- Donau-Iller-Lech-Platte
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Die Donau-Iller-Lech-Platte, auch als Oberschwäbische Hochebene[1] bezeichnet, ist eine der Naturräumlichen Haupteinheitengruppen Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis
Abgrenzung
Im Nordwesten grenzt die Donau-Iller-Lech-Platte an die Schwäbische Alb (D 60), im äußersten Nordosten an die Fränkische Alb (D 61). Die Grenze zu diesen beiden naturräumlichen Einheiten bildet jeweils ungefähr die Donau.
Im Osten grenzen die Donau-Iller-Lech-Platten an das Unterbayerische Hügelland und die Isar-Inn-Schotterplatten (D 65). Nördlich von Augsburg verläuft die östliche Grenze ungefähr parallel zur Staatsstraße 2035 (Augsburg-Pöttmes-Neuburg an der Donau), südlich von Augsburg östlich des Lechs, ungefähr zwischen Mering, Geltendorf und Schongau.
Südlich grenzt das Südliche Alpenvorland (D 66) an die Donau-Iller-Lech-Platte. Die Grenze zwischen diesen beiden naturräumlichen Einheiten bilden in etwa die Endmoränen der Würmeiszeit.
Untereinheiten
Die untergeordneten Haupteinheiten und Untereinheiten beruhen auf der naturräumlichen Gliederung für Deutschland aus dem Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Im Folgenden werden diese Untereinheiten von Westen nach Osten beschrieben. Die genaue Lage und Abgrenzung der einzelnen Untereinheiten: siehe Karte des BfN „Landschaften in Deutschland“ (http://www.bfn.de/geoinfo/landschaften/)
Untereinheiten, die in Baden-Württemberg liegen
geographische Lage Entstehung Relief Boden / Nutzung Sonstiges Donau-Ablach-Platten Gebiet zwischen Donau, Mühlingen, Pfullendorf, Ostrach, Bad Saulgau und Federsee
durch die riß- und mindeleiszeitlichen Vereisungen des Rheingletschers geprägte Altmoränenlandschaft
leicht welliges Hügelland
- in den Tälern bis in große Tiefe entkalkte, staunasse Parabraunerden, deshalb Wiesen- und Weidewirtschaft
- Wechsel von Offenlandschaft in Tälern und bewaldeten Höhenzügen (Fichtenforste)
- auf günstigen Böden: Ackerbau
Donautal zwischen Mengen und Ulm, Unteres Rißtal Donautal zwischen Mengen und Ulm, Gebiet zwischen Herbertingen und Bad Saulgau, Rißtal von Schemmerhofen bis zur Mündung in die Donau
- ab Mengen bis zum engen Durchbruch durch die südlichsten Alb-Ausläufer ist der Donautalboden von würmeiszeitlichen Schottern des Rheingletscher erfüllt
- nach diesem Durchbruch fließt die Donau durch ein ausgeräumtes Becken von Riedflächen
flach
viel Grünland- und Ackernutzung
die von Süden in die Donauniederung mündene Rißniederung ist mooriger als die Donauniederung
Federseer Ried im Zentrum dieser Naturraumeinheit liegt der Federsee bei Bad Buchau
- ehemaliges Zungenbecken der Rißeiszeit mit den weitflächigen Verlandungsgebieten
- Im Süden gehen die Verlandungsgebiete in eine Jungmoräne über
flach
- auf den Verlandungsgebieten teilweise extensive Weidewirtschaft
- im Übergangsbereich zwischen den Verlandungsgebieten und der Jungmoräne geht die Röhricht- und Feuchtvegetation in Nadelwaldbestände über
da der See mit Seetonen und Kiesen teilweise aufgefüllt wurde, war der natürliche Stausee ehemals viel größer
Westliches Flachland der unteren Riß Gebiet zwischen Donau, Riß und ungefähr der Bundesstraße 312
tertiäres Hügelland, teilweise aber auch eiszeitliche Schotterablagerungen
hügelig
landwirtschaftliche Nutzung überwiegt weil Böden lehmig und fruchtbar
in dem Gebiet liegt der Bussen
Westliche und Östliche Riß-Aitrach-Platten - Westgrenze: Schemmerhofen – Federsee – Bad Waldsee
- Nordgrenze: Schemmerhofen – Ochsenhausen
- Ostgrenze: Ochsenhausen – Aitrach – Legau
- Südgrenze: Bad Waldsee – Leutkirch im Allgäu
- Grenze zwischen den Westlichen und Östlichen Riß-Aitrach-Platten: Bad Waldsee - Eberhardzell
rißeiszeitliche End- bzw. Grundmoränenlandschaft
leicht wellig
- Westlicher Teil: Ackerbau wegen der Lößbedeckung landschaftsbestimmend, in feuchten Tallagen Grünlandwirtschaft
- Östlicher Teil: Großteil der Landschaft vernässt oder anmoorig; Offenlandcharakter mit Wiesen und Weiden dominiert
in den östlichen Riß-Aitrach-Platten liegt das Wurzacher Ried
Holzstöcke Gebiet zwischen Senden, Aichstetten, Ochsenhausen und Laupheim
- Teil der eiszeitlich geprägten Terrassenlandschaften zwischen Riß und Iller
- durch zahlreiche Muldentäler und Schmelzwasserrinnen gegliedert
leicht hügelig
- meist lehm- und lössbedeckt, Höhenrücken aber lehmfrei, entkalkt und deshalb bewaldet
- enge Verzahnung zwischen Offenland (mehr Grünland als Ackerbau) und Waldgebieten (Fichtenforste)
Landschaft ist noch wenig zerschnitten
Östliches Flachland der unteren Riß Gebiet zwischen Neu-Ulm, Senden und Laupheim
besteht aus verschieden alten, während der Rißeiszeit entstandenen Schotterterrassen entlang der Niederungen von Riß und Donau
intensive ackerbauliche Nutzung
im Süden weniger von Tälern zerschnitten als im Norden
Untereinheiten, die teils in Baden-Württemberg, teils in Bayern liegen
geographische Lage Entstehung Relief Boden / Nutzung Sonstiges Höhere Felder des Unteren Illertals (südlich von Memmingen) und Untere Felder des Unteren Illertals (nördlich von Memmingen) Illertal von Altusried und Dietmannsried bis zur Mündung in die Donau in Neu-Ulm
breites während und nach den Eiszeiten durch große Mengen an Schottern aufgefülltes Tal
flach
im Norden mehr Ackernutzung im Süden mehr Grünlandnutzung
- im südlichen Teil quert das bis zum Tertiärsockel eingetiefte Illertal die Jung- und Altmoränenablagerungen
- teilweise durchgehender Auwaldgürtel, teilweise sind Vermoorungen noch vorhanden
Donauried große Niedermoor-Ebene an der Donau zwischen Neu-Ulm und Donauwörth
würmeiszeitliche, teils vermoorte Kiesebene
flach
Grünlandnutzung und Ackerbau überwiegt die noch natürlichen Riedbereiche von der Fläche her
viele Baggerseen
Untereinheiten, die in Bayern liegen
geographische Lage Entstehung Relief Boden / Nutzung Sonstiges Obere und Untere Iller-Lech-Schotterplatten - nördliche Grenze: Donauried (Neu-Ulm – Nersingen – Günzburg - Offingen)
- westliche Grenze: teilweise Iller- bzw. Günztal (Neu-Ulm – Illertissen – Kellmünz an der Iller – Babenhausen – Bad Grönenbach)
- südliche Grenze: Dietmannsried – Obergünzburg – Friesenried
- östliche Grenze: Mindel zwischen Offingen und Thannhausen – Markt Wald – Bad Wörishofen – Pforzen
- ungefähre Grenze zwischen der Oberen und Untere Iller-Lech-Schotterplatte: Babenhausen – Mindelheim – Markt Wald
durch nach Norden entwässernde Talsysteme in flachwellige Riedel und Schotterplatten zergliederte Deckenschotter
flachwellig
- Deckenschotter teils von Löss überlagert
- Riedel: Bedeckung mit Wald (vor allem Fichtenforste)
- Flusstäler: im Norden mehr Ackerbau, im Süden mehr Grünlandwirtschaft
- im Mindel- und Günztal Kiesabbau
- Niedermoore wurden weitgehend trockengelegt
Staudenplatte (Stauden) / Zusamplatten und Stauffenberggebiet (Reischenau und Holzwinkel) - zwischen Mindel- und Flossachtal im Westen (Offingen, Thannhausen und Türkheim) und dem Lech- bzw. Wertachtal im Osten
- Nordgrenze: Offingen – Holzheim – Wertingen – Buttenwiesen
- Grenze zwischen der Staudenplatte und Zusamplatten und Stauffenberggebiet: Thannhausen – Fischach - Stadtbergen
flachwellig
- relativ hoher Wald- und Grünlandanteil (auf der Staudenplatte höher als in dem nördlicher gelegenen Gebiet der Zusamplatten und Stauffenberggebiet)
- Fichtenforste dominieren die Wälder
Staudenplatte und Zusamplatte und Stauffenberggebiet bilden zusammen den Naturpark Augsburg-Westliche Wälder
Untere und Obere Lech-Wertach-Ebene - nördliche Grenze: bei Bobingen
- westliche Grenze: Pforzen – Bad Wörishofen – Rammingen – Bobingen
- südliche Grenze: Pforzen – Denklingen
- östliche Grenze: Denklingen – Untermeitingen – Bobingen
- ungefähre Grenze zwischen der Oberen und Unteren Lech-Wertach-Ebene: Türkheim – Schwabmünchen - Kaufering
- durch Wertach und Gennach gegliederte Niederterrassenlandschaft
- Auen und Niederterrassen teils vermoort
flach
- Brennen sind von Kiefernforsten bedeckt
- intensive agrarische Nutzung (im Süden mehr Grünland, im Norden mehr Ackerbau)
- von der früher verbreiteten Heidelandschaft gibt es nur noch Reste
- zusammen bilden die Obere und die Untere Lech-Wertach-Ebene das Lechfeld
Sachsenrieder und Denklinger Rotwald zwischen Gennach und Lech südlich von Denklingen
- im Norden durch die Hochterrassenschotter des Lech geprägt
- im Süden durch rißzeitliches Moränenmaterial, das den tertiären Sockel bedeckt
flach bis hügelig
reine Waldlandschaft (vor allem Fichtenforste)
Lechtal Lechtal von Schongau bis Augsburg und von Augsburg bis zur Mündung in die Donau
- großflächige Ablagerung postglazialer Schotter zwischen Klosterlechfeld und der Mündung in die Donau
- nördlich von Augsburg: breites Kastental mit Schotterterrassen unterschiedlichen Alters; Stufe zwischen den Niederterrassen und den lössbedeckten Hochterrassen 8 bis 10 m hoch
- Auen und Niederterrassen teilweise vermoort
- größtenteils Grünlandnutzung
- auf der Hochterrasse vornehmlich Ackernutzung
- je weiter im Norden, desto mehr Ackernutzung
- Auen und Niederterrassen teilweise von den für das Gebiet charakteristischen Heiden mit Kalkmagerrasen- und Streuwiesenpflanzengesellschaften bewachsen
- fast noch geschlossenes Auwaldband entlang des Flusses
Aindlinger Terrassentreppe - westliche Grenze: Lechtal
- östliche Grenze: parallel zur Staatsstraße 2035 (Augsburg-Pöttmes-Neuburg an der Donau)
- nördliche Grenze: Donautal
- Hochschotterplatte, nach Osten hin ansteigend
- durch tief eingeschnittene, meist asymmetrische Bachtäler gegliedert
hügelig
- dicke Lößschicht
- Talböden vielfach von Grünland bedeckt
- ansonsten überwiegt Ackerbau
Landsberger Platten - Westliche Grenze: Mering – Landsberg am Lech – Fuchstal
- Östliche Grenze: Mering – Geltendorf – Fuchstal
von Norden nach Süden ansteigende Landschaft
flachwellig
Ackerbau dominiert
bildet zusammen mit dem Fürstenfeldbrucker Hügelland einen dem sich südlich anschließenden Ammer-Loisach-Hügelland vorgelagerten Altmoränenbogen
Siehe auch
Quellen
- für die Neuerstellung des Artikels: folgende Wikipedia-Artikel jeweils in der am 30.Juni 2009 aktuellen Version:
- Bayernviewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung: http://www.geodaten.bayern.de/BayernViewer/index.cgi
- Karte des BfN „Landschaften in Deutschland“: http://www.bfn.de/geoinfo/landschaften/ und die Informationsseiten zu den einzelnen Untereinheiten der Donau-Iller-Lech-Platte
Einzelnachweise
- ↑ Kutt Schrem; Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur e.V. (Hrsg.): Pfullendorff, ein Reichs-Statt in Ober-Schwaben gelegen. Tettnang 2004.
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