Fiat 900

Fiat 900
Fiat 900 T Eiswagen
Fiat 900 T, 2. Modellreihe

Der Fiat 900 ist ein mittlerweile recht unbekannter Vetter des Multipla. Der Urahn ist der Fiat Multipla 1, eine verlängerte „Familiare“-Version des Erfolgsmodells 600 in den 1950ern. Fiat entdeckte den Kleintransportermarkt für sich und entwickelte den T600, wobei „T“ für Transport steht. Fiat bot den T600 auch als Kleinbus an, übersprang in den 60ern die 700er T-Seriennummer und entwickelte den 850 T.

Erst Mitte der 1970er Jahre führte Fiat den 903-cm³-Motor ein und damit auch den 900T, fast chromlos und insgesamt etwas eckiger als seine Vorgänger. Es gab insgesamt 16 Karosserievariationen: wahlweise mit Hochdach, Klapp- und Schiebetüren, als Kombibus und als Luxusbus, es gab sogar auf Wunsch ein nacktes Fahrgestell ohne Karosserie - vermutlich für Campingfahrzeugentwickler. Die bekannteste Variante ist der Typ Eiswagen (siehe Foto). Der ungewöhnliche Karosserieaufbau entstand in Holland in Handarbeit aus Glasfaserkunststoff. Davon existieren noch heute eine Handvoll in ganz Europa. Ende der 1970er wurde die Version T aufgepeppt unter anderem mit einer neuen Innenausstattung (teilweise von den hauseigenen Modell-Konkurrenten Fiorino und 238er). Dafür zierte nun ein „E“ das Heck. Es gab eine Luxusversion, die in Deutschland „Panorama“, sonst überall „Pandora“ hieß und mit 14.800 DM rund 4.000 DM teuer als das Basismodell war. Diese Luxusversion war in den 70ern und vor allem in Italien als Hotelshuttle sehr beliebt.

Der 900er überlebte den Einzug japanischer Konkurrenz nur kurz. Suzuki führte als erster fernöstlicher Hersteller Anfang der 80er mit dem Carry einen Kleintransporter auf dem europäischen Markt ein, der dem 900er preislich massiv Konkurrenz bot. Fiat hielt dem Druck nicht lange stand und stellte die Produktion von Kleintransportern 1986 ein. Auch der österreichische Lizenznehmer Steyr stellte bald die Produktion ein. Bis zum Beginn des Balkankrieges 1989 hat der langjährige jugoslawische Fiat-Lizenznehmer Zastava den Wagen als Zastava 900 AK noch weitergebaut. Die Automobilfabrik in Kragujevac gab die gesamte Produktionslinie in die Türkei an den dortigen Fiat-Partner Tofaş ab. Bis in die 1990er Jahre hinein wurde dort der 900er noch weitergebaut, bevor er von den aktuellen Modellen abgelöst wurde.


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