- Ralbicy-Rozant
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Bautzen Verwaltungsverband: Am Klosterwasser Höhe: 143 m ü. NN Fläche: 31,69 km² Einwohner: 1782 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km² Postleitzahl: 01920 Vorwahl: 035796 Kfz-Kennzeichen: BZ Gemeindeschlüssel: 14 6 25 500 Gemeindegliederung: 10 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Am Marienbrunnen 8
01920 Ralbitz-RosenthalWebpräsenz: Bürgermeister: Hubertus Rietscher (CDU) Lage der Gemeinde Ralbitz-Rosenthal im Landkreis Bautzen Ralbitz-Rosenthal, sorbisch Ralbicy-Róžant, ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Bautzen in der Oberlausitz. Sie wurde 1994 aus den Gemeinden Ralbitz und Rosenthal gebildet und liegt etwa 10 km östlich der Stadt Kamenz am Klosterwasser. Im Jahre 2001 waren 84,34 % der Gemeindebevölkerung des Sorbischen mächtig[2]. Die Gemeinde zählt zum Kernsiedlungsgebiet des westslawischen Volkes.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Gemeinde befindet sich zwischen den Städten Kamenz und Hoyerswerda entlang des Klosterwassers im sogenannten „Niederland“ (Delany). Etwa ein Drittel der Gemeindefläche ist von Wäldern bedeckt.
Ortsgliederung
Zu den Ortsteilen gehören (Einwohnerzahlen Stand 2005)[3]:
- Cunnewitz (Konjecy), 268 Einwohner
- Gränze (Hrańca), 54 Einwohner
- Laske (Łask), 85 Einwohner
- Naußlitz (Nowoslicy), 121 Einwohner
- Neu-Schmerlitz (Nowa Smjerdźaca), eine Einwohnerin
- Ralbitz (Ralbicy), 333 Einwohner
- Rosenthal (Róžant), 265 Einwohner
- Schmerlitz (Smjerdźaca), 182 Einwohner
- Schönau (Šunow), 308 Einwohner
- Zerna (Sernjany), 191 Einwohner
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Gemeindefriedhof um die Dorfkirche in Ralbitz zeichnet sich durch einheitliche weiße, mit goldenem Korpus verzierte Holzkreuze aus. Sie sollen an die Gleichheit vor Gott auch im Tod erinnern.
Das Naturschutzgebiet Lasker Auenwald (Łaskowsky lěs) am Klosterwasser ist als letzter Rest der ursprünglichen Auenvegetation geschützt und sehenswert.
Wallfahrtsort Rosenthal
Im Ortsteil Rosenthal befindet sich eine Marien-Wallfahrtsstätte, die bis 2007 von Zisterziensern betreut wurde. Hier gibt es eine Quelle, deren Wasser heilende Kräfte für die Augen nachgesagt wird. Auf der Wallfahrtswiese finden jährlich mehrere Wallfahrten statt, unter anderem die des Bistums Dresden-Meißen. Ebenso hat die bundesweite Studentenwallfahrt der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Hochschulgemeinden Rosenthal als Ziel.
Das Gnadenbild ist eine Lindenholzstatue, um 1480 entstanden. Maria ist mit Kind dargestellt, eine Besonderheit dabei ist die Birne, die das Jesuskind in der Hand hält. Die ersten Wallfahrten sind in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts nachweislich; nach der Kirchenspaltung trug der Wallfahrtsort zum Erhalt des katholischen Glaubens in der Umgebung wesentlich bei. Eine rasche Entwicklung erlebte Rosenthal seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Pilger aus der Ober- und Niederlausitz, Sachsen, Böhmen und auch einige Lutheraner suchten Hilfe bei Unserer Lieben Frau von Rosenthal. Nicht nur die Augen sollten durch die Fürsprache der Rosenthaler Madonna geheilt werden, sondern auch Unfruchtbarkeit. Pater Xaverius Jacobus Ticinus SJ, ein Jesuit sorbischer Herkunft, schrieb die Geschichte des Gnadenorts. Um die geistliche Betreuung des Orts entflammte ein Konflikt zwischen dem Zisterzienserinnenkloster Marienstern und dem Domstift Bautzen, es wurde in den 1730er Jahren für die Zisterzienserinnen entschieden. Dann wurde die Wallfahrt vor allem durch die Zisterzienser aus Ossegg und Neuzelle betreut. Der Wallfahrtsort wird heute von den katholischen Sorben rege besucht.
Bildung
Die Gemeinde Ralbitz-Rosenthal verfügt über eine sorbische Grund- und Mittelschule. Letztere ist eine von vier verbleibenden sorbischen Mittelschulen in Sachsen.
Literatur
- Siegfried Seifert: Wallfahrtskirche Rosenthal. Regensburg 1999, ISBN 3-7954-6185-5.
- Xaverius Jacobus Ticinus: Epitome Historiae Rosenthalensis, sive Compendiaria Narratio de Origine, ac Cultu pervetustae BV Mariae Statuae, in Pago Rosenthal Lusatiae superioris. Prag 1692 (zu deutsch: Älteste Beschreibung der Wallfahrten zum Rosenthaler Gnadenbild)
- Ludek Brezina, Jana Konvicná, Jan Zdichynec (Hg.): "Vir clarus verbô, et calamô. Jacobus Xaverus Ticinus, pozapomenutá postava barokní historiografie", in: Ve znamení zemí Koruny ceské. Sborník k šedesátým narozeninám profesorky Lenky Bobkové (Praha 2006), S. 599-622 (zu deutsch: "... die halbvergessene Gestalt der barocken Historiographie", in: Im Zeichen der Länder der Böhmischen Krone. Jubelschrift zum 60. Geburtstag von Frau Professor Lenka Bobkova ...)
- Jan Zdichynec: "Jacobus Xaverus Ticinus et l’histoire du pèlerinage à la vierge de Rosenthal en Haute-Lusace: frontière confessionnelle et littérature mariale en Europe centrale", in: Sanctuaires et transferts de cultes. Rencontres franco-slovènes Paris, sous la direction de Marie-Élizabeth Ducreux et Pierre-Antoine Fabre, in: Cahiers du centre de recherches historiques, (Avril 2008), No. 41, S. 147-176
- Romuald Domaschka: Tausend Jahre Gnadenort Rosenthal. Dresden 1928
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
- ↑ Walde, Martin: Demographisch-statistische Betrachtungen im Gemeindeverband "Am Klosterwasser" in: Lětopis 51 (2004), Heft 1
- ↑ Angabe auf am-klosterwasser.de
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