- Landkreis Stockach
-
Wappen Deutschlandkarte 47.9166666666679Koordinaten: 47° 55′ N, 9° 0′ OBasisdaten (Stand 1972) Bestandszeitraum: 1938–1972 Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Südbaden Verwaltungssitz: Stockach Fläche: 613 km² Einwohner: 52.432 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: STO Kreisgliederung: 59 Gemeinden Lage des Landkreises Stockach in Baden-Württemberg Der Landkreis Stockach war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis Stockach lag im Süden Baden-Württembergs. Seine Nachbarkreise waren im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Balingen, Sigmaringen, Überlingen, Konstanz, Donaueschingen und Tuttlingen.
Geographisch hatte der Landkreis Stockach im Norden mit dem so genannten „Badischen Heuberg“ Anteil an der Schwäbischen Alb. Das südliche Kreisgebiet gehörte zum Hegau und reichte bis an den Überlinger See des Bodensees. Die Kreisstadt Stockach lag im Süden des Kreisgebiets.
Geschichte
Das Gebiet des späteren Landkreises Stockach gehörte vor 1800 zu verschiedenen Herrschaften, darunter Vorderösterreich. 1810 kam das Gebiet an Baden, das zunächst mehrere Ämter, darunter die Ämter bzw. Bezirksämter Pfullendorf, Überlingen, Herdwangen, Meßkirch, Stetten und Stockach bildete, die sich im Laufe der Geschichte mehrmals veränderten bzw. teilweise aufgelöst wurden. Sie gehörten zum Seekreis. Übrig blieben zunächst nur die Ämter Meßkirch, Stockach und Überlingen im Landeskommissärbezirk Konstanz. 1936 wurde das Amt Meßkirch aufgelöst und seine Gemeinden dem Oberamt Stockach angegliedert. Daraus entstand 1939 der Landkreis Stockach, der nochmals geringfügig verändert wurde.
Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 gehörte der Landkreis Stockach zum Regierungsbezirk Südbaden. Durch die Gemeindereform ab 1970 veränderte sich das Kreisgebiet in zwei Fällen. Am 1. September 1971 vereinigte sich die Gemeinde Heinstetten mit der Stadt Meßstetten, Landkreis Balingen, und verließ somit den Landkreis Stockach. Am 1. April 1972 wurde die Gemeinde Beuren an der Aach mit der Stadt Singen (Hohentwiel), Landkreis Konstanz, vereinigt und verließ damit ebenfalls den Landkreis Stockach.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Stockach aufgelöst. Seine Gemeinden gingen überwiegend im vergrößerten Landkreis Konstanz auf, der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Stockach wurde. Die Gemeinden im nördlichen Kreisgebiet wurden dem vergrößerten Landkreis Sigmaringen angegliedert. Vier Gemeinden kamen zum Landkreis Tuttlingen und zwei weitere zum Zollernalbkreis. Die Gemeinden des ehemaligen Landkreises Stockach gehören seitdem zu den Regierungsbezirken Freiburg und Tübingen.
Einwohnerentwicklung
Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
Jahr Einwohnerzahlen 17. Mai 1939 36.216 13. September 1950 40.793 Jahr Einwohnerzahlen 6. Juni 1961 47.219 27. Mai 1970 52.432 Politik
Landrat
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Bezirksamts bzw. Landkreises Stockach 1806–1972:
- 1806–1808: Gianluca Carmona Fidel Burkard
- 1809–1810: Immanuel Hartmann
- 1810–1811: Johann Baptist Sebastian Freiherr von Sonnenthal
- 1811–1819: Karl Müller
- 1819–1826: Martin Mors
- 1826–1842: Vinzenz Eckstein
- 1842–1848: Joseph Rieder
- 1848–1850: Marquard Georg Metzger
- 1850–1852: Otto Leopold
- 1852–1860: Markus Klein
- 1860–1876: Berthold Hatz
- 1876–1882: Theodor Clauss
- 1882–1886: Alexander Pfisterer
- 1886–1888: Albert Gautier
- 1888–1893: Julius Becker
- 1893–1898: Gustav Altfelix
- 1899–1902: Gustav Arnold
- 1903–1906: Hermann Korn
- 1906–1908: August Maier
- 1908–1919: Friedrich Pfaff
- 1919–1921: Adalbert Stehle
- 1921–1922: Helmut Müller
- 1922–1931: Alfred Hagenunger
- 1931–1935: Max Dittler
- 1935–1936: Gustav Schultheiß
- 1936–1937: Rudolf Goldschmidt
- 1938–1945: Wilhelm Hefft
- 1945: Felix Becker (als Vertreter)
- 1945–1947: Wilhelm Liebherr
- 1947: Friedrich Leiser (kommissarisch)
- 1948–1954: Karl Wilhelm Kraut
- 1955–1972: Viktor Freiherr Huber von Gleichenstein
Wappen
Das Wappen des Landkreises Stockach zeigte in von Gold und Blau gespaltenem Schild vorne drei übereinander liegende blaue Hirschstangen, hinten einen rot bezungten goldenen Löwen, der in seinen Pranken eine silberne Hellebarde an rotem Stiel hält. Das Wappen wurde vom Innenministerium Baden-Württemberg am 24. Oktober 1963 verliehen.
Die Hirschstangen waren Wappensymbole der Herren von Nellenburg, deren Sitz in Stockach war. Die Blasonierung wurde dem Wappen der Grafen von Veringen entlehnt. Der Löwe entstammt dem Wappen der Herren von Zimmern, welche die Herrschaft über das Gebiet um Meßkirch innehatten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Kreisgebiet führte keine Bundesautobahn (die A 81 existierte damals noch nicht). Daher wurde der Kreis nur durch die Bundesstraßen 31, 14, 313 und mehrere Kreisstraßen erschlossen.
Städte und Gemeinden
Zum Landkreis Stockach gehörten ab 1936/1939 zunächst 59 Gemeinden, davon 3 Städte.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Stockach machten am 1. Juli 1972 die Gemeinden Hindelwangen und Wiechs, die sich mit der Stadt Stockach bzw. mit der Gemeinde Steißlingen vereinigten. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Stockach schließlich 1973 aufgelöst wurde.
Größte Gemeinde des Landkreises war die Kreisstadt Stockach, kleinste Gemeinde war Schwackenreute.
Die Gemeinden des Landkreises Stockach vor der Gemeindereform.
Literatur
- Franz Götz: Amtsbezirke und Kreise im badischen Bodenseegebiet. Ihre Entwicklung seit 1803 und ihre wichtigsten Organe. Chronologische Übersicht und Personalien. Herausgegeben im Auftrag der Landkreise Konstanz, Stockach und Überlingen in Verbindung mit dem Verein für Geschichte des Hegaus e.V. (Hegau-Bibliothek Band 17). Radolfzell: Verlag Huggle und Meurer, 1971.
Landkreise und kreisfreie Städte (1938–1972) in Baden-WürttembergAalen | Backnang | Baden-Baden | Balingen | Biberach | Böblingen | Bruchsal | Buchen | Bühl | Calw | Crailsheim | Donaueschingen | Ehingen | Emmendingen | Esslingen | Freiburg (Stadt) | Freiburg (Land) | Freudenstadt | Friedrichshafen | Göppingen | Hechingen | Heidelberg (Stadt) | Heidelberg (Land) | Heidenheim | Heilbronn (Stadt) | Heilbronn (Land) | Hochschwarzwald | Horb | Karlsruhe (Stadt) | Karlsruhe (Land) | Kehl | Konstanz (Stadt) | Konstanz (Land) | Künzelsau | Lahr | Leonberg | Lörrach | Ludwigsburg | Mannheim (Stadt) | Mannheim (Land) | Mergentheim | Mosbach | Müllheim | Münsingen | Neustadt/Schwarzwald | Nürtingen | Offenburg | Öhringen | Pforzheim (Stadt) | Pforzheim (Land) | Rastatt | Ravensburg | Reutlingen | Rottweil | Säckingen | Saulgau | Schwäbisch Gmünd | Schwäbisch Hall | Sigmaringen | Sinsheim | Stockach | Stuttgart | Tauberbischofsheim | Tettnang | Tübingen | Tuttlingen | Überlingen | Ulm (Stadt) | Ulm (Land) | Vaihingen | Villingen | Waiblingen | Waldshut | Wangen | Wolfach
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Stockach — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Landkreis Sigmaringen — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Landkreis Mannheim-Land — Wappen Basisdaten Bundesland: Baden Württemberg Regierungsbezirk … Deutsch Wikipedia
Landkreis Villingen-Schwenningen — Wappen Basisdaten Bundesland: Baden Württemberg Regierungsbezirk … Deutsch Wikipedia
Landkreis Überlingen — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Stockach (Begriffsklärung) — Stockach ist der Name folgender Orte in Süddeutschland: Baden Württemberg Stockach, eine Stadt im Landkreis Konstanz Stockach (Gomaringen), ein Ortsteil von Gomaringen im Landkreis Tübingen Stockach (Isny), ein Weiler der Stadt Isny im Allgäu im… … Deutsch Wikipedia
Stöckach — ist der Ortsname von Stöckach (Bundorf), Ortsteil der Gemeinde Bundorf, Landkreis Haßberge, Bayern Stöckach (Igensdorf), Ortsteil des Marktes Igensdorf, Landkreis Forchheim, Bayern Stöckach (Neustadt an der Aisch), Ortsteil der Stadt Neustadt an… … Deutsch Wikipedia
Stöckach in Unterfranken — Stöckach Gemeinde Bundorf Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Stöckach (Bundorf) — Stöckach Gemeinde Bundorf Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Stockach (Gomaringen) — Stockach Gemeinde Gomaringen Koordinaten … Deutsch Wikipedia