- Langenorla
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Wappen Deutschlandkarte 50.74027777777811.577222222222185Koordinaten: 50° 44′ N, 11° 35′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Saale-Orla-Kreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Oppurg Höhe: 185 m ü. NN Fläche: 22,71 km² Einwohner: 1.470 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km² Postleitzahl: 07381 Vorwahl: 03647 Kfz-Kennzeichen: SOK Gemeindeschlüssel: 16 0 75 054 Gemeindegliederung: 3 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Am Türkenhof 5
07381 OppurgWebpräsenz: Bürgermeister: Georg Graven Lage der Gemeinde Langenorla im Saale-Orla-Kreis Langenorla ist eine Gemeinde im thüringischen Saale-Orla-Kreis. Sie besteht aus den Ortsteilen Langendembach, Kleindembach und Langenorla mit insgesamt etwa 1.500 Einwohnern auf einer Fläche von 22,71 km². Die Nordgrenze der Gemeinde bildet gleichzeitig einen Teil der Grenze zum Saale-Holzland-Kreis.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde befindet sich im Orlatal in den südlichen Ausläufern des nördlichen Buntsandsteinvorlandes des Thüringer Schiefergebirges. Die Ortsteile Langenorla und Kleindembach liegen im Orlatal selbst, während Langendembach etwas weiter östlich landschaftlich reizvoll im engen Tal des Floßbaches liegt, der in Kleindembach in die Orla mündet. Langendembach liegt mit durchschnittlich 265 m Höhe etwa 80 m über den restlichen Ortsteilen. Die Gemeinde ist von bis zu 400 m hohen Bergen umgeben.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind (im Saale-Holzland-Kreis) Freienorla, Hummelshain, Trockenborn-Wolfersdorf und (im Saale-Orla-Kreis) Neustadt an der Orla, Lausnitz, Oppurg, die Stadt Pößneck und Krölpa.
Geschichte
Langenorla wurde erstmals am 18. Juni 1123, Kleindembach 1366 und Langendembach am 11. November 1299 urkundlich erwähnt.[2] Ab 1572 gehörte die Gemeinde durch die Erfurter Teilung zum Herzogtum Sachsen-Weimar. 31 Jahre später, im Jahre 1603, fiel sie an das Herzogtum Sachsen-Altenburg. Von 1672 bis 1826 war sie Territorium von Sachsen-Gotha-Altenburg. Ab 1826 bis zur Gründung Thüringens im Jahre 1920 war Langenorla erneut Teil von Sachsen-Altenburg. Mit der Gebietsreform im Jahre 1922 wurde die Gemeinde dem Landkreis Saalfeld zugeschlagen.
Im April 1945 wurde das Gebiet von der US-Armee besetzt, die Anfang Juli durch Rote Armee abgelöst wurde. So machte es alle gesellschaftlichen Veränderungen in SBZ und DDR mit, einschließlich Enteignungen und Kollektivierung der Landwirtschaft.
1952 wurde das Land Thüringen aufgelöst und in die Bezirke Gera, Erfurt und Suhl aufgeteilt, sowie eine erneute Gebietsreform durchgeführt. Ab diesem Zeitpunkt gehörte das Gemeindegebiet dem Kreis Pößneck an, welcher 1994 Teil des Saale-Orla-Kreises wurde.
Aufgrund des Waldreichtums im Gemeindegebiet hat die Verarbeitung von Holz eine lange Tradition. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde unter anderem im Wald östlich von Langendembach Holz eingeschlagen und mit dem Floßbach, der davon seinen Namen erhielt, nach Langenorla ins Sägewerk geflößt.
In den 1980er Jahren wurde das Bett des Floßbaches zum Zwecke des Hochwasserschutzes zum Teil mit Beton eingefasst und verbreitert, da er streckenweise inmitten des Siedlungsgebiets verläuft.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):
- 1994: 1645
- 1995: 1720
- 1996: 1706
- 1997: 1661
- 1998: 1669
- 1999: 1525
- 2000: 1527
- 2001: 1513
- 2002: 1497
- 2003: 1494
- 2004: 1492
- 2005: 1501
- 2006: 1474
- 2007: 1478
- 2008: 1481
- 2009: 1469
- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 12. Oktober 1993 genehmigt.
Blasonierung: „Gespalten und hinten geteilt; vorn in Silber am Spalt ein halber rot bewehrter schwarzer Adler mit goldenem Wolfskopf, hinten oben von Rot und Silber durch drei Spitzen gespalten, hinten unten in Blau ein schräglinker goldener Wellenbalken.“
Der Adler mit Wolfskopf war das Wappentier der Ortsgründer, der „Herren von Orla“, die im Mittelalter Raubritter waren. Die drei Spitzen stellen sowohl das Wappen des Adelsgeschlechtes von Boes (Raven/Beust) dar, als auch die drei Ortsteile. Das untere Feld symbolisiert den Wasserreichtum als Sinnbild des sprudelnden Lebens sowie der Wellenbalken als Verkörperung der Orla.[3]
Das Wappen wurde vom Heraldiker Michael Zapfe gestaltet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Kirche in Langenorla mit Denkmälern für die Gefallenen des Ersten und des Zweiten Weltkrieges und Kirchhof
- Kirche in Langendembach
- Kirche in Kleindembach, restaurierungsbedürftig (2011)
- Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege im Ort Kleindembach
Geschichtsdenkmale
Seit 1960 erinnert ein Gedenkstein auf dem Friedhof des Ortsteiles Kleindembach an 152 namentlich bekannte slowakische Opfer von Zwangsarbeit, die an den Misshandlungen und katastrophalen Lebensbedingungen bei der Arbeit in dem Rüstungsunternehmen REIMAHG gestorben sind. Wahrscheinlich waren insgesamt 450 Arbeitskräfte in der stillgelegten Porzellanfabrik untergebracht. Auf dem Friedhof des Ortsteiles Langenorla erinnern Grabdenkmale an drei italienische Häftlinge eines Todesmarsches aus dem KZ Buchenwald, die von SS-Männern im April 1945 ermordet wurden.[4]
Museen
In dem Empfangsgebäude des Bahnhofs Langenorla Ost im Ortsteil Kleindembach befindet sich das Orlabahnmuseum, wo man sich in die Glanzzeit der Orlabahn zwischen Oppurg und Orlamünde zurückversetzen kann, die besonders im 19. Jahrhundert eine große Bedeutung als Gütertransportweg hatte.[5]
Im Ortsteil Langendembach gibt es ein Heimatkundemuseum mit restaurierten Räumen aus Bauernhäusern, die das Leben der einfachen Bevölkerung bis Mitte des 20. Jahrhunderts in der Region veranschaulichen.
Weblinks
Commons: Langenorla – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Verlag Rockstuhl, Bad-Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 157, 144, 157
- ↑ Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 38; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e. V. 1998, ISBN 3-9804487-2-X
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 223
- ↑ Homepage Orlabahnmuseum
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