- Lausnitz
-
Wappen Deutschlandkarte 50.72916666666711.690833333333250Koordinaten: 50° 44′ N, 11° 41′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Saale-Orla-Kreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Oppurg Höhe: 250 m ü. NN Fläche: 8,43 km² Einwohner: 344 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner je km² Postleitzahl: 07806 Vorwahl: 036481 Kfz-Kennzeichen: SOK Gemeindeschlüssel: 16 0 75 056 Adresse der Verbandsverwaltung: Am Türkenhof 5
07381 OppurgWebpräsenz: Bürgermeister: Hans-Bernd Wuttig (FWG) Lage der Gemeinde Lausnitz im Saale-Orla-Kreis Lausnitz ist eine Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Oppurg im thüringischen Saale-Orla-Kreis.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lausnitz bei Neustadt an der Orla ist unmittelbares Nachbardorf vom etwas westlich liegenden Kolba und dem nordöstlichen Rittergut Positz. Die Gemeinde befindet sich im Orlatal der südlichen Ausläufer des nördlichen Buntsandsteinvorlandes des Thüringer Schiefergebirges. Die Bundesstraße 281 führt wenige hundert Meter am Dorf südlich vorbei. Nach der Straße folgt dann die Bahnlinie Leipzig-Saalfeld. Die Gemarkung vom Dorf ist kupiert und besitzt Sand- Löss- und Tonböden. Teiche lockern die Flur auf, die im Norden von Wald Richtung Langendembach begrenzt wird.
Geschichte
Die urkundliche Ersterwähnung von Lausnitz war am 8. Juni 1266.[2]
Mindestens seit dem 15. Jahrhundert gab es in Lausnitz Rittergüter: bis 1945 über 200 Jahre im Besitz der Familie von Wurmb, davor 250 Jahre in Besitz der Familie von Stein. Der "Untere Hof" hatte ein im Dorf als "Schloss" bezeichnetes Gutshaus, mit Rokoko-Möbeln, einer Sammlung von Meißner Porzellan und einer wertvollen Bibliothek. Dazu gehörte eine Parkanlage im Stil des Bayreuther Hofs. Der letzte männliche Besitzer, der Landwirt Lutze von Wurmb, fiel 1943 als Offizier im Zweiten Weltkrieg. Obwohl die Familie in der SBZ als "antifaschistisch" eingestuft worden war, wurde die Witwe mit drei Kindern im Herbst 1945 entschädigungslos enteignet und von ihrem Besitz verwiesen. Als Frau von Wurmb auch die Verhaftung drohte, floh sie mit den Kindern im Dezember 1945 nach Westdeutschland. Als die (im Jahre 1945 15-jährige) Tochter Maria von Below (geb. von Wurmb) nach der "Wende" Anfang der 1990er Jahre wieder in Lausnitz war, schilderte sie ihre Erlebnisse so: "Ländereien und Gebäude sind verkommen, Kunstschätze, Möbel und Bilder gestohlen".[3]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):
- 1994: 387
- 1995: 368
- 1996: 389
- 1997: 375
- 1998: 371
- 1999: 370
- 2000: 382
- 2001: 371
- 2002: 362
- 2003: 356
- 2004: 361
- 2005: 362
- 2006: 351
- 2007: 355
- 2008: 351
- 2009: 343
- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Sehenswürdigkeiten
- Dorfkirche mit Denkmal an der Kirchenwand für die Gefallenen beider Weltkriege und mit einer Tafel "Den Opfern des Stalinismus und SED-Regimes gewidmet. Im Internierungslager Buchenwald starb 1947 unser Lehrer Kurt Förster. An der Sektorengrenze in Berlin wurde am 31.3.1956 Roland Scholz erschossen".
- Frühere Gutsgebäude in desolatem Zustand
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Wolfgang Kahl Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2010 ISBN 978-3-86777-202-0 S.159
- ↑ Maria von Below (geb. von Wurmb): Die Bodenreform in der SBZ, wie ich sie erlebt habe. In: Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Thüringen". Hrsg.: Bruno J. Sobotka und Jürgen Strauss. Theiss-Verlag, Stuttgart 1994. S.168 - 171. ISBN 3-8062-1123-X
Weblinks
Commons: Lausnitz (Saale-Orla-Kreis) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Saale-Orla-KreisBad Lobenstein | Birkenhügel | Blankenberg | Blankenstein | Bodelwitz | Bucha | Burgk | Chursdorf | Crispendorf | Dittersdorf | Döbritz | Dreba | Dreitzsch | Eßbach | Gefell | Geroda | Gertewitz | Görkwitz | Göschitz | Gössitz | Grobengereuth | Harra | Hirschberg | Keila | Kirschkau | Knau | Kospoda | Krölpa | Langenorla | Lausnitz | Lemnitz | Linda b. Neustadt an der Orla | Löhma | Miesitz | Mittelpöllnitz | Moßbach | Moxa | Neundorf (bei Lobenstein) | Neundorf (bei Schleiz) | Neustadt an der Orla | Nimritz | Oberoppurg | Oettersdorf | Oppurg | Paska | Peuschen | Pillingsdorf | Plothen | Pörmitz | Pößneck | Pottiga | Quaschwitz | Ranis | Remptendorf | Rosendorf | Saalburg-Ebersdorf | Schlegel | Schleiz | Schmieritz | Schmorda | Schöndorf | Seisla | Solkwitz | Stanau | Tanna | Tegau | Tömmelsdorf | Triptis | Volkmannsdorf | Weira | Wernburg | Wilhelmsdorf | Wurzbach | Ziegenrück
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Lausnitz [1] — Lausnitz, Fluß in Österreich, entspringt im Kreise Grätz (Steyermark); macht eine Strecke die Grenze gegen Ungarn, fällt in die Raab … Pierer's Universal-Lexikon
Lausnitz [2] — Lausnitz, 1) Dorf im Gerichtsamt Königsbrück des königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirkes Bautzen mit 560 Ew.; war bis 1804 der Sitz eines darnach benannten Amtes; 2) (Klosterlausnitz), Dorf im Amte Eisenberg des Herzogthums Altenburg;… … Pierer's Universal-Lexikon
Lausnitz — Infobox Ort in Deutschland image photo = Wappen = kein lat deg = 50 |lat min = 43 |lat sec = 45 lon deg = 11 |lon min = 41 |lon sec = 27 Lageplan = Lausnitz in SOK.png Bundesland = Thüringen Landkreis = Saale Orla Kreis Verwaltungsgemeinschaft =… … Wikipedia
Lausnitz (Begriffsklärung) — Lausnitz ist: eine Gemeinde im Saale Orla Kreis (Thüringen); siehe Lausnitz ein Ortsteil der Gemeinde Unterwellenborn im Landkreis Saalfeld Rudolstadt (Thüringen); siehe Lausnitz (Unterwellenborn) der frühere Name der Gemeinde Bad Klosterlausnitz … Deutsch Wikipedia
Lausnitz (Unterwellenborn) — Lausnitz ist ein Ortsteil von Unterwellenborn im Landkreis Saalfeld Rudolstadt (Thüringen) mit etwa 150 Einwohnern. Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2.1 Einwohnerentwicklung … Deutsch Wikipedia
Kloster Lausnitz — Das Kloster Lausnitz ist ein ehemaliges Augustinerinnenkloster in der ostthüringischen Gemeinde Bad Klosterlausnitz in Thüringen. Bedeutendstes Bauwerk ist die romanische Pfeilerbasilika. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bilder 3 Lit … Deutsch Wikipedia
Ludwig Freiherr von Stein zu Lausnitz — (* 3. März 1868 in Darmstadt; † 7. Oktober 1934 in Hamburg) war ein deutscher Offizier und Forschungsreisender. Inhaltsverzeichnis 1 Schule und Militärdienst 2 In Kamerun 3 … Deutsch Wikipedia
LUSATIA, prov. Germ. vulgo LAUSNITZ, LUSACE Gallis — alias Bohemiae annexa fuit; sed ab ultimo bello Bohemico A. C. circiter 1620. subest dominio Ducis Electoris Saxoniae: Nomen habet a Luzy, quod Slavorum linguâ saltus s. virgulta denotat. Dividitur in Sup. quam Hexapolim, Germ. die Sechsstatte… … Hofmann J. Lexicon universale
Herren von Stein — Die Herren von Stein waren ein mittelalterliches fränkisches Adelsgeschlecht. Unter den Hohenstaufern waren sie Reichsministeriale (um 1129–1254), danach Ministeriale unter den Wittelsbachern (bis 1385). Ihr Stammsitz war vermutlich die Burg… … Deutsch Wikipedia
Neustadt/Orla — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia