- Regglisweiler
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Alb-Donau-Kreis Höhe: 513 m ü. NN Fläche: 18,76 km² Einwohner: 6567 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 350 Einwohner je km² Postleitzahl: 89165 Vorwahl: 07347 Kfz-Kennzeichen: UL Gemeindeschlüssel: 08 4 25 028 Adresse der Stadtverwaltung: Königstraße 63
89165 DietenheimWebpräsenz: Bürgermeister: Sigisbert Straub (CDU) Dietenheim ist eine Stadt am südöstlichen Rand des Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Dietenheim liegt auf halber Strecke zwischen Ulm und Memmingen an der Iller.
Nachbargemeinden
Die Stadt grenzt im Norden an Illerrieden, im Osten an die bayrische Stadt Illertissen, im Süden an Balzheim und im Westen an Wain und Schwendi, beide im Landkreis Biberach.
Stadtgliederung
Zur Stadt gehört neben dem namengebenden Dietenheim der Ortsteil Regglisweiler. Auch das ehemalige Schlossgut Brandenburg, heute eine kirchliche Einrichtung, liegt auf der Stadtmarkung. Hier unternahmen württembergische Separatisten unter Führung einer Gruppe aus Rottenacker im Jahr 1816 den Versuch, eine radikalpietistische Siedlung zu gründen. Als der König von Württemberg die Genehmigung verweigerte, emigrierten die Separatisten nach Ohio und gründeten dort die Siedlung Zoar. Geschichte
Im Jahr 973 wurde Dietenheim erstmals als Töttinheim in einer Urkunde des Klosters Reichenau erwähnt, besiedelt wurde das Gebiet aber wohl bereits in der Hallstattzeit (um 500 v. Chr.) durch die Kelten. Bereits um 1280 erhält Dietenheim das Stadtrecht von den Grafen Hartmann und Otto von Brandenburg, nachdem es in einer Abmachung mit König Rudolf von Habsburg Reichsgut geworden war, mit gleichzeitiger Verlehnung an die Grafen[2] – daher stammt sein Wappen mit habsburgischem Bindenschild und Reichsadler. Von den Grafen Hartmann und Brandenburg geht die Stadt 1313 an Burchart von Ellerbach über. 1446 kauft der Ulmer Patrizier Heinrich Krafft (Ludwigs Bruder) die Herrschaft, die aber schon 1481 an Hans von Rechberg, 1539 an Anton Graf Fugger fällt. In deren Herrschaft blieb die Stadt bis zur Mediatisierung 1806.
- Siehe auch: Burg Regglisweiler
Im Dreißigjährigen Krieg soll Dietenheim niedergebrannt worden sein. 1796 sowie 1800 besetzten französische Truppen die Stadt. 1806 fiel die Stadt ans Königreich Bayern, wurde aber schon 1810 dem Königreich Württemberg zugeschlagen, das die vormalige Stadt zur Gemeinde Dritter Klasse zurück stufte und der Landvogtei an der Donau zuschlug. 1818 wurde das Oberamt Wiblingen geschaffen, das 1845 in Oberamt Laupheim umbenannt und 1938 in den Kreis Ulm überführt wurde. In den 1830er Jahren kaufte Johann Gottlieb Freiherr von Süßkind aus Augsburg die Herrschaft Dietenheim, von dem sie über den Erbweg an die Freiherren von Herman auf Wain gelangte.
1953 erhielt der Ort endlich wieder das Stadtrecht verliehen. Bei der Verwaltungsreform 1972 wurde der Kreis Ulm zum Alb-Donau-Kreis vergrößert, und das vormals selbstständige Regglisweiler votiert in einer Abstimmung für eine Fusion mit Dietenheim.
Religionen
Die vormals rein katholische Gemeinde verfügt über die 1589 durch Philipp Eduard, Oktavian und Raimund Fugger erbaute und später umgebaute bzw. erweiterte Pfarrkirche St. Martinus sowie die 1841 erbaute Pfarrkirche St. Johannes Baptista in Regglisweiler.
Bedingt durch den Zuzug zahlreicher Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1955 eine evangelischen Kirche errichtet.
Des Weiteren besteht eine Neu-Apostolische Gemeinde sowie ein Türkisch-Islamischer-Kulturverein e.V.
Politik
Dietenheim ist Sitz des Gemeindeverwaltungsverbands Dietenheim, dem neben der Stadt Dietenheim die Gemeinden Balzheim und Illerrieden angehören.
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
CDU 55,7% (-4,4) 10 Sitze (-1) SPD und Unabhängige 44,3% (+4,4) 8 Sitze (-1) Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die Amtszeit von Sigisbert Straub endet am 1. Juni 2012.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Dietenheim liegt an der Anschlussstelle 124 der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Bundesautobahn 7.
Medien
In Dietenheim erscheint der Illertal-Bote, der eine Regionalausgabe der Südwest-Presse ist.
Vereine
Bereits 1313 entstand eine Bürgerwehr, die sich nach ihrer Auflösung während des Dritten Reiches bereits 1949 wieder neu bildete und zusammen mit dem Spielmannszug bei festlichen Anlässen paradiert. Obwohl zu Baden-Württemberg gehörig, tragen sie eingedenk der langen Zugehörigkeit zu den Fuggern die Uniform der Königlich Bayerischen Grenadiere.
Seit 1872 besteht ein Turnverein.
1901 entstand der Liederkranz Dietenheim, 1905 wurde der TSV Regglisweiler gegründet.
Dietenheim war die Heimat des FC Auwald, des (bislang) schlechtesten Fußballvereins Deutschlands. Als höchste Niederlage wird von einem 0:33 berichtet. Die Mannschaft belegte in der C-Klasse Donau zwölf Jahre lang den letzten Platz; absteigen konnte sie nicht, denn es war die niedrigste Liga. Der FC Auwald stellte 1974 den Spielbetrieb ein.
Söhne und Töchter der Stadt
- Martin Brenner, 1585 bis 1615 katholischer Fürstbischof der Diözese Seckau
- Chrysostomus Forchner, Barockmaler
- Anton Herre, Weihbischof
Galerie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Alwin Sing: Geschichtliches Bergheim. In: Allgemeines zu Bergheim. Abgerufen am 25. Juni 2008.
Weblinks
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