Kriegerehrenmal

Kriegerehrenmal

Ein Kriegerdenkmal oder Ehrenmal ist ein Denkmal, das zur Erinnerung an gefallene Soldaten errichtet wurde. Sie gehören in nahezu allen Teilnehmerstaaten des Ersten Weltkrieges zum Landschaftsbild, wurden aber auch in anderen Ländern anlässlich anderer Konflikte errichtet.

Während frühe Kriegerdenkmäler Stolz, Wehrwillen oder Revancheabsichten verkündeten, mahnen jüngere Kriegerdenkmäler zum Frieden. Manche Kriegerdenkmäler beziehen auch überlebende Teilnehmer oder zivile Opfer von Kriegen mit ein.

Kriegerdenkmal Gefallene des Heeres Festung Ehrenbreitstein

Inhaltsverzeichnis

Entstehung der Kriegerdenkmäler

Kriegerdenkmale, die nicht nur an Feldherren oder Offiziere erinnern, sondern auch an einfache Soldaten, entstanden erst in der Neuzeit, genauer seit der französischen Revolution 1789 und den anschließenden Koalitionskriegen bis 1815. Damals wurde die Kriegführung durch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht radikalisiert und gleichzeitig vergesellschaftet. Erstmals war die breite Masse der Völker vom Krieg betroffen; für die sich über mehr als 20 Jahre hinziehenden Koalitionskriege wurde eine bislang unvorstellbare Zahl von Soldaten mobilisiert. Das Wehrpflichtsystem begünstigte eine rücksichtslose Kriegführung mit riesigen Verlusten.

Die Ideale der französischen Revolution spiegelten sich also in der erstmaligen Erwähnung der Namen einfacher Soldaten auf Gedenktafeln und Denkmälern wider: der „Bürger“ war „Soldat“ geworden.

Die Funktion eines Kriegerdenkmals ist vielfältig. Es soll die Angehörigen trösten, indem es dem Tod ihrer Verwandten einen Sinn verleiht, es soll die Überlebenden auf das Vorbild der Opfer verpflichten und den Staat und seine Ideale repräsentieren.

Deshalb gab es um die Aufstellung von Kriegerdenkmalen auch häufig Konflikte. Verschiedene gesellschaftliche Gruppen versuchten mit dem Denkmal, ihre Deutung des Krieges oder der Gesellschaft durchzusetzen. Etwa, ob nun die Trauer um die Toten oder eher Heldenverehrung (bisweilen mit Ausdruck des künftigen Willens zur Revanche) im Vordergrund stehen sollte.

Kriegerdenkmäler in Deutschland

Kriegerdenkmal in Olching

In Deutschland sollen sich über 100.000 Kriegerdenkmäler befinden. Die ältesten Kriegerdenkmale im heutigen Sinn dürften einige Gedenktafeln für in den napoleonischen Kriegen gefallene Einwohner darstellen. Nachdem Friedrich Wilhelm III am 10. März 1813 mit der Stiftung des Eisernen Kreuzes erstmals einen Orden schuf, dessen Verleihung unabhängig von Stand und Dienstgrad war, also erstmals auch dem einfachen Soldaten verliehen werden konnte, erließ er am 5. Mai 1813 die „Verordnung über die Stiftung eines bleibenden Denkmals für die, so im Kampfe für Unabhängigkeit und Vaterland blieben.“ In ihr heißt es u. a.: „§. 1. Jeder Krieger, der den Tod für das Vaterland in Ausübung einer Heldenthat findet, die ihm nach dem einstimmigen Zeugnis seiner Vorgesetzten und Kameraden den Orden des eisernen Kreuzes erworben haben würde, soll durch ein auf Kosten des Staats in der Regimentskirche zu errichtendes Denkmal auch nach seinem Tode geehrt werden. … §. 3. Außerdem soll für a l l e, die auf dem Bette der Ehre starben, in jeder Kirche eine Tafel auf Kosten der Gemeinden errichtet werden, mit der Aufschrift: Aus diesem Kirchspiele starben für König und Vaterland: Unter dieser Aufschrift werden die Namen aller zu dem Kirchspiel gehörig gewesenen Gefallenen eingeschrieben. Oben an die, welche das eiserne Kreuz erhalten, oder desselben würdig gewesen wären.“

Eine große und in ganz Deutschland vertretene Zahl von Kriegerdenkmälern wurde erstmals zur Erinnerung an Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 errichtet, wobei in den Regionen, die vom Deutsch-Dänischen Krieg 1864 und vom Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 betroffen waren, auf den Denkmälern auch oft den Teilnehmern dieser Kriege gedacht wurde. Spätere Kriegerdenkmäler des Ersten Weltkriegs würdigen meist nur noch die gefallenen Soldaten des jeweiligen Ortes, und die des Zweiten Weltkriegs meist zivile und militärische Opfer.

Auf vielen Kriegerdenkmälern werden die Gefallenen und Vermissten eines Ortes oder der politischen Gemeinde einzeln namentlich genannt – das sind die Kriegerdenkmäler im Wortsinn. Wenn auf den Denkmälern lediglich ein Widmungstext ohne Namensnennung der Gefallenen zu finden ist, handelt es sich strenggenommen um kein Kriegerdenkmal, sondern um Mahnmale, Regiment-Ehrenmale u.ä. In größeren Städten, wo die genaue Ermittlung der Namen aller Kriegsteilnehmer der Stadt sehr kompliziert oder unmöglich war, finden sich selten Denkmale mit Namenslisten.

Die vorwiegend verwendeten Baumaterialien wie Bronze, Granit, Marmor, Findlinge u. a. drücken bereits den Wunsch nach der Dauerhaftigkeit eines Denkmals aus. Die Denkmalsinschriften verweisen bei den bis 1945 entstandenen Denkmälern oft auf die Tugenden der gefallenen Soldaten: Tapferkeit, Mut, Vaterlandsliebe, Treue, Opferbereitschaft, Kameradschaft und Pflichterfüllung bis in den Tod. Dagegen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mehr die Rolle der Gefallenen als Kriegsopfer betont.

Kriegerdenkmäler 1864, 1866 und 1870/71

Kriegerdenkmal 1864, 1866 und 1870–71 in Bernau bei Berlin

Viele Kriegerdenkmäler nach den Einigungskriegen 1864, 1866 und 1870/71 (Deutsch-Französischer Krieg) haben weniger die Ehrung der Gefallenen, als vielmehr aller (auch der überlebenden) Kriegsteilnehmer zum Inhalt. Nach der Reichsgründung und dem gewonnenen dt.-frz. Krieg werden die mit den Ehrenmalen bedachten Soldaten häufig in den Inschriften als „siegreiche Helden“ bezeichnet. Orte, die Kriegsteilnehmer entsandt hatten, gedachten ihrer Veteranen und Toten häufig mit Denkmälern an zentralen öffentlichen Orten, beispielsweise am Rathaus, am Schulhaus, auf dem Marktplatz, im Stadtgarten usw. Die Denkmale wurden von Kriegervereinen und den Gemeinden gestiftet.

Dem damaligen nationalen Selbstverständnis zufolge zieren solche Ehrenmale oft Viktoria, Germania, oder Adler mit ausgebreiteten Schwingen, auch der Obelisk als uraltes Siegeszeichen ist häufig anzutreffen. Reine Toten-Ehrenmale weisen oft übertrieben schmuckvolle Sarkophag-, Aufbahrungs- oder Urnen-Darstellungen auf, die einem Staatsbegräbnis gerecht würden, aber nichts mit der tatsächlichen Beisetzungssituation zu tun haben. Die Darstellung soldatischer Figuren geschah auf den Ehrenmalen 1870/71 nur sehr selten.

Der Aufstellung von Denkmälern kam ein Gesetz von 1890 entgegen, das die Befugnis zur Errichtung von Denkmälern auf die Gemeinden übertrug. Ab dann wurden zahlreiche neue Ehrenmale für 1870/71 errichtet, insbesondere zu Jahrestagen des Sieges über Frankreich, wie dem 25sten 1896 oder dem 40sten 1911. Die Industrialisierung hatte inzwischen viele Gemeinden zu Geld kommen lassen, die überlebenden Veteranen waren nun im gesetzten Alter und setzten sich hiermit oft auch selbst ein Denkmal. Gleichzeitig sind viele nach 1900 errichteten Denkmäler für 1870/71 auch Zeichen der Militarisierung, die die Gesellschaft unter Kaiser Wilhelm II. erfuhr.

Kriegerdenkmäler 1914/18

Errichtet bis 1933

Kriegerdenkmal im Hafenmarktturm Heilbronn, eine vergleichsweise große Anlage mit Namenstafeln

Durch die ungleich höhere Zahl an Opfern stand in den Ehrenmälern für die Soldaten 1914–1918 zunächst das Totengedenken im Mittelpunkt. Stifter waren vielerorts die Gemeinden oder Kirchengemeinden und nur noch selten Kriegervereine. Die Denkmäler befinden sich darum auch zumeist an oder in Kirchen und beschränken sich auf oft auf die Auflistung der Namen der Gefallenen. Da nicht nur der Krieg verloren war, sondern auch das Kaiserreich untergegangen und die alte Armee aufgelöst worden war, weisen die Denkmäler üblicherweise keine nationalen Symbole auf, vielmehr zeigen sie Eisernes Kreuz, Eichenlaub, Schwert und Stahlhelm sowie christliche Symbolik. Der Obelisk oder die Säule als Siegesymbol sind nur noch sehr selten anzutreffen. Figürliche Darstellungen zeigen bei Denkmälern um 1920 häufig mittelalterliche Figuren, später sterbende und trauernde Krieger.

Hierbei ist zu beobachten, dass mit zunehmender Größe der Gemeinde (Stadt) die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass ein Namens-Denkmal vorhanden ist. Während fast in jedem Dorf in Deutschland heute noch an die Gefallenen der Weltkriege erinnert wird, findet man in praktisch keiner Großstadt ein derartiges Gesamt-Denkmal. Anstelle dessen wurde für einige Städte wie Nürnberg, Stuttgart oder Würzburg „Gedenkbücher“ herausgegeben. Das wohl umfangreichste deutsche Großstadt-Gesamtdenkmal war das im zweiten Weltkrieg beschädigte und nicht mehr im Ursprungszustand hergestellte Münchener Kriegerdenkmal mit 13.000 Namen. Das Bremer Ehrenmal „Altmannshöhe“ dürfte das größte noch bestehende Namensdenkmal in Deutschland sein. Abgesehen von politischen Vorbehalten bereits in den 1920er Jahren stand in größeren Gemeinden der Errichtung von Denkmälern die Kostenfrage entgegen und/oder man scheute den Arbeitsaufwand für die Ermittlung der vielen Namen.

Bereits im Verlauf der 1920er Jahre setzte bei nachträglich errichteten Kriegerdenkmalen ein Trend zur vermehrten Darstellung figürlicher Szenen ein. Die Darstellung wurden nun jedoch häufig antikisiert, d.h. sie zeigten idealtypische, oft auch nackte Kämpfer, die stellenweise die heroisierende Darstellung von Kriegern während der wenig später anbrechenden NS-Zeit vorwegnahm. Dennoch gibt es auch hier bemerkenswerte Ausnahmen, etwa das 1929 in Golzheim errichtete Ehrenmal, in dessen Zentrum sich die Plastik einer Friedenstaube mit Ölzweig befindet.

Errichtet nach 1933

„Durch Kampf zum Sieg“, Parole auf dem 1938 errichteten Kriegerdenkmal 1914–18 in Heilbronn-Frankenbach

Nach 1933 errichtete Kriegsdenkmäler für 1914–18 rückten die Forderung nach Opferbereitschaft in den Mittelpunkt. Die verwendete Symbolik stellt Kampfbereitschaft, Mut und Siegesgewissheit dar; so sind nach 1933 auch wieder verstärkt Siegessymbole wie Säulen, Adler, Schwerter (Lindhoopdenkmal in Kirchlinteln) und Flammen zu finden, mitunter auch heroische Kampfdarstellungen. Viele der Denkmale zeigen (Soldaten-)Figuren im Stil der Zeit, die eine steingewordene Ehrenwache darzustellen scheinen. Die Denkmale wurden verstärkt wieder im öffentlichen Raum bzw. abseits von Kirchen errichtet, um das „Heldengedenken“ von christlichen Traueraspekten zu lösen und wieder in die Alltagskultur zu integrieren.

Kriegerdenkmäler 1939/45

Kriegerdenkmal 1939–45 in Volmarstein mit schlichtem Kreuz

Dem Zweiten Weltkrieg fielen insgesamt gesehen deutlich mehr Zivilisten als Soldaten zum Opfer (siehe Tote im Zweiten Weltkrieg). Auch aufgrund der politischen Diskussion und des Pazifismus der Nachkriegszeit wurden Denkmäler zumeist allen Opfern des Krieges gewidmet, wobei man überwiegend auf die Nennung aller einzelnen Namen verzichtete. Die chaotische Situation in Deutschland nach 1945 mit der großen Zahl von Vertriebenen und Verschollenen hätte eine genaue Erfassung aller Namen in größeren Städten ohnehin unmöglich gemacht.

Reine Kriegerdenkmäler wurden nur vereinzelt neu errichtet. Häufiger wurden Kriegerdenkmäler für 1914–18 um die Namen der Toten 1939–45 ergänzt. In der DDR war an deutsche Kriegerdenkmäler für 1939–45 nicht zu denken. Vielerorts wurden hingegen Ehrenmale für sowjetische Soldaten errichtet. In den ehemaligen deutschen Ostgebieten wurden nach der Flucht und Vertreibung der Deutschen nach 1945 unzählige ältere Denkmäler geschleift oder umgewidmet.

Die größten Ehrenmale in Deutschland für die Gefallenen des zweiten Weltkrieges sind das Marine-Ehrenmal in Laboe bei Kiel (allerdings bereits für den ersten Weltkrieg errichtet und dann in seinem Bedeutungsgehalt erweitert) und das Sowjetische Ehrenmal in Berlin-Treptower Park. Das vergleichsweise schlichte Ehrenmal des Heeres befindet sich auf der Festung Ehrenbreitstein über Koblenz am Rhein. Koblenz war viele Jahre die größte Bundeswehr-Garnisonsstadt. Das zentrale Ehrenmal der Luftwaffe befindet sich am Standort der Offizierschule der Luftwaffe in der Nähe des Fliegerhorsts der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck. Es handelt sich hier jedoch nicht um ein reines Kriegerdenkmal im engeren Sinn, sondern erinnert sowohl an zivile als auch an militärische Opfer der Luftfahrt in Krieg und Frieden.

Bei nach 1945 neu errichteten Kriegerdenkmälern sind häufig christliche Symbole wie das Kreuz und die Pietà oder Palmzweige vorzufinden, die Anlagen wirken durch ihre Architektur häufig auch tempelartig.

Kriegerdenkmäler in Österreich

In Österreich stehen in vielen Ortschaften am Hauptplatz, bei der Kirche oder am Friedhof Kriegerdenkmäler, die an die Gefallenen beider Weltkriege erinnern sollen. Hier sind meist die aus der jeweiligen Ortschaft stammenden Gefallenen mit Namen und Todesdatum eingetragen.

Kriegerdenkmäler in Frankreich

In Frankreich wurden praktisch flächendeckend Denkmäler errichtet, vor allem in den 20er Jahren für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. In höherem Maß als in Deutschland wurden auch in größeren Gemeinden (Städten) teilweise sehr umfangreiche Gedenkorte geschaffen, sehr oft in der Form eines steinernen Denkmals (Mauer, Obelisk) an zentralem Ort.

Ein beachtlicher Anteil der Denkmäler der 20er Jahre hat eine ausdrücklich pazifistische bzw. antimilitaristische Tendenz - in der französischen Wikipedia gibt es einen eigenen Artikel über diese "pazifistischen Kriegerdenkmäler"!

Eine besondere Problematik des Gedenkens ergab sich in den Gebieten von Elsass und Lothringen, die 1871-1919 und 1940-1945 unter deutscher Herrschaft gestanden hatten: Die Geschichte brachte es mit sich, dass die in den Kriegen (1870/71, 1914/18 und 1939/45) Gefallenen aus der Sicht der Nachkriegszeit meist für die "falsche Sache" ihr Leben gelassen hatten. Andererseits zeigt sich dann aber auch, dass mit fortschreitender Zeit der Satz einer unbekannten Elsässerin zur Richtschnur wurde: "Dann waren sie alle bloß noch Tote und keine Soldaten mehr."

Für Opfer des französisch-deutschen Krieges (1870-1871)

Das Kriegsgräbergesetz vom 4. April 1873 führte bereits in den 1870er Jahren zu der Errichtung von zahlreichen Denkmalen auf den Gräbern der Opfer des Deutsch-Französischen Krieges. Initiativen größeren Rahmens ergriff jedoch erst etwa zwanzig bis dreißig Jahre nach den Kriegsereignissen die private Organisation „Souvenir Français“ [1]

Für Opfer der Kriege in Indochina (1945-1954) und Algerien (1954-1962)

In Frankreich finden sich ebenfalls Denkmäler zum Andenken an die Opfer des Indochinakrieges (1945-1954) und des Algerienkrieges (1954-1962): z.B. in Saverne und Obernai.

Kriegerdenkmäler in anderen Ländern

Neben Frankreich und Deutschland sind Länder wie Großbritannien, Italien und Staaten auf dem Gebiet der früheren Donaumonarchie (Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn) sowie den Nachfolgestaaten aus Ex-Jugoslawien zu nennen. Auch dort findet man heute noch weithin Kriegerdenkmäler für den ersten Weltkrieg – vor allem im ländlichen Bereich. Im Königreich Jugoslawien werden die Monumente des kroatischen Bildhauers Ivan Meštrović programmatisch, die einen klassischen Bezug zeigen.

Im ehemaligen Jugoslawien sind insbesondere noch die Denkmäler des sogenannten antifaschistischen Befreiungskrieges der kommunistisch geführten Partisanenverbänden von Josip Broz Tito zu nennen. Hauptvertreter der oft als Skulpturenpark angelegten weitläufigen Anlagen, die international große Beachtung fand, ist der Bildhauer und Architekt Bogdan Bogdanović.

  • Gedenkpark KZ Jasenovac mit der Monumentalplastik der steinernen Blume von Bogdan Bogdanović.
  • Denkmal des Unbekannten Soldaten auf dem Avala von Ivan Meštrović in Belgrad.
  • Statue des Pobednik (dt. Der Sieger) auf dem Kalemegdan in Belgrad zur Erinnerung an die Balkankriege und den ersten Weltkrieg.
  • Für die Toten des Spanischen Bürgerkrieges wurden ebenfalls Kriegerdenkmäler errichtet, Allerdings nur für die auf der "richtigen" der Franco-Seite gefallenen. Herausragend die gigantische Anlage im »Valle de los Caidos« mit unterirdischer Grabkirche für Generalisimo Francisco Franco. *Luftaufnahme des Patrimonio Nacional
  • Die sowjetische Monumentalplastik "Mutter Heimat" in Wolgograd erinnert an die verlustreiche Schlacht von Stalingrad 1942/43.
  • Das Soldatenmotiv des United States Marine Corps War Memorial von 1954 auf dem National-Friedhof in Arlington beruht auf einer von dem Kriegsberichterstatter Joe Rosenthal 1945 während der Kampfhandlungen auf der Pazifikinsel Iwo Jima gemachten Aufnahme. Es zeigt die Hissung der amerikanischen Flagge auf dem Suribachi, der höchsten Erhebung der Insel. Die Szene war nicht, wie oft behauptet wird, nachgestellt, was die gleichzeitig gemachten Filmaufnahmen eines anderen Kriegsberichterstatters belegen. Jedoch handelte es sich um die zweite Flaggenhissung auf Suribachi, in der die zuerst gehisste Flagge durch eine größere (und daher besser sichtbare) ersetzt wurde. Das dem Foto nachempfundene überlebensgroße Denkmal verdichtet die Komposition der Figurengruppe nochmals und steht deutlich in der Tradition der Heldenverehrung.
  • Dagegen hat das Vietnam Veterans Memorial in Washington, D.C. einen deutlichen Mahnmalcharakter. Das von der Architekturstudentin Maya Ying Lin entworfene Denkmal geht auf die Initiative des Vietnamveteranen Jan Scruggs zurück und wurde 1982 eingeweiht. Eine Wand aus schwarzem polierten Marmor listet in der Reihenfolge des Todes oder der Vermisstenmeldung kommentarlos über 58.000 Namen auf. Der anklagende Charakter rief Kontroversen hervor, die zu weiteren gestalterischen Ergänzungen führten.
  • In Japan existieren diverse Gokoku-Schreine, d. h. Shintō-Schreine zur Verehrung der in den japanischen Kriegen seit der Moderne gefallenen Soldaten als Kami (Gottheiten im Shintō). Der wohl bekannteste von ihnen ist der Yasukuni-Schrein in Tokio. Besuche hochrangiger japanischer Politiker haben immer wieder zu heftigen Protesten aus dem meist asiatischen Ausland geführt.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Metzing, S. 7

Literatur

  • Kerstin Klingel: Eichenkranz und Dornenkrone. Kriegerdenkmäler in Hamburg. Hamburg 2006
  • Meinhold Lurz: Kriegerdenkmäler in Deutschland. 6 Bände, Heidelberg 1985–1987
  • Reinhart Koselleck: Kriegerdenkmale als Identitätsstiftungen der Überlebenden. In: O. Marquart, Karl-Heinz Stierle (Hrsg.): Identität. München 1979
  • Reinhart Koselleck, Michael Jeismann (Hrsg.): Der politische Totenkult. Kriegerdenkmäler in der Moderne. München 1994.
  • Andreas Metzing: Kriegsgedenken in Frankreich (1871-1914). Studien zur kollektiven Erinnerung an den Deutsch-französischen Krieg von 1870 bis 1971, Dissertation, Freiburg im Breisgau, Albert-Ludwigs-Universität, Philosophische Fakultäten online
  • Christian Saehrendt: Der Stellungskrieg der Denkmäler. Kriegerdenkmäler im Berlin der Zwischenkriegszeit, Bonn 2004 (hgg. von Michael Schneider und Dieter Dowe in der Reihe "Politik- und Gesellschaftsgeschichte" der Friedrich-Ebert-Stiftung). ISBN 3-8012-4150-5
  • Peter Franz: Martialische Idole. Die Sprache der Kriegerdenkmäler in Thüringen. Eine landesweite Darstellung des Bestands und eine kritische Analyse ihrer ikonografischen und verbalen Botschaften, Jena 2001. ISBN 3-935850-04-2

Siehe auch

Weblinks


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