Fiat 124 Spider

Fiat 124 Spider
Fiat 124 (1966–1975)
Heckansicht des 124
Fiat 124 Coupé (1967–1976)
Heckansicht des 124 Coupé
Fiat 124 Spider (1966–1985)
Heckansicht des 124 Spider

Der Fiat 124 war ein Mittelklassefahrzeug der Marke Fiat. Er wurde von der europäischen Motorpresse 1966 zum Auto des Jahres 1967 gekürt. Schon damals hatte auch die 60 PS-Basisversion an allen Rädern Scheibenbremsen. Er überlebte Jahrzehnte als Lizenzbau. In der damaligen Sowjetunion wurde die Autostadt Togliatti erbaut, wo er ab 1971 in riesigen Stückzahlen als "Shiguli" (Exportbezeichnung: Lada 2101) bis 1988 gebaut wurde und die Massenmotorisierung des Ostblocks ermöglichte. Auch die heute noch gebauten Nachfolgemodelle 2104, 05 und 07 gehen auf Karosserie und Teile der Technik des 124 zurück. Er wird heute noch in Bombay (Indien) als Premier 118 gebaut.

Der Fiat 124 wurde von 1966 bis 1975 gebaut. Anfangs wurde er parallel zum Fiat 1300 und Fiat 1500 C angeboten, deren Produktion später eingestellt wurde.

Das Fiat 124 Coupé wurde von 1967 bis 1976 produziert

Der Fiat 124 Spider wurde von 1966 bis 1985 von Fiat und Pininfarina produziert.

Der Autobianchi A111 (Fiat-Entwicklungscode Tipo 123) entstand im Zuge der 124-Entwicklung als frontgetriebene Variante mit Quermotor, wurde dann aber als Autobianchi vermarktet; er ist der 124-Limousine ähnlich, aber nicht mit ihr identisch.

Von Ende 1982 bis 1985 wurde der Fiat 124 Spider als 124 DS im den Werkshallen von Pininfarina unter der Modellbezeichnung "Pininfarina Spider Europa" hergestellt und über das Händlernetz der Fiat AG vertrieben. Parallel kamen als Sonderedition 500 von Abarth getunte und einzeln durchnummerierte Spider "Volumex" mit einem Roots-Kompressor in den Handel. Mit seinen 135 PS war der Volumex der stärkste Fiat Spider, der jemals regulär in Serie ging. Mit dieser Leistung verwies er darüber hinaus seinen "ewigen" Konkurrenten, den Alfa Romeo Spider, in die Schranken.

Die Produktion des Fiat 124 Spider wurde nach 19 Jahren und knapp 200.000 gebauten Fahrzeugen im Juli 1985 eingestellt.

Inhaltsverzeichnis

Karosserievarianten

Der Fiat 124 wurde in vier Karosserievarianten angeboten:

  • Limousine mit vier Türen (Fiat 124)
  • Kombi mit vier Türen und Heckklappe (Fiat 124 Kombi)
  • Sportcoupé (Fiat 124 Coupé/Sport Coupe)
  • Cabrio (Fiat 124 Spider/Sport Spider)

Das Coupé war ein Viersitzer, während der von Pininfarina entworfene Spider ein Zweisitzer mit Notsitzen war.

  • Der Fiat 125 hatte den gleichen Karosseriegrundkörper, unterschied sich aber in Frunt- und Heckgestaltung sowie in der Technik vom 124er.

Motoren

  • 1,2 Liter Hubraum, 44 kW / 60 PS ab 1966 bis 1973 für Fiat 124
  • 1,2 Liter, 48 kW / 65 PS (ab 1973 für Fiat 124 zugleich einer der meistverkauften Motoren)
  • 1,4 Liter, 51 kW / 70 PS (ab 1968 bis 1973 für 124 Spezial)
  • 1,4 Liter, 59 kW / 80 PS (ab 1971 bis 1973 für 124 Spezial T)
  • 1,4 Liter, 66 kW / 90 PS (ab 1966 bis 1973 für Coupé und Spider)
  • 1,4 Liter, 55 kW / 75 PS (ab 1973 für Fiat 124 Spezial)
  • 1,6 Liter, 70 kW / 95 PS (ab 1973 für Fiat 124 Spezial T)
  • 1,6 Liter, 81 kW / 110 PS (ab 1969 für Sport Coupé und Spider)
  • 1,8 Liter, 86 kW / 118 PS (ab 1973 für Sport Coupé und Spider)
  • 2,0 Liter, 86 kW / 128 PS (ab 1973 für Sport Spider Abarth)
  • 1,8 Liter, 65 kW / 88 PS (ab 1976 für Spider (US-Vergaser))
  • 2,0 Liter, 63 kW / 86 PS (ab 1979 für Spider (US-Vergaser))
  • 2.0 Liter nur 1979 für Spider"Sportivo de Pininfarina"
  • 2,0 Liter, 77 kW / 105 PS (ab 1981 für Spider (i.e Einspritzer))
  • 2,0 Liter, 90 kW / 122 PS (ab 1981 für Spider 500 Stück mit Turbo vom Hersteller "Legend Industries")
  • 2,0 Liter, 100 kW / 135 PS (von 1982 bis 1985 für 500 Spider Volumex mit Roots-Kompressor)

Modellchronologie

1966: Vorstellung des Fiat 124 und Fiat 124 Spider in Turin 1967: Vorstellung des Fiat 124 Coupé 1968: Vorstellung des Fiat 124 Spezial mit auf 1438 ccm aufgebohrten Motor, Drehstromlichtmaschine und Bremskraftverstärker. Erkennbar an den Doppelscheinwerfern. 1971: Modellpflege 1973: Modellpflege 1975: Produktionseinstellung des Fiat 124 1976: Produktionseinstellung des Fiat 124 Coupe 1978: 2000 Stück zum 50 Jahr Jubiläum von Pininfarina 2000 Limited Edition 1978: Sonderserie 20 Stk. Sportivo de Pininfarina 1980: Beginn der CSO-Serie mit 2,0 Liter-Motor, Einspritzung und G-Kat. Ausschließlich für den US-Maerkt produziert, aber häufig re-importiert. 1981: "Legend Industries" 500 Spider mit Turbolader 1982: Beginn der bei Pininfarina gefertigten Spider-DS-Serie einschl. VX, Vertrieb über die Fiat AG 1982: "Fiat Spider Volumex" mit Roots-Kompressor, wurde auf 500 Stück limitiert und per eingestanzter Ziffer durchnummeriert 1985: Produktionseinstellung des "Pininfarina Spider Europa 124 DS"

Lizenznachbauten

Seat 124
Lada 2101 Shiguli
Tofas Serce
Premier 118 NE

Der Fiat 124 wurde unter dem Namen Murat 124 von 1971 bis 1977 in der Türkei bei den Tofaş-Werken in Bursa in Lizenz gebaut. Insgesamt wurden dort 134.867 Fahrzeuge dieses Typs mit einem 1,2 Liter-Motor produziert. Bekannt wurde der Murat 124 auch unter dem Namen 'Serçe' (Spatz). Seit den 90er Jahren wird er im Volksmund auch „Hacı Murat“ genannt. Seit 2004 werden sogar in der westtürkischen Stadt İzmir regelmäßig Autorennen unter dem offiziellen Namen Hacı Murat Cup 1.24 veranstaltet.

Auch in Asien wurde der Fiat 124 unter Lizenz gefertigt. So stellte diese Modell den ersten PKW der koreanischen Marke Asia Motors dar und wurde von 1970 bis 1975 als Asia-Fiat 124 gebaut. In Indien baute Premier den Fiat 124 ab 1986 in Lizenz, wie vorher schon andere Fiat-Modelle.

Alle Fiat ab 1971 wurden aus russischem Recyclingstahl hergestellt. Fiat hatte ein komplettes Automobilwerk im russischen Togliatti gebaut, wo der Fiat 124 als Shiguli bzw. LADA (Exportname) vom Band lief. Als Bezahlung dafür lieferte die Sowjetunion Stahl, der sich als sehr rostanfällig herausstellte, aus dem auch der Alfa Romeo Alfasud gebaut wurde. Alle diese Modelle rosteten, da der Stahl durch seinen hohen Kupferanteil interkristalline Spannung hatte und hieraus zu schwerer Korrosion neigte. Rostvorsorge wie Hohlraumkonservierung und Unterbodenschutz war seinerzeit bei Fiat unbekannt. Es gab Fiat-Wagen, die bereits zwei Jahre nach Auslieferung geschweißt werden mussten, um die TÜV-Untersuchung zu bestehen. Man sagte Anfang der 1980er einem Fiat spaßhaft nach, dass dieser bereits im Prospekt roste; fast keine Limousine aus dieser Zeit hat überlebt. Die wenigen Coupé- und der bis in die Mitte der achtziger Jahre gebaute 124 Spider sind heute nur noch sehr selten im Straßenbild zu sehen. Längst zu Liebhaberfahrzeug avanciert, befinden sich die heute noch existierenden Fiat 124 Modelle nun längst in sachkundigen Liebhaber-Händen.

Nachfolgemodell

Das Nachfolgemodell der Fiat 124 Limousine ist der Fiat 131 Mirafiori. Dieser konnte aber bei weiten nicht den Erfolg des 124 einfahren, was wohl daran lag, dass das Design nicht die zeitgemäßen Ansprüche erfüllte.

Weblinks


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