Fleck. Erst im Teleskop kann er in Einzelsterne aufgelöst werden.
Der Emissionsnebel NGC 281 ist ca. 10.000 Lichtjahre entfernt. Im Teleskop zeigt sich, dass eine Gruppe von Sternen in den Nebel eingebettet ist. Bei dem Objekt handelt es sich, wie beim Orionnebel, um ein Sternentstehungsgebiet.
Der 5.000 Lichtjahre entfernte Sternhaufen NGC 457 wurde 1787 von Wilhelm Herschel entdeckt. Im Teleskop erinnert sein Anblick an eine Eule mit ausgebreiteten Flügeln, wobei die hellsten Sterne die Augen darstellen sollen. Der hellste Stern des Haufens ist bereits mit bloßem Auge erkennbar.
NGC 559 ist ca. 6.000 Lichtjahre entfernt. Im Fernglas zeigt sich ein schwacher Nebel, im Teleskop kann der Haufen in Einzelsterne aufgelöst werden.
NGC 654 ist 7.000 Lichtjahre entfernt. In einem mittleren Teleskop von 6 bis 10 cm Öffnung zeigt sich ein kompakter Sternenhaufen mit vielen Zweier- und Dreiergruppen von Sternen.
NGC6 63 ist ebenfalls 7.000 Lichtjahre entfernt und steht etwas südlich von NGC 654. Der Sternhaufen ist bereits im Fernglas ein sehr lohnendes Objekt, das zwei sternreiche Gebiete zeigt. Im Teleskop zeigen sich mit zunehmender Vergrößerung immer weitere Sterne, darunter einige gut zu trennende Doppelsterne.
Der 6.000 Lichtjahre entfernte offene Sternhaufen NGC 7789 wurde 1783 von Karoline Herschel entdeckt. Im Fernglas erscheint er als neblige Wolke. Im Teleskop wird eine Vielzahl von Sternen sichtbar. NGC 7789 ist einer der reichhaltigsten Sternenhaufen des Nordhimmels.
Siehe auch
Weblinks
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