Radwor

Radwor
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Radibor führt kein Wappen
Radibor
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Radibor hervorgehoben
51.24472222222214.398333333333165Koordinaten: 51° 15′ N, 14° 24′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Dresden
Landkreis: Bautzen
Höhe: 165 m ü. NN
Fläche: 61,93 km²
Einwohner: 3531 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner je km²
Postleitzahl: 02627
Vorwahl: 035935
Kfz-Kennzeichen: BZ
Gemeindeschlüssel: 14 6 25 490
Adresse der Gemeindeverwaltung: Alois-Andritzki-Straße 2
02627 Radibor
Webpräsenz:
Bürgermeister: Vinzenz Baberschke (CDU)
Lage der Gemeinde Radibor im Landkreis Bautzen
Karte

Radibor, sorbisch Radwor, ist ein Ort und die zugehörige Gemeinde im Landkreis Bautzen in der Oberlausitz, etwa 10 km nördlich von Bautzen. Der Ort selbst hat 694 Einwohner, die Gemeinde etwa 3500[2]. Ein großer Teil der Bevölkerung spricht Sorbisch als Muttersprache.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Radibor wird im Jahre 1359 erstmalig urkundlich erwähnt. Der Ortsname Radibor leitet sich aus dem Sorbischen ab und bedeutet so viel wie „Ratsplatz“. Der Name Radibor kommt[3] von dem Namen eines Gutsherren, welcher Radywoj hieß. Radywoj bzw. Radybor bedeutet demnach „Der gern kämpft“, bzw. sich verteidigt ohne dem Gegner aus dem Weg zu gehen.

Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 571 Einwohnern; davon waren 548 Sorben (96 %) und 23 Deutsche[4].

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Radibor hat folgende Ortsteile:

  • Bornitz (sorb. Boranecy), 124 Einwohner
  • Brohna (Bronjo), 82 Einwohner
  • Camina (Kamjenej), 117 Einwohner
  • Cölln (Chelno), 355 Einwohner
  • Droben (Droby), 88 Einwohner
  • Großbrösern (Wulki Přezdrěń), 44 Einwohner
  • Kleinbrösern (Mali Přezdrěń), 9 Einwohner
  • Lippitsch (Lipič), 192 Einwohner
  • Lomske (Łomsk), 194 Einwohner
  • Luppa (Łupoj), 205 Einwohner
  • Luppedubrau (Łupjanska Dubrawka), 73 Einwohner
  • Luttowitz (Lutobč), 168 Einwohner
  • Merka (Měrkow), 143 Einwohner
  • Milkel (Minakał), 404 Einwohner
  • Milkwitz (Miłkecy), 101 Einwohner
  • Neu-Bornitz (Nowe Boranecy), 56 Einwohner
  • Neu-Brohna (Nowe Bronjo), 19 Einwohner
  • Quoos (Chasow), 158 Einwohner
  • Radibor (Radwor), 694 Einwohner
  • Schwarzadler (Čorny Hodler), 33 Einwohner
  • Teicha (Hat), 72 Einwohner
  • Wessel (Wjesel), 99 Einwohner[5]

Verwaltung

Im Zusammenhang mit der Sächsischen Kreisreform strebte die Gemeindeverwaltung 2008 eine Fusion mit der Nachbargemeinde Großdubrau an. Am 2. März 2008 wurde aus diesem Grund ein Bürgerentscheid zur Gemeindefusion durchgeführt. Dabei stimmte in Radibor eine knappe Mehrheit für den Schritt, während sich eine deutliche Mehrheit der Großdubrauer Wähler gegen den Zusammenschluss entschied.

Bildung

Die Gemeinde Radibor verfügt über die sorbische Grund- und Mittelschule „Dr. Marja Grólmusec“. Die Mittelschule sollte nach den Plänen des sächsischen Kultusministeriums aufgrund sinkender Schülerzahlen geschlossen werden. Die Gemeinde konnte sich jedoch vor dem Oberverwaltungsgericht gegen diese Entscheidung durchsetzen. Die Mittelschule ist eine von vier verbliebenen sorbischen Mittelschulen in Sachsen.

Persönlichkeiten

Gedenkstätten

Literatur

  • Hańža Winarjec-Orsesowa: Radwor - ze stawiznow wjesneje šule. Radibor - aus der Geschichte einer Dorfschule. (Sorb./Dt.) Bautzen 2006. ISBN 3-7420-2030-7
  • Walter von Boetticher: Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Güter, 3 Bände, 1912/1913/1919 (Zur Geschichte des Ortes und der Grundherrschaft).

Weblink

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
  2. Stand: 31. Dezember 2008; Angaben der Gemeindeverwaltung
  3. laut dem Buch "Historische Geschichten aus unseren sorbischen Dörfern", orig. Stawizniske powesce z nasich serbskich wsow, erschienen 1937
  4. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 59. 
  5. Stand: 31. Dezember 2008; Angaben der Gemeindeverwaltung Radibor

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