- Landkreis Villingen
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Wappen Deutschlandkarte 48.0833333333338.4166666666667Koordinaten: 48° 5′ N, 8° 25′ OBasisdaten (Stand 1972) Bestandszeitraum: 1938–1972 Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Südbaden Verwaltungssitz: Villingen im Schwarzwald Fläche: 451 km² Einwohner: 98.612 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 219 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: VL Kreisgliederung: 37 Gemeinden Lage des Landkreises Villingen in Baden-Württemberg Der Landkreis Villingen war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde. Im letzten Jahr seines Bestehens hieß er Landkreis Villingen-Schwenningen und ging danach im Wesentlichen im Schwarzwald-Baar-Kreis auf.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis Villingen lag im Südwesten Baden-Württembergs. Seine Nachbarkreise waren im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Wolfach, Rottweil, Donaueschingen und Emmendingen.
Geografisch hatte der Landkreis Villingen fast ausschließlich Anteil am Schwarzwald. Das südliche Kreisgebiet zählte zur Landschaft Baar. Die Kreisstadt Villingen im Schwarzwald (heute Villingen-Schwenningen) lag im Süden des Kreisgebiets.
Geschichte
Das Gebiet des späteren Landkreises Villingen gehörte vor 1800 zu verschiedenen Herrschaften, darunter zu Vorderösterreich und zum Fürstentum Fürstenberg. 1803 kam das Gebiet an Baden, das zunächst mehrere Ämter, darunter die Ämter bzw. Bezirksämter Villingen und Triberg bildete, die sich im Laufe der Geschichte mehrmals veränderten. 1832 gehörte das Amt Triberg zum Oberrheinkreis, das Amt Villingen zum Seekreis. Ab 1864 gehörten beide Bezirksämter zum Landeskommissärbezirk Konstanz. 1924 wurde das Bezirksamt Triberg aufgelöst und einige Gemeinden kamen zum Bezirksamt Villingen. 1936 kamen weitere Gemeinden zum Bezirksamt Villingen und 1939 erhielt dieses die Bezeichnung Landkreis Villingen.
Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 gehörte der Landkreis Villingen zum Regierungsbezirk Südbaden. Durch die Gemeindereform veränderte sich das Kreisgebiet ab 1970 mehrmals: Am 1. September 1971 wurden die Gemeinden Biesingen, Oberbaldingen und Öfingen, am 1. Januar 1972 die Gemeinden Hochemmingen und Sunthausen und am 1. April 1972 die Gemeinde Unterbaldingen in die Stadt Bad Dürrheim eingegliedert und wechselten damit vom Landkreis Donaueschingen in den Landkreis Villingen. Am 1. Januar 1972 wurde die Kreisstadt Villingen mit der Stadt Schwenningen am Neckar, die dem Landkreis Rottweil angehört hatte, zur neuen Stadt Villingen-Schwenningen vereinigt. Zu diesem Anlass wurde der Kreis in Landkreis Villingen-Schwenningen umbenannt. Am 1. April 1972 wurde in die neue Stadt noch die Gemeinde Tannheim, Landkreis Donaueschingen, eingegliedert.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Villingen-Schwenningen aufgelöst. Seine Gemeinden gingen überwiegend im neu gebildeten Schwarzwald-Baar-Kreis auf, der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Villingen wurde. Eine Gemeinde (Tennenbronn) wurde dem vergrößerten Landkreis Rottweil angegliedert.
Einwohnerentwicklung
Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
Jahr Einwohnerzahlen 17. Mai 1939 53.960 13. September 1950 60.840 Jahr Einwohnerzahlen 6. Juni 1961 83.312 27. Mai 1970 98.612 Politik
Landrat
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Bezirksamts bzw. Landkreises Villingen 1807–1972:
- 1807–1809: Philipp von Jagemann
- 1810–1819: Georg Gässler
- 1820–1826: Seraphin Magon
- 1826–1834: Franz Teufel
- 1834: Sebastian Pezold (Vertreter)
- 1835–1849: Karl Blattmann
- 1849–1853: Dominik Herterich
- 1853–1865: Xaver Weiss
- 1865–1866: Wilhelm Heinrich Lang
- 1866–1871: Karl Heinrich Baader
- 1871–1872: Adolf Fuchs
- 1872–1876: Karl Siegel
- 1876: Alexander Pfisterer
- 1876–1882: Berthold Hatz
- 1882–1890: Wilhelm Haape
- 1890–1895: Julius Otto
- 1895–1899: Ernst Behr
- 1899–1902: Emil Bitzel
- 1902–1905: Heinrich Kron
- 1905–1908: Gustav Arnold
- 1908–1924: Adolf Bauer
- 1924–1932: Friedrich Wenz
- 1932–1945: Hellmut Müller
- 1945–1947: Karl Paul Bienzeisler
- 1947–1948: Othmar Diele (kommissarisch)
- 1948–1972: Josef Astfäller
Wappen
Das Wappen des Landkreises Villingen zeigte in von Silber und Blau gespaltenem Schild vorne ein rotes Johanniterkreuz, hinten einen schmalen silbernen Balken. Das Wappen wurde vom Innenministerium Baden-Württemberg am 16. Juni 1958 verliehen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Kreisgebiet führte keine Bundesautobahn. Daher wurde der Kreis nur durch die Bundesstraße 33 und Kreisstraßen erschlossen.
Städte und Gemeinden
Zum Landkreis Villingen gehörten ab 1936 zunächst 34 Gemeinden und 3 Städte, darunter die Kreisstadt Villingen im Schwarzwald, die seit 1. April 1956 Große Kreisstadt war.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Villingen machte am 1. Januar 1971 die Gemeinde Rohrhardsberg, die sich mit der Gemeinde Schonach im Schwarzwald vereinigte. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Villingen schließlich 1973 aufgelöst wurde.
Größte Gemeinde des Landkreises war die Kreisstadt Villingen im Schwarzwald, kleinste Gemeinde war Herzogenweiler.
Die Gemeinden des Landkreises Villingen vor der Gemeindereform. Alle Gemeinden, mit Ausnahme von Tennenbronn, das dem Landkreis Rottweil zugeordnet wurde, gehören heute zum Schwarzwald-Baar-Kreis.
Landkreise und kreisfreie Städte (1938–1972) in Baden-WürttembergAalen | Backnang | Baden-Baden | Balingen | Biberach | Böblingen | Bruchsal | Buchen | Bühl | Calw | Crailsheim | Donaueschingen | Ehingen | Emmendingen | Esslingen | Freiburg (Stadt) | Freiburg (Land) | Freudenstadt | Friedrichshafen | Göppingen | Hechingen | Heidelberg (Stadt) | Heidelberg (Land) | Heidenheim | Heilbronn (Stadt) | Heilbronn (Land) | Hochschwarzwald | Horb | Karlsruhe (Stadt) | Karlsruhe (Land) | Kehl | Konstanz (Stadt) | Konstanz (Land) | Künzelsau | Lahr | Leonberg | Lörrach | Ludwigsburg | Mannheim (Stadt) | Mannheim (Land) | Mergentheim | Mosbach | Müllheim | Münsingen | Neustadt/Schwarzwald | Nürtingen | Offenburg | Öhringen | Pforzheim (Stadt) | Pforzheim (Land) | Rastatt | Ravensburg | Reutlingen | Rottweil | Säckingen | Saulgau | Schwäbisch Gmünd | Schwäbisch Hall | Sigmaringen | Sinsheim | Stockach | Stuttgart | Tauberbischofsheim | Tettnang | Tübingen | Tuttlingen | Überlingen | Ulm (Stadt) | Ulm (Land) | Vaihingen | Villingen | Waiblingen | Waldshut | Wangen | Wolfach
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