Hohestadt

Hohestadt
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Ochsenfurt
Ochsenfurt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ochsenfurt hervorgehoben
49.66472222222210.079166666667187Koordinaten: 49° 40′ N, 10° 5′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Höhe: 187 m ü. NN
Fläche: 63,55 km²
Einwohner: 11.423 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 180 Einwohner je km²
Postleitzahl: 97199
Vorwahl: 09331
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 170
Stadtgliederung: 9 Stadtteile/Stadtbezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 42,
97199 Ochsenfurt
Webpräsenz:
Bürgermeister: Rainer Friedrich (CSU)

Ochsenfurt ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Würzburg und liegt im südlichen Maindreieck. Die historische Altstadt verfügt über eine weitgehend erhaltene mittelalterliche Befestigungsanlage mit zahlreichen Türmen und Stadttoren. Ochsenfurt gehörte früher dem Domkapitel in Würzburg.

Inhaltsverzeichnis

Name

Ansicht von Ochsenfurt (Mitte 20. Jh.)

Ochsen waren früher Zugtiere, mit denen man gut eine Furt überqueren konnte. Eine Furt ist ein Flussübergang. Viele Ortsnamen haben die gleiche Bedeutung, wie z. B. Oxford in England und Bosporus in der Türkei.

Geographie

Ochsenfurt liegt im südlichen Maindreieck im Landkreis Würzburg in Unterfranken zwischen Würzburg und Kitzingen. Durchflossen wird die Stadt vom Main, sowie einigen kleinen Bächen (u.a. Thierbach). Die Stadt ist von vielen Weinbergen umgeben und liegt im Ochsenfurter Gau.

Geschichte

Ansicht von Ochsenfurt (1623)
Altes Rathaus mit Pranger
Neues Rathaus mit Monduhr
Pulverturm
Hl. Nikolaus von Riemenschneider in der Stadtpfarrkirche

Die erste urkundliche Erwähnung war 725, als im Auftrag von Bonifatius ein Kloster in der Stadt gegründet wurde in dem u.a. Thekla von Kitzingen Äbtissin war. Möglicherweise befand sich bis ins 11. Jahrhundert in Ochsenfurt ein Königshof. Die berühmten Mauern und Türme stammen aus dem 14. Jahrhundert. Erst mit dem Bau der Brücke 1512 gewann Ochsenfurt auch wirtschaftliche Bedeutung. 1525 kam es während der Bauernkriege zu Aufständen.

Das neue Rathaus wurde bereits 1497 fertig gestellt. Die St.- Andreas-Kirche, wurde 1288 geweiht.

1803 kam Ochsenfurt zu Kurbayern und ab 1806 zum Großherzogtum Würzburg. 1813 wurde die Stadt Teil des Königreichs Bayern.

1945 wurde Ochsenfurt von den Amerikanern besetzt. Die Mainbrücke wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, aber die Altstadt blieb verschont.

1972 wurde der Landkreis Ochsenfurt mit dem Kfz-Kennzeichen OCH aufgelöst. Seitdem gehört die Stadt zum Landkreis Würzburg.


Wirtschaft

Verkehr

Ochsenfurt liegt an der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg (Kursbuchstrecke 920), die eine wichtige Verkehrsachse im Schienennetz der Deutschen Bahn darstellt. Auf ihr verkehren im Stundentakt Regionalbahnen, die Ochsenfurt u.a. regelmäßig mit dem Oberzentrum Würzburg verbinden. Die Gaubahn von Ochsenfurt über Gaukönigshofen und Röttingen wurde mittlerweile stillgelegt und in den 90er Jahren abgebaut. Mehrere Buslinien verkehren von hier aus insbesondere in den südlichen Landkreis Würzburg. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund Mainfranken (VVM) an, sodass alle Verkehrsmittel des ÖPNV zu einheitlichen Tarifen genutzt werden können.

Über die nahe gelegenen Autobahnen A 7 und A 3 ist Ochsenfurt mit je einer wichtigen Straßenverkehrsachse in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung verbunden. Die nächste Anschlussstelle der A 7 befindet sich im ca. 8 km entfernten Marktbreit, die der A 3 ca. 12 km nördlich in Eibelstadt. Weiterhin führt durch Ochsenfurt die Bundesstraße 13.

Ansässige Unternehmen

In Ochsenfurt betreibt die Südzucker AG Deutschlands derzeit drittgrößte Zuckerfabrik. Rund 6.200 Landwirte aus der Umgebung liefern jährlich von Mitte September bis Mitte Dezember rund 1,5 Mio. t Zuckerrüben an.

Die größte deutsche Hotelkooperation, Flair Hotels, hat ihren Sitz in Ochsenfurt.

Der weltweit größte Produzent von Maschinen für die industrielle Kerzenherstellung, Herrhammer, hat seinen Hauptsitz im Ochsenfurter Ortsteil Hohestadt.

Das Maschinenbauunternehmen Kinkele hat seinen Sitz in Ochsenfurt, Ortsteil Hohestadt. Als Zulieferer für Maschinenbau / Apparatebau / Stahlbau / Fördertechnik setzte das Unternehmen im Jahr 2008 mit rund 500 Mitarbeitern 76,9 Mio € um.


Städtepartnerschaften

Stadtgliederung

Darstadt

Westlichster Stadtteil von Ochsenfurt. Darstadt (202 Einwohner) wird vom Schafbach durchflossen und gehört seit dem 1. Januar 1972 zu der Stadt Ochsenfurt.

Erlach

Erlach ist der nördlichste Stadtteil von Ochsenfurt und gehört seit dem 1. Juli 1972 zur Stadt Ochsenfurt.

Goßmannsdorf

Goßmannsdorf liegt westlich von Ochsenfurt am Main und hat Anteil an der Eisenbahnlinie. Seit dem 1. Juli 1972 ist das Dorf ein Stadtteil von Ochsenfurt. Goßmannsdorf hat ca. 1100 Einwohner.

Hohestadt

Hohestadt (ca. 850 Einwohner) liegt südwestlich und nahe der Stadt. Wie der Name sagt, befindet sich das Dorf auf einem Berg. Am 1. Juli 1971 wurde Hohestadt als eines der ersten umliegenden Dörfer eingemeindet.

Hopferstadt

Hopferstadt ist der südlichste Stadtteil von Ochsenfurt und hat 671 Bewohner. Als letztes Dorf wurde es am 1. Mai 1978 eingemeindet.

Kleinochsenfurt

Bis ins 13. Jahrhundert war Kleinochsenfurt nicht eindeutig getrennt von Ochsenfurt. Am 1. Juli 1971 wurde es eingemeindet. Das Dorf grenzt direkt an die Stadt Ochsenfurt. In Kleinochsenfurt leben über 1.000 Einwohner, der Ort besitzt kein eigenes Rathaus oder andere öffentliche Einrichtungen. Als örtliche Vereinigung besteht der Sportverein Kleinochsenfurt 1929/49 e.V..

Tückelhausen

Tückelhausen liegt südwestlich von Ochsenfurt und wird von etwas über 300 Menschen bewohnt. Der Ort geht zurück auf das Kloster Tückelhausen des Kartäuserordens. Die Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert. Mit der Säkularisation 1803 wurde das Kloster aufgelöst, die Mönchszellen wurden in Wohnhäuser umgewandelt. Heute besitzt das Dorf immer noch eine klosterähnliche Struktur und ein Kartäuser-Museum. Am 1. Juli 1972 wurde Tückelhausen Stadtteil von Ochsenfurt.

Zeubelried

Zeubelried liegt mit rund 200 Einwohnern nördlich von Ochsenfurt. Es wurde am 1. Juli 1971 eingemeindet. Bekannt in der Umgebung ist das Zeubelrieder "Linsenspitzer-Fest", welches immer am 3. Wochenende im August stattfindet. Veranstalter ist die Freiwillige Feuerwehr und die über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannte Musikkapelle "Die Zeubelrieder". An den beiden Festtagen besuchen mehrere tausend Menschen den Dorfplatz.

Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Domkapitelsches Palatium
  • Neues Rathaus mit Monduhr am Lanzentürmchen
  • Altes Rathaus mit Pranger
  • Stadtpfarrkirche St. Andreas mit St. Nikolaus von Tilman Riemenschneider
  • Michaelskapelle
  • Kastenhof
  • Schlößchen, heute Heimatmuseum
  • Domkapitelsches Palatium
  • Stadtbefestigung mit zahlreichen Türmen
  • Torbastion mit Taubenturm

Mainbrücke

Die alte Mainbrücke

Die alte Mainbrücke
Alte Mainbrücke (1939)

Die Alte Mainbrücke wurde 1512-1519 erbaut. Sie bestand aus etwa 13 Steinbögen, die auf breiten Pfeilern gründen. Einzelne Bögen wurden 1866 von den Preußen im Krieg gegen Bayern zerstört und daraufhin wiederhergestellt. Am 31. März 1945 wurde der mittlere Bogen der Brücke vor den einrückenden Amerikanern gesprengt.

In der Nachkriegszeit wurde die Alte Mainbrücke unter Zerstörung weiterer Teile im Mittelteil über dem Fluss mit einem deutlich höher gelegenen Betonbalken über der Hauptöffnung wiederhergestellt; eine moderne Schifffahrt wurde so möglich. Die seitlichen Bögen aus verschiedenen Zeiten blieben erhalten. Die Alte Mainbrücke ist mittlerweile baufällig und durfte zwischenzeitlich nur noch stadteinwärts befahren werden. Seit September 2006 ist sie - auch für Radfahrer oder Fußgänger - wegen Einsturzgefahr voll gesperrt. Im April 2007 wurde zunächst der mittlere Stahlbetonträger abgebrochen, im Lauf des Jahres 2007 sollte die ganze Brücke beseitigt und anschließend in ähnlicher Form neu errichtet werden. Inzwischen hat die Bauforschung aber den historischen Wert des Bauwerks festgestellt, sie wurde auf eine Stufe mit der alten Mainbrücke in Würzburg und der steinernen Brücke in Regensburg gestellt. Eine Bürgerinitiative forderte den Erhalt des Bauwerks. Mit Mitteln des Bundes und des Amtes für Denkmalschutz sowie der Stadt Ochsenfurt wird die Brücke nun ab September 2009 originalgetreu restauriert und bekommt wieder ein neues Mittelteil aus Beton.

Neue Mainbrücke

Der Verkehr fliesst derweil über die Neue Brücke, für Fussgänger und Radfahrer wurde vom Verkehrsverein eine Fährverbindung unterhalb der alten Mainbrücke eingerichtet. 1954 wurde in Ochsenfurt die Neue Mainbrücke errichtet, über welche die Bundesstraße 13 führt. Auch sie ist inzwischen marode. Im Jahr 2010 soll sie abgebrochen und dann durch eine Neukonstruktion ersetzt werden.

Museen

  • Heimatmuseum
  • Trachtenmuseum

Vereine der Stadt

Sportvereine

  • Sportverein Kleinochsenfurt 1929/49 e.V.
  • Turnverein Ochsenfurt 1862 e.V., TVO
  • FC Ochsenfurt, 1.FCO (seit 1919), (nur Männerfußball)
  • Sportverein 1972 Ochsenfurt, SV 72 (nur Männer- und Frauenfußball)
  • Ochsenfurter Ruderverein
  • Tennis-Club Rot-Weiß Ochsenfurt
  • Sportfischerverein Ochsenfurt und Umgebung (seit 22. Januar 1951)
  • Schützengesellschaft Ochsenfurt, SGO (seit 1443, Wiedergründung 1968)
  • Kegel-Club „Eintracht“

Sonstige Vereine

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ochsenfurt — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Tückelhausen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ochsenfurt — Ochsenfurt …   Wikipédia en Français

  • Liste der Baudenkmäler in Ochsenfurt — Inhaltsverzeichnis 1 Ensembles 2 Einzelbaudenkmäler nach Ortsteilen 2.1 Ochsenfurt 2.2 Darstadt 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Bieberehren-Creglingen — Ochsenfurt–Weikersheim Kursbuchstrecke (DB): 415c (Ochsenfurt–Weikersheim) 415d (Weikersheim–Creglingen) (Stand 1953) Streckennummer: 5204 (Ochsenfurt–Schäftersheim) 4955 (Weikersheim–Schäftersheim) 5205 (Biebereh …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Bieberehren–Creglingen — Ochsenfurt–Weikersheim Kursbuchstrecke (DB): 415c (Ochsenfurt–Weikersheim) 415d (Weikersheim–Creglingen) (Stand 1953) Streckennummer: 5204 (Ochsenfurt–Schäftersheim) 4955 (Weikersheim–Schäftersheim) 5205 (Biebereh …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Creglingen-Bieberehren — Ochsenfurt–Weikersheim Kursbuchstrecke (DB): 415c (Ochsenfurt–Weikersheim) 415d (Weikersheim–Creglingen) (Stand 1953) Streckennummer: 5204 (Ochsenfurt–Schäftersheim) 4955 (Weikersheim–Schäftersheim) 5205 (Biebereh …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Creglingen–Bieberehren — Ochsenfurt–Weikersheim Kursbuchstrecke (DB): 415c (Ochsenfurt–Weikersheim) 415d (Weikersheim–Creglingen) (Stand 1953) Streckennummer: 5204 (Ochsenfurt–Schäftersheim) 4955 (Weikersheim–Schäftersheim) 5205 (Biebereh …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Ochsenfurt-Weikersheim — Ochsenfurt–Weikersheim Kursbuchstrecke (DB): 415c (Ochsenfurt–Weikersheim) 415d (Weikersheim–Creglingen) (Stand 1953) Streckennummer: 5204 (Ochsenfurt–Schäftersheim) 4955 (Weikersheim–Schäftersheim) 5205 (Biebereh …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Ochsenfurt–Weikersheim — Ochsenfurt–Weikersheim Kursbuchstrecke (DB): 415c (Ochsenfurt–Weikersheim) 415d (Weikersheim–Creglingen) (Stand 1953) Streckennummer: 5204 (Ochsenfurt–Schäftersheim) 4955 (Weikersheim–Schäftersheim) 5205 (Biebereh …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”