- Weißenburg i.Bay.
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Weißenburg-Gunzenhausen Höhe: 422 m ü. NN Fläche: 97,55 km² Einwohner: 17.604 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 180 Einwohner je km² Postleitzahl: 91781 Vorwahl: 09141 Kfz-Kennzeichen: WUG Gemeindeschlüssel: 09 5 77 177 Stadtgliederung: 24 Ortsteile Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 19
91781 Weißenburg i.Bay.Webpräsenz: Oberbürgermeister: Jürgen Schröppel (SPD) Weißenburg in Bayern (amtlich: Weißenburg i.Bay. – früher auch: Weißenburg im Nordgau, Weißenburg am Sand) ist eine Große Kreisstadt im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und Sitz des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Weißenburg in Bayern liegt im Süden des Regierungsbezirks Mittelfranken. Größere Städte in der Umgebung sind Ingolstadt (55,5 km), Nürnberg (61,7 km), Augsburg (85 km) und München (134,6 km), Nachbarstädte sind Ellingen (3 km), Treuchtlingen (12 km), Gunzenhausen (23 km), Eichstätt (25 km), Monheim (25 km), Donauwörth (40 km) und andere.
Ortsteile
Zu den Ortsteilen und Eingemeindungen Weißenburgs zählen Dettenheim, Emetzheim, Gänswirtshaus, Haardt, Hagenbuch, Hammermühle, Hattenhof, Heuberg, Holzingen, Kattenhochstatt, Kehl, Laubenthal, Markhof, Niederhofen, Oberhochstatt, Potschmühle, Rohrberg, Rohrwalk, Rothenstein, Schmalwiesen, Stadelhof, Suffersheim, Weimersheim, Weißenhof, Wülzburg.
Klima
Geschichte
Ausgehend von einer römischen Siedlung um das Kastell Biriciana – der Limes lag nur wenige Kilometer entfernt – entwickelte sich die spätere Reichsstadt, die um das 9. Jahrhundert von einem fränkischen Königshof geprägt wurde. Es gibt keinerlei Belege für die direkte Fortführung der römischen Siedlung um das Kastell. Vielmehr deuten die Reihengräberfriedhöfe auf eine merowingische Neubesiedlung etwa 600 Meter östlich des ehemaligen Kastells. Dieses fränkische Dorf im 7. Jahrhundert hob sich in keiner Weise von den anderen Dörfern der Umgebung ab und war am heutigen Stadtbach bzw. Volkammersbach gelegen. Auch die erste Pfarrkirche St. Martin (unter der heutigen Schranne gelegen) ist ein Beleg für ein Dorf in der späten Merowinger-/frühen Karolingerzeit.
Neben diesem Dorf (im Westen) entstand um das Ende des 7. Jahrhunderts ein Königshof. Darauf deutet, dass der Hof zur sogenannten Regnitz-Rezat-Linie gehört.
Die erste Stadtmauer stammt aus dem 12. und 13. Jahrhundert (Obertor = 1110, Spitaltor = 1152). Im 14. Jahrhundert wurde nach Süden hin die Vorstadt mit dem Augustinerkloster durch eine zweite Stadtmauer einbezogen. Zusätzlich zur Mauer wurde noch ein 30 Meter breiter Graben um die Stadt angelegt, der im südlichen Teil mit Wasser gefüllt war, bzw. heute noch gefüllt ist.
Die erste urkundliche Erwähnung war am 14. Juni 867 in der Schenkungsurkunde König Ludwigs des Deutschen an das Kloster Metten.
Erst im 19. Jahrhundert wuchs Weißenburg über seine mittelalterlichen Mauern hinaus.
Heute zeugen das historische Stadtbild mit der weitgehend erhaltenen Stadtmauer, dem gotischen Rathaus und dem Ellinger Tor von der Zeit als Handelsstadt und der Nähe zum wohlhabenden Nürnberg.
- Römische Thermen
- Wülzburg
- Fossa Carolina
- Fränkisches Seenland
- Bismarckturm am Hang des Rohrberges
Kirchen
- St. Andreas (evangelisch, Weihe 1327)
- Spitalkirche (evangelisch)
- Karmeliterkirche (jetzt städtisches Kulturzentrum)
- St. Willibald (römisch-katholisch)
- Heilig-Kreuz-Kirche (römisch-katholisch)
- Christuskirche (evangelisch-methodistisch)
Christliche Gemeinden
- Landeskirchliche Gemeinschaft (LKG) Weißenburg
- Evangelisch-Methodistische Kirche (EMK) Weißenburg
Politik
Stadtrat
Zusammensetzung des Stadtrates (Stand 1. Mai 2008):
- CSU: 11 Sitze
- SPD: 8 Sitze
- FW (Freie Wähler): 3 Sitze
- DIE LINKE.: 1 Sitz
- FDP: 1 Sitz
Die (Ober-)Bürgermeister der Stadt
- 1807–1821 Johann Jakob Roth
- 1821–1825 Georg Friedrich Zencker
- 1826–1832 Karl Meyer
- 1832–1834 Christian Böhm
- 1834–1846 Georg Adam Voltz
- 1846–1854 Dr. jur. Karl Castner
- 1854–1887 August Fleischmann
- 1887–1897 Wilhelm Söldner
- 1897–1898 Friedrich Krebs
- 1898–1905 Dr. jur. Hans Küfner
- 1906–1920 August Lober
- 1920–1927 Karl Danler
- 1927–1933 Dr. Hermann Fitz
- 1934–1945 Michael Gerstner
- 1945–1948 Friedrich Traber
- 1949–1960 Ludwig Thumshirn
- 1960–1972 Dr. Horst Lenz
- 1972–1984 Dr. jur. Günther W. Zwanzig
- 1984–2008 Reinhard Schwirzer
- 2008- ... Jürgen Schröppel
Patenschaft
- 1955 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Städten Kaaden, Duppau und Klösterle an der Eger und dem Kreis Kaaden übernommen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Weißenburg war seit dem Hochmittelalter Reichsbesitz. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts entwickelte sich der Ort zur Stadt (1241 sind erstmals Bürger urkundlich genannt), seit Ende des 13. Jahrhunderts war Weißenburg Reichsstadt. Trotz zahlreicher Verpfändungen konnte sie diesen Status bis zum Ende des Alten Reiches bewahren. Die weitgehend erhaltene Stadtmauer stammt aus dem 14. bis 15. Jahrhundert. Eine Stadterweiterung erfolgte ab 1376 bis um 1440.
→ Hauptartikel: Ellinger Tor
Von den drei Stadttoren ist nach Abbrüchen im späten 19. Jahrhundert noch das Ellinger Tor erhalten, das auch zwei Briefmarken der Deutschen Bundespost zierte.
Das Stadtbild ist geprägt von spätmittelalterlichen Fachwerkhäusern und barocken Bürgerhäusern.→ Hauptartikel: Wülzburg
Seit 1882 ist die gut erhaltene Renaissance-Festung Wülzburg auf einem nahen Berg oberhalb der Stadt im Besitz Weißenburgs.
Büchereien
- Stadtbücherei Weißenburg
- Kath. Öffentliche Bücherei Weißenburg
Museen
- Apothekenmuseum in der Einhornapotheke (Rosenstraße)
- Brauereimuseum der Brauerei Schneider (Auf der Wied)
- Römermuseum mit bedeutendem Weißenburger Römerschatz (Martin-Luther-Platz)
- Reichsstadtmuseum (Am Hof)
- Bayrisches Limesinformationszentrum (im Römermuseum Weißenburg)
Gedenkstätte Fallgarten
Von den während des Zweiten Weltkriegs auf der Wülzburg in einem Internierungslager konzentrierten sowjetischen Gefangenen verloren über 40 bei Zwangsarbeit ihr Leben. Sie wurden im Fallgarten begraben, woran ein Mahnmal ohne Näherbestimmung erinnert.[2]
Weißenburger Kirchweih
Die Kerwa (Kirchweih) vom 3. bis 4. Sonntag im August ist der Treffpunkt der Weißenburger aus der ganzen Welt. Der Kirchweihfestzug findet am 4. Augustsonntag statt. Die Auswanderer nach Amerika feierten im 19. Jahrhundert die Weißenburger Kirchweih in New York.
Wirtschaft
- Industrie- u. Handelskammergremium Weißenburg
Verkehr
Bei Weißenburg treffen die Bundesstraßen 2 und 13 aufeinander, die gemeinsam eine Ortsumgehung östlich des Ortes bilden. Am westlichen Ortsrand befindet sich der Bahnhof Weißenburg an der Bahnstrecke Nürnberg–Augsburg.
Ansässige Unternehmen
- Albrecht Bender GmbH & Co, Uniform-Accessoires
- Aurnhammer und Benedict, Textilien, Bekleidung, Fasern und Tuche, Schleifen, Drahtprodukte, Verpackungen
- Plastal GmbH (ehemals: Dynamit-Nobel Kunststoff GmbH), Automobilzulieferer
- kipa PLAST GmbH, Kunststoffverarbeitung
- Gutmann Kabel, Kabel und Drähte
- Franz Raab GmbH, Kabelwerk
- Hermann Gutmann Werke AG, Baubeschläge
- Gutmann Aluminium Draht GmbH (GAD)
- OSSBERGER GmbH + Co, Wasserturbinen
- Pröll KG, Siebdruckfarben
- RHODIUS, Katalysatoren
- Regent GmbH, Herrenbekleidung
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Georg Adam Bauer
- Richard Stücklen, Politiker
- Herrmann Gutmann, Unternehmer
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Alexander Döderlein (1675–1745), Gelehrter, Magister und Polyhistoriker
- Carl Friedrich Tröltsch (1729–1804), Schriftsteller
- Gustav Ritter von Kahr (1862–1934), Politiker
- Wilhelm Kohl (1848–1898), Apotheker und Limesforscher
- Otto Rieder (1850–1919), Reichsarchivrat
- Hermann Tröltsch (1866–1953), Bankier
- Hans Hofmann (1880–1966), Maler
- Maximilian Schwandner (1881-1972), General der Infanterie
- Rudolf Nebel (1894–1978), Physiker
- Heinrich Stöhr (1904–1958), Politiker
- Karl Hemmeter (1904–1986), Bildhauer
- Georg Karl Pfahler (1926–2002), Maler
- Martin Mayer (*1931), Bildhauer
- Aribert Wolf (* 1959), Politiker
- Markus Steinhöfer (* 1986), deutscher Fußballspieler bei Eintracht Frankfurt
Schulen
- Grundschule
- Hauptschule
- Staatliche Realschule
- Staatliche Berufsschule
- Landwirtschaftsschule
- Staatliche Fachoberschule und Staatliche Berufsoberschule
- Werner-von-Siemens-Gymnasium
- Berufsbildungszentrum Weißenburg der Rummelsberger Anstalten e. V.
- Berufsfachschule für Krankenpflege
- Fachschule für Kunststofftechnik (staatlich anerkannt)
- Private Schule zur individuellen Lebensbewältigung der Lebenshilfe e. V.
- Sonderpädagogisches Förderzentrum (Biberschule)
Einzelnachweise
- ↑ Geoklima 2.1
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 198
Literatur
- Arbeitsgemeinschaft Weißenburger Heimatforschung: UUIZINBURC WEISSENBURG 867 - 1967, Beiträge zur Stadtgeschichte. Weißenburg i. Bay. 1967
- Rainer Kammerl: Weißenburg i. Bayern. Regensburg, 2003, ISBN 3-7954-1547-0
- Stadt Weißenburg i. Bay: Riedersche Chronik, Band 1 - 3. Weißenburg 2004
- Wolfgang Wüst (Hg.): Frankens Städte und Territorien als Kulturdrehscheibe. Kommunikation in der Mitte Deutschlands. Interdisziplinäre Tagung vom 29. bis 30. September 2006 in Weißenburg i. Bayern (Mittelfränkische Studien 19) Ansbach 2008, ISBN 978-3-87707-713-9
Weblinks
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