- Crispendorf
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Wappen Deutschlandkarte 50.59138888888911.731666666667430Koordinaten: 50° 35′ N, 11° 44′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Saale-Orla-Kreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Ranis-Ziegenrück Höhe: 430 m ü. NN Fläche: 11,31 km² Einwohner: 406 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km² Postleitzahl: 07924 Vorwahl: 03663 Kfz-Kennzeichen: SOK Gemeindeschlüssel: 16 0 75 013 Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 2
07924 ZiegenrückBürgermeister: Uwe Kliche Lage der Gemeinde Crispendorf im Saale-Orla-Kreis Crispendorf ist eine Gemeinde im thüringischen Saale-Orla-Kreis und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Ranis-Ziegenrück.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Crispendorf liegt im Zentrum des Saale-Orla-Kreises rund 5,5 km westnordwestlich der Kleinstadt Schleiz auf etwa 430 m ü. NN. Am Südrand des Gemeindegebiets liegt die von der Wisenta durchflossene Talsperre Wisenta mit dem Pumpspeicherwerk Wisenta. Ihr Stausee gehört zur Saalekaskade, dem größten zusammenhängenden Stauseegebiet Deutschlands. Zu dieser Kaskade zählt auch der 15 km westlich von Crispendorf an der Saale gelegene Hohenwarte-Stausee, einer der größten Stauseen Deutschlands, der von der Hohenwartetalsperre aufgestaut wird. Über weite Teile der Gemeindefläche erstreckt sich das Landschaftsschutzgebiet Obere Saale.
Geologie
Geologisch befindert sich die Gemarkung des Ortes im Südostthüringer Schiefergebirge. Diese Böden sind durch den hohen Feinerdeanteil und hohen Humusgehalt sehr fruchtbar.[2]
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Crispendorf, Dörflas südwestlich davon und westlich dem Dorf Erkmannsdorf.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1290. Der heutige Ortsname ist ab 1383 überliefert, er wurde 1401 „Krispendorff“ geschrieben. Der ungewöhnliche Name geht (wahrscheinlich) auf den Namen des Heiligen Crispinus zurück, ab 1503 war dieser bereits in Vergessenheit geraten und man schrieb nun Kristendorf, auch Christendorf.[3]
Die Erben des Rittergutes Crispendorf verpachteten an Herrn von Geldern das Gut. 1923 bewirtschaftete er den Betrieb mit einer Fläche von 274 ha.[4] Das Gut wurde nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet und an Umsiedler und Bauern übereignet. Später gingen sie den Weg der DDR-Landwirtschaft.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und der Naziherrschaft wurden Häftlingskolonnen in einem Todesmarsch vom KZ Buchenwald zum KZ Flossenbürg durch den Ort getrieben. Dabei erschossen SS-Männer fünf Häftlinge, die auf dem unteren Gemeindefriedhof von Crispendorf begraben wurden. Ein dort aufgestellter Gedenkstein sowie eine Stele an der Hauptstraße erinnern an die Toten.[5]
In Crispendorf gab es ein kleines Barockschloss, das 1945 geplündert und 1948 nach dem Befehl 209 der SMAD gesprengt wurde. Das Schloss stand auf den Grundmauern einer Burg, die 1389 erwähnt wurde. Sie war im Besitz der Herren von Poseck. 1538 waren die Herren von Watzdorf Besitzer.[6]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):
- 1994: 501
- 1995: 492
- 1996: 493
- 1997: 491
- 1998: 480
- 1999: 480
- 2000: 467
- 2001: 467e
- 2002: 457
- 2003: 455
- 2004: 454
- 2005: 452
- 2006: 445
- 2007: 436
- 2008: 424
- 2009: 419
- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Wappen
Blasonierung: Die im § 3 der Hauptsatzung der Gemeinde verankerte Wappenbeschreibung lautet wie folgt: „Rund, in der Mitte ein Weidenbaum (grüne Blätter, brauner Stamm) mit der Kennzeichnung Gemeinde Crispendorf.“
Sehenswürdigkeiten
Die Kapelle des Gutshofes Dörflas wurde 1998/1999 als Kirche restauriert und 1999 neu geweiht. In einem 2010 durchgeführten Wettbewerb des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) innerhalb der Aktion „Schwefelhölzchen“ ging die Kapelle als Sieger unter den eingesandten Zuschriften hervor und errang den Titel „Kleinste Kirche Mitteldeutschlands“.
Quellen
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Manfred Graf: Organisation der kooperativen Pflanzenpreoduktion bei hohem grünlandanteil im Südostthüringer Schiefergebirge, dargestellt an der KOG „Lobenstein“. Dissertation an der Universität Jena 1970
- ↑ Rz.: Crispendorf - Woher stammt der Name?. In: Thüringische Landeszeitung (Hrsg.): TLZ-Beilage vom 24. Dezember 85. Weimar 1985, S. 4.
- ↑ Jürgen Gruhle: Schwarzbuch der Bodenreform/Thüringen. Abgerufen am 24. Juni 2011
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 220f.
- ↑ Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 81.
Weblinks
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