Hochstetten-Dhaun

Hochstetten-Dhaun
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Hochstetten-Dhaun
Hochstetten-Dhaun
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Hochstetten-Dhaun hervorgehoben
49.8008333333337.5052777777778190
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Kirn-Land
Höhe: 190 m ü. NN
Fläche: 12,61 km²
Einwohner:

1.603 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 127 Einwohner je km²
Postleitzahl: 55606
Vorwahl: 06752
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 046
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 31
55606 Kirn
Webpräsenz: www.kirn-land.de
Ortsbürgermeister: Thomas Barrois
Lage der Ortsgemeinde Hochstetten-Dhaun im Landkreis Bad Kreuznach
Bad Kreuznach Kirn Biebelsheim Pfaffen-Schwabenheim Pleitersheim Volxheim Hackenheim Frei-Laubersheim Neu-Bamberg Fürfeld Tiefenthal (Rheinhessen) Traisen (Nahe) Bad Münster am Stein-Ebernburg Norheim Altenbamberg Hochstätten Feilbingert Hallgarten (Pfalz) Niederhausen (Nahe) Oberhausen an der Nahe Duchroth Bad Sobernheim Auen (Hunsrück) Bärweiler Daubach (Hunsrück) Ippenschied Kirschroth Langenthal (Hunsrück) Lauschied Martinstein Meddersheim Merxheim (Nahe) Bad Sobernheim Monzingen Nußbaum Odernheim am Glan Rehbach (bei Sobernheim) Seesbach Staudernheim Weiler bei Monzingen Winterburg Bretzenheim Dorsheim Guldental Langenlonsheim Laubenheim Rümmelsheim Windesheim Daxweiler Dörrebach Eckenroth Roth (bei Stromberg) Schöneberg (Hunsrück) Schweppenhausen Seibersbach Stromberg (Hunsrück) Waldlaubersheim Warmsroth Kirn Bärenbach (bei Idar-Oberstein) Becherbach bei Kirn Brauweiler (Rheinland-Pfalz) Bruschied Hahnenbach Heimweiler Heinzenberg (bei Kirn) Hennweiler Hochstetten-Dhaun Horbach (bei Simmertal) Kellenbach Königsau Limbach (bei Kirn) Meckenbach (bei Kirn) Oberhausen bei Kirn Otzweiler Schneppenbach Schwarzerden Simmertal Weitersborn Abtweiler Becherbach (Pfalz) Breitenheim Callbach Desloch Hundsbach Jeckenbach Lettweiler Löllbach Meisenheim Raumbach Rehborn Reiffelbach Schmittweiler Schweinschied Allenfeld Argenschwang Bockenau Boos (Nahe) Braunweiler Burgsponheim Dalberg (bei Bad Kreuznach) Gebroth Gutenberg (bei Bad Kreuznach) Hargesheim Hergenfeld Hüffelsheim Mandel (Gemeinde) Münchwald Oberstreit Roxheim Rüdesheim (Nahe) Schloßböckelheim Sankt Katharinen (bei Bad Kreuznach) Sommerloch (bei Bad Kreuznach) Spabrücken Spall Sponheim Waldböckelheim Wallhausen (bei Bad Kreuznach) Weinsheim (bei Bad Kreuznach) Winterbach (Soonwald) Rhein-Hunsrück-Kreis Landkreis Birkenfeld Landkreis Mainz-Bingen Hessen Landkreis Alzey-Worms Landkreis Kusel DonnersbergkreisKarte
Über dieses Bild
v.l.n.r: St. Johannisberg, Hochstetten und Hochstädten
Schloss Dhaun, Blick aus dem Kellenbachtal

Hochstetten-Dhaun ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirn-Land an.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Hochstetten-Dhaun liegt im Tal der Nahe zwischen dem nördlich gelegenen Hunsrück und der südlich gelegenen Pfalz.

Gemeindegliederung

Hochstetten-Dhaun besteht aus den drei Ortsteilen

  • Hochstetten (nördlich der Nahe) mit den Wohnplätzen Karlshof, St. Johannisberg, Waldeck und Waldhof; der Karlshof ist einer der letzten Dhauner Höfe auf der Höhe nördlich der Nahe;
  • Hochstädten (südlich der Nahe); bildete bis zum Ende des 18 Jahrhunderts mit Hochstetten eine Einheit;
  • Schloss Dhaun mit dem Wohnplatz Heinzenberger Gesellschaftsmühle.[2]

Geschichte

Die Ortsgemeinde Hochstetten-Dhaun entstand im Rahmen der kommunalen Gebiets- und Verwaltungsreform durch freiwilligen Zusammenschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Hochstetten bei Kirn, Hochstädten und Dhaun am 7. Juni 1969.[3]

Bestehend aus den Ortsteilen Hochstetten, Hochstädten, Dhaun, St. Johannisberg und Karlshof ist Hochstetten-Dhaun flächen- und einwohnermäßig die zweitgrößte Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Kirn-Land.

Zahlreiche Grabhügel in dieser Großgemarkung bezeugen eine Besiedlung dieses Landschaftsraumes schon in vorgeschichtlicher Zeit.

Der Ortsname findet um 1100 erstmals in einer Mainzer Urkunde für das Kloster Disibodenberg Erwähnung, worin ein gewisser Grundbesitzer namens "Ludovicus de Hosteden" (Ludwig von Hochstetten) dem Kloster Güter schenkte, die er in dem Dorf Merxheim besaß. Die Vorsilbe des Ortsnamens "Hoch" hat nichts mit der geographischen Lage beider Teilgemeinden zu tun, da Hochstetten und Hochstädten bekanntlich in der Naheniederung liegen. Der Ortsname geht vielmehr auf die Grundform "Hofstätte" zurück und bezeichnet die Stelle, wo einst ein Grundbesitzer einen Gutshof besaß.

Der Ortsteil Hochstetten auf der linken Naheseite hieß früher amtlich "Nächsthochstetten", während der heutige Ortsteil Hochstädten auf der anderen Fluss-Seite "Überhochstetten" genannt wurde. Die jahrhundertelang gebrauchten Zusätze "Nächst" und "Über" bezogen sich auf die Lage beider Dörfer zu Schloss Dhaun, um das nahe Dhaun gelegen "Nächsthochstetten" von dem jenseits der Nahe liegenden "Überhochstetten" zu unterscheiden. Beide Dörfer waren Bestandteil des wild- und rheingräflichen Amtes Dhaun und bildeten das Gericht bzw. die Schultheißerei Hochstetten.

Nachdem die sog. "Dhauner Fehde" zwischen Wildgraf Johann und Erzbischof Balduin von Trier für den Wildgrafen mit einer Niederlage geendet hatte, musste der sein Dorf Hochstetten im Jahr 1342 an den Trierer Erzbischof abtreten, der seinerseits den Wildgrafen wieder damit belehnte und sich damit dessen Gefolgschaft versicherte. Auch die Grafen von Veldenz hatten in Hochstetten gewisse Güter und Rechte, die sie an Gefolgsleute verliehen hatten.

Im Jahr 1426 hatte Vogt Johann von Simmern das halbe Dorf und Gericht zu Überhochstetten vom Dhauner Wildgrafen zu Lehen. Das wildgräfliche Amt Dhaun bestand im Jahr 1515 aus der Burg, dem Dorf Dhaun, dem Dorf und der Vogtei Simmern unter Dhaun, den Dörfern Über- und Nächst-Hochstetten sowie den Dhaun´schen Anteilen an Kirn, Bergen, Rhaunen und Hausen.

Mit der Okkupation des linksrheinischen Gebietes durch französische Revolutionstruppen und der sich anschließenden Gebiets- und Verwaltungsneuordnung trennten sich die Wege der beiden "Hochstetten", zumindest was die amtliche Zuordnung anging.

"Nächsthochstetten" wurde Bestandteil der Mairie Kirn im Departement Rhein und Mosel während "Überhochstetten" der Mairie Merxheim zugeordnet wurde. Der Naheraum wurde französisches Staatsgebiet, seine Bewohner waren staatsrechtlich Franzosen. Zur besseren Unterscheidung der beiden gleichnamigen "Hochstetten", die nun verschiedenen Departements (=Art Regierungsbezirke) angehörten, wurde das alte "Überhochstetten" in Hochstädten gewandelt. Die evangelische Kirchengemeinde, die bis dahin nach St. Johannisberg gepfarrt war, kam nun zur Pfarrei Meckenbach. Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft und der anschließenden Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress wurde auch das Nahegebiet wieder neu verteilt. Der nördliche Teil der Landschaft an der mittleren Nahe wurde Bestandteil der preußischen Rheinprovinz, während das südliche Nahegebiet an den Landgrafen von Hessen-Homburg kam. Aus der ehemaligen "Mairie de Kirn" wurde die "Bürgermeisterei Kirn", die - nach einer kurzen Zugehörigkeit zu den Kreisen Simmern und Oberstein - am 16. April 1817 in den Landkreis Kreuznach eingegliedert wurde.

Hochstetten mit dem Ortsteil St. Johannisberg sowie Dhaun, Hennweiler, Oberhausen, Hahnenbach, Heinzenberg, Kallenfels und Kirn bildeten den Gemeindeverband "Bürgermeisterei Kirn" an der westlichen Peripherie des Landkreises Kreuznach. Nachdem im Jahr 1858 Kirn Stadtrechte und damit verbunden eine eigene Verwaltung erhielt bildeten die Landgemeinden die "Landbürgermeisterei Kirn", die vom Kirner Bürgermeister in Personalunion bis zum Jahr 1896 mitverwaltet wurde. Von diesem Datum an bildeten die Ortsgemeinden eine eigene Bürgermeisterei mit eigener Bürgermeisterei und selbständiger Verwaltung.[4]

1815 bis 1866 gehörte das südlich der Nahe gelegene Hochstädten zum Oberamt Meisenheim der Landgrafschaft Hessen-Homburg und kam mit diesem 1866 zu Preußen. 1932 wurde der aus diesem Gebiet entstandene Kreis Meisenheim in den Kreis Bad Kreuznach eingegliedert und so die unterschiedliche Zugehörigkeit der Ortsteile beendet.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Hochstetten-Dhaun besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[5]

  SPD CDU FWG Gesamt
2009 10 2 4 16 Sitze
2004 7 2 7 16 Sitze

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „Schild gespalten, vorne in Grün zwei goldene gekreuzte Hämmer, hinten in Gold ein roter blaubewehrter und -gezungter Löwe“. Die beiden Hämmer sind das charakteristische Symbol der Steinindustrie in der Gemeinde. Der Löwe verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Wild- und Rheingrafschaft.

Die Gemeinden Dhaun, Hochstädten und Hochstetten führten bis zu ihrer Auflösung am 4. Juni 1969 eigene Wappen. Der Gemeinderat der neu gebildeten Gemeinde Hochstetten-Dhaun beschloss am 8. August 1969, das bisherige Wappen der Gemeinde Hochstetten weiterzuführen. Der von dem Grafiker Brust, Kirnsulzbach, vorgelegte Entwurf wurde am 6. Juli 1964 vom Gemeinderat angenommen und vom Ministerium des Innern in Mainz am 15. Februar 1965 genehmigt. Die Genehmigung zur Weiterführung des Wappens erteilte das Ministerium der Gemeinde Hochstetten-Dhaun am 2. Oktober 1969.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Schloss Dhaun, Sitz der Wild- und Rheingrafen
  • Stiftskirche St. Johannisberg mit gräflichen Grabmälern

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Hochstetten-Dhaun


Weblinks

 Commons: Hochstetten-Dhaun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 15 (PDF)
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seiten 179 und 180 (PDF)
  4. Statistische Mappen, VG Kirn-Land, 2009
  5. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
  6. Statistische Mappen, VG Kirn-Land, 2009

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