Liste der österreichischen Beiträge beim Eurovision Song Contest

Liste der österreichischen Beiträge beim Eurovision Song Contest

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Geschichte Österreichs als Teilnehmer am Eurovision Song Contest.

Inhaltsverzeichnis

Liste der Beiträge

  • Siege sind grün, letzte Plätze dunkelrot und Jahre ohne Finalteilnahme hellrot gekennzeichnet.
Jahr Interpret Titel
(Musik / Text)
Platz Punkte
1957 Bob Martin Wohin, kleines Pony?
(Kurt Svab / Kurt Svab, Hans Werner)
10 / 10 3
1958 Liane Augustin Die ganze Welt braucht Liebe
(Günther Leopold, Kurt Werner)
05 / 10 8
1959 Ferry Graf Der k.u.k. Kalypso aus Wien
(Norbert Pawlicki / Günther Leopold)
09 / 11 4
1960 Harry Winter Du hast mich so fasziniert
(Robert Stolz / Robert Gilbert)
07 / 13 6
1961 Jimmy Makulis Sehnsucht
(Leopold Andrejewitsch)
15 / 16 1
1962 Eleonore Schwarz Nur in der Wiener Luft
(Bruno Uher)
13 / 16 0
1963 Carmela Corren Vielleicht geschieht ein Wunder
(Erwin Halletz / Peter Wehle)
07 / 16 16
1964 Udo Jürgens Warum nur, warum?
(Udo Jürgens)
06 / 16 11
1965 Udo Jürgens Sag ihr, ich laß sie grüßen
(Udo Jürgens / Frank Bohlen)
04 / 18 16
1966 Udo Jürgens Merci, chérie
(Udo Jürgens / Udo Jürgens, Thomas Hörbiger)
01 / 18 31
1967 Peter Horton Warum es hunderttausend Sterne gibt
(Kurt Peche / Karin Bognar)
14 / 17 2
1968 Karel Gott Tausend Fenster
(Udo Jürgens / Walter Brandin)
13 / 17 2
1969
und
1970
Auf Teilnahme verzichtet
1971 Marianne Mendt Musik
(Richard Schönherz, Manuel Rigoni)
16 / 18 66
1972 Milestones Falter im Wind
(Richard Schönherz, Manuel Rigoni / Heinz Rudolf Unger)
05 / 18 100
1973
bis
1975
Auf Teilnahme verzichtet
1976 Waterloo & Robinson My little World
(Gerhard Heinz)
05 / 18 80
1977 Schmetterlinge Boom Boom Boomerang
(Schuri Herrnstadt, Herbert Zöchling-Tampier, Willi Resetarits / Lukas Resetarits)
17 / 18 11
1978 Springtime Mrs. Caroline Robinson
(Springtime)
15 / 20 14
1979 Christina Simon Heute in Jerusalem
(Peter Wolf / André Heller)
18 / 19 5
1980 Blue Danube Du bist Musik
(Klaus-Peter Sattler)
08 / 19 64
1981 Marty Brem Wenn du da bist
(Werner Böhmler)
17 / 20 20
1982 Mess Sonntag
(Michael Mell / Rudolf Leve)
09 / 18 57
1983 Westend Hurricane
(Peter Vieweger / Heli Deinboek, Heinz Nessizius)
09 / 20 53
1984 Anita Einfach weg
(Brigitte Seuberth / Walter Müller)
19 / 19 5
1985 Gary Lux Kinder dieser Welt
(Mick Jackson, Geoff Bastow / Michael Kunze)
08 / 19 60
1986 Timna Brauer Die Zeit ist einsam
(Peter Janda / Peter Cornelius)
18 / 20 12
1987 Gary Lux Nur noch Gefühl
(Kenneth Westmore / Stefanie Werger)
20 / 22 8
1988 Wilfried Lisa, Mona Lisa
(Klaus Kofler, Ronnie Herboltzheimer, Wilfried Scheutz)
21 / 21 0
1989 Thomas Forstner Nur ein Lied
(Dieter Bohlen / Joachim Horn-Bernges)
05 / 22 97
1990 Simone Keine Mauern mehr
(Marc Berry, Nanna Berry / Mario Botazzi)
10 / 22 58
1991 Thomas Forstner Venedig im Regen
(Robby Musenbichler, Hubert Moser, Wolfgang Eltner)
22 / 22 0
1992 Tony Wegas Zusammen geh'n
(Dieter Bohlen / Joachim Horn-Bernges)
10 / 23 63
1993 Tony Wegas Maria Magdalena
(Christian Kolonovits, Johann Bertl / Thomas Spitzer)
14 / 25 32
1994 Petra Frey Für den Frieden der Welt
(Alfons Weindorf / Karl und Johann Brunner)
17 / 25 19
1995 Stella Jones Die Welt dreht sich verkehrt
(Mischa Krausz)
13 / 23 67
1996 George Nussbaumer Weil's dr guat got
(Mischa Krausz, George Nussbaumer)
10 / 23 68
1997 Bettina Soriat One Step
(Marc Berry / Marc Berry, Martina Siber)
21 / 25 12
1998 Nicht qualifiziert
1999 Bobbie Singer Reflection
(Dave Moskin)
10 / 23 65
2000 The Rounder Girls All to you
(Dave Moskin)
14 / 24 24
2001 Nicht qualifiziert
2002 Manuel Ortega Say a Word
(Alexander Kahr / Robert Pfluger)
18 / 24 24
2003 Alf Poier Weil der Mensch zählt
(Alf Poier)
06 / 26 101
2004 Tie Break Du bist
(Peter Zimmermann)
21 / 24 9
2005 Global Kryner Y así
(Edi Köhldorfer / Christof Spörk)
20 / 25
(SF)
30
2006 Auf Teilnahme verzichtet
2007 Eric Papilaya Get A Life - Get Alive
(Greg Usek / Austin Howard)
27 / 28
(SF)
4
2008
und
2009
Auf Teilnahme verzichtet

Regelmäßigkeit der Teilnahme

Österreich nahm erstmals 1957 an der zweiten Ausgabe des Eurovision Song Contest teil, blieb dem Wettbewerb aber achtmal fern: 1969 boykottierte man die Veranstaltung - die in Madrid stattfinden sollte - da man der Diktatur Francos keine Plattform bieten wollte. Im Jahr darauf verzichtete Österreich zusammen mit Finnland, Norwegen, Portugal und Schweden aus Unzufriedenheit mit den Gegebenheiten und Abstimmungsmechanismen der letztjährigen Veranstaltung, nachdem vier Länder als Sieger hervorgegangen sind. In den Jahren 1973 bis 1975 wurde aus Desinteresse verzichtet, 1998 und 2001 durfte wegen schlechter Vorjahresergebnisse kein Beitrag eingereicht werden. 2006 wurde wegen schlechter Erfolgschancen und aus Kritik an der musikalischen Qualität verzichtet.[1] Dazu aus einer Stellungnahme des ORF:

„Mittlerweile ist diese Veranstaltung [...] zu einem Skurrilitäten-Wettbewerb geworden, der für die heimische Musikszene völlig irrelevant ist.“

Reinhard Scolik: damaliger Programmdirektor des ORF

Auch 2008 reichte Österreich keinen Beitrag ein. Als Grund wurden ungleiche Chancen der west- und osteuropäischen Länder angegeben.[2] Im September 2008 wurde bekannt, dass Österreich auch 2009 aus diesen Gründen auf eine Teilnahme verzichten werde.[3]

Erfolge im Wettbewerb

Österreich konnte erst einmal den Eurovision Song Contest gewinnen, nämlich 1966 mit Merci, Chérie von Udo Jürgens. Dieser bescherte dem Land im Vorjahr auch sein zweitbestes Ergebnis, den vierten Platz. Zudem kam Österreich noch viermal auf den fünften Platz. Auf der anderen Seite landete Österreich siebenmal auf dem letzten Platz (darunter bereits bei der ersten Teilnahme 1957), und belegt in der Liste der meisten roten Laternen zusammen mit Belgien den zweiten Platz hinter Norwegen. Insgesamt endeten nur 17 der 43 Teilnahmen - also knapp zwei Fünftel - in der vorderen Tabellenhälfte. Österreich gehört damit - gerade unter den Ländern, die seit frühen Jahren teilnehmen - eher zu den weniger erfolgreichen Teilnehmern im Wettbewerb.

Nationale Vorentscheide

In den meisten Jahren wurden die österreichischen Beiträge intern ausgewählt: 1957 bis 1980, 1985 bis 1989, 1992, 1995 bis 2000 sowie 2007. In den anderen Jahren wurden nationale Vorentscheide im Fernsehen ausgetragen, wobei sich der ORF verschiedener Auswahlverfahren bediente:

1981

Die erste österreichische Vorausscheidung überhaupt fand 1981 statt. Sie fiel relativ klein aus: Marty Brem stellte alle drei Lieder vor, bevor die Zuschauer per Postkarte für ihren Favoriten abstimmen konnten.

1982 bis 1984

In den Jahren 1982 bis 1984 wurden je zwölf Lieder von unterschiedlichen Künstlern bei der Vorentscheidung vorgestellt. Der Sieger wurde durch eine Publikumsbefragung ermittelt.

1990 und 1991

1990 und 1991 wurden je zehn Lieder vorgestellt, abgestimmt wurde mittels Jury und Telefonvoting. 1990 gewann ursprünglich die Gruppe Duett den Vorentscheid mit dem Lied Das Beste. Kurz nach der Sendung stellte sich jedoch heraus, dass der Titel bereits 1988 in Deutschland am Radio-Halbfinale der dortigen Vorentscheidung teilgenommen hatte und deshalb disqualifiziert wurde. Simone, die Zweitplatzierte, durfte deshalb nach Zagreb fahren.

1993 und 1994

1993 stellte Tony Wegas alle sieben Lieder der Vorentscheidung vor, bevor die Zuschauer erneut per Postkarte abstimmen durften. Im Jahr darauf nahmen acht Künstler mit je einem Titel teil, eine Jury kürte alleine die Siegerin.

2002 bis 2005

In den Jahren 2002 bis 2004 fand die Österreichische Vorausscheidung unter dem Titel song.null.… (ergänzt durch die jeweilige Jahreszahl) statt. In allen Jahren standen zehn Lieder zur Auswahl, wobei 2002 bis 2004 jeder Künstler ein Lied hatte, 2005 jedoch fünf Sänger und Gruppen je zwei Titel vorstellten. Der Abstimmungsmechanismus wechselte: 2002 wurde das Televoting durch eine Internetjury, die aus dem Siegern eines Gewinnspieles zusammengesetzt wurde, 2003 wurde die Telefonabstimmung in weibliche und männliche Anrufer unterteilt. 2005 wurden die Anrufer nach den neun Bundesländern, sowie in ein fiktives zehntes Bundesland aufgeteilt, das alle Anrufe per Handy zählte. Das Abstimmungsverfahren wurde heftig kritisiert, da jedes Bundesland, unabhängig von seiner Einwohnerzahl, sowie die Handyanrufer, die gleiche Stimmberechtigung hatten, womit die Abstimmung zugunsten ländlicher Regionen und älterer Menschen verschoben wurde. Tatsächlich stellte sich im Nachhinein heraus, dass der zweitplatzierte Alf Poier 106.100 Anrufe erhalten hatte, 45.000 Stimmen mehr als die Sieger Global Kryner.[4]

Kommerzielle Erfolge

International gesehen ist Udo Jürgens mit seinen Wettbewerbsbeiträgen kommerziell betrachtet sicherlich der erfolgreichste österreichische Teilnehmer: Alle drei Beiträge konnten sich unter anderem in Deutschland in den Charts platzieren[5]. Sein Siegerlied Merci, Chérie war in vielen Ländern – teils in anderen Sprachen gesungen – sehr erfolgreich. Die englische Fassung seines Beitrags von 1964, Walk away, wurde vom britischen Vertreter dieses Jahres, Matt Monro, gecovert und erreichte den vierten Platz in den britischen Singlecharts. Sein eigener Beitrag, I love the little things, der im Wettbewerb sogar besser abgeschnitten hatte, wurde nur als B-Seite veröffentlicht, und zwar auf eben dieser Single[5].

National waren einige Beiträge Hits, besonders in den 80er-Jahren, als das Duo Mess sowie Anita mit ihren Beiträgen die Spitze der österreichischen Charts erklommen. Einige weitere Lieder erreichten die Top 10, unter anderem 1983, 1989 und 1991.

Sprachen

Österreich blieb auch in den Jahren mit freier Sprachwahl seiner Landessprache gelegentlich treu, komplett auf Englisch wurden bisher vier Titel gesungen: 1999, 2000, 2002 und 2007. Der Beitrag 2005 wurde auf Englisch und Spanisch gesungen, 1966 war die Titelzeile französisch und 1977 erhielt der Text einige englische Wörter, 1997 wurde eine englische Titelzeile verwendet. Auf der Song-Contest-Bühne wurde gelegentlich auch in verschiedenen Dialekten gesungen, nämlich Wienerisch (1971), Vorarlbergisch (1996) und Steirisch (2003).

Weblinks

Belege

  1. shortnews.de 19. Juni 2005
  2. ORF.at, 21. November 2007
  3. Kleine Zeitung, 21. September 2008
  4. esctoday.com 1. März 2005
  5. a b charts-surfer.de

Quellen


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