Landkreis Salzland

Landkreis Salzland
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Salzlandkreises Deutschlandkarte, Position des Salzlandkreises hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Verwaltungssitz: Bernburg (Saale)
Fläche: 1.425,86 km²
Einwohner: 219.222 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 154 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: SLK
Kreisschlüssel: 15 0 89
Kreisgliederung: 57 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Karlsplatz 37
06406 Bernburg
Webpräsenz:
Landrat: Ulrich Gerstner (SPD)
Lage des Salzlandkreises in Sachsen-Anhalt
Karte Altmarkkreis Salzwedel Landkreis Stendal Landkreis Börde Magdeburg Landkreis Jerichower Land Landkreis Harz Salzlandkreis Landkreis Anhalt-Bitterfeld Dessau-Roßlau Landkreis Wittenberg Saalekreis Halle (Saale) Burgenlandkreis Landkreis Mansfeld-Südharz

Der Salzlandkreis ist als Landkreis eine Gebietskörperschaft im Bundesland Sachsen-Anhalt, die im Zuge der Kreisgebietsreform am 1. Juli 2007 durch die Zusammenlegung der ehemaligen Landkreise Aschersleben-Staßfurt (ohne Falkenstein/Harz), Bernburg und Schönebeck gebildet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Mit einer Flächengröße von 1.426 km² ist der Salzlandkreis der zweitkleinste Landkreis im Bundesland. Während die Elbe im Osten über eine Länge von 22 Kilometern die Grenze zum Nachbarkeis Anhalt-Bitterfeld bildet, liegen im Norden Teile der Stadt Schönebeck am jenseitigen Elbeufer. Das Landschaftsbild ist vielfältig, der Norden wird geprägt von der ertragreichen Magdeburger Börde, und im Osten bilden Elbe und Saale eine weite Flussaue. Im Westen reicht der Landkreis bis zum Vorharzgebiet, im Süden hat die ehemalige Braunkohle- und Salzförderung ihre Spuren hinterlassen. Im Bördedorf Eickendorf liegen mit der Bodenwertzahl 100 der deutschlandweiten Bodenschätzung die ertragreichsten Landwirtschaftsflächen. Neben Elbe und Saale gehören auch die Bode und Wipper zum Flussnetz des Landkreises. Die höchste Erhebung ist der im äußersten Westen in der Nähe von Cochstedt gelegene Phillips Galgenberg mit 224 Metern. Er gehört zum Hakel, der neben dem Nachterstedter Forst und den Kiefernwäldern bei Plötzky und Pretzien eines der wenigen nennenswerten Waldgebiete des Landkreises ist.

Historische Entwicklung

Im Mittelalter herrschten im heutigen Kreisgebiet im Wesentlichen die Bistümer Magdeburg und Halberstadt. Der Südosten gehörte seit 1170 zum askanischen Anhalt mit Bernburg als zeitweiliger Residenz. Bis 1945 blieb dieses Gebiet anhaltisch und wurde nach der DDR-Gebietsreform von 1952 in den Kreis Bernburg übergeführt, der bis 2007 Bestand hatte. Nachdem die beiden Bistümer nach dem Dreißigjährigen Krieg säkularisiert und 1680 vom weltlichen Herzogtum Magdeburg abgelöst wurden, kamen deren Gebiete unter die Verwaltung des Saalkreises. Das Herzogtum seinerseits war Teil des brandenburgischen Kurfürstentums, das 1701 zum Königreich Preußen wurde. Nach der preußischen Verwaltungsreform von 1815 wurde das preußische Gebiet des heutigen Kreisgebiets hauptsächlich auf die neu gebildeten Kreise Calbe und Quedlinburg, sowie auf die Stadt Aschersleben aufgeteilt. Die DDR-Gebietsreform verkleinerte noch einmal die Kreise, sodass ab 1952 die Kreise Schönebeck, Bernburg, Aschersleben und Staßfurt am heutigen Kreisgebiet beteiligt waren. Während der DDR-Zeit gehörte der nördliche Teil des Kreises zum Bezirk Magdeburg und der südliche Teil zum Bezirk Halle.

Eine Sonderstellung an der historischen Entwicklung nehmen die nördlichsten Orte des Landkreises Plötzky, Pretzien, Ranies und Elbenau ein. Sie gehörten seit dem 12. Jahrhundert zum Kurfürstentum Sachsen und waren bis 1808 dem sächsischen Amt Gommern unterstellt. Während der französischen Besetzung von 1808 bis 1813 gehörten diese Orte zum einzigen Brückenkopf Napoleons am östlichen Elbufer und wurden dem Königreich Westphalen angegliedert. Sie wurden erst 1818 preußisch und gehörten bis 1945 zum Landkreis Jerichow I.

Einwohnerentwicklung

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerentwicklung des Gebietes des heutigen Salzlandkreises (Einwohnerzahl 1990 vom 3. Oktober, sonst jeweils 31. Dezember des Jahres).

Jahr Einwohner
1964 330.073
1970 326.977
1981 295.977
1985 289.356
1989 282.586
1990 274.690
1995 256.359
Jahr Einwohner
2000 244.828
2001 241.274
2002 237.335
2003 233.603
2004 229.995
2005 226.593
2006 222.727

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Politik

Landrat

Bei den ersten Landratswahlen im Salzlandkreis am 22. April 2007 traten die drei Landräte aus den alten Kreisen, Heike Brehmer (CDU) aus Aschersleben, Ulrich Gerstner (SPD) aus Bernburg und Eric Hunker (parteilos, aber von der FDP unterstützt) aus Schönebeck sowie Sabine Dirlich (Die Linke), Manfred Horst (NPD) und Harald Hinze (Die Republikaner) an. Nach dem ersten Wahlgang am 22.04. konnte keiner der Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit für sich gewinnen. Daher traten am 6. Mai 2007 die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen zu einer Stichwahl an. Dies waren Heike Brehmer mit etwa 32 % der Stimmen und Ulrich Gerstner mit etwa 27 % der Stimmen. Die anderen Kandidaten (Eric Hunker 20 %, Sabine Dirlich 17 %, Manfred Horst 3 % und Harald Hinz 1 %) waren weit abgeschlagen. Laut Wahlergebnis vom 6. Mai 2007 wurde Ulrich Gerstner (SPD) mit 51,1 % der Stimmen als Landrat gewählt.

Kreistag

CDU Die Linke SPD FDP WIDAB1 Bündnis 90/
Die Grünen
NPD ALC2 UWGE3 UWG Salzland4 UWG5 Gesamt
2007 19 12 12 7 2 2 2 1 1 1 1 60

1Wählerinitiative „Die Aschersleber Bürger“
2Alternative Liste Calbe
3Unabhängige Wählergemeinschaft Egeln
4Unabhängige Wählergemeinschaft Salzland
5Unabhängige Wählergemeinschaft Schönebeck

Am 11. Juli 2007 wurde in der konstituierenden Sitzung Frank Zedler (CDU) zum Vorsitzenden des Kreistages gewählt.

Wappen

Blasonierung: „Geviert von Rot und Silber; Feld 1 und 4: in einem goldenen Stutzkorb ein silbernes Stück Salz mit drei goldenen Zierbändern; Feld 2: ein golden bewehrter und bezungter schwarzer Adler, die Saxen belegt mit goldenen Kleestängeln; Feld 3: ein schreitender, rot bezungter schwarzer Bär mit silbernem Halsband auf einer schrägen, schwarz gefugten roten Zinnenmauer mit einem geschlossenen silbernen Tor mit schwarzen Beschlägen und schwarzem Schloss auf der rechten Seite.“ Das Wappen wurde am 29.Oktober 2007 durch das Innenministerium genehmigt.

Die beiden Salzkörbe nehmen Bezug auf den Namen Salzlandkreis, während anhaltischer Bär und preußischer Adler für die historische Teilung der Region in anhaltische und preußische Staatsterretorien stehen. Die Grenzstraße der Stadt Staßfurt ist ein deutliches Beispiel dafür: Beide Fußwege lagen in unterschiedlichen Hoheitsgebieten, weshalb diese Straße zu ihren Namen kam.

Gestalter des Wappens sind Joachim Grossert (Inhalt) und Kathrin Telle (Grafik).

Flagge

Die Flagge des Salzlandkreises ist rot-weiß (1:1) gestreift und mittig mit dem Landkreiswappen belegt.

Logo

Das Logo bildet das Wappen des Salzlandkreises ab im Zusammenhang mit dem Schriftzug des Landkreisnamens und einem roten Unterstrich als Kennzeichen der Landkreis-Farben (Rot-Weiß). Einrichtungen des Salzlandkreises können ihre Bezeichnung unter der roten Linie einfügen.

Symbol

Das Symbol enthält in leicht abgewandelter Form die Motive des Wappens in lockerer Anordnung in einem transparenten Wappenschild, in dessen Hintergrund die Flagge des Landkreises abgebildet ist. Der Schriftzug des Landkreisnamens bekrönt den Wappenschild.

Das Symbol kann von jedermann benutzt werden, um einen Zusammenhang mit dem Salzlandkreis visuell herzustellen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Auf dem fruchtbaren Bördeboden im Norden des Landkreises dominiert die Landwirtschaft. In Könnern steht die neben Klein Wanzleben (Landkreis Börde) zweite Zuckerfabrik Sachsen-Anhalts. In Gatersleben wird Pflanzenbiotechnologie erforscht und betrieben. Schwerpunkte der Industrie des Landkreises liegen in den vier größten Städten des Kreises, so in Bernburg (Zement-, Salz- und Pharmazieproduktion),in Aschersleben (Vliesstoffproduktion, Werkzeugmaschinen- und Anlagenbau),in Schönebeck (Maschinen- und Anlagenbau, Sportmunition), sowie in Staßfurt (Fernsehgeräte und Satellitenreceiver, Sodaproduktion).

Wichtigste Verkehrsader im Landkreis ist die Bundesautobahn 14, die ihn von Nord nach Süd durchschneidet. Parallel dazu verläuft die Bundesstraße 71, die den regionalen Verkehr aufnimmt. Die im Norden des Harzes verlaufende, autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße 6n verbindet den Landkreis mit den Autobahnen 7 und 9. Die nördlichste Stadt Schönebeck (Elbe) liegt an der überregionalen Bahnstrecke Magdeburg - Leipzig. Das Kreisgebiet wird von den Bahnlinien Halberstadt - Halle und Magdeburg - Sangerhausen durchschnitten. Die Kreisstadt Bernburg liegt an der Nebenstrecke Aschersleben - Köthen. Als Wasserstraße hat die Elbe für Schönebeck eine geringe verkehrstechnische Relevanz. Der ehemalige Cochstedter Militärflugplatz ist zu einem Regionalflughafen umgestaltet worden.

Städte und Gemeinden

Das Gebiet des Salzlandkreises umfasst 57 Gemeinden (Stand 1. Januar 2009, in Klammern Einwohner am 31. Dezember 2007):

Einheitsgemeinden

Verwaltungsgemeinschaften mit ihren Mitgliedsgemeinden (* Sitz der Verwaltungsgemeinschaft)

  1. Bernburg (Saale), Stadt * (30.923)
  2. Gröna (564)
  1. Borne (1.349)
  2. Egeln, Stadt * (3.868)
  3. Etgersleben (783)
  4. Hakeborn (797)
  5. Tarthun (793)
  6. Unseburg (1.275)
  7. Westeregeln (2.010)
  8. Wolmirsleben (1.491)
  1. Barby (Elbe), Stadt * (4.339)
  2. Breitenhagen (493)
  3. Glinde (310)
  4. Gnadau (513)
  5. Groß Rosenburg (1.727)
  6. Lödderitz (233)
  7. Pömmelte (653)
  8. Sachsendorf (302)
  9. Tornitz (577)
  10. Wespen (231)
  11. Zuchau (328)
  1. Giersleben (1.084)
  2. Hecklingen, Stadt * (7.829)
  1. Baalberge (1.371)
  2. Biendorf (820)
  3. Cörmigk (550)
  4. Edlau (505)
  5. Gerbitz (638)
  6. Gerlebogk (333)
  7. Latdorf (727)
  8. Neugattersleben (899)
  9. Nienburg (Saale), Stadt * (4.263)
  10. Peißen (1.225)
  11. Pobzig (398)
  12. Poley (626)
  13. Preußlitz (744)
  14. Wedlitz (402)
  15. Wiendorf (308)
  16. Wohlsdorf (516)
  1. Alsleben (Saale), Stadt (2.681)
  2. Güsten, Stadt * (3.973)
  3. Ilberstedt (1.183)
  4. Plötzkau (1.385)
  5. Schackstedt (434)
  1. Friedrichsaue (195)
  2. Frose (1.501)
  3. Gatersleben (2.369)
  4. Hoym, Stadt (2.570)
  5. Nachterstedt * (2.097)
  6. Schadeleben (717)
  1. Amesdorf (807)
  2. Staßfurt, Stadt * (25.198)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Salzland — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Aschersleben-Staßfurt — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Jerichower Land — Arrondissement de Jerichow Campagne Arrondissement de Pays de Jerichow Landkreis Jerichower Land …   Wikipédia en Français

  • Arrondissement du Salzland — Salzlandkreis Données générales …   Wikipédia en Français

  • Aschersleben-Staßfurter Landkreis — Wappen Karte Basis …   Deutsch Wikipedia

  • Peißen, Salzland — Infobox Ort in Deutschland Name = Peißen image photo = Wappen = lat deg = 51 |lat min = 45 |lat sec = 0 lon deg = 11 |lon min = 46 |lon sec = 0 Lageplan = Bundesland = Sachsen Anhalt Landkreis = Salzlandkreis Verwaltungsgemeinschaft = Nienburg… …   Wikipedia

  • Kreisreformen in der Bundesrepublik Deutschland nach 1990 — Der Artikel Kreisreformen in der Bundesrepublik Deutschland nach 1990 erfasst ab der Eingliederung der DDR in die Bundesrepublik die Durchführung von Gebietsreformen auf Kreisebene, also der kreisfreien Städte und Landkreise. Derzeit gibt es 301… …   Deutsch Wikipedia

  • Kreisreform Sachsen-Anhalt 2007 — Die Kreisreform Sachsen Anhalt 2007 (oder Kreisgebietsreform 2007) wurde am 6. Oktober 2005 per Verabschiedung eines Gesetzes durch den Landtag von Sachsen Anhalt beschlossen. Hiernach erfolgte nach der Kreisgebietsreform 1994 mit Wirkung zum 1.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kreisstädte der Bundesrepublik Deutschland — In dieser Liste werden alle Kreisstädte und Kreishauptorte (ohne Stadtrecht) aufgeführt, die jemals in der Bundesrepublik Deutschland existiert haben oder noch existieren. Alle derzeit noch existierenden Kreisstädte und Kreishauptorte werden in… …   Deutsch Wikipedia

  • Aschersleben — Aschersleben …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”